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Matze1985 08.02.2019 11:21

Zitat:

Zitat von monochrom (Beitrag 5705173)
Puh, jetzt rüttelst Du aber an einem Götzenbild! ;)

Ich habe schon in der Schule gelernt (was leider schon ein paar Monde her ist) das wir am Ende einer kleinen Eiszeit leben. Tschja, was mag das wohl bedeuten für das Klima? :lachen:

Die Diskussion um den Klimawandel wird von denjenigen die dies und jenes fordern und vom "Menschengemachten Klimawandel" sprechen viel zu religiös geführt.

Alleine schon der Ansatz den Klimawandel aufhalten zu wollen ist schlichtweg beknackt. Das Klima ist so oder so im stetigen Wandel, und der Einfluss des Menschen ist bestenfalls marginal. Es sollte vielmehr Energie (kleines Wortspiel ;)) in das Thema Anpassung investiert werden.

Der stete Wandel in der Zeitgeschichte spielt sich aber in Zeiträumen von 10.000den Jahren ab und nicht innerhalb von 60 - 100 Jahren ;)

Seit der Industrialisierung erwärmt sich die Erde um so schneller.

loiloi17 08.02.2019 12:23

Zitat:

Zitat von Matze1985 (Beitrag 5705175)
Der stete Wandel in der Zeitgeschichte spielt sich aber in Zeiträumen von 10.000den Jahren ab und nicht innerhalb von 60 - 100 Jahren ;)

Seit der Industrialisierung erwärmt sich die Erde um so schneller.

Kann auch Zufall sein. :)
Ist am Ende aber auch egal. Anpassen und weiter machen ist die Devise.
Ich glaube nicht daß wir maßgeblich Einfluss auf das Klima nehmen können, vor allem wir Deutsche nicht allein, da gibt es andere Baustellen.

Wenn durch die Klima Erwärmung viele Menschen sterben sollten, dann reguliert sich das Problem über die Zeit von alleine.

Selbst wenn man annimmt die Forscher hätten Recht damit das der Mensch den Klimawandel beschleunigt hat.
Dann kann dies im Umkehrschluss ja nur bedeuten wir können maximal verlangsamen aber nicht aufhalten.
Was machen wir denn wenn keine weitere Verlangsamung möglich ist?
Sterben wir dann als Menschheit aus?

monochrom 08.02.2019 12:45

Zitat:

Zitat von loiloi17 (Beitrag 5705181)
Kann auch Zufall sein. :)
Ist am Ende aber auch egal. Anpassen und weiter machen ist die Devise.
Ich glaube nicht daß wir maßgeblich Einfluss auf das Klima nehmen können, vor allem wir Deutsche nicht allein, da gibt es andere Baustellen.

Wenn durch die Klima Erwärmung viele Menschen sterben sollten, dann reguliert sich das Problem über die Zeit von alleine.

Oder eben das Ende der kleinen Eiszeit. Ähnlich kurze Zeiträume im Wandel gab es belegt durch historische Quellen im Mittelalter. der 30-jährige Krieg resultierte u.a. aus einer Veränderung der klimatischen Verhältnisse.

Die Gletscher schmelzen seit Mitte des 19. Jahrhunderts, ganz ohne Menschengemachten Klimawandel.

Anpassen und weitermachen muss die Devise lauten! Tut es aber bei vielen nicht, die wollen den Klimawandel aufhalten oder begrenzen (Mit einem willkürlichen Grenzwert Durchschnittstemperatur). :schütteln: :-/

Dexter Morgan 08.02.2019 12:54

Zitat:

Zitat von loiloi17 (Beitrag 5705181)
Kann auch Zufall sein. :)

Das fasst es gut Zusammen. Die Unkenntnis ist groß. Und sie ist zu groß für nationale Alleingänge, die maximal Vorbildfunktion haben. Ob das aufgeht, muss sich zeigen.

Konsequenterweise sollte man das Bevölkerungswachstum im Auge behalten. Es braucht z.B. keine Familienförderung mehr; Lücken füllen sich offenbar durch Migration. Was man den neuen Rentenplänen vorwirft, trifft ja hier ganz besonders zu: Gefördert wird bereits die kinderlose Ehe, was echte Familien anbelangt greift die Förderung (Hilfe) zu kurz bei Bedürftigen und viel zu weit bei denen, die sich problemlos Kinder leisten können. In jedem Fall ist das Signal falsch, denn menschgemachte Umweltprobleme korrelieren mit der Anzahl an Menschen.

