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Alt 10.06.2013, 12:57   #51
geoffrey21
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 05/2013
Beiträge: 363
Zitat:
Zitat von Stan90 Beitrag anzeigen
Habe mir mal den mittleren Teil deines inhaltlosen Dreifachposts rausgesucht.

Du bekommst Kontra - Denn du hast ja auch eine gewagte These aufgestellt - und was fängst du mit diesem Gegenwind an?

Valentino bleibt sachlich und argumentiert und fängt sich von dir lediglich Vorwürfe, wie wenig er doch wissen würde.
Valentino schrieb:
Unsinn. Wenn sich 10.000 Betriebe eine kleine Auswahl an Headsets in den Verkaufsraum legt sind hiermit horrende Gesamtkosten verbunden. Erledigt das ein einziger Händler ist der Warenumschlag viel schneller realisiert und es gibt nahezu keine Bevorratungskosten. Insgesamt eine win win Situation.


Also ich rede von Volkswirtschaft. Das meint nicht den Endverbraucher der sich freut "angeblich" immer Geld zu sparen und einen Grossisten der durch wirklich gute Ausrichtung die Kaufströme auf sich vereint.

Volkswirtschaft meint die Abhängigkeit des Geldflusses in die Region. Also im Klartext auf die Spitze getrieben, heißt jeder Portalumsatz ist ein Brötchen weniger, eine Blume weniger, ein Haarschnitt weniger, eine Hose weniger, eine Reparatur weniger in der gemiedenen Region. Das ist vollkommen klar und auch absolut logisch. Das heißt dieser abgeflossene Umsatz schädigt natürlich den gesamtwirtschaftlichen Zyklus der Region. Das kann niemand bezweifeln. Und ich fange jetzt nicht da ganz vorne bei Mathematik an.

Und die Wertschöpfung von 10.000 Betrieben ist Volkswirtschaftlich betrachtet besser als die Wertschöpfung eines Betriebes. Die Steuer Leaks zeigen es ganz deutlich. Und ein Zusammenhang zwischen großen Umsätzen und Steuervermeidung kann auch nicht bestritten werden.

Und 2 Semester finde ich schon anmassend. Und wenn ich von Volkswirtschaft spreche den Mikrokosmos zu zeichnen ist nicht unbedingt vergleichbar, oder?

Und wenn also Städte sich verändern, und meine Jahreskilometerleistung lässt deutlich erkennen, dass ich die Veränderungen beobachten kann, wenn das Fachhandelsangebot immer mehr schrumpft, wenn viele Waren regional nicht mehr zu besorgen sind, dann ist der Zusammenhang zwischen dem größten Online Portal (und alle weiteren online Häusern) und dieser Situation klar ab zu leiten. Was Stadtentwicklungsbehörden damit zu tun haben entzieht sich meiner Kenntnis. Denn die Einkaufsstrassen sind ja immer noch da, die Flächen auch nur eben nicht mehr genutzt.
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geoffrey21 ist offline  
Alt 10.06.2013, 13:03   #52
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Natürlich trägt jedes Großhandelszentrum 'draußen' zur Verödung 'drinnen' bei. Egal, ob es sich um online-Versender handelt oder Verbrauchermärkte.

Weil jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann.

Aber muß man darüber noch diskutieren? Das Phänomen ist seit den 70er Jahren bekannt.

Und daß die Großen dabei die Kleinen verdrängen und unsere Städte zunehmend von den ewig gleichen Filialketten gelangweilt werden, ebenfalls.
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PIcasso1989 ist offline  
Alt 10.06.2013, 14:56   #53
Talamaur
Inventar
 
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Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von geoffrey21 Beitrag anzeigen
Also ich rede von Volkswirtschaft. Das meint nicht den Endverbraucher der sich freut "angeblich" immer Geld zu sparen und einen Grossisten der durch wirklich gute Ausrichtung die Kaufströme auf sich vereint.
Volkswirtschaft meint die Abhängigkeit des Geldflusses in die Region. Also im Klartext auf die Spitze getrieben, heißt jeder Portalumsatz ist ein Brötchen weniger, eine Blume weniger, ein Haarschnitt weniger, eine Hose weniger, eine Reparatur weniger in der gemiedenen Region. Das ist vollkommen klar und auch absolut logisch. Das heißt dieser abgeflossene Umsatz schädigt natürlich den gesamtwirtschaftlichen Zyklus der Region. Das kann niemand bezweifeln. Und ich fange jetzt nicht da ganz vorne bei Mathematik an.[/QUOTE]

Also, Volkswirtschaft meint in erster Linie die Wirtschaft eines Volkes. Früher hieß das Nationalökonomie, was verdeutlicht, dass es dort um Nationen, Staaten, geht. Nicht um Regionen. Und genau deswegen schädigt dieser Zyklus auch niemanden. Weil die Kohle volkswirtschaftlich gesehen nämlich nicht verloren geht, sondern lediglich in einem anderen Haushalt landet (nämlich in dem Fall beim großen Versandhändler statt bei vielen kleinen Einzelhändlern).

