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01.07.2018, 08:51 | #641 | ||
Member
Registriert seit: 04/2017
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 228
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Aber es ist doch nun mal so, dass Frauen in diesen Bereichen nur wenig Interesse zeigen. Und ich denke, das hat auch nur sehr begrenzt mit der Erziehung zu tun. Die wenigsten Eltern werden ihrem Kind vorschreiben, wofür es sich zu interessieren hat.
Dass Naturwissenschaften beispielsweise den Männern einfach besser liegen, dürfte jeder beobachtet haben, der in der Schule war. Und ja - Ausnahmen gibt es natürlich immer und bestätigen die Regel. Dieses Gerede von wegen starker Frau auf der letzten Seite erinnert mich eher an einen krampfhaften Versuch, sie Männern gegenüber in jeglicher Form als gleich darzustellen. Sind sie aber nicht. Sie sind körperlich schwächer. Das hat nichts mit Benachteiligung zu tun, sondern mit Biologie. Deswegen stößt mir der oft falsch verstande Begriff der Gleichheit auf. Menschen sind nicht gleich. Sie sollten nur gleich behandelt werden und von Geburt an die gleichen Möglichkeiten haben, was z.B den Zugang zu Bildung betrifft.
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01.07.2018, 08:59 | #642 | |||
Weltraumpräsident
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
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Zitat:
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01.07.2018, 09:59 | #643 | |||
Inventar
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
Wenn ich sage: Frauen haben in der Regel kein Interesse an MINT-Fächern, dann ist das eine statistische Betrachtung, die man so überprüfen kann. Und die Studien- und Berufsausbildungsanfängerstatistiken zeigen das genauso wie die Statistiken zu Abiturfächern und -noten. Darüber hinaus ist allein die Aussage, dass es eben in der Regel so ist, eine Beschreibung einer aktuellen Situation, einer Momentaufnahme, und nicht zuletzt und vor allem völlig wertfrei. Eine Beschreibung übrigens, die ich in meinem Umfeld 1:1 abbilden kann. Ich kenne etliche Frauen, die in sozialen und kaufmännischen Berufen diverser Fachrichtungen arbeiten, aber nur eine einzige, die einen Bachelor in Maschinenbau und einen Master in Festkörperphysik hat. Und die war tatsächlich auch die einzige Frau in ihrem Semesterzug. Wenn ich zu meiner Tochter hingehe und sage: "Mädel, mach was soziales, Frauen haben in Führungspositionen nichts zu suchen" dann steckt da natürlich eine krasse Wertung drin. Und es ist selbstverständlich auch Schwachsinn. Wenn meine Tochter BWL, Maschinenbau oder Mathe studieren will, Werkzeugmechanikerin oder Dachdeckerin lernen will, dann hindere ich sie doch nicht daran. Dann unterstütze ich sie dabei. Genau so, wie wenn meine Tochter Erzieherin, Grundschullehrerin, Krankenschwester oder Verkäuferin lernen will. Ich bevorzuge da doch keinen ihrer Wünsche. Es wäre allein ihre Entscheidung. Aber, auch wenn meine hypothetische Tochter Physik studieren wollen würde, so ändert das nichts daran, dass sie, abhängig von der Größe ihrer gewählten Uni, höchstwahrscheinlich die einzige weibliche Studierende im Hörsaal sein wird. Das ist schade, aber es ist nunmal so, und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir daran nichts durch Politik ändern werden können - es sei denn, wir zwingend 50% der Mädchen eines Jahrgangs zu einem MINT-Fach. Aber das will doch wohl auch niemand, oder? Man kann das übrigens evolutionsbiologisch zeigen, dass es tatsächlich so ist, dass Jungs im Gegensatz zu Mädchen eine Begabung für MINT-Fächer haben, Frauen hingegen eher eine für Sprachen und musische Fächer, im Gegensatz zu Jungs. Und nochmal, nur dass es auch wirklich jeder versteht: Das ist eine Beschreibung der Wirklichkeit und beinhaltet keine Wertung. Faszinierend finde ich übrigens an dieser Diskussion, dass Frauen gefördert werden, wo es nur geht, damit sie möglichst zahlreich in die MINT-Fächer und die Vorstandsetagen strömen, während Männer, wie etliche Studien inzwischen zeigen, in unserem Schulsystem systematisch diskriminiert werden, weil die sprachlichen und musischen Fächer besonders in der Grundschule einen übermäßig hohen Stellenwert genießen und zudem auch noch überwiegend Frauen in Grundschulen unterrichten, die die Jungs systematisch in diesen Fächern, in denen es an objektiven Beurteilungsmaßstäben fehlt, schlechter als die Mädchen bewerben. Aber darum kräht interessanter Weise kein Hahn. Ich finde, hier zeigt sich ganz deutlich, wie mitunter mit zweierlei Maß gemessen wird.
