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Alt 15.03.2013, 21:28   #111
Klaus
Platin Member
 
Registriert seit: 11/1998
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 1.795
Ich bin Daoist, ich rede direkt mit Gott. Und, der antwortet dann sogar, nur leider nicht per Fax oder Email, oder brennendem Busch. Sondern in Gefühlen und Träumen, die sich dann ergeben und irgendeinen Sinn machen, oder Veränderungen einleiten. Das kommt, aber langsam.

Ich "glaube" an absolut gar nichts was für mich nicht logisch ist, oder das ich nicht schon erlebt habe und kenne. Das reicht völlig, da waren auch Dinge bei die eigentlich nicht "gehen" dürften. Das einzige woran man z.B. in der Form von Daoismus "glauben" muss den ich praktiziere ist, dass wenn man sich ohne vorgefasste Überlegungen auf das einlässt was von alleine aus dem eigenen Inneren kommt, "etwas" mit einem anfängt zu kommunizieren und zu arbeiten, was man als Gott bezeichnen könnte wenn man möchte. Und das hat immer Recht, und weiss auch immer weiter. Mehr muss man gar nicht wissen.

Dadurch dass dann diese Träume oder Gefühle auftreten, und man sich verändert, beweist sich das von alleine. Ohne Liturgie oder Glaubenssätze die man auswendig lernen muss. Das was von da kommt ist echt, und Gefühl. Man findet Sachen die nicht gut sind dann einfach vom Gefühl her schlecht, und mag es net mehr so recht, auch wenn man das vorher gerne getan hat. Unheimlich verrückt Auto fahren zum Beispiel, und oft krass auf das Pedal treten. Gefällt mir nicht mehr, weil ich dabei Leute überfahren könnte ohne zu wollen, wenn die im falschen Moment auf die Strasse kommen. Das habe ich mir nie überlegt, das wurde einfach ein Gefühl wenn ich dabei war mit Krawall zu fahren, auch wenn sich das cool anfühlt. Immer dann wenn das nicht ungefährlich ist, sondern mich oder andere richtig in Gefahr bringt, bekomme ich ein richtig mieses Gefühl und lasse es bleiben.

Was ich daraus gelernt habe ist a) es gibt sowas wie "Gott", egal ob das ein Etwas oder ein paar Etwasse oder ganz, ganz viele Etwasse sind. b) das "spricht" mit mir wenn ich möchte, ohne dass einer vorher erklärt was "der" will. c) der greift nicht einfach mal so ein, der verteilt nur Gefühle, Ideen, Intuitionen. Es ist nicht so dass Katastrophen passieren weil "er" das "so will", sondern die passieren einfach so durch Zufall oder weil das jemand macht. Und "er" sagt einem nur gelegentlich vorher, dass man besser den Ort verlassen sollte, oder X nicht tun. Wir hören nur nicht immer auf solche Empfindungen. d) ich bin mir relativ sicher dass "er" nur direkt eingreift, wenn eine gigantische Katastrophe passiert, die den Kindergarten Gottes (uns) auslöschen würde, das verhindert "der" irgendwie. Sonst wäre der Kindergarten ja weg.

In vielen Fällen sind die Empfindungen die ich von "da" bekomme kompatibel mit Weltreligionen, Buddhismus, Christentum, usw. Das macht öfter schon irgendwie Sinn, und passt zusammen. Aber am Ende gibt es da keine "Regeln", sondern nur Werte - wer die verletzt hat mit Gott nix am Hut, der zieht nur sein eigenes Ding durch. Gott mag nicht wenn man Kinder verprügelt um irgendeinem "höheren Sinn" zu "dienen", auch wenn die die schlägt ne Nonnentracht an hat und was von Gott oder Jesus faselt während die ein kleines Mädchen blutig schlägt. Und ja, das passiert.
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Klaus ist offline  
Alt 16.03.2013, 05:22   #112
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Summerhill Beitrag anzeigen
An Gott glauben ist nicht an die Kirche glauben.
Steht auch im katholischen Katechismus so.

Auch Katholiken glauben, wenn man ihre Theologen fragt, nicht "an" die Kirche, sondern nur "an" Gott.

Sie meinen aber, dass man in der Kirche sein muesse, weil man nicht alleine glauben koenne und dass die Kirche der Weg zum Glauben und zu Gott sei.