Findus 08.02.2019 13:07

Zitat:

Zitat von Talamaur (Beitrag 5704498)
Freilich argumentiere ich relativ theoretisch, weil die Forensoftware es leider nicht hergibt, komplexe mathematische Berechnungen leserlich zu codieren. Wenn du weitere Infos möchtest, Google einfach nach "Wirbelstrom". Aber sei gewarnt: Es ist leider mathematisch relativ abstrakt und komplex.

Eines mal vorweg: Natürlich ist das alles komplex, deshalb ist der Laie ja auch auf Experten angewiesen. Problematisch wird es da, wenn 2 Experten etwas unterschiedliches behaupten. Noch problematischer wird es, wenn Experten ideologisch motiviert sind, etwas zu erklären.

Zitat:

Kohlekraftwerke sind ja nunmal auch nicht die einzigen, die zur Grundlastsicherung herangezogen werden.
Fakt ist: Trotz wichtiger Grundlastsicherung ist es gelungen den Kohleanteil von ehemals ca. 60% auf 40% zu reduzieren.

Zitat:

Will bedeuten: Müssen wir auch nur eine einzige Sekunde lang Strom aus dem Ausland zukaufen, sind wir schlicht und ergreifend nicht dazu in der Lage, unseren Energiebedarf selbst zu decken.
Weder wir, noch das Ausland ist in der Lage den Energiebedarf scheinbar dauerhaft zu sichern. Das Ausland und "wir" haben ja auch eine Kooperation auf dem Gebiet.

Zitat:

Dabei ist es unerheblich, wann das passiert und ob wir zu anderen Zeiten möglicherweise sogar Strom ins Ausland verkaufen. Das liegt in der Natur des elektrischen Stroms begründet.
Ist o.k. Gebongt.

Aber man sollte auch zur Kenntnis nehmen, dass auch hier geforscht und entwickelt wird und Innovationen auch hier dazu führen könnten alles effizienter zu gestalten. Was wiederum zu ganz anderen Rahmenbedingungen führt.

Zu den Gletschern: Es wird nicht geleugnet, dass diese seit ca. 150 Jahren schmelzen. Es ist nur so, dass diese seit 150 Jahren in der Langfristbetrachtung nur eine Richtung kennen, nämlich weniger werden, während es wohl scheinbar vorher ein auf und ab war. Das ist das Problem...Als mit anderen Worten: Seit dem Zeitalter der Industrialisierung schmelzen Gletscher.


Zitat:

Ich bin ein sehr progressiver Typ. Trotzdem halt ich nichts von der Energiepolitik der Bundesregierung.
Ich auch nicht, sind nämlich Marionetten der Stromlobby.

Talamaur 08.02.2019 21:08

Zitat:

Zitat von Findus (Beitrag 5705190)
Eines mal vorweg: Natürlich ist das alles komplex, deshalb ist der Laie ja auch auf Experten angewiesen. Problematisch wird es da, wenn 2 Experten etwas unterschiedliches behaupten. Noch problematischer wird es, wenn Experten ideologisch motiviert sind, etwas zu erklären.

Die Zusammenhänge zumindest qualitativ zu erfassen, ist jetzt nicht so die große Denkleistung, für die man fundierte Kenntnisse in höherer Mathematik und theoretischer Physik braucht. Da reicht tatsächlich der gesunde Menschenverstand.


Zitat:

Fakt ist: Trotz wichtiger Grundlastsicherung ist es gelungen den Kohleanteil von ehemals ca. 60% auf 40% zu reduzieren.
Fakt ist auch, dass Wind nicht 24 am Tag, 7 Tage die Woche bläst, genauso wie die sonne nicht 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche in gleichbleibender Intensität scheint. Es ist also völlig logisch, dass wir unseren Grundlastbedarf nicht aus regenerativen Energien bestreiten können. Auch hierzu benötigt man weder tiefe Kenntnisse in höherer Mathematik oder theoretischer Physik, sondern schlicht gesunden Menschenverstand. In einer Welt, in der wir den Grundlastbedarf ausschließlich regenerariv decken wollten, würden unsere Tiefkühlschränke in jeder warmen Sommernacht abtauen.


Zitat:

Weder wir, noch das Ausland ist in der Lage den Energiebedarf scheinbar dauerhaft zu sichern. Das Ausland und "wir" haben ja auch eine Kooperation auf dem Gebiet.
Was sagt uns das? Dass wir energiepolitisch auf dem Holzweg sind.
Wir müssen Mal bei der ganzen Geschichte bedenken, dass unser Strombedarf nicht geringer wird. Nicht zuletzt vor allem dann, wenn wir wirklich das E-Auto als den einzig gangbaren Königsweg sehen wollen. Dann werden auf uns noch ganz andere Probleme als nur die dann nicht mehr stemmbare Grundlast zukommen. Ich kenne einige Leute, die aktuell an genau diesem Thema forschen. Und was die von ihrer täglichen Arbeit berichten, ist wirklich zum fürchten. Da kommen ganz düstere Zeiten auf uns zu. Im wahrsten Sinne des Wortes.


