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Dave Bowman 13.07.2005 12:54

Zitat:

Zitat von MorningGlory
Öh, demzufolge sollte dann auch christliche Religion aus dem Unterricht verbannt werden? Von mir aus, ich seh das leidenschaftslos, ich bin nur für gleiche Behandlung aller Religionen.

Nein, ich bin keinswegs für Verbannung der Religionen aus dem Unterricht, schon gar nicht für die Verbannung der christlichen Religionen, denn schliesslich liegt der gesamten europäischen Kultur die christliche Lehre und Sozialgeschichte zugrunde, ob einem das gefallen mag, oder nicht. Aber man sollte schon wissen, was gelehrt wird im Islamunterricht.

Zitat:

Zitat von MorningGlory
Was heißt "Mitschuld"? Ich meine, man sollte keine Plattform bieten, auf der sie sich "Na siehste, die sind ja alle böse"-mäßig bewegen und immer wieder Rechtfertigung für ihr Treiben finden können.

Aber das ist es doch: Sie haben überhaupt keine Plattform und Grundlage oder Rechtfertigung, uns anzugreifen. Wo? Welche? Wann? Es gibt keine, die irgendeiner ernsthaften Prüfung standhalten könnte. Wir selbst aber haben es scheinbar recht gut geschafft, uns genau das Gegenteil einzureden.

MorningGlory 13.07.2005 13:19

Zitat:

Zitat von Dave Bowman
Nein, ich bin keinswegs für Verbannung der Religionen aus dem Unterricht, schon gar nicht für die Verbannung der christlichen Religionen, denn schliesslich liegt der gesamten europäischen Kultur die christliche Lehre und Sozialgeschichte zugrunde, ob einem das gefallen mag, oder nicht. Aber man sollte schon wissen, was gelehrt wird im Islamunterricht.

Grade deswegen fände ich es gut, wenn der Unterricht innerhalb des Schulsystems stattfindet. Da gibt es Lehrpläne, die den Lehrern vorsetzen, was sie unterrichten sollen, und man hätte eher die Möglichkeit zur Kontrolle - eher als wenn man diesen Unterricht privaterweise den Obermuftis überlässt. Oder hab ich da einen Denksprung in der Schüssel?

Zitat:

Zitat von Dave Bowman
Aber das ist es doch: Sie haben überhaupt keine Plattform und Grundlage oder Rechtfertigung, uns anzugreifen. Wo? Welche? Wann? Es gibt keine, die irgendeiner ernsthaften Prüfung standhalten könnte. Wir selbst aber haben es scheinbar recht gut geschafft, uns genau das Gegenteil einzureden.

Das ist doch grade das Irre an der Geschichte: es gibt keine, die irgendeiner ernsthaften Prüfung standhalten könnte - deswegen zimmern sie sich ja bei der kleinsten Ungerechtigkeit sofort etwas zurecht, das in IHR Weltbild passt. In unseres passt es deswegen noch lange nicht, weil wir keine Logik erkennen können. Sie verfolgen jenseits jeglicher Logik stur ihren Weg.

Mich erinnert das in der Tat an das mitteleuropäische Mittelalter. Wie kam man dem bei? Mit viel Mühe, Kriegen und vielen Opfern. Ob das der Weg ist, den wir verdammt sind, nochmal zu gehen?
Der Unterschied zum Mittelalter ist halt, dass sich damals alle drin befunden haben. Heute dürfen wir uns ja immerhin fortschrittlich und dem Mittelalter entwachsen nennen - es existieren quasi zwei Zeitalter nebeneinander, das Mittelalter und die Neuzeit. Vielleicht ist das eine Chance, diesmal anders vorzugehen. Bloß wie...

AndrewAustralien 13.07.2005 13:31

Dave,

Zitat:

Ich bin völlig deiner Ansicht, natürlich kann man viel an der amerikanischen Politik, sowohl aussen als auch innen, kritisieren. Darüber könnten wir einmal einen eigenen Thread eröffnen, der dann nichts mit dem Irak zu tun haben sollte. Nur soviel: ich würde nicht für Geld und gute Worte nach Amiland ziehen.
Ja so ein Thread könnte interessant sein. Sogar ich kann was positives an Amerika finden, so z.B. die Rede- und Pressefreiheit (First Amendment).

