Lovetalk.de

Zurück   Lovetalk.de > > >
Alle Foren als gelesen markieren

Du befindest dich im Forum: Aktuelles. Tagesaktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft gehören hier hinein. In diesem Forum kannst du dich über tagesaktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft austauschen, zum Beispiel über neue Gesetze, politische Skandale oder bekanntgewordene Verbrechen, anstehende Wahlen - kurz: alles, was erst kürzlich geschehen ist oder in naher Zukunft ein Thema sein wird. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

 
 
Themen-Optionen
Alt 11.07.2015, 00:50   #1
bildebu
abgemeldet
Kluft zwischen Arm und Reich

Mal ein kleiner Fakt am Rande:

Wie die Verteilung auf der Welt hinsichtlich Vermögen ausschauen sollte:
Armen: 20%
Untere Mittelschicht: 20%
Mittelschicht: 20%
Obere Mittelschicht: 20%
Reichen: 20%

Wie es wirklich aussieht:
Reichen: 94%
Der Rest teilt sich die übrigen 6%

Wenn wir weitergehen, kann man sagen, dass von den Reichen 94% gut 2% mehr als die Hälfte des Weltvermögens besitzen. Das sind ungefähr 300 Leute, während eben 3 Milliarden Menschen sich die 6% teilen. Wenn ihr mir nicht glaubt, könnt ihr gerne recherchieren.

Wenn jeder dieser Reichen nur 1-2% ihres Vermögens abgeben würde, wäre der ganze Welthunger und die extreme Armut in den armen Ländern besiegt (Afrika usw.).

Ist es also nicht ein falscher Ansatz, dass wir (mit den restlichen 6%) diejenigen sind, die gegen die Ungleichheit weltweit vorgehen (Stichwort: Entwicklungshilfe nach Afrika usw.) während eben von denen gar nichts kommt?
Schlimmer noch, die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass wir ihnen eher noch helfen, mehr Vermögen anzubauen (Stichwort: Steuern, damit die eben nicht in nen anderes Land auswandern um niedrigere Steuern zu bezahlen, Steueroasen usw., Politik zu gunsten der Reichen).

Mich wundert es, dass eigentlich gar keiner auf der Welt dagegen vorgeht. Ich finde es jedenfalls schon beängstigend, dass ein Großteil des Vermögens auf eine kleine Gruppe fällt. Was die an Macht haben und wie abhängig wir gegenüber denen sind, ist jedenfalls schon beunruhigend.

An den stärksten multinationalen Konzernen sieht man ja schon, welchen Einfluss die auf die Politik ausüben (Lobbyisten) und hier ist es nicht anders.
Das Beispiel TTIP scheint auch kaum jemanden zu interessieren. Es wird verhandelt, nur weiß man weder:
a) wer dort verhandelt
b) um was alles verhandelt wird
c) wie viele an der Verhandlung beteiligt sind
d) wann verhandelt wird.
Interesse der Gesellschaft auch hier ziemlich gering, aber auch kaum Mitspracherecht. Zu TTIP wurden mal einige Unterlagen und Inhalte veröffentlicht. Gelesen haben es nur gut 300000 Personen. Muss man sich mal vorstellen...Es geht ja nur um amerikanische, billige, fettleibige Produkte. Produkte, die unsere eigenen Produkte verdrängen könnten und vorallem den Bauern große Gewinneinbußen bescherren könnten. Die Gefahr, den Lebensstil, den wir hier in Europa pflegen einfach mal komplett umzukrempeln und zu amerikanisieren...Aber es sind ja nicht nur amerikansiche Nahrungsmittel, aber das wäre einfach viel zu viel zum diskutieren...

Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass die Ungleichheit auf der Welt, so wie wir sie momentan zu bekämpfen versuchen, nicht besiegt werden kann, solange die Zielgruppe (Reichen) hinsichtlich Verantwortung und Teilnahme bewusst ignoriert wird. Aber der Gesellschaft scheint das Ganze ja gar nicht zu stören. Lieber streiten wir uns um die 6% als wirklich eine faire Verteilung anzustreben und ein besseres Leben genießen zu können.

Geändert von bildebu (11.07.2015 um 01:08 Uhr)
bildebu ist offline  
Alt 11.07.2015, 00:50 #00
Administrator
Hallo bildebu, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 11.07.2015, 07:02   #2
ist
Special Member
 
Registriert seit: 02/2011
Beiträge: 5.550
Das was Du hier schreibst ist schön und gut, nur in der Praxis funktioniert es nicht. Denn das Verhalten von uns allen macht die Reichen reicher und die Armen ärmer.

Zum Beispiel Du selbst: Wo kaufst Du Deine Lebensmittel ein? In einem Supermarkt oder bei einem kleinem Greißler? Wo kaufst Du andere Dinge ein? Bei einem großen online Versand, bei großen Märkten oder bei kleinen Geschäften? Bei welchen Suchmaschinen suchst Du im Internet? Bei einer großen oder bei kleinen alternativen? Welches Betriebssystem verwendest Du für Deinen PC? Eines eines großen herstellers oder von einem kleinem? Welches Handy hast Du? von einem großen oder kleinem Hersteller? Fernseher, welchen Hersteller hast Du? Küchenartikel, wie Messer, Kochtöpfe usw? Hast Du Massenware oder von einem kleinem Hersteller?