Zitat:
Und die Wertschöpfung von 10.000 Betrieben ist Volkswirtschaftlich betrachtet besser als die Wertschöpfung eines Betriebes.
Du behauptest das. Aber beweisen kannst dus nicht. Rechne das doch mal vor. Du scheinst ja ziemlich viel von Volkswirtschaft zu verstehen, wo du hier die ganze Zeit mit solchen Wörtern wie "Wertschöpfung" um dich wirfst.

Zitat:
Die Steuer Leaks zeigen es ganz deutlich. Und ein Zusammenhang zwischen großen Umsätzen und Steuervermeidung kann auch nicht bestritten werden.
Was sind denn Steuerleaks?
Soweit ich weiß und mich aus der Rechtsformlehre erinnern kann, müssen Aktiengesellschaften wie Amazon ihre Abschlüsse doch ohnehin veröffentlichen - ganz im Gegensatz übrigens zum kleinen Fachhändler vor Ort, bei dem du deswegen nie auf Steuerhinterziehung kommen würdest, weil der seine Abschlüsse ja nicht veröffentlicht. Ich finde, von "Leaks" kann hier absolut nicht gesprochen werden. Ist alles hinreichend bekannt und veröffentlicht.

Zitat:
Und 2 Semester finde ich schon anmassend. Und wenn ich von Volkswirtschaft spreche den Mikrokosmos zu zeichnen ist nicht unbedingt vergleichbar, oder?
Zum einen zeichnest du hier selbst einen Mikrokosmos, nämlich die Region, von der du so gern sprichst, oder auch die Stadt. Das hat mit klassischer Nationalökonomie nichts zu tun. Zum anderen gibt es aber innerhalb der Volkswirtschaft auch noch eine Disziplin namens "Mikroökonomie", die Teil der Volkswirtschaft ist, aber das Verhalten einzelner Haushalte untersucht. Nur mal so als Info am Rande.

Zitat:
Und wenn also Städte sich verändern, und meine Jahreskilometerleistung lässt deutlich erkennen, dass ich die Veränderungen beobachten kann, wenn das Fachhandelsangebot immer mehr schrumpft, wenn viele Waren regional nicht mehr zu besorgen sind, dann ist der Zusammenhang zwischen dem größten Online Portal (und alle weiteren online Häusern) und dieser Situation klar ab zu leiten. Was Stadtentwicklungsbehörden damit zu tun haben entzieht sich meiner Kenntnis. Denn die Einkaufsstrassen sind ja immer noch da, die Flächen auch nur eben nicht mehr genutzt.
Hier bei uns in der Stadt läuft gerade genau so eine Diskussion, die nicht zum Thema "Einzelhandelssterben" zugehörig siehst. Es geht um den evtl. Bau eines Einkaufszentrums vor der Innenstadt, das heiß diskutiert wird. Genau das haben nämlich die Stadtentwickler mit dem von dir beschriebenen Phänomen zu tun. Weil die Ladenflächen in der Stadt zu klein und zu teuer sind, kommen keine Händler mehr. Dann soll ein großes Einkaufszentrum gebaut werden, und alle haben Angst dass die paar Händler, die es in der Stadt noch gibt, deswegen pleite gehen und die Stadt dann völlig "Tod" ist. Und das hat tatsächlich nichts mit Onlinehandel zu tun.

Auf die Frage, wieso ich für Service, den ich zum einen nicht brauche und zum anderen auch nicht kriege, selbst wenn ich ihn brauche würde, bezahlen soll statt lieber ein wenig Geld und Zeit zu sparen und online kaufen soll, konntest du übrigens auch noch nicht antworten.
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Talamaur ist offline  
Alt 10.06.2013, 20:49   #54
geoffrey21
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Registriert seit: 05/2013
Beiträge: 363
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Also, Volkswirtschaft meint in erster Linie die Wirtschaft eines Volkes. Früher hieß das Nationalökonomie, was verdeutlicht, dass es dort um Nationen, Staaten, geht. Nicht um Regionen. Und genau deswegen schädigt dieser Zyklus auch niemanden. Weil die Kohle volkswirtschaftlich gesehen nämlich nicht verloren geht, sondern lediglich in einem anderen Haushalt landet (nämlich in dem Fall beim großen Versandhändler statt bei vielen kleinen Einzelhändlern).



Du behauptest das. Aber beweisen kannst dus nicht. Rechne das doch mal vor. Du scheinst ja ziemlich viel von Volkswirtschaft zu verstehen, wo du hier die ganze Zeit mit solchen Wörtern wie "Wertschöpfung" um dich wirfst.
Oh man.....

Ok. Ich nehme jetzt nicht den mathematischen oder theoretischen Ansatz.
Ich wähle den praktischen.

Ich komme auf den Eingang dieses Threads. Anhand dieses Akkuschraubers dort baue ich das jetzt einmal auf.

Akkuschrauber

Der dort übrigens günstiger ist als bei dem bekannten Portal, wird in Deutschland im Monat unterstellt 1000 Mal von 100 Handelspartner verkauft.

Jeder dieser Handelspartner hat sein eigenes Personal.
Also neben dem Inhaber und oder der Inhaberin auch 1-2 Mitarbeiter.
macht 200 Mitarbeiter. Macht 200 Löhne. Macht 200 x Lebensmittel, Mieten, Kleidung, Autos, Gas, Heizung, Zinsen usw.