Zitat:

Gut, dass du auch die afrikanischen Krisengebiete ansprichst. Im Sommer 2003 habe ich mich darüber mokiert, dass alle Welt gegen Bush (nicht aber gegen Saddam) auf die Strasse rennt und Tragödien wie im Kongo/Zaire mit Millionen (!!!) ermordeter vollkommen ignoriert.

nachzulesen hier: http://www.lovetalk.de/showthread.p...Friedensfreunde

Aber das Thema war scheinbar nicht cool genug, auch deswegen, weil dort keine Amerikaner zugange waren, die man hätte verteufeln können.
Mir ist in den letzten Tagen etwas eingefallen.
Als es den Angriff in London gab, das war Donnerstag Abend australische Zeit, sendeten viele TV Sender Live Berichte (BBC World, CNN) statt die normale Sendungen und man weiß ja wie viel darüber weltweit gesprochen wurde. Aber wenn im Irak Menschen durch Bomben sterben oder sowas in einem afrikanischen Bürgerkrieg passiert, dann hört man das in den Nachrichten und das war es dann.
Ich will keineswegs sagen, das was in London passierte keine Tragödie wäre und das man nicht wütend sein sollte - doch. Aber Leben ist Leben, auch im Irak oder Afrika und man merkt, wie viel die Medien zwischen Ländern unterscheiden.

Was ich nicht weiß, ist, wie viel die Betonung auf Amerika und die Reaktionen (Demos und so) auf seine Außenpolitik wegen der Medien passiert und wie viel wegen politischer Korrektheit und "68er Ideen" und so.
Es stimmt aber, daß Amerika sich mehr in den Affären anderer Länder einmischt als andere Länder das tun, bzw. sich in den Affären mehrerer Staaten einmischt.
Aber gerade diese Woche gab es auch in Paris und Neu Seeland Demonstrationen weil der Bombenanschlag auf das Greenpeace Shiff im Hafen von Auckland nun 20 Jahre zurück liegt. Verantwortlich sind die französischen Geheimdienste und so wie es aussieht hat sogar Miterrand diesem Angriff zugestimmt. Also auch dagegen wurde demonstriert.

Zitat:

.....Wenn aber eine solche Institution wie die UNO Beschlüsse fasst, dann sollte sie später nicht so tun, als ginge sie das alles nichts an.
Eigentlich gibt es viele Probleme mit der UNO, meistens haben diese damit zu tun, daß es im Sicherheitasrat, besonders unter den 5 permaneneten Mitgliedern, keine Einigung gibt. Um die 1945 bei der Gründung der UNO vorgesehene Rolle richtig zu spielen müßte es Reform geben, insofern hat die amerik. Regierung Recht. Worüber man streiten kann ist, was für Reformen es geben sollte und wofür die UNO zustaändig sein sollte. Probleme wie in deinem Satz erwähnt wird es bis es Reform gibt aber immernoch geben.

Zitat:

Nächster Punkt: Nordkorea. Mit dem total durchgeknallten und grössenwahnsinnigen Kim Jong Il, der sein Land hungern lässt um Atommacht zu sein und die viertgrösste (Papiertiger-)Armee der Welt zu unterhalten, ist natürlich kein Spassen. Warum also fegen ihn die Amerikaner nicht kurzerhand hinweg? Weil China das niemals hinnehmen würde. So einfach ist das. Ebensowenig, wie die USA eine Invasion Chinas auf Taiwan hinnehmen würden. China fühlt sich durch die paar amerikanischen Truppen auf Taiwan und die paar mehr Truppen in Südkorea bedroht - ohne Grundlage, wie ich meine, aber darauf kommt es nicht an. Stell dir nun vor, die USA und Südkorea marschierten im Norden ein und stoppten erst an Chinas Grenze...
Stimmt, China ist etwas ganz anders als wenn etwa die iranische Ajatollahs heulen und jammern weil es amerikanischen Truppen im Irak gibt. Wäre China eine Demokratie dann wäre es dafür, daß die Nordkoreaner nicht mehr verhungen müßten und dann wäre es schon anders aber weil auch China Nuklearwaffen hat und sehr, sehr groß ist weiß man dort, daß man nicht von Nordkorea angegriffen wird, es darf also momentan weiterhin die Allianz/Freundschaft zwischen den beiden geben.
Es bleibt aber immernoch so, daß Amerika nichts mehr macht als Gespräche führen und darüber reden. Allerdings könnte es einfacher sein wenn viele andere Länder auch den Diktator unter Druck stellen würden würde die ganze Welt den Chinesen sagen, daß die Wiedervereinigung Koreas passieren sollte dann würden sie das vielleicht akzeptieren.

