Findus

Quatsch! Dazwischen gibt es tausend Zwischenstufen...bestmöglicher Schutz für Kinder heißt, diese zu größtmöglicher Selbstständigkeit zu erziehen.

Und Straftäter, die frei herumlaufen ggflls. von der Gesellschaft wegzusperren.

Und zwar so lange, bis keine Gefahr mehr von Ihnen ausgeht. Eine 100% Sicherheit gibt es natürlich nicht, aber eben bestmögliche Risikominimierung.

Apfelmus

Ich weiß nicht was der richtige Weg sein mag. Ich denke aber trotz der juristischen Bedenken ist mit einer Sicherungsverwahrung und Therapiemaßnahmen den Tätern sowie der Gesellschaft besser gedient, als dem Weg, den die USA da beschritten haben, indem man Sexualstraftäter an den Pranger stellt und sie dadurch aufs widerlichste vollkommen und für immer aus der Gesellschaft ausschließt.

Dave Bowman

Alles. Oder meinst du, es sei richtig, eine barbarische Handlung durch eine andere zu "vergelten"?

Dave Bowman

Sehr wahr gesprochen.

barkeeper76

Eigentlich ist es ja schon eine Barbarei, einen Kinderschänder in ein Gefängnis zu stecken. Die Mithäftlinge mögen solche Täter ''gerne'' ... Wo also fängt die rechtsstaatliche Solidarität für solche Täter an, wo hört sie auf ?

Valentino

2 Jungs, 2 Mädels

Die Straftaten gegen Kinder mit sexuellem Hintergrund nehmen einen besonders emotionalen Stellenwert ein, meiner Meinung nach verursacht durch die Medien. Es gibt alle möglichen Heulshows, öffentliche Verehelichungen, Anbahnungen von landwirtschftlich Beschäftigen und dann eben diese Livegeschichten, sprich Nachrichten, die unser empfindsamstes Gut, unsere Kinder ansprechen. Emotionen heisst das Schlagwort.

Unsere noch unsexuellen minderjährigen Töchter bieten dafür ein geeignetes Betätigungsfeld, unser Mitleid in einer außergewöhnlichen Form zu erleben. Die Vorstellung der Unberührtheit von einem Sexualmonster zerbrochen zu sehen ist in unserer Gefühlswelt ganz tief unten verankert. Vor nicht allzuvielen Jahrzehnten war es übrigens gang und gäbe, die Kinder zu sexuellen Zwecken an die Erwachsenenwelt zu übergeben.

Dann bekommt das sensationslustige Hirn auch noch Nahrung durch Rückfallquoten von pädophilen Bestien, die mordenderweise die Gegend unsicher machen und bei nächste Gelegenheit Dein Kind vergewaltigen.

Dass diese sexuellen Übergriffe, besonders die mit Todesfolge alles andere als schon sind möchte ich nicht bezweifeln. Das ist aber lediglich eine Art der Körperverletzung, von denen es noch weitere Spielarten gibt.


Man übersieht gerne mal die weniger spektakulären Ereignisse, die den Betroffenen sogar noch mehr Schaden zufügen können.

Mein obiges Beispiel aus dem Straßenverkehr möchte ich gerne stehen lassen. Ist denn der Nachbar immer pflichtbewusst im Umgang mit seinem Fahrzeug? Bringt er es regelmäßig in die Werkstatt zur Überprüfung der Verkehrssicherheit? Das Risiko, von ihm platt gefahren zu werden ist größer, die Folgen vergleichbar mit denen einer Sexualstraftat.

Dann darf niemand ins Krankenhaus. An dort erworbenen Infektionen sterben 10x (zehnmal!) mehr Menschen als bei Unfällen im Straßenverkehr. An der kleinen Zigarette sind es noch mal doppelt so viele, die vorzeitig den Löffel abgeben. Das Thema Alkohol möchte ich hier gar nicht weiter ausbauen.

Ganz ehrlich, was juckt mich der Straftäter, der eventuell irgendwann mal aktiv werden kann? Die Chance, einen bösen Haushaltsunfall zu erleiden ist um ein Vielfaches höher.