In meinem Reli-Unterricht wurden zum Beispiel leichte sprachliche Kopfstaende gemacht um zu zeigen, dass im Glaubensbekenntnis nicht "an die Kirche" sondern "die Kirche" stuende, was man als "durch die Kirche", "mit der Kirche" oder "in der Kirche" deuten muesse.

Und ich bin sicher, dass der Lehrer da die volle Rueckendeckung der Amtskirche und der kichlichen Lehrmeinung hatte. Stand schliesslich auch in dem Relibuch gedruckt drin, und das waere sicher nicht fuer den Unterricht zugelassen worden, wenn nicht mindestens die Bischofskonferenz es so gewollt haette.

Ansonsten Jahlia, das was Du geschrieben hast, ist nicht abstrus.

Denk mal allein an Martin Luther, der sich genau an dem Verhaeltnis zwischen Individuum, Gott und Kirche gestossen hat und dessen wahrscheinlich wichtigste Aussage, von der er ausging, die "Gottesunmittelbarkeit des Menschen" war.

Wenn man die Vielzahl der Konfessionen anschaut und der verschiedenen Arten, wie der christliche Glaube in Jahrzehnten und Jahrhunderten formuliert und geglaubt worden ist, findet man fast jede nur ausdenkbare Idee fuer das Verhaeltnis zwischen Gott, Mensch und Kirche wieder als etwas, das irgendwer irgendwann mal zu seiner Einsicht, seiner Erkenntnis oder seinem Glauben erklaert hat.

Und selbstverstaendlich findet man da auch innerhalb der katholischen Kirche einen ziemlichen Pluralismus. Wenn es der Amtskirche zu weit geht, werden Priester oder Theologen aber mit Lehrverbot belegt oder sogar ganz rausgeschmissen. Leider.
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Geändert von gastlovetalk (16.03.2013 um 05:27 Uhr)
 
Alt 16.03.2013, 10:12   #113
Ansotica
Splendid
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.480
Zitat:
Zitat von CtrlAltDel Beitrag anzeigen
Modernitaet war gestern. Und die Postmoderne ist auch schon wieder vorbei.
Ich rede auch nicht von der Epoche

Zitat:
Man kann nicht fuer Abtreibungen sein.
Doch? Im Sinne von wer will, darf...
Außerdem habe ich nicht gegen gesagt.... Die BEdeutung davon dürfte ja wohl klar sein.


Zitat:
Wo hast Du das mit den Kondomen her? Faend ich echt interessant, wenn sich da mal was tun wuerde (Ratzinger hat da ja auch schon einige MInischritte getan - finde ich nicht unwichtig, als Vorbereitung fuer den naechsten oder die weiteren naechsten ...)
Zeitungsartikel.. Ich kann nochmal suchen wenn du willst.
Es hieß da sinngemäß, er ist zwar gegen Verhütung, aber der Schutz gegen Krankheiten ist wichtig... (Deswegen auch nur Kondome)
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Ansotica ist offline  
Alt 16.03.2013, 11:03   #114
zinedine
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: in der Nähe von München
Beiträge: 11.526
Zitat:
Zitat von Ansotica Beitrag anzeigen
Zeitungsartikel.. Ich kann nochmal suchen wenn du willst.
Es hieß da sinngemäß, er ist zwar gegen Verhütung, aber der Schutz gegen Krankheiten ist wichtig... (Deswegen auch nur Kondome)
Man sollte aber keinen Sex vor der Ehe haben!
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zinedine ist offline  
Alt 18.03.2013, 22:55   #115
Menola
Special Member
 
Registriert seit: 06/2011
Beiträge: 2.214
Er hat in seiner kurzen Zeit schon gegen mehr Protolollvorschriften verstoßen als sein Vorgänger in dessen gesamter Amtszeit.

Hoffentlich hat er mehr als 33 Tage.
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Menola ist offline  
Alt 19.03.2013, 13:35   #116
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Ansotica Beitrag anzeigen
Zeitungsartikel.. Ich kann nochmal suchen wenn du willst.
Es hieß da sinngemäß, er ist zwar gegen Verhütung, aber der Schutz gegen Krankheiten ist wichtig... (Deswegen auch nur Kondome)
Seit vorgestern schreiben viele deutschsprachiger Quellen (z.B. auch fr-online oder koelner Stadtanzeiger), dass er in Kondome vollstaendig ablehne und anders als sein Vorgaenger auch Grenzfaelle (wie Gesundheitsschutz maennlicher Prostituierter und ihrer Kunden) nicht als Ausnahmegrund gelten lassen will.