Aus dem Verkauf dieses Artikels erwirtschaftet der Betrieb einen Gewinn von 5 Euro. Einfach mal unterstellt. Diese fünf Euro wird er entweder investieren oder aber versteuern müssen. Versteuern Kapitalgesellschaften ca. 38%.
5 Euro mal 38% = 1,90 die dem Staat zufließen. Bei 200 Händlern also 380 Euro.

Das ist der volkswirtschaftliche Nutzen.... Nicht bis ins Detail aber logisch.

Jetzt das andere Beispiel. 1 Händler verkauft 1000 Akkuschrauber.
Das heißt er würde pro Arbeitstag 50 Akkuschrauber versenden. Eine Arbeit die mit der entsprechenden Logistik von einer Person zu erbringen ist. Also statt 200 Mitarbeitern nur einer. Heißt 199 mal weniger für Lebensmittel, Mieten, Kleidung, Autos, Gas, Heizung, Zinsen.

Auch dieser Händler erwirtschaftet 5 Euro Gewinn. Aber durch einen Gewinnabführungsvertrag mit einer irischen, luxemburgischen, Panamesischen, Aserbaidschanischen Gesellschaft werden alle Gewinne über zum Beispiel Holland (dort werden auf eingeführte Gewinne keine Steuern fällig) nach überall hin verschoben. Mhhh 380 Euro Steuereinnahmen fehlen dem Staat.

Das Logistikzentrum hat ja auch noch Fördergelder bekommen. Ja, das ist politisch gewollt und nein das muss man nicht mitmachen. Diese Fördergelder kann ein kleiner Unternehmer mit einem gemieteten Standort nicht erhalten. Das heißt, für die 500 Arbeitsplätze die dann auch noch in Teilen durch Werksverträge outgesourct sind werden auch noch Steuergelder als Förderung eingesetzt. Nachlesbar vorher 6 Mio. Euro.

So und nun nochmal. Wir schaden unserer Volkswirtschaft. Immer wieder. Das Unternehmen macht einen guten Job und viele Einzelhändler haben den lauf der Dinge verschlafen sicher. Aber vielleicht sollten wir auch ein wenig umdenken.

Den wenn die Bindungszeit der Fördergelder ausgelaufen ist, was meinst Du wo werden die nächsten Logistkflächen entstehen. Nein nicht in Deutschland. Denn dann haben wir die Slowaken, oder die Ungarn so gut an das Strassennetz mit unseren Steuergeldern angebunden, dass eine Ungarisches Auslieferungslager viel rentabler wird als ein deutsches.
Aber das kann kein deutscher Händler.

Und Nokia hat es mit dem Werk in Bochum gezeigt. Die sind unterstützt von der Eu nach Rumänien gezogen.

So. Das ist jetzt hieb und Stichtfest. Und jetzt?
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geoffrey21 ist offline  
Alt 10.06.2013, 21:11   #55
geoffrey21
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Beiträge: 363
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Auf die Frage, wieso ich für Service, den ich zum einen nicht brauche und zum anderen auch nicht kriege, selbst wenn ich ihn brauche würde, bezahlen soll statt lieber ein wenig Geld und Zeit zu sparen und online kaufen soll, konntest du übrigens auch noch nicht antworten.
Sorry das ist ja auch noch offen....

Also wenn Du heute Service brauchst (das brauchst Du auf jede wievielte Anschaffung 20???) dann möchtest Du gerne, dass Dir der Service auch zu teilt wird. Aha?????

Also 19 Mal kaufst Du servicefrei und machst woanders Umsatz der vor 10 Jahren noch in Deiner Region klebte. Dem Händler fehlt dieser Umsatz. Weil ihm dieser Umsatz fehlt, kann er logischerweise auch nicht mehr das Fachpersonal bevorraten. Er kann auch nicht mehr die nicht nachgefragte Ware bevorraten. Weil er verkauft diese ja nur 1/20 Mal.

So wie Du machen es ja mittlerweile ganz viele andere. Also fehlen ihm mal unterstellt 3000 Mal der Umsatz. Schlank mal 30 Euro gerechnet sind?
90.000 Euro. Wenn Du es Mal 30.000 Mal rechnest sind es schon 900.0000 Euro. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen je nach Größe der Region.

Und wenn Du dann also in einem von 20 Fällen Service haben möchtest, dann liegt es in Deiner Verantwortung zu überlegen, wie Dein Händler Dir und anderen den Service noch bieten kann.

Für mich alles logisch

PS: Wäre es umgekehrt Du kaufst 19 mal Regional und 1 mal online wirst Du sicher Service finden.
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geoffrey21 ist offline  
Alt 10.06.2013, 21:53   #56
Talamaur
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Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von geoffrey21 Beitrag anzeigen
Oh man.....

Ok. Ich nehme jetzt nicht den mathematischen oder theoretischen Ansatz.
Ich wähle den praktischen.
Das ist schade. Weil Volkswirtschaft nämlich eine zutiefst mathematische Wissenschaft ist. Sie man nur mit Mathematik betreiben kann. Wie perfekt vorgemacht hast.