Zitat:

Was weiters die Diktatoren und Menschenschinder in Afrika betrifft, allen voran Robert Mugabe: Hier sagen die USA mit Recht, dass Afrika niemals "ihr" Territorium war, dafür sind dann doch wohl die ehemaligen Kolonialmächte, allen voran England, Frankreich und Belgien zuständig. Aber wir Europäer haben es ja nicht einmal geschafft, das Gemetzel auf dem Balkan ohne die Hilfe der USA zu beenden.
Aber das gilt auch im nahen Osten, der ganze Raum war vor der Unabhängigkeit der dortigen Ländern Territorium von Frankreich oder Großbritannien. Im Irak war es GB.
Und die meisten Staates den nahen Ostens wurden, genau wie in Afrika, von den europ. Kolonialmächte erstellt, oft mit wilkürlichen Grenzen die die Sprach. und Kulturgebiete z.B. völlig ignorieren.
Aber das Versagen der Kolonialmächte ist auch ein Punkt.

Zitat:

Dazu kommt, dass Kuwait natürlich einen Angriffskrieg geführt hat, sondern friedlich vor sich hin lebt. Wer sagt, man müsse wenn dann schon alle nichtdemokratischen Systeme gleichbehandeln, übersieht schlichtweg die Notwendigkeiten der Realpolitik. Und Politik ist ein schmutziges Geschäft, keine Frage.
Stimmt, Kuwait hat kein anderes Land angegriffen, hat das auch nicht vor. Stimmt auch, daß man nicht weltweit Demokratie einführen kann.
Nur, 1991 hatten die USA eine gute Chance, dem König und den anderen regierenden Menschen zu sagen, daß es nach der Befreieung ein dmokratische gewähltes Parlament geben sollte.



Hades,

Zitat:

Unter diesen Prämissen müßtest du aber auch wesentlich US kritischer sein. Soweit ich weiß haben doch die USA auch gerade wieder ein Militärbudget von über 400 Milliarden Dollar veranschlagt. Und das obwohl 20 Prozent der US-Amerikaner unter der Armutsgrenze leben.
Das mit der sozialen Ungerechtigkeit ist ein anderes Thema, in Nordokorea ist "brutaler" Militärdienst obligatorisch und es handelt sich um eine extrem strenge Diktatur, die Situation, auch nicht die mit der Armee, kann man nicht mit Amerika vergleichen.

Zoi 13.07.2005 13:46

Zitat:

Zitat von MorningGlory
Seh ich auch so. Mir fehlt da allerdings noch die Idee, was man konkret tun kann. Alles, was mir einfällt, ist, dass wir eben nicht mit Abwehr und Misstrauen reagieren dürfen - vielleicht sollte man sich mehr um Integration bemühen? Warum ist die Lehre des Islam kein ordentliches Schulfach wie evangelische oder katholische Religion? Warum darf eine Lehrerin im Unterricht kein Kopftuch tragen, wenn Ihre Religion es ihr vorzuschreiben meint (steht wohl im Koran gar nicht drin, aber das ist ja eine andere Sache...) - wir senden eigentlich grade die verkehrten Signale und geben so dem Affen Futter...

das problem bei der sache ist doch die, dass viele sich nicht um die gebotenen möglichkeiten der integration scheren.....das fängt schon beim erlernen der sprache des jeweiligen "gastlandes" an.......

