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Alt 05.07.2005, 03:26   #31
Wusch
 
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
Zitat:
Zitat von schokomarshmallow
wo zum teufel ist dieser test? ich hab gesucht und find ihn nicht. dachte der ist schon wieder weg, aber wenn du ihn jetzt noch machen konntest, muss er noch da sein.
hihi...der existentialismus kennt keinen teufel
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Wusch ist offline  
Alt 05.07.2005, 03:28   #32
Wusch
 
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
Zitat:
Zitat von MorningGlory
Ich fände es stinklangweilig, einfach nur zu sein. Wer einfach nur ist, macht eine Pause vom Leben.
ein existentialist IST nicht nur einfach...du auch nicht...er kann gar nicht anders als zu WÄHLEN (nicht "auswählen"), was er SEIN will...
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Alt 05.07.2005, 03:34   #33
Wusch
 
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
Zitat:
Zitat von MorningGlory
Samtpfote, zuweilen BIN ich nicht einfach nur, sondern arbeite... entschuldige, dass ich mich dazu erdreistet habe, heute den ganzen Tag fleißig zu sein...

Mir reicht einfach die Idee vom nüchternen Zustand des Seins nicht. Ich bin einer der armseligen, sich selbst etwas vormachenden Menschen, die das Leben nicht auf das schiere Sein herunterbrechen wollen. Für mich gibt es noch mehr Zutaten, um zu leben: ätherische, emotionale, die ich einfach in selbstbetrügerischer (?) Absicht dem Sein hinzufüge, damit die Suppe Würze bekommt. Ich hab es lange mit dem schieren Sein, der Logik und Madame Ratio allein probiert - mit dem Ergebnis, dass mir das nicht reicht, um zu leben.
hihi...du hast die idee des existentialismus noch nicht verstanden...
denn das, was du schreibst, ist genau existentialistisch...dir reicht das SEIN nicht...du wählst dir deine essenz...dein wesen...WIE du sein willst....kein mensch kann das SEIN allein leben...er ist eben "zur freiheit verurteilt", dh, zur freiheit, SICH ZU WÄHLEN...sich als das zu schaffen, was er sein will...in jedem moment neu...als arbeitender mensch, als mensch, der hier postet...als mensch, der sich für längere zeit den nickname "morning glory" gibt...etc.
das ist (nur) die grundidee des existentialismus'.....und diese idee ist im grunde genommen so banal und beschreibt eben die ONTOLOGIE (= lehre vom sein) des mensch-seins...
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Alt 05.07.2005, 06:41   #34
MorningGlory
Gralshüterin
Themenstarter
 
Registriert seit: 09/2003
Beiträge: 7.466
Zitat:
Zitat von wusch
hihi...du hast die idee des existentialismus noch nicht verstanden...
denn das, was du schreibst, ist genau existentialistisch...dir reicht das SEIN nicht...du wählst dir deine essenz...dein wesen...WIE du sein willst....kein mensch kann das SEIN allein leben...er ist eben "zur freiheit verurteilt", dh, zur freiheit, SICH ZU WÄHLEN...sich als das zu schaffen, was er sein will...in jedem moment neu...als arbeitender mensch, als mensch, der hier postet...als mensch, der sich für längere zeit den nickname "morning glory" gibt...etc.
das ist (nur) die grundidee des existentialismus'.....und diese idee ist im grunde genommen so banal und beschreibt eben die ONTOLOGIE (= lehre vom sein) des mensch-seins...
Natürlich hab ich verstanden. Eben das geht mir doch auf den Senkel. Es ist der Blickwinkel. "Zur Freiheit verurteilt" - man kann aber auch wirklich alles irgendwie in die düstere Ecke schieben. Ich mag die Begrifflichkeit des Existentialismus nicht. Letztendlich unterscheidet er sich in nichts von anderen Philosophien, es läuft ja immer auf das selbe hinaus, also muß man sich an Kleinigkeiten wie der Begrifflichkeit aufhalten. Und die des Existentialismus ist mir irgendwie zu... negativ. Sie hat ein Geschmäckle, auch wenn sie sich noch so um Objektivität bemüht. Was zusammen mit den schwarzen Rollkragenpullovern eine ungute Seins-Atmosphäre schafft. Finde ich. Ich fühle mich damit nicht wohl.
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MorningGlory ist offline  
Alt 05.07.2005, 06:42   #35
MorningGlory
Gralshüterin
Themenstarter
 
Registriert seit: 09/2003
Beiträge: 7.466
Zitat:
Zitat von wusch
ein existentialist IST nicht nur einfach...du auch nicht...er kann gar nicht anders als zu WÄHLEN (nicht "auswählen"), was er SEIN will...
Aber das Wählen ist doch das SEIN, also IST er letztendlich ja doch einfach.
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Alt 06.07.2005, 01:03   #36
Wusch
 
