Satanismus

[Wusch]

mich würde mal interessieren, wer von euch erfahrungen zum thema "satanismus" hat bzw. wer sich damit wie beschäftigt (hat).
ich meine das jetzt nicht auf oberflächliche art und weise, sondern schon im sinne einer lebensanschauung, einer philosophie etc.
ich selber bin KEIN satanist (auch sonst nicht religiös...ich glaube an das leben, die liebe und an mich), habe mich aber aufgrund meiner neugier und der oberflächlichen auseinandersetzung mit dem thema in den medien (auch aufgrund einer tv-dokumentation "höllenleben" über eine frau, die (angeblich) eine multiple persönlichkeit wurde, weil sie in einer grausamen satanisten-familie aufgewachsen ist) mit den werken alexander crowleys, anton szandor la veys und seiner church of satan auseinandergesetzt und hatte im netz auch mal ne weile lang eine diskussion mit einem satanisten-freak...

ich würde dazu gerne auch über eine provokante these diskutieren, die ich jetzt einfach mal so ins forum werfe, ohne mir wirklich genauere gedanken dazu gemacht zu haben: "jeder neoliberalist ist ein geistiger satanist"

(für alle, die meine posts zum thema "hartz iv" kennen, gleich mal eine bemerkung, ehe ihr mich in eine schubade steckt: ich denke, dass der satanismus durchaus überlegens-werte gedanken enthält, daraus allerdings die falschen schlüsse zieht)

so, und jetzt bin ich gespannt auf eure meinungen und erfahrungen...

[AndrewAustralien]

"jeder neoliberalist ist ein geistiger satanist"

Liberalismus ist eine politische Ideologie.
Satanismus ist eine Art Aberglaube, wie alle Arten von Religion.

Glaube an Abergalube und an eine Ideologie sind zwei verschiedene Sachen. Außer man ein Fundamentalist ist und einen Zusammenhang zwischen dem Aberglaube und bestimmten Ideologien die dazu zusammenpassen sollten, das machen extreme Islamisten im Mittelosten und extreme Christen im Süden von Amerika.

Aber ich glaube einfach nicht an Satanismus, das ist für mich alles Quatsch, und ich kann deshalb nichts zum Thema Satanismus sagen.

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[MorningGlory]

Ich denke, daß Menschen dem Satanismus verfallen, weil es sonst nur noch wenige Dinge gibt (meinen diese Menschen), durch die man sich vom Rest der Menschheit abgrenzen kann. Bei dem Wörtchen "Satanismus" schreien wenigstens manche Menschen noch erschrocken "huh!", also kann man wenigstens noch schocken.

Da es für mich keinen Gott im religiös-christlichen Sinne gibt, kann es für mich auch keinen Satan geben. Ich werde lediglich ärgerlich, wenn diese Menschen anfangen, andere Menschen oder andere Lebewesen zu quälen. Die anderen können einfach nichts dafür, daß diesen "Satanisten" langweilig ist.

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[Wusch]

ähm...sorry, andrew und mg...
ihr habt also keine erfahrungen mit satanismus, aber das ist es, was mich hier interessiert...
und - bitte nicht böse sein, so ist es auch nicht gemeint - aber ihr habt nicht wirklich ahnung von satanismus...denn der hat mit religion, gottes- oder satansglaube als person oder sowas nichts zu tun...grundgedanke ist der satz "tu, was du willst" und einerseits ein "verantwortung übernehmen für sein leben", andererseits ein "survival of the most intelligent ones" und keine scheu, gängige normen zu brechen...als das soll mit hilfe von "schwarzer magie", welche nichts anderes ist, als rituale, sich seiner eigenen stärke bewusst zu werden und zu sein und diese stärke dann für sich und sein wohlergehen zu nutzen...
klingt doch ganz gut, nicht wahr? inhaltlich aber schon ein bisschen nach neoliberalismus, andrew...oder?

mg, ich geb dir in deinem post ja recht, aber das ist eben kein wirklicher satanismus...
es gibt da ein ziemlich genaues, aber philosophisches buch zum thema...josef dvorak: satanismus...bei dem der autor aber irgendwie voraussetzt, das man sich in religionsgeschichte und philosophie auskennt

also nochmal...ich rede hier nicht vom satanismus auf bild-zeitungs-niveau, sondern von der philosophie des echten satanismus...die ist nämlich ein bisschen mehr tricky...
mg, im satanismus geht auch nicht darum "zu glauben" oder um eine führer... all das lehne sie echten satanisten ja ab...und es geht auch nicht darum, tiere oder menschen zu quälen, sondern um selbstbestimmung und freie entfaltung...

das war es, was mich am thema so interessiert hat - weil als sartre-anhänger bin ich ja ein (philosophischer) freund der freiheit...sonst natürlich auch, aber die konsequenzen des für mich an sich ganz gut klingenden satanismus gehen für mich eben schon in richtung neoliberalismus..

konkrete frage an alle: gibt es hier irgendwelche augenblicklichen oder ehemaligen GROTTENMITGLIEDER?

mit denen würde ich gerne diskutieren...

