MorningGlory

Irgendwann, dachte ich, irgendwann werde ich das Stadium erreichen, wo ich glücklich bin.

Ich hab mir immer Ziele gesetzt und mir gedacht, wenn ich die erreicht habe, bin ich glücklich.
Manche Ziele ändern sich, andere entpuppen sich als äußerst hinderlich in Sachen Glücklichsein, wieder andere machen auf der einen Seite froh, schaffen aber auch jede Menge neuen Mist, der einen dran hindert, wirklich glücklich zu werden.

Ich glaube mittlerweile, Glücklich sein ist etwas, das man allerhöchstens einen Augenblick lang haben kann. Es ist ein Moment, der sich kurz einstellt und genau so schnell wieder weg ist.

Man sehnt sich nach diesen kurzen Momenten. Ich hatte einen solchen Augenblick, es ist jetzt schon wieder 8 Wochen her. Es war perfekt, und der Augenblick dauerte nicht länger als eine Stunde. Ich hab lange davon gezehrt, immer wieder dran zurückgedacht und mich daran erfreut. Aber jetzt verblasst die Erinnerung an diesen Augenblick langsam, die Kraft schwindet dahin, ich bräuchte eigentlich eine "Glücklichseinsauffrischungskur".

Ist es das, wonach wir in unseren Sehnsüchten streben? Das Glück als eine Aneinanderreihung glücklicher Augenblicke, und zwar in nicht allzu großem Abstand, so daß man sich grade von einem Glücksmoment nebst der Erinnerung daran zum nächsten retten kann, ohne daß das Loch dazwischen sich wieder allzuweit auftut?

Sprich: gibt es das Glücklich sein als Dauerzustand gar nicht?

Oder greife ich wieder mal tief in meine düstere Kiste voller Zweifel und bin außerstande, Dinge einfach so zu akzeptieren wie sie sind?

hoefti

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AndrewAustralien

Nein. Glücklich sein ist eine Emotion, wie auch traurig sein, wütend sein oder was auch imme,r und alle kommen irgendwann mal vor im leben eines normalen Menschen, deshalb kann man nie ständig glücklich sein.

Man kann nur versuchen, so viel wie möglich unter den Umständen, glücklich zu sein, und man kann die Umständen evtl auch ändern.

Ich bin auch gar nicht immer glücklich, Hauptsache, man ist öfter glücklich als unglücklich!

Zoppo Trump

Mit dem Anstreben von Zielen und deren Erreichung ist das so eine Sache. Glücksgefühle können sich da eigentlich nur einstellen, wenn das gesetzte Ziel zuvor schwierig zu erreichen war. Allerdings habe ich in solchen Momenten, in denen ich eigentlich hätte glücklich sein müssen, festgestellt, dass gerade diese Momente so von anderen Gedanken und Emotionen überlagert waren, dass sich das angestrebte Glücksgefühl nicht recht einstellen wollte. Dies hing wohl jeweils mit den Schwierigkeiten zusammen, die sich auf dem Weg zum Ziel eingestellt haben.

In der Liebe ist dies wohl etwas anders, vielleicht gerade weil man sich da keine Ziele setzt. Die Liebe selbst ist es wohl, die glücklich macht.....und nicht nur für Augenblicke, denke ich mal. Oder wie sagte schon J.W.G.:

"Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein,
hangen und bangen in schwebender Pein;
himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt;
glücklich allein ist die Seele, die liebt."

baisi

Ich kenne das zu gut obwohl ich über ein jahr mit der liebe sehr glücklich war. Plötzlich war es weg.

Ich finde das dass glücklich sein so plötzlich ganz unverhofft weg ist das schlimme an der ganze sache. Unglücklich zu sein brauchen wir damit wir es auch sehen und erkennen wen wir wieder glücklich sind.

pepper

Nein, das ist unmöglich.

lisi25

Man erkennt immer nur im nachhinein ob man glücklich war oder nicht. Eine Situation, eine Phase. Nachher realisiert man: ich war glücklich in diesem moment und man ist sauer weil man das in dieser situation nicht erkannt hat und es genossen hat.

MorningGlory

Nicht ganz. Ich hab das neulich sehr wohl erkannt. Ich hab jede Sekunde genossen, jeden Atemzug. ich hab das sehr bewusst erlebt.

Wahrscheinlich deswegen, weil ich es sonst niemals empfinden kann.

MorningGlory

Woher kommt dann nur der Ausdruck "Er/sie ist ein glücklicher Mensch"?

baisi

Morning

Da kann ich dir nur zustimmen, denn ich habe das auch über ein jahr lang

baisi

Hmmm vielleicht kommt das auch von einer momentaner situation/moment her