Zitat:
Jeder dieser Handelspartner hat sein eigenes Personal.
Also neben dem Inhaber und oder der Inhaberin auch 1-2 Mitarbeiter.
macht 200 Mitarbeiter. Macht 200 Löhne. Macht 200 x Lebensmittel, Mieten, Kleidung, Autos, Gas, Heizung, Zinsen usw.
Für den Kunden stellt sich aber doch folgende Frage: Ich will einen Akkuschrauber kaufen in vernünftiger Qualität und zu einem möglichst guten Preis, weil mein Geld knapp ist und damit wirtschaften muss. Wieos sollte ich also 200 Menschen, die ich nicht kenne und mit denen ich nichts weiter als eine eventuelle und auch noch kurzfristige Geschäftsbeziehung zu tun habe, ihre Lebensmittel, ihre Mieten, Kleidung, Autos, Gas, Heizung, Zinsen usw. finanzieren. Wieso sollte ich das tun? Bin ich die Wohlfahrt? Sicher nicht. Ich bin ein Individuum, das sich selbst all das finanzieren muss.

Zitat:
Aus dem Verkauf dieses Artikels erwirtschaftet der Betrieb einen Gewinn von 5 Euro.
Exakt. Das ist die Wertschöpfung. 5 Euro pro Akkuschrauber.

Zitat:
Diese fünf Euro wird er entweder investieren oder aber versteuern müssen. Versteuern Kapitalgesellschaften ca. 38%.
5 Euro mal 38% = 1,90 die dem Staat zufließen. Bei 200 Händlern also 380 Euro.

Das ist der volkswirtschaftliche Nutzen.... Nicht bis ins Detail aber logisch.
Also, zu erst ein mal ein wenig Steuertheorie. Natürlich muss der Unternehmer die 5 Euro auch versteuern, wenn er davon investiert. Er zahlt dann zwar keine Kapitalertrags- und Körperschaftssteuer, sondern die Umsatzsteuer auf das Investitionsgut und mit dem Investitionsgut Lohnsteuer, Kapitalertragssteuern, Sozialversicherungsbeiträge etc. für den Hersteller dieses Investitionsgut und seine Mitarbeiter. DAS wäre ein volkswirtschaftlicher Nutzen. Steuern zu zahlen, ist kein volkswirtschaftlicher Nutzen. Ein Nutzen wird nur aus Mehrwert geschöpft. Steuern bringen aber in den wenigsten Fällen Mehrwert, meistens zerstören sie sogar Werte, wie du weiter unten selbst festgestellt hast.

Zitat:
Jetzt das andere Beispiel. 1 Händler verkauft 1000 Akkuschrauber.
Das heißt er würde pro Arbeitstag 50 Akkuschrauber versenden. Eine Arbeit die mit der entsprechenden Logistik von einer Person zu erbringen ist. Also statt 200 Mitarbeitern nur einer. Heißt 199 mal weniger für Lebensmittel, Mieten, Kleidung, Autos, Gas, Heizung, Zinsen.
Durch die größere Menge an Akkuschraubern, die er einkauft, bekäme er bessere Preise, könnte dadurch billiger einkaufen, billiger verkaufen und bekäme noch bessere Preise, die sich wiederum im Verkaufspreis niederschlagen etc. etc. etc. Und schwups haste deine 199 "fehlenden" Mitarbeiter wieder. Nur halt nicht bei 100, sondern bei einem Anbieter. Der aufgrund der höheren Gewinne durch die Größenvorteile auch gleich noch mehr Steuern zahlt. Denn die wenigsten Unternehmen sind tatsächlich groß genug, um ihre Steuern ins Ausland zu verschieben, wo sie sie nicht bezahlen müssen. Die sind streng genommen sogar volkswirtschaftlich irrelevant.

Zitat:
Das Logistikzentrum hat ja auch noch Fördergelder bekommen. Ja, das ist politisch gewollt und nein das muss man nicht mitmachen. Diese Fördergelder kann ein kleiner Unternehmer mit einem gemieteten Standort nicht erhalten. Das heißt, für die 500 Arbeitsplätze die dann auch noch in Teilen durch Werksverträge outgesourct sind werden auch noch Steuergelder als Förderung eingesetzt. Nachlesbar vorher 6 Mio. Euro.
Du kannst aber einem Unternehmen keinen Vorwurf machen, wenn der viel gelobte und geforderte Staat Fehler macht. Tut mir leid, aber das ist Doppelmoral vom allerfeinsten. Erzähl mir nicht, du würdest das nicht auch machen, wenn du die Chance dazu hättest. Natürlich würdest du, das würde jeder, der halbwegs klar denken kann.

Das ändert allerdings nichts daran, dass ich aus diesem und ähnlich gearteten Gründen ein strikter Gegner eines starken Staates bin, wie er bei uns herrscht, und statt dessen einen Staat begrüßen würde, der lediglich die Voraussetzungen dafür schafft, dass niemand übervorteilt wird. Es nämlich inzwischen erwiesen, dass ein Staat, der wie auch immer in die Wirtschaft eingreift, um etwas zu lenken, immer wieder und immer krasser eingreifen muss, um genau das zu verhindern, was mit dem Versuch der Verhinderung erst verursacht hat. Ich empfehle in diesem Zusammenhang die Lektüre von Büchern, die sich tatsächlich um Volkswirtschaft drehen. Z. B. von Mises oder von Hayek.

