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18.10.2009, 23:18 | #731 | |||
seniler alter Zirkusaffe™
Themenstarter
Registriert seit: 03/2004
Ort: Locked in eternal limbo
Beiträge: 25.477
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Zitat:
Ich glaube, das Geld, das ich die Uni koste, ist doch recht... überschaubar. Teure Unilehrangebote abrufen und gleichzeitig faul sein passt ja irgendwo auch nicht zusammen.
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18.10.2009, 23:42 | #732 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Zum Glück können sie auch nicht weit genug denken, woher ihr Kaffee, Kakao, Tabak, Kautschuk, Tee oder ihre Baumwolle kommt ... dass sie die Menschen ausbeuten, die diese Produkte herstellen, sehen sie ja nicht, also ist es auch nicht wahr. Dass die Menschen in den Erzeugerländern von ihrer Arbeit nicht leben können, und auch nicht angemessen bezahlt werden, damit hier der Kaffee oder Kakao (etc.) schön billig ist, interessiert ja nicht. Sehr wohl sehe ich da übrigens einen Zusammenhang zu der Situation in unserem Land, es ist egal wem man etwas nicht gönnt und sich in den Vordergrund stellt und nur seine eigene Vorteile sieht und unterstützt sehen will.
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19.10.2009, 06:50 | #733 | |||
Senior Member
Registriert seit: 03/2008
Ort: Berlin
Beiträge: 616
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Zitat:
Das habe ich nicht gesagt und auch nicht gemeint. Ich kenne Dein Engagement in der Uni nicht und vermag deshalb auch nicht ein Urteil darüber abzugeben. Wenn man Bildungschancen für alle erhöhen will, sollte man ( der Staat ) bereits in der Grundschule anfangen. Ich halte z.B. nichts von Gemeinschaftsschulen. Es ist jetzt doch schon schwierig, begabte Kinder zu fördern, besonders dann, wenn das klassische Schulsystem bis zum Abitur abgeschafft werden würde. Wenn die Schule also merkt, dass ein Schüler in einem oder mehreren Fächern besondere Begabung aufweist, sollte dieses Kind bis zum Erreichen der Oberschulenreife gezielt gefördert werden. Momentan ist es doch so, dass Eltern und Kinder alleine festlegen und erkennen müssen, was wirklich gut für das Kind ist. Und nach einem erfolgreichem Abitur kann der Staat dann ja auch das Studium vorfinanzieren. Die Gefahr, dass das Studium nicht ernst genommen würde, dürfte gering sein. Natürlich kostet das auch Geld, insbesondere Personalmittel, weil mehr Lehrkräfte eingestellt werden müssten.
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19.10.2009, 08:49 | #734 | ||
Golden Member
Registriert seit: 06/2005
Ort: woanders
Beiträge: 1.447
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Beim Thema Bildung haben für mein Verständnis alle Parteien versagt, die in den letzten 20 Jahren eine Regierung bilden durften. Ich weiß, im Detail ist Bildung Ländersache, aber "Richtungen" diktiert immer noch Berlin (oder damals Bonn), und wenn die schulterzuckend Bildungsetats weniger erhöhen als andere (ergo: Kürzen), dann ziehen die Länder doch artig mit, um ihre Zahlen zu beschönigen.