ich bin auch gegen das tragen von kopftüchern bei islamischen lehrerinnen......es steht nirgends im koran und dann kann ich mich nicht auf die religion berufen......ich bin auch gegen islamischen religionsunterricht als pflichtfach....gegen eine art ag oder zusatzunterricht habe ich nichts einzuwenden......wir leben aber nicht in einem islamischen land und von daher sehe ich es nicht als zwingend notwendig an......

ich sehe das hauptproblem einfach darin, dass viele sich nicht integrieren wollen und einfach weiter ihr eigenes süppchen kochen.......wir sind ein land das sehr liberal fremde aufnimmt und gut dafür zahlt......"wenn hier nicht mehr gezahlt wird, geht man eben in das nächste land"......original-zitat von einem hier wohnenden ausländer der ismalischen religionsgemeinschaft zugehörig.....

AndrewAustralien 13.07.2005 13:52

Grant,

Zitat:

Das ist doch kein Argument, d.h. Wenn wir nicht alle kriegen, dann kriegen wir keinen, ist doch egal, Hauptsache wir werden nicht da rein gezogen.
Europa ist eben keine Einigkeit wie man es uns gerne vorspielt, sie drohen und quasseln und jeder Diktator auf dieser Welt grinst und weiß genau, "von diesen Hampelmännern habe ich nichts zu befürchten" er braucht nur jedes mal "Ja ich hör auf ein böser zu sein" zu sagen, wenn auch zum 100sten mal, und schon sind alle wieder Happy.
Ich weiß, daß es keine Einigkeit in Europa gibt.
Es ging aber um Amerika und was man mit anderen brutalen Diktatiren macht oder nicht macht.
Man kann eben nicht die ganze Welt demokratisch machen aber ob Amerika als einzige bleibende Supermacht etwas unternimmt ist anders als die Tatsache, daß es keine Einigkeit in Europa gibt. Außerdem, auch wenn viele europ. Staaten nicht zustimmen und mitmachen, andere stimmen doch zu und machen mit.

Zitat:

Die Haltung von vielen Europäern ist mehr als peinlich. Jede Konspiration auf kosten der Amerikaner wird so gerne geglaubt, andersrum hat man lange den Serben geglaubt, dass kein Völkermord in Srebrenica stattgefunden hat, alles USA Propaganda natürlich. Jetzt wissen wir es ganz genau, und keiner schämt sich. Stell dir vor, deine Kinder würden umgebracht und die ganze Welt sagt Dir. "Erzähl keinen Scheiß, alles nur Propaganda" und es hätte vielleicht verhindert werden können, wenn man Milosevic früher gestoppt hätte.

Also wie in meinem letzten Beitrag, es hat mit den Medien zu tun und damit, daß Amerika in vielen Staaten im Laufe der Zeit eingegriffen hat.
Natürlich gibt es auch blöde Verschwörungstheorien.
Über Srebrenica möchte ich aber nicht schreiben, sondern, ich geben einfach zu, daß ich zu wenig über alles was spezifisch mit Ereignissen in Exjugoslawien zu tun hat weiß.

Zitat:

Sorry Andrew, aber "Das Öl" Argument ist nun wirklich unterste Schublade, und nicht Deiner würdig: Solch eine Ausbeutung würde nie gut gehen, denn es würde dort immer zu Konflikten mit den Irakern kommen.
Ich meine aber nicht, daß es den Krieg dort gab damit die USA Öl "klauen" könnten oder die Produktion kontrollieren. Sondern daß das Saddam das nicht kontrolliert ein Faktor ist. Und eben nur ein Faktor. Es ging nicht einfach nur um Öl.

