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Alt 06.08.2017, 18:36   #11
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von Stan90 Beitrag anzeigen
@monochrom:
Da nimmst du mir die Autobauer zu sehr in Schutz. Die hatten nämlich durchaus die Möglichkeit gehabt, ohne Schummelsoftware bessere Werte zu erreichen. Das hätte aber pro Auto geringe Kosten verursacht und so hat man sich einzig und allein aus wirtschaftlichem Interesse (Geldgier) dagegen entschieden.
Zitat:
Zitat von Ducati Beitrag anzeigen
Es war technisch absolut möglich aber man wollte dem Kunden ja auch nicht zumuten das er mal Harnstoff nachtankt.
Gefragt hat man diesen komischerweise nicht und bei LKW Kunden war es wohl zumutbar....
Dann zeigt mir mal die Maßnahmen, die man ergreifen muss, um das Diesel-Auto ohne Leistungsverlust auf die vorgegebenen Abgaswerte - im normalen, realen Fahrbetrieb wohlgemerkt - zu bringen. Ich kann euch versichern: Diese gibt es nicht.
Was hingegen den Harnstoff angeht: Schaut euch an, was das dann an Mehrkosten verursacht, und zwar nicht in der Herstellung, sondern die Verbrauchskosten. Utopisch.

Zum Thema LKW: Klar, die Industrie fragt nie jemand, ob sie irgendeine Maßnahme haben will. Zudem werden LKW nach völlig anderen Kriterien für völlig andere Einsatzzwecke ausgewählt als PKW. Da werden dann gerade mal eben Äpfel mit Orangen verglichen. Beide rund.

Zitat:
Zitat von monochrom Beitrag anzeigen
Und was heißt Abbau von Arbeitsplätzen? Wir reden hier von einer möglichen Zerschlagung eines ganzen Industriezweigs, an dem eine ganze Menge KMU in der Zulieferindustrie, etc. dran hängen. Die Wirtschaftskrise willst Du Dir nicht ausmalen die wir dann durchleben. Das würde fast schon einer Deindustrialiserung gleichkommen.
Es wäre sicherlich kein Verlust für Deutschland, wenn es traditionsreiche Autobauer wie Mercedes oder VW nicht mehr geben würde, rein aus der gesellschaftlichen Bedeutung betrachtet. Es gibt schließlich genug andere Autobauer. Bloß: Ja, der Abbau von Arbeitsplätzen dieser Dimension käme einem atomaren Super-GAU gleich. Das sieht bloß niemand, offensichtlich auch nicht hier im Thread. Dabei stimmt monochroms Einschätzung hierzu voll und ganz: Es käme einer Deindustrialisierung gleich. Die Gesellschaft würde von jetzt auf gleich in bitterste Armut gesürzt, mit der Finanzkrise im Jahre 2008 überhaupt nicht zu vergleichen, die Katastrophe wäre um 1000e Größenordnungen schlimmer. Ich denke, DANN würde Deutschland tatsächlich komplett zusammenbrechen, weil eben nicht nur die paar Tausend Angestellten von VW, BMW und Mercedes auf der Straße säßen, sondern auch die Millionen bei den tausenden Zuliefererbetrieben. Das ist überhaupt nicht rechnerisch abschätzbar, wie viele Menschen dann plötzlich ohne Arbeit auf der Straße säßen - und wohl auch so schnell keine neue Arbeit finden würden, weil es plötzlich eben auch 10.000e Firmen weniger geben würde, die Arbeitsplätze schaffen, Steuern zahlen und für Sozialversicherungsbeiträge sorgen. Bei dieser "Affaire" muss man tatsächlich - mehr noch als bei Bankenpleiten - das große Ganze im Blick halten und die Autohersteller tatsächlich mit einem - wenn auch schmerzenden - blauen Auge davon kommen lassen - weil die Folgen gesamtgesellschaftlich überhaupt nicht abschätzbar - und ganz sicher nicht auffangbar wären.
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Talamaur ist offline  
Alt 06.08.2017, 18:38   #12
Stan90
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Scuderia Beitrag anzeigen
Seh ich auch so!
Meine Rede!!!
Eine "ideologische Hexenjagd" - die damit endet, dass einige der größten deutschen Konzerne mit Milliardenumsätzen keinerlei Strafe zahlen und ungestraft den Endkunden belügen können.

Hexenjagd - I'm not sure it means what you think it means.