Zitat:
So und nun nochmal. Wir schaden unserer Volkswirtschaft. Immer wieder. Das Unternehmen macht einen guten Job und viele Einzelhändler haben den lauf der Dinge verschlafen sicher. Aber vielleicht sollten wir auch ein wenig umdenken.
Nein. Ich sag es noch mal und so oft, bis es angekommen ist. Wirtschaft ist kein Selbstzweck und ich bin nicht die Wohlfahrt. Ich arbeite nicht, um 200 anderen ein schönes Leben zu finanzieren, ich arbeite um MIR ein schönes Leben zu finanzieren. Wenn das bedeutet, dass ich meine Geschäfte hauptsächlich online tätige(n muss), dann ist das eben so.

Zitat:
Den wenn die Bindungszeit der Fördergelder ausgelaufen ist, was meinst Du wo werden die nächsten Logistkflächen entstehen. Nein nicht in Deutschland. Denn dann haben wir die Slowaken, oder die Ungarn so gut an das Strassennetz mit unseren Steuergeldern angebunden, dass eine Ungarisches Auslieferungslager viel rentabler wird als ein deutsches.
Aber das kann kein deutscher Händler.

Und Nokia hat es mit dem Werk in Bochum gezeigt. Die sind unterstützt von der Eu nach Rumänien gezogen.
Du, das braucht du mir überhaupt nicht zu sagen. Das ist mir absolut bewusst. Und ich begrüße diesen Vorgang sogar in so weit als dass ich hoffe, dass unsere Politiker irgendwann draus lernen. Ich fürchte, für unsere Einzelhändler ist der Zug allerdings schon abgelaufen.

Zitat:
So. Das ist jetzt hieb und Stichtfest. Und jetzt?
Ist es nicht. S. o.
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Talamaur ist offline  
Alt 10.06.2013, 21:59   #57
Stan90
abgemeldet
Zitat:
Zitat von geoffrey21 Beitrag anzeigen
So. Das ist jetzt hieb und Stichtfest. Und jetzt?
Hieb und Stichfest? Erstmal arbeitest du nur mit irgendwelchen "angenommen..."-Zahlen. Daran ist nichts Hieb und Stichfest.

Und das entscheidende:

Deine komplette Rechnung ist nichts als eine Milchmädchenrechnung.

Nach deinen Vorstellung ist es für die Volkswirtschaft profitabler, wenn jeder Handwerker alleine arbeitet und es somit keine Fabriken gibt und gleichzeitig alle Supermärkte dichtmachen und es nurnoch klassiche Tante-Emma-Läden gibt.

Das mag für die reine Zahl der benötigten Verkaufskräfte (die beinahe dein einziges Argument sind) zwar zählen, allerdings vergisst du dabei komplett den Aspekt des Wohlstands.

Durch verteilte Produktion und verteilten Verkauf (ohne große Unternehmen und große Händler) fehlt dem System Effizienz. Das ist nämlich das große Stichwort. Effizienz.
Ohne große Unternehmen und große Händler wären alle Produkte teurer, die Auswahl wäre geringer.

Hättest du deine Tante-Emma-Läden zurück, hätte in Deutschland fast niemand ein Smartphone, einen Laptop, einen Computer, [...].

Und ein Argument, welches du die ganze Zeit schon gekonnt ignorierst:
Die Entwicklung in der Gesellschaft hin zum Großhandel, weg vom kleinen Einzelhandel ist doch alt. Aldi, Lidl und co. haben Tante-Emma-Läden ersetzt, Mediamarkt und Saturn haben kleine PC-Läden und ähnliche ersetzt. Bereits diese genannten sind schon Branchen-übergreifende Shops. Und Amazon setzt diese Tendenz logisch fort.

Diese Tendenz ist kein Plan eines Menschen die Welt zu übernehmen. Diese Tendenz ist das Ergebnis von kapitalistischer Optimierung. Wie Henry Ford (dieser Unmensch, oder?) die Industrie optimiert hat, optimiert Amazon die Gesamtheit des Onlinehandels.

Diese Tendenz ist volkswirtschaftlich durchaus diskussionswürdig. Aber hier ein Unternehmen wie Amazon als sowas wie "das Böse" hinzustellen und den Weltuntergang zu beschwören, wenn wir nicht in der Innenstadt für ein Headset statt 29,99 plötzlich 45 zahlen würden, ist absolut übertrieben und für mich immernoch reine Panikmache.
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Geändert von Stan90 (10.06.2013 um 22:06 Uhr)
Stan90 ist offline  
Alt 10.06.2013, 22:01   #58
Talamaur
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Zitat:
Zitat von geoffrey21 Beitrag anzeigen
Also wenn Du heute Service brauchst (das brauchst Du auf jede wievielte Anschaffung 20???) dann möchtest Du gerne, dass Dir der Service auch zu teilt wird. Aha?????
Natürlich, wenn ich jetzt Service brauche, dann erwarte ich, dass ich ihn auch kriege, sofern er mir angeboten wird und ich für ihn auch noch Geld bezahle. Es kann ja wohl auch nicht sein, dass ich 19 Mal für Service bezahlen muss, den ich nicht brauche, um ihn dann zu kriegen, wenn ich ihn irgendwann vielleicht und ganz hypothetisch mal brauche. Das ist kein Service, sondern genau das Gegenteil von Service.