Zitat:

Ist o.k. Gebongt.

Aber man sollte auch zur Kenntnis nehmen, dass auch hier geforscht und entwickelt wird und Innovationen auch hier dazu führen könnten alles effizienter zu gestalten. Was wiederum zu ganz anderen Rahmenbedingungen führt.
Nur, dass wir uns richtig verstehen. Ich gehe grundsätzlich mit, dass wir von den fossilen Brennstoffen weg müssen. Ich gehöre auch nicht zu den Klimaleugner. Im Gegenteil. Ich sehe die Problematik deutlich. Aber ich sehe es realistisch. Jetzt aus einer politischen Kurzschlusshandlung den Kohleausstieg bis Jahr x zu beschließen, ist genau so falsch, wie das vorzeitige abschalten unserer AKW. Ich gehe sogar noch weiter. Das abschalten unserer AKW war einer der größten Fehler der Regierung Merkel überhaupt. Wir haben damit die Chance vertan, wirklich von den fossilen Brennstoffen weg zu kommen. Statt dessen geht man jetzt vermehrt auf Gas und Öl, weil sie sowohl Grundlast als auch Spitzenlast Liedern können. Trotzdem blasen sie endlos CO2 in die Luft. Sinnvoll, weil sauberer und klimafreundlicher, wäre gewesen die Grundlast weiterhin mit AKW abzudecken. Bis die einzig wirkliche Alternativtechnologie - Kernfusion - marktreif ist, werden beim aktuellen Forschungstempo noch gut und gerne 10p Jahre vergehen. Und ich denke, dass wir die ohne AKW und Kohle nicht überleben werden. Weil wir nicht die geografischen Möglichkeiten haben, wie sie Länder wie Norwegen haben. Wir haben keine Speichermöglichkeiten für nicht abgerufen Spitzenlast. Daher brauchen wir eine solide Grundlastbedarf. Und die richten wir gerade zugrunde.

Sam Hayne 08.02.2019 21:14

Zitat:

Zitat von monochrom (Beitrag 5705173)
Puh, jetzt rüttelst Du aber an einem Götzenbild! ;)

Ich habe schon in der Schule gelernt (was leider schon ein paar Monde her ist) das wir am Ende einer kleinen Eiszeit leben. Tschja, was mag das wohl bedeuten für das Klima? :lachen:

Die Diskussion um den Klimawandel wird von denjenigen die dies und jenes fordern und vom "Menschengemachten Klimawandel" sprechen viel zu religiös geführt.

Alleine schon der Ansatz den Klimawandel aufhalten zu wollen ist schlichtweg beknackt. Das Klima ist so oder so im stetigen Wandel, und der Einfluss des Menschen ist bestenfalls marginal. Es sollte vielmehr Energie (kleines Wortspiel ;)) in das Thema Anpassung investiert werden.

Kommst Du Dir hierbei nicht selbst ein wenig komisch vor?
Interpretation fußend auf Schulwissen vs. die weite Mehrheit von
Wissenschaftlern, die sich weit länger und tiefergehender
mit dem Thema befassen?

Was ist Deine Verschwörungstheorie?
Ich bleib mit meiner ja bei Wikipedia. [zur Abwechslung mal ein neuer Link: Kontroverse um die globale Erwärmung]


---


Das ist auch generell das Problem. Ich gesteh' mir ein: Ich hab zu
wenig Ahnung von Energieversorgung und Stromnetzen.
Und ich behaupte: Keiner hier im Forum hat genug Ahnung um wirklich
qualifiziert darüber zu schreiben - egal welcher politischen Richtung
er angehört. Da wird sich schnell oberflächliches Wissen auf der zur
eigenen Meinung passenden Webseite zusammengegoogelt und dem
anderen an die Backe geworfen.

Aber... selbst wenn unsere Politiker wirklich totale Dummbratzen sind -
da draußen sind hochqualifizierte Ingenieure, die wirklich was von der
Materie verstehen. Die reichen ihre Einschätzung auch an die Politik
weiter und keiner wird irgendwelche Kraftwerke abschalten,
wenn dadurch die Gefahr besteht, dass Oma Susemils Wasserkocher
nicht mehr anspringt. Das wäre politischer Selbstmord.