In meinen Augen ist da viel zu wenig Druck auf die Autobauer. Und unser werter Minister Dobrindt kuschelt.
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Stan90 ist offline  
Alt 06.08.2017, 20:04   #13
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.956
Zitat:
Zitat von Stan90 Beitrag anzeigen
In meinen Augen ist da viel zu wenig Druck auf die Autobauer. Und unser werter Minister Dobrindt kuschelt.
Die Amerikaner haben den deutschen Ingenieuren auch jahrelang geglaubt...eben weil es deutsche Wertarbeit war..."Eure Messgeräte spinnen"...Made in Germany steht doch für Verlässlichkeit und Co.

Aber irgendwann sind die Amis doch dahinter gekommen. Und haben einiges ins Rollen gebracht.

Mir wäre es recht, wenn die Vorstände mal etwas mehr Demut zeigen würden...stattdessen ruft man gleich wieder aus, das man 2025 Weltmarktführer in der Elektromobilität sein will...

Es gibt eben nur Superlative.

Was schert uns da die Vergangenheit

VW ist bestraft worden. 20 Milliarden sind kein Pappenstiel...dafür sind fast alle deutschen Leiharbeiter gegangen (vielleicht auch im Ausland, das weiß ich nicht)

Jetzt muss die Politik auf Lösungen bestehen...was ist passiert? Genau...ein Software-Update, dessen Nutzen zweifelhaft ist.

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Matze1985 ist offline  
Alt 06.08.2017, 20:23   #14
Stan90
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Dann zeigt mir mal die Maßnahmen, die man ergreifen muss, um das Diesel-Auto ohne Leistungsverlust auf die vorgegebenen Abgaswerte - im normalen, realen Fahrbetrieb wohlgemerkt - zu bringen. Ich kann euch versichern: Diese gibt es nicht.
Was hingegen den Harnstoff angeht: Schaut euch an, was das dann an Mehrkosten verursacht, und zwar nicht in der Herstellung, sondern die Verbrauchskosten. Utopisch.

Zum Thema LKW: Klar, die Industrie fragt nie jemand, ob sie irgendeine Maßnahme haben will. Zudem werden LKW nach völlig anderen Kriterien für völlig andere Einsatzzwecke ausgewählt als PKW. Da werden dann gerade mal eben Äpfel mit Orangen verglichen. Beide rund.



Es wäre sicherlich kein Verlust für Deutschland, wenn es traditionsreiche Autobauer wie Mercedes oder VW nicht mehr geben würde, rein aus der gesellschaftlichen Bedeutung betrachtet. Es gibt schließlich genug andere Autobauer. Bloß: Ja, der Abbau von Arbeitsplätzen dieser Dimension käme einem atomaren Super-GAU gleich. Das sieht bloß niemand, offensichtlich auch nicht hier im Thread. Dabei stimmt monochroms Einschätzung hierzu voll und ganz: Es käme einer Deindustrialisierung gleich. Die Gesellschaft würde von jetzt auf gleich in bitterste Armut gesürzt, mit der Finanzkrise im Jahre 2008 überhaupt nicht zu vergleichen, die Katastrophe wäre um 1000e Größenordnungen schlimmer. Ich denke, DANN würde Deutschland tatsächlich komplett zusammenbrechen, weil eben nicht nur die paar Tausend Angestellten von VW, BMW und Mercedes auf der Straße säßen, sondern auch die Millionen bei den tausenden Zuliefererbetrieben. Das ist überhaupt nicht rechnerisch abschätzbar, wie viele Menschen dann plötzlich ohne Arbeit auf der Straße säßen - und wohl auch so schnell keine neue Arbeit finden würden, weil es plötzlich eben auch 10.000e Firmen weniger geben würde, die Arbeitsplätze schaffen, Steuern zahlen und für Sozialversicherungsbeiträge sorgen. Bei dieser "Affaire" muss man tatsächlich - mehr noch als bei Bankenpleiten - das große Ganze im Blick halten und die Autohersteller tatsächlich mit einem - wenn auch schmerzenden - blauen Auge davon kommen lassen - weil die Folgen gesamtgesellschaftlich überhaupt nicht abschätzbar - und ganz sicher nicht auffangbar wären.
Es geht nicht darum, VW zu zerschlagen. Es geht darum, ein Unternehmen oder Einzelpersonen für betrügerische Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen.

Es kann doch nicht sein, dass sich große Unternehmen mit dem Knüppel "Arbeitsplätze!!11" aus allem freikaufen können.
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Stan90 ist offline  
Alt 06.08.2017, 20:36   #15
Helmut Logan
Snikt!
 
Registriert seit: 09/2016
Ort: Springfield
Beiträge: 4.607
Zitat:
Zitat von Ducati Beitrag anzeigen
Es war technisch absolut möglich aber man wollte dem Kunden ja auch nicht zumuten das er mal Harnstoff nachtankt.
Gefragt hat man diesen komischerweise nicht und bei LKW Kunden war es wohl zumutbar....
So sieht's aus!
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Helmut Logan ist offline  
Alt 06.08.2017, 21:20   #16
Bodo B.
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2017
Ort: Irgendwo im Südwesten
Beiträge: 153
Ich weiß nicht ob man das wirklich Hexenjagd nennen kann. Tatsache ist doch: Die Autobauer haben betrogen.