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
@mg
ein stein IST auch, kann aber nicht wählen...genausowenig wie ein vogel...

ich verstehe dein "unwohl"-sein gegenüber der begrifflichkeit des e. , aber kennst du nicht auch das gefühl, dass du immer noch irgendwas erledigen musst? duschen, essen, arbeiten, den kühlschrank auffüllen, ne geburtstagskarte schreiben, den urlaub planen....wir rollen wie sisyphus doch andauernd einen stein nach oben, der dann wieder runter rollt...und wir ihn wieder rauf...finde da den begriff "verurteilt" ziemlich zutreffend, zumal wir uns diesem prozess nur durch den freitod entziehen können...und: dieses unwohl-sein kommt ja sehr gut in sartres "der ekel" raus...passt also doch wieder
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Alt 06.07.2005, 06:48   #37
MorningGlory
Gralshüterin
Themenstarter
 
Registriert seit: 09/2003
Beiträge: 7.466
Zitat:
Zitat von wusch
@mg
ein stein IST auch, kann aber nicht wählen...genausowenig wie ein vogel...

ich verstehe dein "unwohl"-sein gegenüber der begrifflichkeit des e. , aber kennst du nicht auch das gefühl, dass du immer noch irgendwas erledigen musst? duschen, essen, arbeiten, den kühlschrank auffüllen, ne geburtstagskarte schreiben, den urlaub planen....wir rollen wie sisyphus doch andauernd einen stein nach oben, der dann wieder runter rollt...und wir ihn wieder rauf...finde da den begriff "verurteilt" ziemlich zutreffend, zumal wir uns diesem prozess nur durch den freitod entziehen können...und: dieses unwohl-sein kommt ja sehr gut in sartres "der ekel" raus...passt also doch wieder
Seit ich mich aus dem "Ekel" befreit habe, hab ich das Gefühl des Erledigen MÜSSENS nicht mehr, nein. Natürlich hab ich immernoch all diese Dinge zu verrichten, aber es ist nicht mehr das Gefühl des dazu Verurteilt seins, das zu tun. Wenn ich etwas kochen MUSS, schnuppere ich an den Zutaten und erfreue mich dran, dann schneide ich sie klein und erfreue mich an den hübschen Würfelchen, die aus einer Karotte ich zu fabrizieren imstande bin, dann erfreue ich mich am Geschmack meiner kulinarischen Kreation und hinterher, beim Abspülen, freue ich mich daran, wie das Geschirr wieder blitzeblank wird und hinterher alles wieder an seinem Platz steht, als wäre nichts geschehen.

Ich weiß, ich bin sehr sensibel für solche Dinge, deswegen hab ich den Existenzialismus als nicht gut für mich abgeheftet. Das Ergebnis der Beschäftigung damit war bei mir ein freudloses, kaltes und nüchternes Leben. Vielleicht verinnerliche ich solche Dinge dann zu sehr, aber ich fühle mich tatsächlich weitaus besser ohne Jean-Paul und Albert.
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MorningGlory ist offline  
Alt 06.07.2005, 23:45   #38
Wusch
 
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
Zitat:
Zitat von MorningGlory
Seit ich mich aus dem "Ekel" befreit habe, hab ich das Gefühl des Erledigen MÜSSENS nicht mehr, nein. Natürlich hab ich immernoch all diese Dinge zu verrichten, aber es ist nicht mehr das Gefühl des dazu Verurteilt seins, das zu tun. Wenn ich etwas kochen MUSS, schnuppere ich an den Zutaten und erfreue mich dran, dann schneide ich sie klein und erfreue mich an den hübschen Würfelchen, die aus einer Karotte ich zu fabrizieren imstande bin, dann erfreue ich mich am Geschmack meiner kulinarischen Kreation und hinterher, beim Abspülen, freue ich mich daran, wie das Geschirr wieder blitzeblank wird und hinterher alles wieder an seinem Platz steht, als wäre nichts geschehen.

Ich weiß, ich bin sehr sensibel für solche Dinge, deswegen hab ich den Existenzialismus als nicht gut für mich abgeheftet. Das Ergebnis der Beschäftigung damit war bei mir ein freudloses, kaltes und nüchternes Leben. Vielleicht verinnerliche ich solche Dinge dann zu sehr, aber ich fühle mich tatsächlich weitaus besser ohne Jean-Paul und Albert.

na ja, wenn das bei dir so war, dann akzeptiere ich das mal...

ich hab ja schon auch freude an den dingen, die ich mache...hihi...

:knudel:
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