Zitat:
Also 19 Mal kaufst Du servicefrei und machst woanders Umsatz der vor 10 Jahren noch in Deiner Region klebte. Dem Händler fehlt dieser Umsatz. Weil ihm dieser Umsatz fehlt, kann er logischerweise auch nicht mehr das Fachpersonal bevorraten. Er kann auch nicht mehr die nicht nachgefragte Ware bevorraten. Weil er verkauft diese ja nur 1/20 Mal.
Ich erwarte nicht zwingend, dass mein Händler genau den Artikel, den ich gerade haben will, auch bevorratet hat. Dazu kaufe ich viel zu exotisch. Ich erwarte aber durchaus, dass wenn ich bis zu 20 % Aufschlag zum Onlinehandel zahlen soll, er mir den Artikel und ein bis zwei Alternativartikel auf meine Nachfrage hin bestellt, sie mir zur Ansicht vorlegt und ich mich dann für einen von diesen entscheide. Und dabei auch noch kompetent beraten werden. DAS verstehe ich unter Service. Ich kenne leider nur genau einen einzigen Händler, der das so macht. Bei dem kaufe ich übrigens häufig und viel. Und das ist genau der Grund, wieso ich bei ihm kaufe und bei allen anderen nicht. Bei den anderen bekomme ich keinen Service.
Übrigens lebt diese Händler unglaublich gut mit seiner Geschäftspolitik, im Gegensatz zu den anderen hier vor Ort. Er kann sich vor Aufträge kaum retten, kriegt die Arbeit nicht schnell genug fertig, weil er kein qualifiziertes Personal findet und schwimmt im Geld.

Zitat:
Und wenn Du dann also in einem von 20 Fällen Service haben möchtest, dann liegt es in Deiner Verantwortung zu überlegen, wie Dein Händler Dir und anderen den Service noch bieten kann.
Da verkennst du schon wieder etwas. Es liegt nämlich durchaus in der Verantwortung eines Händlers, ein Angebot zu entwickeln, dass ich so attraktiv finde, dass ich bei ihm kaufe. Wenn er das nicht schafft, muss er nämlich verhungern. Und wenn seine Kunden eben Service dann wollen, wenn sie ihn brauchen und nicht dafür bezahlen wollen, wenn sie ihn nicht brauchen, ist es seine Aufgabe, Mittel und Wege zu suchen und zu finden, wie er ihnen das bieten kann. Sonst, ich sagte es bereits, muss er leider verhungern.

Zitat:
PS: Wäre es umgekehrt Du kaufst 19 mal Regional und 1 mal online wirst Du sicher Service finden.
Würde ich nicht. Weil es überhaupt nicht genug Fachpersonal mit hinreichend guten Sachkenntnissen gibt, um das zu bewerkstelligen. Aber das ist eine andere Geschichte.
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Talamaur ist offline  
Alt 10.06.2013, 22:41   #59
geoffrey21
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Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen

Für den Kunden stellt sich aber doch folgende Frage: Ich will einen Akkuschrauber kaufen in vernünftiger Qualität und zu einem möglichst guten Preis, weil mein Geld knapp ist und damit wirtschaften muss. Wieos sollte ich also 200 Menschen, die ich nicht kenne und mit denen ich nichts weiter als eine eventuelle und auch noch kurzfristige Geschäftsbeziehung zu tun habe, ihre Lebensmittel, ihre Mieten, Kleidung, Autos, Gas, Heizung, Zinsen usw. finanzieren. Wieso sollte ich das tun? Bin ich die Wohlfahrt? Sicher nicht. Ich bin ein Individuum, das sich selbst all das finanzieren muss.
Du willst mich doch auf den Arm nehmen, oder?
Ich komm mir hier gerade vor wie im Kuckucksnest.... Mann...

100 Händler sitzen nicht in Deiner Region. Da sitzt nur einer. Du musst Dich nicht um 199 Mitarbeiter scheren. Ein einziger, der in Deiner Region. Ein Mitarbeiter wie bei einem Bäcker, einer Reinigung, einem Schneider, einem Schuster, einem Tischler. Alles Dinge die Du nicht so einfach online ersetzen kannst.


Zitat:
Also, zu erst ein mal ein wenig Steuertheorie. Natürlich muss der Unternehmer die 5 Euro auch versteuern, wenn er davon investiert. Er zahlt dann zwar keine Kapitalertrags- und Körperschaftssteuer, sondern die Umsatzsteuer auf das Investitionsgut und mit dem Investitionsgut Lohnsteuer, Kapitalertragssteuern, Sozialversicherungsbeiträge etc. für den Hersteller dieses Investitionsgut und seine Mitarbeiter.
Hallo verkürzt. GEWINN!!!!!!!!
Gewinn ist die Zahl nach Abzug aller Kosten vor Ertragssteuern. Nicht DB1 oder DB 2 oder DB 3. Gewinn.