Mit den Sexualstraftätern haben wir die Möglichkeit, unsere Ängste zu projezieren, gefüttert mit Sensationsmeldungen wie einer Rückfallquote der Täter. Es sind die Emotionen gegen diese Gruppe der Straftäter, die künstlich hochgekocht werden. Es ist das Spiel mit der Angst der Bevölkerung, mehr nicht.

Aber hat schon mal jemand den Menschen hinter dem Straftäter gesehen? Der ist aus Fleisch und Blut, so wie Du und ich, vielleicht sogar unschuldig, bleibt auf der Strecke, fristet ein menschenunwürdiges Dasein. Erinnert sich jemand an die Wormser Prozesse?

Da haben unbescholtene Bürger lebenslang bekommen - nicht im Knast, aber lebenslanger Entzug aller familiären Bindungem und der Lebensqualität. Sogar einen Suizid hat es gegeben. Warum? Weil sich jemand in vermeintliche Sexualstraftaten verrannt hat. Die eigentliche Tat hat dann übrigens sogar statt gefunden. Die Kinder, die man den Eltern entzogen und in ein Heim gesteckt hat wurden genau hier sexuell mißbraucht, im Heim!!!

Ein Sexualstraftäter ist ein Mensch, der eine Verfehlung begangen hat. Dafür gehört er bestraft. Das deutsche Rechtssystem sieht hier auch drakonische Strafen, im Falle einer ungünstigen Prognose sogar die Verwahrung nach Ablauf des Knastaufenthaltes vor.

Wenn er das abgesessen hat und nichts gegen eine Freilassung spricht - eine potentielle Möglichkeit oder eine Statistik zähle ich hier nicht, dann gehört er auch wieder die Freiheit. Wir sperren ja auch vorsorglich keine Ärzte ein, keinen Zigarrettenhersteller und auch keinen Haushaltswarenverkäufer weg.

Dave Bowman

Oh ja, nur allzu gut. Die meisten der Kindergärtnerinnen, welche sich als Hobbypsychologen betätigten und die ganze Sache so überhaupt erst ins Rollen brachten, beharrten auch Jahre nach Ende der Prozesse stur darauf, Recht gehabt zu haben mit ihren "Gutachten".

Someguy

ich fasse dein posting kurz zusammen, valentino:

- es ist alles nicht so schlimm wie es aussieht
- die medien bauschen alles nur unnötig auf
- sexualstraftäter sind auch nur menschen

das mag alles stimmen, wenn man selbst noch nie in so eine geschichte involviert war. mich oder jemanden aus meiner familie hat es auch noch nie erwischt. nur hatte ich das zweifelhafte "vergnügen", mich mal mit einem bekannten ehepaar darüber zu unterhalten wie es ist, wenn das eigene kind missbraucht wird. danach und nach der geburt meines kindes sehe ich das ganze weniger locker, als ich es vielleicht vor 10 jahren noch tat.

barkeeper76

Lass gut sein; in vielen Fällen sind die Täter doch gar nicht für ihr Handeln verantwortlich...sie hatten halt eine schlechte Kindheit oder waren selbst Opfer derartiger Übergriffe ...

Valentino

Okay, Klartext, da ich involviert bin: Im Jahre 2000 hat ein Fluglehrer im Rahmen einer Veranstaltung bei einem Windenschlepp eines Drachens mehrere kleine Fehler begangen. Er hatte die Schleppkraft falsch eingestellt und dies nicht geprüft. Obwohl der Drachen mit einem viel zu steilen Anstellwinkel gestartet ist hat er drauf gehalten und die Schleppkraft nicht gedrosselt.

Die junge und erfahrene Drachenpilotin hatte keine Chance. Als in 35 Meter Höhe die Sollbruchstelle gerissen ist hatte sie noch rund 7 Sekunden zu leben. Der Drachen ist ungebremst in den Boden eingeschlagen.

Was hat der Windenfahrer bekommen? 120 Tagessätze, mehr nicht.

Ich muss nicht erwähnen, dass mir diese Frau sehr nahe gestanden hat

Wer schützt uns Flieger vor solchen Pappnasen?

Was jucken mich Sexualstraftäter? Fluglehrer mag ich nicht. Es sind die bösen Fluglehrer!


Deine Zusammenfassung ist absolut zutreffend.