Wenn die Einhaltung der Schadstoffwerte utopisch war, warum konnten die japanischen, koreanischen und amerikanischen Hersteller dann diese Anforderungen erfüllen?

Und warum haben die deutschen Hersteller dann nicht gesagt, dass es utopisch sei und stattdessen lieber betrogen?

Bei allem Verständnis: Zum Betrug wird man nicht gezwungen!

Zitat:
Zitat von Ducati Beitrag anzeigen
Es war technisch absolut möglich aber man wollte dem Kunden ja auch nicht zumuten das er mal Harnstoff nachtankt.
Gefragt hat man diesen komischerweise nicht und bei LKW Kunden war es wohl zumutbar....
Ja klar, wollte man das dem Kunden nicht zumuten... Aber dass wir alle geschädigt wurden, das nahm man in Kauf.
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Bodo B. ist offline  
Alt 07.08.2017, 05:44   #17
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von Stan90 Beitrag anzeigen
Es geht nicht darum, VW zu zerschlagen. Es geht darum, ein Unternehmen oder Einzelpersonen für betrügerische Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen.

Es kann doch nicht sein, dass sich große Unternehmen mit dem Knüppel "Arbeitsplätze!!11" aus allem freikaufen können.
Dann erklär doch Mal, wie eine "angemessene" Bestrafung aussehen soll, die die Existenz von VW nicht gefährdet und gleichzeitig hart genug ist, um wirklich Schmerzen zu verursachen, nachdem gerade aus den USA eine harte Strafe eingegangen ist, die schon Konsequenzen gefordert hat.
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Talamaur ist offline  
Alt 07.08.2017, 09:32   #18
Stan90
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Dann erklär doch Mal, wie eine "angemessene" Bestrafung aussehen soll, die die Existenz von VW nicht gefährdet und gleichzeitig hart genug ist, um wirklich Schmerzen zu verursachen, nachdem gerade aus den USA eine harte Strafe eingegangen ist, die schon Konsequenzen gefordert hat.
Die technischen Möglichkeiten, die man hat, auch umsetzen. Ich meine von ein paar hundert Euro pro Fahrzeug gelesen zu haben.
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Stan90 ist offline  
Alt 07.08.2017, 09:42   #19
Nightshade
Ex-Ehemann, -Lover, -Mod
 
Registriert seit: 09/2004
Ort: im Wald
Beiträge: 6.456
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Dann erklär doch Mal, wie eine "angemessene" Bestrafung aussehen soll, die die Existenz von VW nicht gefährdet und gleichzeitig hart genug ist, um wirklich Schmerzen zu verursachen, nachdem gerade aus den USA eine harte Strafe eingegangen ist, die schon Konsequenzen gefordert hat.
Angemessen fände ich:
- Diesel nachrüsten (auch Hardware) auf Kosten des Herstellers
- geringe Leistungsverluste sofern weniger als 5-10% sollten vom Endkunden tolerierbar sein
- Entschädigungszahlung für Wertverluste an Neuwagenkunden/Erstbesitzer
- Rückforderung jeglicher Managerboni für die letzten Jahre zur teilweisen Gegenfinanzierung

Generell würde ich ein absolutes Beteiligungsverbot des Bundes und der Länder an KFZ-Herstellern aussprechen (siehe Land Niedersachsen), ebenso ein Berufsverbot von mindestens 5 Jahren für ehemalige Staatsbedienstete branchenspezifisch (kein Ex-Minister usw. mehr gut dotiert in der Autolobby)
Steuerliche Vergünstigungen für Diesel-KFZ sollten sofort eingestellt werden. Kein künstliches pushen mehr für die deutschen(!) Dreckschleudern. In anderen Ländern wird das auch nicht gemacht und schon sehen die Verkaufsanteile ganz anders aus.
Das ist in Deutschland wirklich ein selbstgemachtes Problem, was man lösen könnte...wenn man denn wollte
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Nightshade ist offline  
Alt 07.08.2017, 10:20   #20
Stan90
abgemeldet
Dass der Diesel steuerlich begünstigt ist, ist tatsächlich ein Relikt vergangener Tage. Es rollt mittlerweile fast der gesamte Güterverkehr über die Straße und verstopft die Autobahnen. Warum muss man LKWs da noch bezüglich des Treibstoffes gegenüber PKW subventionieren? Grober Unfug.
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Stan90 ist offline  
 

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