Ich kann sehr gut schlafen und von einer Zukunft mit unendlicher
sauberer Energie träumen. Vielleicht bleibt's ein Traum. Aber mein
Wasserkocher und der von Oma Susemil wird auch morgen früh
wieder anspringen.

Matze1985 08.02.2019 22:08

Zitat:

Zitat von loiloi17 (Beitrag 5705181)
Kann auch Zufall sein. :)
Ist am Ende aber auch egal. Anpassen und weiter machen ist die Devise.
Ich glaube nicht daß wir maßgeblich Einfluss auf das Klima nehmen können, vor allem wir Deutsche nicht allein, da gibt es andere Baustellen.

Wenn durch die Klima Erwärmung viele Menschen sterben sollten, dann reguliert sich das Problem über die Zeit von alleine.

Genau...Who cares? :teufel:

Sind ja eh erstmal nur die Kleinen und Armen die es betrifft. Deren Dörfer im Meer verschwinden...die auf andere Inseln umgesiedelt werden.
Deren Äcker veröden wegen langanhaltender Dürren und solcher Sachen.

Unsere Landwirtschaft hatte letztes Jahr zwar auch Probleme...aber sonst war ja Bombenwetter :sun:

Und wenn dann weltweit die Flüchtlingsströme einsetzen wegen des Klimawandels ziehen wir einfach ne Mauer hoch.

Alles Zufall, muss einen nicht kümmern...und die, die es kümmert sind eh religöse, grüne Spinner :fg:

:wink:

Hologramm77 08.02.2019 22:13

Zitat:

Zitat von Talamaur (Beitrag 5705224)
Ich gehe grundsätzlich mit, dass wir von den fossilen Brennstoffen weg müssen. Ich gehöre auch nicht zu den Klimaleugner. Im Gegenteil. Ich sehe die Problematik deutlich. Aber ich sehe es realistisch. Jetzt aus einer politischen Kurzschlusshandlung den Kohleausstieg bis Jahr x zu beschließen, ist genau so falsch, wie das vorzeitige abschalten unserer AKW. Ich gehe sogar noch weiter. Das abschalten unserer AKW war einer der größten Fehler der Regierung Merkel überhaupt. Wir haben damit die Chance vertan, wirklich von den fossilen Brennstoffen weg zu kommen. Statt dessen geht man jetzt vermehrt auf Gas und Öl, weil sie sowohl Grundlast als auch Spitzenlast Liedern können. Trotzdem blasen sie endlos CO2 in die Luft. Sinnvoll, weil sauberer und klimafreundlicher, wäre gewesen die Grundlast weiterhin mit AKW abzudecken. Bis die einzig wirkliche Alternativtechnologie - Kernfusion - marktreif ist, werden beim aktuellen Forschungstempo noch gut und gerne 10p Jahre vergehen. Und ich denke, dass wir die ohne AKW und Kohle nicht überleben werden. Weil wir nicht die geografischen Möglichkeiten haben, wie sie Länder wie Norwegen haben. Wir haben keine Speichermöglichkeiten für nicht abgerufen Spitzenlast. Daher brauchen wir eine solide Grundlastbedarf. Und die richten wir gerade zugrunde.

Ich glaube ja, dass darin ein Zirkelschluss steckt. Auf der einen Seite "ja weg von den fossilen Brennstoffen", auf der anderen Seite dem bloß keinen Zeitwert geben. Der Misserfolg von freiwilligen Verplichtungen für die Wirtschaft ist bekannt.
Wenn du schon Norwegen ansprichst, wäre sich ein europäisches regeneratives Energiekonzept ratsamer als nationale Alleingänge.
Der Kohle- oder auch Atomausstieg ist grobes Stückwerk.

Talamaur 09.02.2019 08:29

Zitat:

Zitat von Hologramm77 (Beitrag 5705233)
Ich glaube ja, dass darin ein Zirkelschluss steckt. Auf der einen Seite "ja weg von den fossilen Brennstoffen", auf der anderen Seite dem bloß keinen Zeitwert geben. Der Misserfolg von freiwilligen Verplichtungen für die Wirtschaft ist bekannt.
Wenn du schon Norwegen ansprichst, wäre sich ein europäisches regeneratives Energiekonzept ratsamer als nationale Alleingänge.
Der Kohle- oder auch Atomausstieg ist grobes Stückwerk.