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01.07.2018, 11:29 | #644 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Exzellenter Beitrag!
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01.07.2018, 16:18 | #645 | |||
Landvogt
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.956
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Zitat:
Hoher Stellenwert? Musik? Kunst? Da muss sich das Schulsystem ja radikal gewandelt haben, seit dem ich raus bin In Sachsen bspw. wird der Unterricht gekürzt und gerade in den Nebenfächern fallen dann 1-2 Wochenstunden weg - Sport, Musik, 2. Fremdsprache.
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01.07.2018, 16:25 | #646 | |||
Landvogt
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.956
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Zitat:
Es geht um Gleichberechtigung/-stellung - auch in der Sprache. Darum geht es doch bei Gender.
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01.07.2018, 18:12 | #647 | ||||
Inventar
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
Und es ist auch logisch. In den MINT-Fächern gab es schon immer weniger Lehrer als in den anderen Fächern. Besondern im sprachlichen und musischen Bereich gab es schon immer recht viele (meist weibliche) Lehrer. Mir selbst wurden zu meiner Schulzeit schon 2(!) von drei Jahren Physikunterricht gekürzt. Und die ist schon weit über ein Jahrzehnt her. Und wenn jetzt einer der wenigen MINT-Lehrer, von denen es ohnehin zu wenig gibt, ausfällt, dann ist es klar, dass hier Unterricht ausfällt, weil der ja nichtmal ordentlichen vertreten werden kann, weil es keine Lehrer gibt. Fällt in Geschichte, Erdkunde, selbst in Deutsch oder Englisch ein Lehrer aus, kann das - mehr oder weniger - einfach aufgefangen werden, weil es erstens deutlich mehr Lehrer gibt und das zweitens Fächer sind, in denen auch fachfremde vertretungsweise einigermaßen ordentlichen Unterricht halten können. Zitat:
Davon abgesehen hat ja aber der Wert, der einem bestimmten Fach im Lehrplan zugeordnet wird, nicht nur mit dem Unterrichtsausfall zu tun, sondern besonders damit, wie die Anspruchshaltung an die Schüler ist. Und die ist in Gesamtdeutschland in den qualitativen Fächern eben wesentlich höher als in den MINT-Fächern. Auch das kannst du in jeder Publikation von und mit Lehrern und Professoren, auch von und mit Personalern nachlesen. Nicht zuletzt sagen das auch viele Schüler von sich selbst. Und, ein kleiner Seitenhieb sei mir noch gestattet: Ausfall in Sport ist das beste, was einem Schüler passieren kann! Ich habe noch nie verstanden, was der Sinn dieses Fachs sein soll. Ich stelle den Sinn einiger Schulfächer durchaus in Frage, aber besonders Sportunterricht ist so ziemlich das dämlichste und menschenverachtendste, was es in der Schule gibt.
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01.07.2018, 18:26 | #648 | |||
Landvogt
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.956
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Zitat:
Der Lehrermangel ist ja auch bekannt, nur wird wiedermal viel zu spät reagiert von der Politik. Gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern fehlt seit Jahren der Nachwuchs...aber eigentlich fehlt es an allen Ecken und Enden.
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01.07.2018, 18:42 | #649 | |||
Inventar
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
Was den Sportunterricht angeht, ja, natürlich. Nur ist das kleine bisschen Bewegung nicht wert, was den Schülern da zum Großteil psychisch angetan wird. Sportunterricht ist für einen großen Teil der Schüler und Schülerinnen Demütigung und Erniedrigung. Das sollte nicht sein. Dann lieber kein Sportunterricht und dafür zu Fuß in die Schule. Wobei hier dann die Eltern gefragt sind.
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01.07.2018, 18:53 | #650 | |||
Registriert seit: 08/2013
Ort: RLP
Beiträge: 14.883
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Zitat:
Sport ist enorm wichtig. Gibt schließlich genug übergewichtige Kinder, die keinen Sport machen, deren Eltern das auch egal ist, und die nur vor PC und Fernsehen rumhängen. Dann haben solche Kinder wenigstens in der Schule mal Sport.
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