monochrom

Grad in N-TV gesehen: Merkel bezeichnet die Grünen als Verbotspartei, die weisen das logischerweise empört zurück. Achja, ist ja Wahlkampf in Niedersachsen und laut Umfragen liegt die SPD vorne.

Na dann, fröhliche Koalitionsverhandlungen in Berlin...

Helmut Logan

Am besten Popcorn holen!

monochrom

Ohne Witz...

monochrom

Jetzt wohl doch keine Rot-Grüne Mehrheit mehr in Niedersachsen.

Und eine fette Watschen für die potentielle Jamaika-Koalition in Berlin.

Wo ist mein ?

Stan90

Knapp. Könnte über Nacht noch passieren - auch wenn die Wahrscheinlichkeit stündlich sinkt. Es fehlt nach wie vor bei den meisten Hochrechnungen ein mickriger Sitz (edit: Jetzt aktuell sind es zwei geworden) - obwohl mit der AfD eine neue Fraktion im Landtag vertreten sein wird. Das macht das Ergebnis für Rot-Grün sogar im Zusammenhang noch stärker.

monochrom

Jetzt fehlen zwei Sitze zur Mehrheit für Rot-Grün! Und KGE schlägt plötzlich andere Töne im TV an gestern Abend... herrlich...

Scuderia

Der endgültige Beweis was Umfragen taugen: NICHTS!

Waren es früher Abweichungen im Zehntelbereich bewegen wir uns heute zweistellig.

Die AfD wurde vor der BTW auf 8% geschrieben und hat am Ende rund 60% mehr. OK, da kann man mal daneben liegen.......

In Niedersachsen war der Abstand zwischen der Union und der SPD mal zweistellig, jetzt liegt die SPD VOR der Union, ok, knapp verfehlt......

Und es gibt trotzdem immer noch Leute, die diesen Umfragen eine Bedeutung schenken und versuchen einen Trend zu erkennen

Stan90

Hallo Scuderia. Zu diesen Schluss kommst du aber nur, weil Statistik in der deutschen Bildung unfassbar stiefmütterlich behandelt wird. Ich empfehle generell Einstiegslektüre in die Statistik.

Ich gebe aber auch gerne etwas Hilfe an die Hand:
Angenommen, in einer Umfrage kommt die SPD auf 1,000 Stimmen bei 3,000 Befragten. Modellieren wir das ganze binomial (Outcomes SPD ja/nein) kriegen wir auf triviale Weise 1/3 (von 1,000/3,000) als Schätzung für den gesamtheitlichen Anteil an SPD-Wählern an allen Wählern. Dies ist eine völlig unbereinigte Schätzung. In der Realität wird diese mit Wissen über die Stichprobe (zB. Alter, Wohnort) und zugehörigem a priori-Wissen (zB. alte Wahlergebnisse) korrigiert, um Verzerrungen durch die Stichprobe zu minimieren. Das lassen wir hier im Beispiel aber unberücksichtigt.
Weiter im Text: 1/3 ist eine Punktschätzung. Wir wissen dabei noch nichts über die Qualität dieser Schätzung. Statt der Punktschätzung sollte deshalb auch eine Bereichschätzung (=Konfidenzintervall) betrachtet werden. Das 95%-Konfidenzintervall (D.h. in 95% der Fällen sollte das Intervall den echten, unbekannten Wert enthalten) lautet (über Normalapproximation)
(31.65% bis 35.02%).

Nehmen wir als Beispiel die Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen vom 12.10.2017 mit den Werten (33% CDU, 34.5% SPD, 9% Grüne, 9% FDP, 5% Linke und 7% AfD).
Der Stichprobenumfang betrug n=1,001, also deutlich weniger als in unserem Beispiel (entsprechende KIs werden also größer!).

34.5% von 1,001 Befragten sind gerundet 345 Leute. Korrekturen über die Stichprobe bleiben wie erwähnt unberücksichtigt. Das entsprechende Konfidenzintervall zu 95% lautet:
(31.56% bis 37.44%)

Das vorläufige Endergebnis von 36.9% fällt in dieses Intervall. Für alle der sechs großen Parteien liegt das vorl. Endergebnis in den zugehörigen Intervallen. Die Arbeit der Statistiker war gut.

Was jedoch in deinen Worten "nichts taugt", ist die Bildung bei uns zum Thema Statistik. Sowohl die schreibenden Journalisten als auch die Leser haben keinen blassen Schimmer von der Materie, mit der sie da gerade umgehen. Das bezieht sich nicht persönlich auf dich, sondern auf die ganze Gesellschaft. Auch vor G8 war Statistik im Schulstoff nur eine Randerscheinung neben der Analysis. Und mit G8 wurde das ganze dann noch schlimmer. Insofern danke ich dir für das anschauliche Beispiel.


per Edit möchte ich das weitere Beispiel für romantisieren der Vergangenheit (=früher war alles besser!) aufgreifen.
Nein. Klick dich einfach mal durch frühere Wahlergebnisse und die Vorhersagen:
http://www.wahlrecht.de/umfragen/pol...meter-2009.htm

War. Eine Umfrage ist eine Erhebung Stand jetzt. Eine fortlaufende Erhebung und Schätzung des "Stand jetzt" führt per Definition zu einem Trend. Klick dich auch hier mal durch die letzten Wahlen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Opinio...election,_2017
https://en.wikipedia.org/wiki/Opinio...election,_2013
https://en.wikipedia.org/wiki/German...#Opinion_polls
Natürlich sind Trends zu erkennen und auch absolut zu erfassen. Woran scheitert es gerade, bei welchem Verständnis kann ich helfen?

Scuderia

Herrlich arrogant und großkotzig......aber ok: Du Brain, ich Volldepp!

Kann ich mit leben.

Weißt, ist halt wie immer der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Der Theoretiker hockt in seinen Bunker, studiert die Wetterdaten der letzten 100 Jahre und kommt zum Schluß, dass es zu 91,3476% kalt ist, immerhin zu 39,7657% saukalt und zu 61,7429 % verbunden mit Regen oder gar Graupel.
Brain stellt die Heizung höher, holt die Decken raus und erhöht den Vorrat von Streusalz auf 77,85 Kilogramm (+ - 5 Kilogramm).

Volldepp sitzt draußen in der Sonne, mit T-Shirt und Shorts und genießt den Kaffee und das Eis bei 22 Grad (gemessen an 5 verschiedenen Stellen mit 7 verschiedenen Thermometern von 15 verschiedenen Leuten!)

Mann sind wir alle blöd!!!

P.S. Hannover 96 gewinnt das nächste Spiel mit 3:0. Spielen sie unentschieden oder verlieren mit 0:1 hab ich immer noch recht, bei 0:2 lag ich fast richtig.

Sorry für OT, aber ich bin halt blöd und begreif so einiges nicht.

Stan90

Schade, dass du dir das selbst so einredest. Ich habe deutlich betont, dass fehlende Kenntnis über Statistik bei uns ein generelles Problem darstellt, auch unter den werten Journalisten.

Deine Abneigung gegenüber Wissenschaftlern verstehe ich immer noch nicht.