Die ganze Problematik ist doch nicht, ob wir eine freiwillige Selbstverpflichtung (die im übrigen, wie die Erfahrungen zeigen, doch eigentlich recht gut funktionieren) oder ein politisch vorgegebenes Datum bekommen. Die Problematik ist eine ganz andere.

Fakt ist: Wir müssen von den fossilen Brennstoffen weg. So oder so. Schon allein deshalb, weil sie halt nicht unendlich zur Verfügung stehen. Punkt. Jetzt gibt's grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder, wir einigen uns auf Datum X. Dann muss Datum X aber weit genug in der Zukunft liegen, damit es überhaupt theoretisch auch nur ansatzweise möglich ist, bis dahin eine Alternativtechnologie überhaupt zur Verfügung zu haben. Oder das Licht geht aus. Oder wir organisieren diesen Umbau in einem selbstregulierenden Prozess. Auch hier zeigt die Erfahrung übrigens wieder, das selbstregulierende Prozesse immer dann super funktionieren, wenn es um Forschung und Entwicklung geht.
Diese zwei Möglichkeiten stehen erstmal grundsätzlich zur Verfügung. Sinnvoll wären sicherlich beide, gar keine Frage. Und letztlich ist es Geschmackssache, welche davon man nimmt.

Jetzt kommt aber die Politik und sagt: Nene, bis 2030 müssen die Kohlekraftwerke abgeschaltet sein, wegen CO2. Was passiert also? Es werden massiv Gas- und Ölkraftwerke gebaut. Das hat gleich mehrere Nachteile und ist an Idiotie kaum zu übertreffen.

Punkt 1: Gas- und Ölkraftwerke blasen genauso CO2 in die Luft wie Kohlekraftwerke auch. Okay, vielleicht etwas weniger, aber trotzdem. Das Problem wird also nicht gelöst, sondern bestenfalls gestreckt. Gleichzeitig entsteht aber ein neues Problem: Gas und Öl brauchen wir alle zum heizen und zur Mobilität. Und auch Gas und Öl sind, genau wie Kohle auch, nicht endlos verfügbar. Das Ergebnis ist also nicht, dass wir das Klima retten und Ressourcen sparen, sondern schlicht und ergreifend, dass wir aus Wärme, Mobilität und Elektrizität ein Luxusgut machen, dass irgendwann nicht mehr jedem zur Verfügung stehen wird, der darauf angewiesen ist.

Dass das die absolut schlechteste aller Möglichkeiten ist, brauch ich wohl nicht erst vorrechnen, sondern sollte jedem mit einem gesunden Menschenverstand einleuchten.

Aber ich will ja nicht nur gegen die Politik wettern. Was könnten wir also tun, wie könnte eine Lösung aussehen? Die ist ehrlich gesagt doch relativ einfach.
Wir bleiben vorerst bei nuklearer Stromerzeugung zumindest für Grundlast. Die ist dann schonmal vollkommen Klima- und geldbeutelneutral sichergestellt. Für Spitzenlasten nutzen wir, so gut es eben geht, regenerative Energiequellen und nutzen Gas- und Ölkraftwerke für die ganz großen Peaks - oder für die Winter, wenn es eben keinen Wind und keine Sonne gibt. Die Technologie haben wir, wir sind hier sogar führend am Markt! Parallel sollten wir alle Anstrengungen nicht etwa in den hoffnungslosen Ausbau von Wind- und Solarenergie stecken - dafür gibt es schlicht nicht die notwendigen geografischen Voraussetzungen bei uns. Stattdessen sollten wir die Fusionsforschung - die von Jahr zu Jahr weiter zusammengestrichen wird, weil man sich rein politisch motiviert auf das Zugpferd Wind und Sonne geworfen hat - massiv ausbauen, um so schnell wie möglich funktionierende Kraftwerke bauen zu können. Erst dann ist unser Energieproblem wirklich erledigt.

Was deine angesprochene europäische Zusammenarbeit angeht, dass das nicht funktioniert, hab ich oben bereits beschrieben. Aus dem gleichen Grund, wieso wir keinen Windstrom von der Nordsee nach Bayern bekommen, bekommen wir nämlich auch keinen Strom von Norwegen nach Bayern oder gar Italien. Wir haben nicht die notwendige Infrastruktur und sämtliche Interessengruppen - fataler und ironischer Weise ganz besonders die Klimaschützer - wehren sich nämlich mit Händen und Füßen gegen die dafür notwendigen Gleichstromtrassen. Weil sie in einer Traumwelt leben.

Oder, um es mit den Worten des großen, unvergessenen Montgomery Scott zu sagen: "Sie können die Naturgesetze nicht ändern, Captain!"


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