Was ich damit sagen will: Das Verhalten von jedem Konsumenten trägt dazu bei das die Reichen immer reicher werden.

Und es einfach den Reichen weg nehmen bringt nichts. Da kannst Dir Venezuela als Beispiel anschauen. Vor vielen Jahren erzeugten sie noch 70% der Lebensmittel selbst. Dann gab es einen Staatschef der gegen die Reichen Grundbesitzer gewettert hatte, er enteignete sie großteils und gab den kleinen Leuten das Land. Mit dem Ergebnis, das Venezuela nur mehr 30% der Lebensmittel selbst herstellte und den Rest importieren mußte. Und wie gut Venezuela trotz des vielen Erdöls da steht, kann man überall nachlesen.

Ich bin auch dafür das Geld gerechter verteilt wird, nur hier muß jeder selbst bei sich beginnen. Wem gibt er sein Geld? Dem kleinen Greissler oder dem großen Supermarkt? Einem kleinen Betriebssystemhersteller oder einem großen? Einem kleinen Handyhersteller oder einem großen? Einem kleinen Tischler oder einem großen Möbelhaus? Einem kleinen Küchengerätehersteller oder einem großen. und so weiter.

Natürlich ist die Politik hier Hauptverantwortlich. Denn in Österreich gibt der Staat über 50% des BIP aus. In Deutschland sind es knapp unter 50%. Also ist der Staat zumindest in Österreich der Hauptverantwortliche für den Unterschied zwischen Arm und Reich.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
ist ist offline  
Alt 11.07.2015, 08:07   #3
NBUC
Platin Member
 
Registriert seit: 04/2010
Beiträge: 1.965
Kernursache weltweit wären erst einmal Überbevölkerung und die entsprechenden lokalen Gesellschaftszustände.
Dahionter sind es dann wiederum eine Menge weiterer, ebenfalls lokaler Effekte. Jemand in D ist aus anderen Gründen und anderem Niveau "arm" als jemand in Indien als jemand in Somalia, auch wenn alle am Monatsende irgendwo im roten Bereich stehen.

Dazu ist zum Thema Vermögen zu sagen, dass das auch zu guten Teilen Spekulationsvermögen ist. Wenn das so geparkte Geld entsprechend in Konsum umgesetzt werden sollte und entsprechende Investitionen veräußert werden müßten, würde dieser Wert brachial fallen.
So einfach ist das also nicht.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
NBUC ist offline  
Alt 12.08.2015, 01:20   #4
äpfelchen
Golden Member
 
Registriert seit: 12/2011
Ort: Bayern
Beiträge: 1.143
Zitat:
Das sind ungefähr 300 Leute
Die besonders die westliche Welt steuern, sozusagen die Top Elite, dagegen sind Politiker nichts. Sehr reiche Leute mit viel Einfluss gab es in der Geschichte schon immer, es gab Könige und Herscher, dagegen sind die heutigen reichsten der Welt arme Schlucker.

Gerecht verteilt war das streng genommen noch nie wirklich.....
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
äpfelchen ist offline  
Alt 13.08.2015, 21:57   #5
Ungard
Platin Member
 
Registriert seit: 05/2010
Ort: Freising
Beiträge: 1.814
Zitat:
Welthunger
Liegt an der Logistik und nicht am Geld.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
Ungard ist offline  
Alt 14.08.2015, 03:02   #6
Time2bcool
abgemeldet
Zitat:
Zitat von NBUC Beitrag anzeigen
Kernursache weltweit wären erst einmal Überbevölkerung und die entsprechenden lokalen Gesellschaftszustände.
Kernursache ist wohl eher die Moral der Menschen, speziell die Gier. Und die kann man nicht abschaffen (außer bei sich selbst).

Zitat:
"Mother earth has enough for everyone's need, but not for everyone's greed." Mahatma Gandhi
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
Time2bcool ist offline  
Alt 14.08.2015, 05:31   #7
NBUC
Platin Member
 
Registriert seit: 04/2010
Beiträge: 1.965
Gier würde ich zu allererst da diagnostizieren, wo jemand von den Produkten anderer was fordert ohne selbst etwas im Gegenzug anzubieten oder vorher selbst zu dieser Solidargemeinschaft, die er in die Pflicht nehmen will, beigetragen zu haben.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
NBUC ist offline  
Alt 14.08.2015, 07:43   #8
Time2bcool
abgemeldet
Was Gier ist, merkst du erst, wenn du Möglichkeiten hast.

ps ICH bin natürlich nicht gierig
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
Time2bcool ist offline  
 

Ausgesuchte Informationen

Themen-Optionen





Powered by vBulletin® Version 3.8.9 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Search Engine Optimisation provided by DragonByte SEO (Lite) - vBulletin Mods & Addons Copyright © 2024 DragonByte Technologies Ltd.
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 20:27 Uhr.