Zitat:

Nein, das wissen wir nicht. Es wurden bisher keine gefunden, was nicht heißt, das es keine gab. Weißt wie einfach es für Saddam war so etwas unbemerkt irgendwo zu verstecken? Ein der Kontrolleure sagte es ganz einfach: "Wir werden täglich verarscht, Saddam hat dazu gelernt, es ist absolut unmöglich etwas zu finden, wenn er will, dass man es nicht finden soll".
Also im Vergleich zu den USA/der "Coalition of the Willing" war Saddams Regime gar nicht so stark, was man sehen konnte als er die Macht verloren hat. Inzwischen hat man sogar Saddam gefunden, als er versuchte, sich in einem Loch zu verstecken, :lachen: ich glaube also, wenn man sogar ihn finden konnte bzw es ihm nicht gelungen ist, das Land zu verlassen, dann würde man zumindest Spuren von seinen Waffen finden wenn es die gäbe.

Außerdem gibt es inzwischen in den USA und GB die Berichte der zuständigen Intelligenzdienste in denen gestehen wurde, daß man sich vor dem Krieg irrte, besonders mit der Meinung, Saddams Waffen könnten Israel oder europ. Boden innerhalb 45 Minuten erreichen.

Zitat:

Ich kann darauf ganz einfach kontern: Wenn es den Gutmenschen tatsächlich um Menschenleben ging bei den Demonstrationen, dann würden sie ständig auf der Strasse stehen, tun sie aber nicht. Nur wenn die USA im Spiel ist, ist das nicht unendlich heuchlerisch und Dumm? Sogar Iraker haben nichts verstanden was das soll, sie sagten: "Wieso sind sie nicht früher für uns auf die Strasse, als uns Saddam täglich folterte?" Wo waren die Menschen als bekannt wurde, dass die Serben Völkermorde begehen? Es wurde als "Ach, da weiß man nie was stimmt" Aber wenn ein Ami im Spiel ist, dann braucht man den kleinsten Verdacht, denn schuldig sind sie schon von vornherein.
Ich habe hier aber nicht versucht, die Demos zu rechtferigen und obwohl ich gegen den Irakkrieg war, war ich nicht auf einer Demo.
Es gibt sowieso Demos und Demos. Hier gab es welche dien durch die ISO, International Socialist Organisation, organisiert wurden und viele die nicht in der ISO sind tauchten auch auf. Die ISO ist eine extreme linksradikale Randgruppe und soweit ich weiß wird sie von asutralischen Staatschuztdiensten beobachtet. Da ging es nur darum, daß Amerika als großes kapitalistisches Land etwas unternimmt.
Es gab aber auch Demos von normalen Leuten die nichts mit politischen Organisationen zu tun haben, geschweige denn mit radikalen Gruppen, die einfach im Frieden marschiert sind.

Zitat:

Autsch! Das schmerzt Andrew, dafür würdest du von einem seriösen Geschichtslehrer eine Ungenügend bekommen
Stalin hatte auch KZ-Lagers, wollte bestimmte Gruppen vernichten und wollte das Gebiet seines Staates auf Kosten anderer vergrößen, was ihm 1945 gelungen ist. Das meinte ich, Ähnlichkeiten zwischen Stalin und HitIer gab es - ich würde aber nicht behaupten, sie wären gleich oder einander total ähnlich, das waren sie nicht. Aber das ist schon ein anderes Thema. ;)

Dave Bowman 13.07.2005 14:09

Zitat:

Zitat von MorningGlory
Oder hab ich da einen Denksprung in der Schüssel?

Nein, gar nicht. Dass man den Islamunterricht an deutschen Schulen bisher wenig bis überhaupt nicht kontrollieren kaonnte, wird ja regelmässig von den Innenministern der Länder beklagt. Viellicht ändert sich ja doch bald etwas in dieser Hinsicht.

Zitat:

Zitat von MorningGlory
Mich erinnert das in der Tat an das mitteleuropäische Mittelalter. Wie kam man dem bei? Mit viel Mühe, Kriegen und vielen Opfern. Ob das der Weg ist, den wir verdammt sind, nochmal zu gehen?
Der Unterschied zum Mittelalter ist halt, dass sich damals alle drin befunden haben. Heute dürfen wir uns ja immerhin fortschrittlich und dem Mittelalter entwachsen nennen - es existieren quasi zwei Zeitalter nebeneinander, das Mittelalter und die Neuzeit. Vielleicht ist das eine Chance, diesmal anders vorzugehen. Bloß wie...

