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Alt 05.08.2017, 08:40   #1
Bodo B.
Member
 
Registriert seit: 06/2017
Ort: Irgendwo im Südwesten
Beiträge: 153
Diesel Skandal und kein Ende...

Mich würde mal eure Meinung interessieren!

Wenn ich die Menschen betrüge, weil ich meinetwegen Modeschmuck als echten Schmuck deklariere und hoffe, dass es keiner merkt, dann werde ich völlig zurecht bestraft.
Ich muss nicht nur zivilrechtlich den Schaden ersetzen, sondern bekomme dazu noch eine Geld- oder sogar Freiheitsstrafe aufgebrummt.

Jetzt die Automobilhersteller: Sie verkaufen Dieselfahrzeuge, die nicht die Abgaswerte einhalten, die angegeben sind. Noch dazu versuchen sie das mit einer "Schummel-Software" zu verschleiern.

Für mich ist damit der Tatbestand des Betrugs erfüllt. Betrogen wurde die Umwelt, der Staat und die Bürger.
Die Bestrafung sieht nun aber wohl so aus, dass die Konzerne selbst bestimmen dürfen, ob und wie sie (kostengünstig) nachbessern wollen.

Wie kann es sein, dass trotzdem beide Augen zugedrückt werden? Müssen wir uns aus Angst vor dem Abbau von Arbeitsplätzen alles bieten lassen?
Wäre es wirklich schlimm, wenn es Traditionsmarken wie beispielsweise VW oder Mercedes nicht mehr gäbe?

Eure Meinungen...
Bodo B. ist offline  
Alt 05.08.2017, 08:40 #00
Administrator
Hallo Bodo B., in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 05.08.2017, 09:14   #2
Stan90
abgemeldet
Ganz kurz: Autolobby.

Bei jeder Regulierung oder Strafe schreien die deutschen Autobauer "Arbeitsplätze in Gefahr!". Und mit dieser "du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte" erkauft man sich Absolution.
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Stan90 ist offline  
Alt 05.08.2017, 09:22   #3
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von Bodo B. Beitrag anzeigen
Mich würde mal eure Meinung interessieren!

Wenn ich die Menschen betrüge, weil ich meinetwegen Modeschmuck als echten Schmuck deklariere und hoffe, dass es keiner merkt, dann werde ich völlig zurecht bestraft.
Ich muss nicht nur zivilrechtlich den Schaden ersetzen, sondern bekomme dazu noch eine Geld- oder sogar Freiheitsstrafe aufgebrummt.

Jetzt die Automobilhersteller: Sie verkaufen Dieselfahrzeuge, die nicht die Abgaswerte einhalten, die angegeben sind. Noch dazu versuchen sie das mit einer "Schummel-Software" zu verschleiern.

Für mich ist damit der Tatbestand des Betrugs erfüllt. Betrogen wurde die Umwelt, der Staat und die Bürger.
Die Bestrafung sieht nun aber wohl so aus, dass die Konzerne selbst bestimmen dürfen, ob und wie sie (kostengünstig) nachbessern wollen.

Wie kann es sein, dass trotzdem beide Augen zugedrückt werden? Müssen wir uns aus Angst vor dem Abbau von Arbeitsplätzen alles bieten lassen?
Wäre es wirklich schlimm, wenn es Traditionsmarken wie beispielsweise VW oder Mercedes nicht mehr gäbe?

Eure Meinungen...
Naja, der Vergleich hinkt etwas. Stell Dir vor die Politik schreibt Dir bestimmte Eigenschaften Deiner Schmuckstücke vor, welche aber nicht wirklich machbar sind, und weder sonderlich sinnvoll noch nachvollziehbar. Du kannst den Schmuck aber so aussehen lassen als wären die Vorgaben erfüllt, er erfüllt die Vorgaben sogar viel besser als noch vor bspw. 5 Jahren und er erfüllt seinen Zweck weiterhin vollständig. Dann gibt es da noch die anderen Schmuckhersteller die sich an gar nichts halten müssen (LKW, ÖPNV, Schiffe, Flugzeuge, Heizungen, etc), aber viel größere Schäden verursachen.

Sicherlich sind die Automobilkonzerne "schuldig", die Politik aber ebenso. Diese willkürlichen Vorgaben sind weder hilfreich noch sinnvoll. Pure Ideologie.

Eine gänzlich ideologische Hexenjagd die da betrieben wird.

Und was heißt Abbau von Arbeitsplätzen? Wir reden hier von einer möglichen Zerschlagung eines ganzen Industriezweigs, an dem eine ganze Menge KMU in der Zulieferindustrie, etc. dran hängen. Die Wirtschaftskrise willst Du Dir nicht ausmalen die wir dann durchleben. Das würde fast schon einer Deindustrialiserung gleichkommen.