Zitat:
DAS wäre ein volkswirtschaftlicher Nutzen. Steuern zu zahlen, ist kein volkswirtschaftlicher Nutzen. Ein Nutzen wird nur aus Mehrwert geschöpft. Steuern bringen aber in den wenigsten Fällen Mehrwert, meistens zerstören sie sogar Werte, wie du weiter unten selbst festgestellt hast.
Ich flipp ja gleich förmlich aus. Das kann ich ja gar nicht aushalten.
Deine Schulausbildung, die in unserem Land kostenfrei ist, wird wie bezahlt?
Hä? Wovon? Von Mondstaub, von der Argentinischen Pampasgras Ernte?
NEIN.... die wird aus Steuermitteln bezahlt. Das ist eine staatliche Investition. Ja genau in Dich. Und die Uni, wovon wurde die bis zum diesen irrsinnigen Studiengebühren bezahlt? HÄ... WOVON!!!!!!!
Aus dem verteidigungetat der Tatschikischen Militärpolizei????
Nein Steuern....

Alle Strassen auf denen Du Dich bewegst, wovon? Hä.
Alle Krankenhäuser erhalten auch steuerliche Hilfen und Förderungen. Dann Arbeitslosengeld wurde auch mal mit Steuergeld aufgefüllt.
Das Stromnetz, damit Du überhaupt am Rechner sitzen kannst.
Die Rentenkassen. Feuerwehren, Polizei, Gerichte UND so weiter und so fort.

Also mir wird echt Speiübel. Gibt's hier noch mehr von diesen Menschen die meinen das fliegt alles so rum? Also ganz klar. Steuern sind ein volkswirtschaftlicher Nutzen. Defintiv. Erzähl bitte nicht irgendetwas anderes.
Das ist Verdummung.

Zitat:
Durch die größere Menge an Akkuschraubern, die er einkauft, bekäme er bessere Preise, könnte dadurch billiger einkaufen, billiger verkaufen und bekäme noch bessere Preise, die sich wiederum im Verkaufspreis niederschlagen etc. etc. etc. Und schwups haste deine 199 "fehlenden" Mitarbeiter wieder.
1. Nein die sind nicht immer billiger. Oft aber nicht mehr immer. Habe ich bewiesen. Tatsächlich steigen die gewinne die verschoben werden.
2. Also der Einkaufvorteil an einem Großgerät von komm 100 Euro wird eins zu eins weiter gegeben an den Konsumenten (IRRGLAUBE).
3. 200 mal werden 100 Euro im Verkauf gespart und schon hat man die Gehälter der Mitarbeiter wieder drinnen.....

Gibt's hier auch ein Icon für: keule:

Also ein Mitarbeiter verdient 1500 Euro. Aber wir haben ja 200 davon. Rechner an. 200 x 1500 = 300.000 Euro.... Aha
Ok 100 Euro sparen ist schon oberste Grenze. Also müssten 3.000 Leute 100Euro sparen um den gleichen wirtschaftlichen Nutzen zu bringen.
Dann müssten die aber auch die 100 eingesparten Euros wieder ausgeben. Logisch oder. Unbestreitbar. Mmmh. Aber die anderen sind jetzt beim Arbeitsamt. Vielleicht auch bei Hartz vier. Vielleicht sind es auch Aufstocker geworden. Und ob die 3000 Leute in einem Monat allesamt 100 Euro mehr ausgeben ist auch total fraglich. Für mich hinkt was Du schreibst total.

Zitat:
Nur halt nicht bei 100, sondern bei einem Anbieter. Der aufgrund der höheren Gewinne durch die Größenvorteile auch gleich noch mehr Steuern zahlt.
Warst Du am Anfang dabei. hast Du die ganzen Steuergeschichten gesehen. ER ZAHLT GAR NIE NICHT MEHR STEUERN!!!!!! NEIN GAR NICHT!!!!!
Im Gegenteil. Er zahlt 2,5 Mal so wenig mindestens!!!!!

Zitat:
Denn die wenigsten Unternehmen sind tatsächlich groß genug, um ihre Steuern ins Ausland zu verschieben, wo sie sie nicht bezahlen müssen. Die sind streng genommen sogar volkswirtschaftlich irrelevant.
Steuer irrelvant Blödsinn. Verschiebung absolut 10000% sicher!!!!!
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geoffrey21 ist offline  
Alt 10.06.2013, 22:43   #60
listerine
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Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Natürlich, wenn ich jetzt Service brauche, dann erwarte ich, dass ich ihn auch kriege, sofern er mir angeboten wird und ich für ihn auch noch Geld bezahle. Es kann ja wohl auch nicht sein, dass ich 19 Mal für Service bezahlen muss, den ich nicht brauche, um ihn dann zu kriegen, wenn ich ihn irgendwann vielleicht und ganz hypothetisch mal brauche. Das ist kein Service, sondern genau das Gegenteil von Service.
Man zahlt nicht nur den Service, sondern auch den Laden, die Präsentationsfläche, die esdir überhaupt erst ermöglicht ein Produkt haptisch zu beurteilen. Service scheinbar nicht brauchen ist eine ganz andere Schiene. Ferner könnte man ja laut deiner Argumentation ja auch auf eine Garantie verzichten, die im Preis jeder Ware enthalten ist, den wann braucht man die schon....?!?