Das Mittelalter ist in vielerlei Hinsicht gar nicht so düster gewesen, wie es ja gerne dargestellt wird, man denke an die zahlreichen Geisteswissenschaftler wie Thomas von Aquin, an die gotischen Kathedralen, deren Perfektion einen nur staunen lassen kann, die herrliche Buchkunst der Klöster und noch vieles andere. Aber es stimmt schon - es gab grausame Exzesse und Blutbäder und diese dauerten noch viel länger als das Mittelalter.

Die Welt des Koran zeichnet sich in erster Linie durch geistigen, sozialen, gesellschaftlichen und technischen Stillstand seit Jahrhunderten aus. Jede Art von technik beispielsweise, die in muslimischen Ländern zum Einsatz kommt, ist aus dem Westen importiert, bis hin zu den Olförderanlagen. Kein grosses Wunder also, wenn sich bei vielen ein Minderwertigkeitskomplex breitgemacht hat, den eine gewalttätige und mächtige Minderheit nicht etwa durch eigene Anstrengungen auszugleichen sucht, sondern indem sie sich verhält wie der klassische Barbar vor Kulturgütern: Er zerschlägt sie und stellt so die Gleichheit her.

AndrewAustralien 13.07.2005 14:13

Zitat:

Zitat von MorningGlory
Mir wäre das ganz recht, wenn Ihr für Eure Diskussion einen neuen Thread aufmachen könntet.

Mir ging es hier eigentlich um ganz andere Dinge. Mir ging es nicht um das Austauschen irgendwelcher wie auch immer gearteter Militärstrategien und dergleichen, mir ging es mehr darum, wie die Menschen sich fühlen, die einerseits mit dem Terror leben müssen (wir auch), und mir ging es um den Versuch, sich in die hineinzudenken, die Terror als Mittel zum Zweck (oder als Selbstzweck) verwenden. Selbstverständlich braucht man auch dafür Hintergründe und Ursachenforschung, aber das Aufdröseln jener war nicht mein Ansinnen - dafür gibt es jede Menge Fachliteratur, das muß man und kann man hier sowieso nicht erschöpfend behandeln.

Mich interessiert der humanistische Aspekt der Begegnung mit dem Terror, das Soziale, Menschliche, Emotionale... der Kindergarten-Kram halt. :-/

Das ist schon interessant, dein letzter Beitrag über deine/eure Arbeit vor Ort, die kulturelle Ebene würde mich am meisten interessieren.

Zu den hier gestellten Fragen, da kann ich nicht viel sagen weil ich nir betroffen war oder in der Nähe eines betroffenen Orts war. Ich weiß also nicht, wie ich fühlen würde, wenn ich in der Londoner Innenstadt wohnen würde, zum Beispiel, oder wenn ich an diesem Tag einige Hundert Meter von den Bomben weg wäre.
Am letzten Freitag war ich mit dem Zug unterwegs. Ich habe nicht gedacht, daß es plötzlich auch in einem Zug hier am Arschende der Welt eine Bombe geben wird (obwohl sowas nicht ausgeschlossen werden könnte) und ich habe auch gedacht, wenn schon, dann in der Innenstadt und in der "City Loop", also unterirdisch, wie in London, nicht bei mir, 30km vom Stadtzentrum.
Heuptsache aber, als ich im Zug saß dachte ich an den Angriff in London, nicht mit Angst aber es fiel mir halt ein.
Ich glaube wenn sowas in dieser Stadt passieren würde dann würde ich denken "Gott ich kenne den Ort, war da, weiß wie es da ist, Gott sei dank war ich zu dem Zeitpunkt nicht da und ob ich mal zurück dahin gehen sollte?"
Am Tag nach dem Angriff auf New York war ich in einem Wolkenkratzer ind er Stadt. Man wußte dann schon, was passierte und daß es schon eben passierte, also vorbei war, aber wenn das nicht der Fall wäre dann hätte ich zu Hause geblieben. Denn als man die ersten Berichte über Flugzeuge und das World Trade Center hörte wußte man am Anfang überhaupt nicht was passiert, wie und warum.

