Stan90

Irgendwie habe ich das Gefühl, als würde es im Video um etwas vollkommen anderes gehen, man einfach einen beliebigen Text drunter gesetzt.

Die seriöseste Quelle, die ich finde, ist Bild.de. Und die berufen sich auf diese Untertitel im Youtube-Video. Also ich bin da erstmal skeptisch.

Aber mal unabhängig von der Echtheit des Videos:

Länder, in denen der Islam stärkste Religion ist, sind gesellschaft rückständig. Es liegt mindestens mal eine Korrelation vor. Aussagen zur Kausalität sind schwierig, weil historisch doch etwas mehr passiert ist in den letzten 500 Jahren als nur Religion. Ich betone immer wieder: Bitte folgert nicht aus Korrelation Kausalität.

Klemmer

Dieses Video gibt es auch mit englischen Untertiteln.

Auch gehe ich davon aus, dass dieser ägyptische Moderator mehr Ahnung von dieser Materie hat als du, und genau weiss was er da sagt.

Stan90

Mathematisch-logisch habe ich definitiv mehr Ahnung als der Moderator, insofern betone ich erneut, dass aus Korrelation nicht Kausalität gefolgert werden darf.

Natürlich steht im Koran unfassbar viel Gewalt. Warum muss ich hier eigentlich den Islam verteidigen? Von Religion im Allgemeinen halte ich nichts. Aber blättert mal durch das alte Testament - da steht ähnliches drin. Tod den Ungläubigen, Tod den Schwulen, Tod den ungehorsamen Kindern, und und und. Wo ist der Unterschied? Unsere Gesellschaft (westliche Welt) ist einfach weiter entwickelt. Wir nehmen unsere Religion nicht mehr allzu ernst. Die islamische Welt steht in dieser Entwicklung (Thema Aufklärung) ettliche Jahrzehnte oder Jahrhunderte zurück.

Das Thema ist halt viel komplexer als "Der Islam ist böse", wie das Populisten gerne darstellen.

Klemmer

Geht klar

Stimmt. Ich bin auch der Letzte, der den Islam verteidigen würde. Keine Ahnung warum du denkst, den Islam verteidigen zu müssen.

Dieser Moderator ist ganz bestimmt ein Rechtspopulist

Trimalchio

Dann lies mal die Bücher anderer Weltreligionen. Da wirst Du leider auch viel Gewalt finden. Der Spruch in der Bibel "Den Zauberer aber lasse nicht leben." führte zu zahlreichen Morden an angeblichen vom Teufel besessenen.

Scuderia

So langsam kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus!

Bei manchen scheint das Lied von Pippi Langstrumpf auf Dauerschleife zu laufen!

Da werden zur Zeit fast täglich unschuldige Menschen in die Luft gesprengt und das einzige was Euch ein fällt ist "Ja aber in der Bibel steht......"

Luthor

Das hat er so nicht gesagt, sondern, dass der Koran nicht das einzige heilige Buch ist, in dem man viel Gewalt findet. Dem kann ich nicht widersprechen.

Abgesehen davon sind heilige Buecher immer abhaengig von ihrer Interpretation und haben schon mehrfach Wandelung erfahren. Gerade im Christentum sollten wir als West-Europaere das ja genauer wissen.

Interpretation ist imho auch das Gefaehrliche an der ganzen Religionsproblematik.

PIcasso1989

Die aktuellen Terroranschläge zielen im Namen des Islam auf die von christlichen (und kapitalistischen) Werten geprägte Welt.
Die Kreuzzüge zielen gegen die Herrschaft eben dieses Islam.

Zu diesem Thema gibt es ein sehr feines Buch von Benjamin Barber "Jihad vs. McWorld."
(Wobei "Jihad" allgemein für die von der McWorld provozierten Gegenströmungen steht).

Trimalchio

Danke Luthor. Da wird Scuderia nicht müde, andere absichtlich und entstellend darzustellen. Die Blütezeiten für die Wissenschaften udn die Kultur waren übrigens immer dann, wenn die Religionen sehr tolerant mit anderen Menschen umgingen und ihre heiligen Bücher gerne menschenfreundlich deuteten. Das gilt für das Christentum genau so wie für Islam und Judentum.

Das Christentum hatte seine dunkelsten Zeiten dabei in der Hexenverfolgung. Und durchaus gab es Bibelstellen, die dafür herangezogen werden konnten. Was das zeigt? Es ist falsch von sogenannten heiligen Büchern, die ich übrigens selber sämtlich als nicht heilig ansehe, auf das Verhalten der Mitglieder Religionsgemeinschaft zu schließen. Es sind immer kulturelle und soziale Fehlentwicklungen, die dann vorliegen und zeigen, dass Religion nicht besser und nicht schlechter ist als die Gesellschaft, in der sie gerade praktiziert wird.

Eine Folgen der Anschläge in Paris könnte aber fataler Weise sein, dass Menschen angefeindet werden und in den Fanatismus gedrängt werden, weil sie der "falschen Religion" angehören. Das halte ich nicht für die notwendige Folge bei jedem angefeindeten Menschen. Aber ein leichterer Nährboden wird schon geschaffen.

Ich nehme mal als Beispiel der entgegengebrachte Hass gegenüber Flüchtlingen, die sehr bald wissen, dass Fanatiker sie allein wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit und Religion anfeindeten. Sie erleichtern Islamisten Anwerbeversuche. Nicht mehr und nicht weniger. In Paris muss sehr wohl aufgepasst werden, gemäßigte und tolerante Moslems eben nicht anzufeinden. Keine Religionsgemeinschaft dürfte einfach per se angefeindet werden. Es sind die Fanatiker, die eben nicht von den USA so oft an Waffen ausgebildet und mit geschenkten (!) Waffen ausgerüstet werden dürften. Liefern wir nicht, dann liefern andere? So einfach stimmt es eben nicht. Es ist oft die politische Führung mit Geschenken an die Waffenlobby, die da verheerende Zustände provoziert.

Lynxx

In der gelebten Tat. Jetzt und heute.

Ohne Reformen wird sich der Islam nicht von der Gewalt reinigen.
Dafür bräuchte es anerkannte Reformer, innere Kritiker.
Kritiker gibt es zuhauf, nur werden sie entweder mit Fatwas belegt
oder, wenn greifbar, direkt eingeknastet/gefoltert/umgebracht.
Muss etwas mit dieser "Barmherzigkeit" zu tun haben.