Lao-bay-bay

Deswegen schrieb ich extra: philosopohisch-moralisches Konzept, also Konzepte, die auf einer über den Gesetz stehenden Ebene beruhen. Wie der kategorische Imperativ, das Höhlengleichnis oder das Rad des Schicksals, um nur ein paar verschiedene zu nennen.
Du zeigst politische Ziele auf, was nicht automatisch etwas mit Moral zu tun hat. Bestes Beispiel dafür ist der Ethikrat, der seine Funktion, meiner Meinung nach, nicht einmal annähernd gerecht wird.
Ich gebe dir Recht, dass wir Deutschen nur selten dazu bereit sind, für unsere Recht zu kämpfen sondern lieber meckern, wie ich es hier teilweise auch tue. Das das nicht Zielführend ist, ist klar und indiskutabel. Aber vielleicht erinnerst du dich an die Demo gegen die Studiengebühren, gegen den Überwachungsskandal von diversen Großketten und wenn du auf einschlägigen Seiten suchen würdest (was du offenbar nicht getan hast, sonst würdest du sehen, dass es durchaus "Gegenwehr" gibt), wie z.B. Changeorg, würdest du feststellen, dass es genügend Gruppen gibt, die gegen alles mögliche protestieren, auch in Deutschland.

Leider ist die Stimme des Volkes aber nicht immer die Stimme der Politik. Wie könnte es sonst sein, dass über 20 Millionen Unterschriften zur Abschaffung der GEZ gesammelt wurden, diese Petition aber von den Volksführern abgelehnt wurde?
Nein, wir dürfen uns nicht alles bieten lassen. Jeder hat eine Stimme, er muss sie nur nutzen. In Punkten die mich stören tue ich das für meinen Teil auch und nicht alleine, daher muss jeder selber entscheiden, was er sich zumuten lässt und was er toleriert.

Demandred

Wichtig ist aber wem man seine Stimme gibt. Ich kann mich an das Volksbegehren erinnern für den Flughafen Tempelhof, wo zig dubiose Menschen aus den Löchern kamen und Unterschriften sammeln wollten. Sogar jene, die selber Interesse an der Baufläche hatten. Damit wollte man wohl Stimmen einfach abfangen oder auszählen um zu prüfen ob es Sinn macht ,entgegen der Auffassung der Bevölkerung, zu handeln.

BerlinBerlin

Das ist natürlich ein ganz übles Beispiel. Das durch Propaganda erreicht wurde, dass die Menschen für die Schließung des Flughafens Tempels
hof stimmten (was ja auch geschehen ist) bevor der neue Flughafen BER fertig ist, war an Dummheit nicht zu überbieten. Egal welche Meinung man zum dem alten Flughafen hatte (dafür oder dagegen), die Abstimmung war völlig idiotisch. Was natürlich auch an dem gesunden Volksempfinden zweifeln lässt. Der Flughafen Tempelhof wurde als "Bonzenflughafen" dargestellt (was nicht stimmt, das Flugaufgebot war fast nur reguläre Linienflüge) und ein Flughafen mitten in der Stadt sei gefährlich (obwohl in 60 Jahren nichts ernsthaftes passiert ist). Meine These ist ja, dass Menschen zu dumm sind für Demokratie, da sie die Folgen ihrer Abstimmung nicht überblicken können und eben das tun, was ihnen die Medien nahelegen. Ein mittelmäßige König würde auch kein schlechteren Entscheidungen treffen, ein guter König sogar bessere.

Demandred

Es ist ein Teufelskreislauf: Politik geht davon aus, das Bevölkerung das nicht rafft, Bevölkerung unwissend und agiert dementsprechend größtenteils uninformiert, Politik fühlt sich bestätigt und wendet sich ab und lässt Volksbegehren platzen, Politische Fehlentscheidungen sind die Konsequenz. Deswegen gibt es ja den katastrophalen Eklat mit BER.

Solange wie die Bevölkerung nicht aufhört die Mistgabel rauszuholen und die Politik sich nicht mehr Mühe gibt Transparenz zu schaffen, umso mehr wird es Entscheidungen geben wie BER. Denn auch das Volk kann eine Kontrollfunktion haben und aufzeigen dass Fehler begangen werden.
Klassisch würde man sagen, dass beide Seiten es in den Sand gesetzt haben.