Nicht dass ich meine, dass man auf dem Weg dieser "exotischen Ausnahmen" zu irgendwelchen fuer die Mehrheit brauchbaren Ergebnissen gekommen waere, aber ich fand schon, dass Benedikt immerhin eine "Bemuehung" fuer eine Versachlichung und Oeffnung der innervatikanischen Diskussion gezeigt hatte.

Na, wie ich schon vorher sagte, es gibt halt Bereiche in denen ich es fuer nuetzlicher hielte, ehrlich und demuetig zu sagen, dass man fuer ein paar Jahrzehnte nichts Wesentliches beizutragen hat.

Vielleicht will Frankziskus ja sogar darauf hinaus, aber ich bezweifele das eher.
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Alt 20.03.2013, 20:48   #117
leonora
special
 
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
ich frage mich ja, was jetzt in Südamerika abgeht bei den ganzen verheirateten Priestern .....die gibts nämlich in den ländlichen Gebieten ziemlich oft...
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leonora ist offline  
Alt 21.03.2013, 06:42   #118
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Im Prinzip braucht sie der neue Papst nicht allzusehr zu kratzen - die theoretische Lage hat sich nicht veraendert und die praktische braucht sich auch nicht zu aendern.

Und selbst WENN der Papst versuchen wuerde, irgendwas Theoretisches mehr *in die Praxis umzusetzen* als bisher, stuende ja auch noch die Ortskirche dazwischen, bwvor sich was an der Wirklichkeit aendern kann.

Ich sehe jetzt auch nicht, dass das Problem in Suedamerika grundsaetzlich anders ist als hier.

Fest verpartnerte Priester gibt es ja auch in Deutschland. Die hiesige Kirche kratzt es nicht, solange es nicht oeffentlich vorgelebt wird.

Als Nebenbemerkung: der Grund fuer die Einfuehrung des Zoelibats als Vorschrift fuer Priester hatte einen weltlichen Grund (Vorbeugung gegen "Vererbung" des Priesteramts) - der in Suedamerika so niemals vorlag.

Denn die Gesellschaft, die die Conquistadores mitbrachten, war bereits erheblich moderner. Und die weltliche Macht, die sich durch die Moeglichkeit der Vererbung von Priesterstellen bedroht gesehen hatte, innergesellschaftlich erheblich maechtiger als die mittelalterlich europaeisch-kernlaendliche um ca. 1000 - die Aufrechterhaltung der Zoelibatspflicht fuer Priester kann dort also im Prinzip leichter als Atavismus erkannt werden als hier.

Ich erwarte aber nicht, dass der jetzige Papst irgendwas in der Richtung tut.

Er wird sich, wenn die Zahlen in dem von mir geposteten Zeit-Artikel stimmen, wohl eher darum kuemmern wollen, dass die katholische Kirche in Suedamerika die vielen Kirchgaenger, die zu protestantischen Kleinkirchen abgewandert sind, aber noch katholische Konfession haben, in die katholischen Gottesdienste zurueckgelockt werden.

Nnaheliegend waere eine Kombination von mehr smells and bells und mehr Jubelgottesdiensten mit plakativem sozialen Engagement. Wobei ich gegen letzteres ueberhaupt nichts einzuwenden haette, sondern sehr froh drum waere - wenn es nicht vor allem um Plakatierung und Marketing geht, sondern wirklich was passiert.

Sofern, wie in den fruehen 80ern hier immer behauptet wurde, sich DAFUER auch STRUKTURELL was an der Kirche aendern muesste (damals sprach man hier viel von "Basisgemeinden"), wuerde ich es besonders begruessen. Aber wsl. geht das auch ueber die Einwirkungsmoeglichkeiten eines Papstes hinaus.
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Geändert von gastlovetalk (21.03.2013 um 06:55 Uhr)
 
Alt 24.03.2013, 15:29   #119
Wolfsblume
Special Member
 
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 5.759
Im Spiegel stand, der neue Papst hätte (in seiner Vergangenheit bevor er Papst wurde)( eine Adoption durch ein homosexuelles Paar ausdrücklich gebilligt.

Vielleicht isser wenigstens konsequent und hat drüber nachgedacht, wer die ganzen nicht verhüteten Kinder dann aufzieht.
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Wolfsblume ist offline  
Alt 22.06.2013, 09:04   #120
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Jetzt sind es 100 Tage.
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