Wintertraum

Wem kann man den bitte noch glauben??? Überall hört man solche Fälle.. Ich kann doch nicht einfach guten Glaubens jemandem mein Kind anvertrauen. Man hat es doch gesehen und hört ständig, dass selbst langjährige Trainer, denen man ewig vertraut hat, die engagiert und nett sind, Jahrzehntelang ungeschoren Kinder missbrauchen konnten bis endlich was geschah!!!!!

Mezquida

Dann kommts halt in keinen Verein...

TeamU

Natürlich

und nicht ein einziges dieser vielen Kinder hat genug Vertrauen zu den Eltern, um es denen zu sagen.

Also entweder werden zu Tausenden Kinder rangezogen, die trotz schwerer Mißhandlungen keinen Anlaß haben, ihren Eltern zu trauen, oder an den Geschichten ist was faul.

Mezquida

Nur mal aus Interesse.
Hast du Kinder?

TeamU

Nein, aber spar dir bitte das Standard-Totschlagargument.

Schlangenbob

Sehe ich auch so, das da mit der Häufigkeit übertrieben wird.

Ich will das ja nicht runterspielen, das ist schrecklich und verachtenswert, dass es sowas überhaupt gibt.

Aber es ist wie mit den Killerspielen: Die machen keine Amokläufer... das Trainieren macht keine Kinderschänder.. oder das allein sein mit Kindern.

Es wird nach EINEM Sündenbock gesucht.. etwas, was bei vielen gleich ist. Und hat man was gefunden, worauf man rumhacken kann, dann tut man das.

Hex

Dummerweise ist das aber kein Totschlagargument.

Natürlich gibt es genügend Menschen, die ahnen, dass man sein eigenes Kind schützen möchte.
Aber das man einfach nur Panik bekommt, wenn man sich überlegt, was dem Kind passieren könnte, hätte ich vor der Geburt meines Kindes auch nicht gedacht.
Und ich arbeite mit Kindern.

Es ist übrigens auch schwer, dann bewußt das Kind "loszulassen". Also dafür zu sorgen, dass es alleine gewisse Wege gehen kann etc.
Aber jedes Mal, wenn man dann hört, dass irgendwo ein Kind verschwunden ist, oder (um beim Thema zu bleiben) ein Trainer Kinder missbraucht hat, dann geht es dir wirklich bis ins Herz. Es kann körperlich wehtun, wenn du dir vorstellst, es sei DEIN Kind.

Die "Mutter/Vaterliebe" zum eigenen Kind wird manchmal wirklich unterschätzt, so kommt es mir zumindest vor.

Das soll nun keine "böse Belehrung" sein, eher eine Beschreibung dessen, wie die Eltern anders fühlen.
Denn ich hätte das vorher auch nicht gedacht.

Am schwierigsten ist wirklich, die Angst wegzudrücken, damit sich das Kind auch entwickeln kann, wie es sein sollte.

Um auf das Thema selber zu kommen:

Man kann nicht alle Trainer unter Generalverdacht stellen. Aber jeder Elternteil sollte in der Lage sein zu bemerken, wenn sich das Kind verändert oder nicht? Gut, bei schleichenden Prozessen ist das schwer.
Man muß sein Kind insoweit stärken, dass es sich traut was zu sagen. Was schwer genug ist

Aber nicht jeder Trainer ist ein KiFi.

TeamU

Auf Elternabenden etc. erlebst du, wie Patchworkfamilien Jahrelang zusammen auftauchen.

Hat ein Patchworkpapa, der seit Jahren das Kind großzieht, gute Argumente, kommt die "du hast ja gar keine Kinder" - Keule.

Ich habe z.B. 10 Jahre mit 4 Kindern gelebt und habe diesen Spruch so oft von Elternteilen gehört, die seit 2-3 Jahren ihr Kind haben, aber "alles" über 10-jährige wußten.

Das ermüdet.

Du brauchst als Mann keine Kinder zeugen, da du sie an jeder Ecke "dazubekommst".

Dave Bowman

Dreh' das besser um: die wenigsten Trainer sind KiFi. Sonst sehen sich die kontroll-und überwachungswütigen Bürger nur bestätigt in ihrem Kontroll- und Überwachungswahn.

Someguy

du lässt leider ein paar dinge ausser acht: kinderschänder schüchtern ihre opfer oft ein, so dass diese wirklich angst haben, sich selbst ihren eltern anzuvertrauen. darüber hinaus realisieren viele kinder, vor allem wenn sie noch sehr jung sind nicht, dass der nette onkel trainer da etwas sehr böses tut, vor allem wenn der nette onkel ihnen einredet, dass das völlig normal ist. das ist ein wichtiger psychologischer aspekt beim kindesmissbrauch, den man nicht einfach so wegwischen und stattdessen den eltern die schuld geben kann. sicherlicht gibt es einige familien, in denen das vertrauensverhältnis zw. kind und eltern gestört ist, jedoch ist es bei weitem nicht in allen familien so.