Zu Leuten die Terror als Mittel zum Zweck verwenden, da kann ich nichts sagen. Ich kann Leute die bereit sind, unschuldige Menschen ums Leben zu bringen, egal warum, ganz einfach nicht verstehen. Ich glaube etwas stimmt bei solchen Leuten nicht, es geht also schon weiter als nur daß sie voller Haß sind. Auch wenn es Haß gibt fällt es einem ein, daß andere Menschen halt Menschen sind.

Dave Bowman 13.07.2005 14:22

Andrew, möglicherweise ist es eine Art Impulsreaktion so vieler Leute, dass sie sich so unreflektiert über die USA mokieren. Schliesslich sind die USA das einzige Land, dass a) demokratisch regiert wird, b) wirtschaftlich, c) politisch und d) militärisch in der Lage ist, gegen Brutalinskis und Menschschinder weltweit vorzugehen.

Viele in Europa träumen eben den Traum, dass Diplomatie alles lösen könnte und verschliessen die Augen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Aber die Diplomatie kann leider nur bedingt Erfolge erzielen. Vielleicht wird es irgendwann mal so sein (ich glaube das allerdings weniger), aber solange es Dreckschweine gibt, die ungehindert und ungestraft ihre eigenen (und andere) Leute quälen, ausbeuten und ermorden können, bleibt das tatsächlich nur ein Traum.

MorningGlory 13.07.2005 14:25

Zitat:

Zitat von Dave Bowman
Das Mittelalter ist in vielerlei Hinsicht gar nicht so düster gewesen, wie es ja gerne dargestellt wird, man denke an die zahlreichen Geisteswissenschaftler wie Thomas von Aquin, an die gotischen Kathedralen, deren Perfektion einen nur staunen lassen kann, die herrliche Buchkunst der Klöster und noch vieles andere. Aber es stimmt schon - es gab grausame Exzesse und Blutbäder und diese dauerten noch viel länger als das Mittelalter.

Die Welt des Koran zeichnet sich in erster Linie durch geistigen, sozialen, gesellschaftlichen und technischen Stillstand seit Jahrhunderten aus. Jede Art von technik beispielsweise, die in muslimischen Ländern zum Einsatz kommt, ist aus dem Westen importiert, bis hin zu den Olförderanlagen. Kein grosses Wunder also, wenn sich bei vielen ein Minderwertigkeitskomplex breitgemacht hat, den eine gewalttätige und mächtige Minderheit nicht etwa durch eigene Anstrengungen auszugleichen sucht, sondern indem sie sich verhält wie der klassische Barbar vor Kulturgütern: Er zerschlägt sie und stellt so die Gleichheit her.

Also doch hingehen und Bildung säen, auf dass die Gleichheit anders herum hergestellt wird?

Lex 13.07.2005 14:28

Zitat:

Zitat von MorningGlory
Mir wäre das ganz recht, wenn Ihr für Eure Diskussion einen neuen Thread aufmachen könntet.

Mir ging es hier eigentlich um ganz andere Dinge. Mir ging es nicht um das Austauschen irgendwelcher wie auch immer gearteter Militärstrategien und dergleichen, mir ging es mehr darum, wie die Menschen sich fühlen, die einerseits mit dem Terror leben müssen (wir auch), und mir ging es um den Versuch, sich in die hineinzudenken, die Terror als Mittel zum Zweck (oder als Selbstzweck) verwenden. Selbstverständlich braucht man auch dafür Hintergründe und Ursachenforschung, aber das Aufdröseln jener war nicht mein Ansinnen - dafür gibt es jede Menge Fachliteratur, das muß man und kann man hier sowieso nicht erschöpfend behandeln.

Mich interessiert der humanistische Aspekt der Begegnung mit dem Terror, das Soziale, Menschliche, Emotionale... der Kindergarten-Kram halt. :-/

jetzt sag ich auch mal wieder etwas.

Morning ich gebe dir vollkommen recht. :yeah:

ich komme mir vor wie im bundestag :lachen:, eine kleine gruppe schwafelt politisch hin und her.


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