Finanziell knapp zu sein ist keine Schande, der Hürde "Staatsverschuldung" musste sich jede Regierung stellen. Nach und nach wurde immer schön im Bildungswesen gespart, und warum auch nicht? Jede Regierung konnte sich ziemlich sicher sein, die Konsequenzen ihres Handelns nicht mehr aktiv zu erleben. Das macht natürlich gelassen. Jetzt haben wir ein bereits viel zu lange nicht mehr erneuertes Bildungswesen, marode Strukturen und "Lehrerknappheit" die nicht darin begründet wären, dass der Arbeitsmarkt keine Lehrer mehr hätte, sondern dass ein "Budget" nicht ausreichen würde sie zu finanzieren. Weiter vorne sprach man vom "Grundrecht Bildung", und dass damit ein Staat in der Pflicht wäre diese zu finanzieren. Nun, ich persönlich verstehe dieses Grundrecht eher so, dass der Staat einzugreifen hat, wo ein Dritter mir dieses Recht verwehren möchte. Finanzieren sehe ich als Pflicht aus diesem Grundrecht heraus nicht als gegeben. Aber unabhängig davon ist es ziemlich selbsterklärend: Je gebildeter eine Bevölkerungsgruppe ist, desto positiver wirkt sich das auf Kriminalität und Arbeitsmarkt aus. Deutschland wurde eine große Industrienation, weil unsere Techniker Wissen hatten, welches andere noch zu Erlangen suchten. "Made in Germany" wurde ein geflügeltes Wort für 'Qualität' weil unser Bildungsstand diese Qualität ermöglichtigte. Heute müssen wir einsehen, dass wir unser wertvollstes Gut vernachlässigt und runterrationalisiert haben. Das ist gar kein Geheimnis, das wissen alle Beteiligten. Sich dieses Problems aber anzunehmen ist unbequem und undankbar: Es sind erhebliche Kosten notwendig um wieder auf zu bauen, was mal ziemlich gut war. Diese Kosten müssen irgendwie gedeckt werden und niemand will weniger haben, als heute, unabhängig davon wofür er geben sollte und was er dafür leistet. Gleichwohl greift hier die gleiche Mechanik, wie beim Kürzen der Bildungsetats: Konsequenzen, auch positive, würde eine heutge Regierung aktiv nicht mehr erleben, im Gegenteil: Derart unpopuläre Aufwendungen würden vermeintlich "gar nichts" gebracht haben, eine Regierung die benötigte Abermilliarden in die Bildung steckt würde von seinen Wählern abgestraft, weil die nur ihren Geldbeutel und Preise beim Discounter vergleichen. Wie schnell es geht größere Zusammenhänge nicht mehr sehen zu wollen, sieht man u.a. sogar in einzelnen Beiträgen hier im Forum. Und ganz ehrlich: Wer sägt denn schon seinen "alle vier Jahre kündbaren" ansonsten gut bezahlten, krisensicheren Job selber ab, weil es "der Sache" dient?? Traut sich keiner.
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19.10.2009, 11:18 | #735 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Selbst dazu würde ich meine Meinung vielleicht sogar überdenken, wenn ich wüsste, dass unser Schulsystem in der Lage wäre, diese potentielle Elite auch herauszufischen. Aber es fallen ja nicht nur die "Schwachen" durch´s Netz, sondern auch die "Starken". Wie viele Hochbegabte landen auf der Sonderschule weil sie schlicht unterfordert sind?
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19.10.2009, 21:24 | #736 | ||
Senior Member
Registriert seit: 10/2005
Ort: Jetz grad bi de Schwobe!
Beiträge: 778
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Vor der Bundestagswahl kam laut Suchfunktion im ganzen Thread nur 16 mal das Wort Bildung ("Bildung einer stabilen Regierung" und "Bildung von Kartellen" mit eingeschlossen) vor. Wieso hats Euch damals so gut wie nicht interessiert aber jetzt auf einmal???
Geändert von lilbrotha (19.10.2009 um 21:42 Uhr) |
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19.10.2009, 22:15 | #737 | |||
Dauerhaft Gesperrt
Registriert seit: 08/2000
Ort: Auf dem Bildschirm
Beiträge: 5.860
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Zitat:
Kinder von reichen Leuten werden notfalls mit viel Nachhilfe, Privatlehrern und/oder Vitamin B zum Abitur gepimpt, auch wenn sie nicht klüger als ein Sack Stroh sind (prominentes Beispiel: George Bush junior. Merkt dem etwa jemand an, dass er auf einer Eliteschule war?). Oder stelle man sich mal einen Lehrer vor, der sagt: "Herr Stoiber, es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Tochter nicht versetzt wird." Wie lange wird der wohl in Bayern noch Lehrer sein?
Geändert von dieLetzte (19.10.2009 um 22:30 Uhr) |
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19.10.2009, 22:54 | #738 | |||
abgemeldet
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Zitat:
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19.10.2009, 23:12 | #739 | |||
Junior Member
Registriert seit: 05/2009
Beiträge: 26
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Zitat:
Wir sind auf dem Weg zu einem fatalen Egalitarismus. Dass Schwarz-Gelb da auf die Bremse tritt, kann ich mir bei der von Anbiederung an den Zeitgeist geprägten Merkel-CDU nicht mehr vorstellen.
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19.10.2009, 23:18 | #740 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Wir reden also eher davon, wie viele Leute studieren gehen können, und ihr Studium auch wirklich abschließen ... Übrigens sehe ich durch einen Egalitarismus unsere Gesellschaft weit weniger bedroht, als durch andere Dinge ...
Geändert von Mortaro (19.10.2009 um 23:21 Uhr) |
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