Nachdenkenswerter Artikel dazu:
https://www.welt.de/debatte/kommenta...lisierung.html

Zitat:
Aber wie konnte es eigentlich so weit kommen? Das hat keiner so pointiert zusammengefasst wie der Diplom-Physiker und Kabarettist Vince Ebert, der „#dieselgate“ auf Facebook so zusammenfasste: „Was ist typisch deutsch? Wenn studierte Theaterwissenschaftler utopische Grenzwerte beschließen, Ingenieure und Automanager aus Feigheit vor einer öffentlichen Konfrontation kuschen und dann hintenrum versuchen, das Ding mit unlauteren Mitteln hinzubiegen.“
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monochrom ist offline  
Alt 05.08.2017, 13:40   #4
Stan90
abgemeldet
@monochrom:
Da nimmst du mir die Autobauer zu sehr in Schutz. Die hatten nämlich durchaus die Möglichkeit gehabt, ohne Schummelsoftware bessere Werte zu erreichen. Das hätte aber pro Auto geringe Kosten verursacht und so hat man sich einzig und allein aus wirtschaftlichem Interesse (Geldgier) dagegen entschieden.
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Stan90 ist offline  
Alt 05.08.2017, 14:38   #5
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.956
Viel schlimmer find ich die Kungelei untereinander.

Ich bezweifel stark, das die Vorstände es eingesehen haben das Sie betrogen haben...jedenfalls lassen Äußerungen von Herrn Müller (und Co.) darauf schließen.

Und die Politik macht fleißig mit.

Nebenbei find ich es aber auch ein wenig blauäugig, wenn man jetzt aus allen Wolken fällt wenn man erfährt das sein 4t schweres, 250 PS starkes SUV nicht so umweltverträglich ist

Wer hätte das gedacht
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Matze1985 ist offline  
Alt 05.08.2017, 16:28   #6
Bodo B.
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2017
Ort: Irgendwo im Südwesten
Beiträge: 153
Zitat:
Zitat von monochrom Beitrag anzeigen
Eine gänzlich ideologische Hexenjagd die da betrieben wird.

Und was heißt Abbau von Arbeitsplätzen? Wir reden hier von einer möglichen Zerschlagung eines ganzen Industriezweigs, an dem eine ganze Menge KMU in der Zulieferindustrie, etc. dran hängen. Die Wirtschaftskrise willst Du Dir nicht ausmalen die wir dann durchleben. Das würde fast schon einer Deindustrialiserung gleichkommen.
Das heißt dann, dass die Autobauer mit uns machen können was sie wollen?
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Bodo B. ist offline  
Alt 05.08.2017, 21:42   #7
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von Bodo B. Beitrag anzeigen
Das heißt dann, dass die Autobauer mit uns machen können was sie wollen?
Nein, das heißt das auch Ideologie die Naturgesetze nicht aushebeln kann.
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monochrom ist offline  
Alt 06.08.2017, 00:10   #8
Stan90
abgemeldet
Zitat:
Zitat von monochrom Beitrag anzeigen
Nein, das heißt das auch Ideologie die Naturgesetze nicht aushebeln kann.
Mich bestürzt gar nicht, dass der Diesel bestimmte Zielvorgaben nicht eingehalten hat. Klar waren da einige Vorgaben bestimmt nicht realitätsnah.

Aber mit einem kleinen Mehraufwand hätte beinahe alle Dieselfahrzeuge sauberer sein können, als sie waren. Das ist der eigentliche Skandal, der in meinen Augen zu sehr unter den Teppich gekehrt wird.

Scheiß auf Umwelt und Menschenleben - Rendite, wir brauchen Rendite!
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Stan90 ist offline  
Alt 06.08.2017, 14:14   #9
Ducati
Moderator
 
Registriert seit: 07/2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 10.082
Es war technisch absolut möglich aber man wollte dem Kunden ja auch nicht zumuten das er mal Harnstoff nachtankt.
Gefragt hat man diesen komischerweise nicht und bei LKW Kunden war es wohl zumutbar....
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Ducati ist offline  
Alt 06.08.2017, 17:30   #10
Scuderia
Weltkriegsverweigerer
 
Registriert seit: 05/2004
Beiträge: 5.950
Zitat:
Zitat von monochrom Beitrag anzeigen

Eine gänzlich ideologische Hexenjagd die da betrieben wird.
Seh ich auch so!

Zitat:
Dann gibt es da noch die anderen Schmuckhersteller die sich an gar nichts halten müssen (LKW, ÖPNV, Schiffe, Flugzeuge, Heizungen, etc), aber viel größere Schäden verursachen.
Meine Rede!!!

BTW

Ganz nebenbei lenkt es so schön von den wirklichen Problemen im Land ab.

P.S. Ich fahr jetzt mit meinem 21 Jahre alten Mercedes Diesel zum Eier Kaufen!
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Scuderia ist offline  
 

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