Zitat:
Ich erwarte nicht zwingend, dass mein Händler genau den Artikel, den ich gerade haben will, auch bevorratet hat. Dazu kaufe ich viel zu exotisch. Ich erwarte aber durchaus, dass wenn ich bis zu 20 % Aufschlag zum Onlinehandel zahlen soll, er mir den Artikel und ein bis zwei Alternativartikel auf meine Nachfrage hin bestellt, sie mir zur Ansicht vorlegt und ich mich dann für einen von diesen entscheide. Und dabei auch noch kompetent beraten werden. DAS verstehe ich unter Service. Ich kenne leider nur genau einen einzigen Händler, der das so macht. Bei dem kaufe ich übrigens häufig und viel. Und das ist genau der Grund, wieso ich bei ihm kaufe und bei allen anderen nicht. Bei den anderen bekomme ich keinen Service.
Übrigens lebt diese Händler unglaublich gut mit seiner Geschäftspolitik, im Gegensatz zu den anderen hier vor Ort. Er kann sich vor Aufträge kaum retten, kriegt die Arbeit nicht schnell genug fertig, weil er kein qualifiziertes Personal findet und schwimmt im Geld.
Die meisten Händler (zumindest in meinem Umfeld) sind sogar günstiger als Angebote im Netz, bieten obendrein noch Service und qualifiziertes Personal.
Nicht zu vergleichen mit gescheiterten Existenzen aus´m MediaMarkt.

Zudem können viele Händler Ware zur Ansicht nicht wieder zum Hersteller zurückschicken. Ist überings ein Grund warum sich kleiner Internetfirmen gerne nach rund nem Jahr Preis/Reklamations/Widerrufskampf mit Insolvenz vom Markt abmelden!

Zitat:
Da verkennst du schon wieder etwas. Es liegt nämlich durchaus in der Verantwortung eines Händlers, ein Angebot zu entwickeln, dass ich so attraktiv finde, dass ich bei ihm kaufe. Wenn er das nicht schafft, muss er nämlich verhungern. Und wenn seine Kunden eben Service dann wollen, wenn sie ihn brauchen und nicht dafür bezahlen wollen, wenn sie ihn nicht brauchen, ist es seine Aufgabe, Mittel und Wege zu suchen und zu finden, wie er ihnen das bieten kann. Sonst, ich sagte es bereits, muss er leider verhungern.
Natürlich ist der Händler gefordert, aber viel zu oft ist er überfordert von einem Preiskampf, den er mit seinen Unkosten oft nicht gewinnen kann, wie hast du oben noch beschrieben: "warum 19 mal Service bezahlen den man nicht braucht..."


Zitat:
Würde ich nicht. Weil es überhaupt nicht genug Fachpersonal mit hinreichend guten Sachkenntnissen gibt, um das zu bewerkstelligen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Das nicht mehr häufig anzutreffende Fachpersonal ist Merkmal des Internetzeitalters, Betriebe sind mit 400€ Kräften besser im Wettbewerb im Netz aufgestellt, auf Grund der Preiskämpfe.


Wenn man argumentiert muss man zumindest Zusammenhänge erkennen können, der TE hat durchaus recht mit seinen Ansichten, auch wenn seine Wortwahl und Ausdrucksform viel Raum für Kritik übrig lässt. Sicher müssen Händler sich an entsprechenden Wettbewerb messen, allerdings mag dies leichter klingen als es in Wirklichkeit ist. Man sieht es doch an diesen 1€ Läden, so sieht der Fachhandel dann in 10 Jahren aus, um im Preiskampf noch am Ball bleiben zu können. Die Netzvielfalt kann kein Händler alleine bieten, selbst Amazon und Ebay wären Bruchbuden sofern nicht die unzähligen Händler mit einer lächerlich geringen Marge ihre Waren dort anbieten würden.

Was in Deutschland fehlt ist eine Anpassung an die Internetzeit, es muss dem Handel der Druck genommen und dem Internet Druck gegeben werden um wieder eine Balance zu schaffen. Momentan kann ein Kellerkind mit gutem Großhandel wesentlich günstiger anbieten als ein Fachhandel mit gut ausgeblideten Kräften. Da aber oft das Kellerkind seine Leistung überschätzt und selbst schlecht ausgebildet ist, schließt er seinen Keller nach einem Jahr, hat aber dem fortbestehenden Fachhandel wieder die Marge kaputt gemacht. Dieser entlässt Kräfte oder schließt gleich ganz, die Kaufkraft sinkt und somit wird der Preis von Amazon und Co weiter runter gedrückt um deren Unkosten zu decken. Schlimm das einige diese Zusammenhänge nicht erfassen können. Lässt darauf schließen das diejenigen wohl nie im Handel tätig waren.
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