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[Wusch]

nochmal...(und entschuldigt mal wieder meine tippfehler)..."satan" ist für die wahren satanisten eigentlich ein symbol für den kampf gegen jegliches normen-denken, gegen jegliche obrigkeit außer die der vernunft, gegen jegliches eingefahrene denken...bezieht sich auf lucifers ausspruch: "non servio" ...ich diene nicht...worauf gott ihn dann aus dem himmel geworfen hat...hihi...

auch, wenn das jetzt so klingt, als wäre ich ein fürsprecher des satanismus, ICH BIN ES NICHT...aber ich würde mich sehr genre mit echten fürsprechern über die konsequenzen dieser philosophie unterhalten oder streiten...

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[Sath]

Hallo Wusch,

hier ein Artikel der gerade in den Yahoo Nachrichten steht.

http://de.news.yahoo.com/041024/286/49j8z.html

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[DarkPlayeR]

Zum Thema folgender Auszug aus meiner Abendlektüre:

"1. Satan bedeutet Sinnesfreude anstatt Abstinenz!
2. Satan bedeutet Lebenskraft anstatt Hirngespinste!
3. Satan bedeutet unverfälschte Weisheit anstatt heuchlerischen Selbstbetrug!
4. Satan bedeutet Güte gegenüber denjenigen ,die sie verdienen ,anstatt Verschwendung von Liebe an Undankbare!
5. Satan bedeutet Rache anstatt hinhalten der anderen Wange!
6. Satan bedeutet Verantwortung für die Verantwortungsbedürftigen anstatt Fürsorge für psychische Vampire!
7. Satan bedeutet ,dass der Mensch lediglich ein Tier unter anderen Tieren ist ,manchmal besser ,häufig jedoch schlechter als die Vierbeiner ,da er aufgrund seiner „göttlichen, geistigen und intellektuellen Entwicklung“ zum bösartigsten aller Tiere geworden ist!
8. Satan bedeutet alle sogenannten Sünden ,denn sie alle führen zu physischer ,geistiger oder emotionaler Erfüllung!
9. Satan ist der beste Freund ,den die Kirche jemals gehabt hat ,denn er hat sie all die ganzen Jahre über am Leben erhalten!"

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[MorningGlory]

Zitat von wusch

nochmal...(und entschuldigt mal wieder meine tippfehler)..."satan" ist für die wahren satanisten eigentlich ein symbol für den kampf gegen jegliches normen-denken, gegen jegliche obrigkeit außer die der vernunft, gegen jegliches eingefahrene denken...bezieht sich auf lucifers ausspruch: "non servio" ...ich diene nicht...worauf gott ihn dann aus dem himmel geworfen hat...hihi...

Dann hab ich doch recht?

Satanisten möchten gern anders sein. Punkt. Das ist es. Finde ich höchst albern und halte ich nichts davon.
Außerdem gab es keinen Lucifer, also worauf will sich der Satanismus dann beziehen....

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[Sath]

Wenn das alles so stimmt konvertiere ich zum Satanismus!
Muss man da Kirchensteuer abdrücken?

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[AndrewAustralien]

aber ihr habt nicht wirklich ahnung von satanismus...denn der hat mit religion, gottes- oder satansglaube als person oder sowas nichts zu tun....

Das ich keine Erfahrung damit zu tun habe stimmt, daß ich die Sache auch nie studiert habe stimmt auch, deshalb kannst du sagen, daß ich nicht wirklich davon Ahnung habe. Aber ich habe Satanisten gesehen und davon gehört, und dann ging es um Menschen die "Anhänger" von Satan - dem Teufel - waren. Das ist eine Art Aberglaube, wie der Glaube an Gott.

Das was du beschrieben hast ist eher eine Philosophie. Keine Ahnung was das mit Satan zu tun haben sollte, der Begriff "Satan" kommt nämlich aus der Bibel bzw. dem Christentum (wobei Juden und Muslime auch einen Teufel haben), aber eben du redest von etwas anderes. Was übrigens mit persönlichen Liberalismus was zu tun haben könnte. Aber weil ich diese Philosophie nicht kenne weiß ich nicht genau.

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