Wusch

an alle, die den ungeänderten post von mir gelesen haben:
ich hab den beitrag geändert bzw. gelöscht, weil der vowurf, den ich hie demjenigen gegenüber erhoben habe, schlicht und ergreifend falsch ist...

(sorry...du weißt schon)

The Black Panther

Hi ihr!
Habe nun ertsmal eure Meinungen noch gelesen und ich muss mich hier einer Person ganz direkt und in allen Punkten anschließen. Das ist in dem Fall Kuhfladen. Er hat nach meinem Beitrag genau das geschrieben, was ich meinte. Ich denke , ich sollte euch jedoch noch einige Hintergrundinfos zur Gemeinde liefern. Der Pfaffe (ist abfällig, ich mag ihn auch nicht, ist so), ist sehr extrem in seiner Anschauung. Das sind die anderen Christen in der Gemeinde ebenso. Daher machen die sich auch sofort sorgen, wenn man mal den Gottesdienst nicht besuchte. Da kommen dann so versteckte fragen wie "bist Du überhaupt noch in dem Glauben".....Wofor meine Freundin angst hat ist, dass wenn irgendwas falsch läuft -z.B. bei dem bevorstehenden Gespräch mit mir und dem Pfaffen- das hinterher auf sie zurück fällt und darüber mit ihr gesprochen wird. Aber da muss ich ganz ehrlich sagen. Wer ein Problem mit mir hat, hat er das mit mir zu klären und nicht mit meiner Freundin. Kriege ich sowas mit, dann ist schluss mit lustig. NIEMAND redet mir in meine/unserer Beziehung rein.
Aber so, wie es meiner Freundin geht, geht es auch mir, wenn sie mal mit dem Pfaffen reden sollte über uns. Ich hab einfach angst davor, dass man für sie betet oder so auf sie einredet -eben sowas wie eine Gehirnwäsche bekommt- und sie sich total verändert. Das habe ich ihr auch schon gesagt, wo sie mich versucht hat zu beruhigen, dass sie es garnicht so weit kommen lässt. Da werde ich ihr vertrauen müssen.
Was mich ganz einfach stört ist, dass man "sein Leben wem anders gibt und ein teil zurück kommt". Was soll ich mit einem Teil meines lebens??? Ich will ALLES. Selbst die Probleme und und und. Ich will nicht abhängig sein. Nach dem, was ich so mitbekommen habe, macht man da sehr, wenn man sich bekehrt. Man muss Gott um etwas beten, etwas zu tun usw......das ist nicht mein Ding. Ich glaube halt nicht an Zeichen oder Gespräche mit Gott.
Weiterhin, fahre ich mit in die Gemeinde hauptsächlich meiner Freundin zu liebe. Ich höre mir auch gern die Predigten an. Obwohl das ab und an abschreckend ist und es schwierig für einen -so wie ich- sich zu bekehren.
Es ist nunmal so, dass ALLE in der Gemeinde die Beziehung zwischen meiner Freundin und mir akzeptieren müssen. Weder sie, noch ganz besondere ich stehe in irgendeinem Eigentum. Was noch sehr stark bei ihr ist, dass sie sich in irgendeiner Art noch von diesen Leuten abhängig macht. Ich denke aber, dass man ihr da nur zeigen sollte, dass man sich von nichts abhängig machen muss, sondern alles für sich machen kann. Ich rede dabei NICHT davon, dass sie sich abwenden soll oder irgendwie anders. Ich hab nur ab und an das Gefühl, dass sie vieles nicht frei entscheidet......Sie soll sich halt an nichts binden und....ja....frei sein! Ich denke, sowas ist noch ein ganz großer Faktor. Aber da werde ich NICHTS machen. Ich glaube allein das tägliche beieinander sein und das was man tut wird das von allein zeigen. Genauso anders herum ich ihre Weise kennenlerne, bis wir uns in der Mitte treffen.

Uranos

Hallo Black Panther,

wie es aussieht, bist du sehr selbtsbewußt, kannst dich gut abgrenzen und deine Meinung vertreten. Deine Freundin hingegen scheint sehr abhängig zu sein sein und kann sich offenbar schlecht abgrenzen. Geht ihr das nur gegenüber dem Pfarrer/der Gemeinde so, oder auch sonst im Leben?

Nun ja, das kann sie mit zunhemendem Alter und Lebenserfahrung noch lernen. Momentan kann das aber zu Problemen führen. Entweder, sie hat die Stärke, zu der Beziehung zu dir gegenüber der Gemeinde zu stehen oder sie wird es als belastend empfinden, weil du nicht glaubst. Ich finde jedenfalls gut, dass du es als deine Sache siehst, deine Lebenseinstellung gegenüber dem Pfarrer zu vertreten und zu verteidigen. Es wäre schön, wenn deine Freundin das akzeptieren könnte und deshalb kein schlechtes Gewissen bekäme.

Gehirnwäsche? Ich glaube, es hängt stark von ihrem Selbstbewusstsein und ihren Einstellungen ab, inwieweit sie sich beeinflussen lässt. Ich denke, wenn du ihr deine Einstellung gut vermittelst und dabei auch ihren Glauben ernst nimmst und sie respektierst, dann stärkst du sie damit auch in solchen Gespächen mit dem Pfarrer. Dass du nicht glaubst kann keine Argument gegen eure Beziehung sein. Ich stelle mir aber vor, dass manche in dieser Gemeinde Angst haben könnten, du könntest sie vom Glauben abbringen.

Oh, jetzt bist du aber schon richtig bei theologischen Fragen. Für mich bedeutet, mein Leben auf Gott auszurichten und nach seinem Willen zu fragen nicht, dass ich keine Verantwortung mehr für mein Leben und meine Entscheidungen habe. Aber wenn ich Probleme habe, weiß ich mich in Gottes Hand geborgen und beziehe daraus Kraft, zu Handeln.

Lass dich nicht unter Druck setzten. Es ist gut, dass du offen und interessiert bist. Ich finde es toll, dass du versuchtst, zu verstehen, an was deine Freundin glaubt und dich damit auseinandersetzt. Du zeigst damit, dass du sie und ihren Glauben respektierst und dass du sie liebst. Mehr kann man nicht verlangen. Das kannst du guten Gewissens gegenüber der Gemeinde vertreten.

Das ist richtig.

Tja, die Frage ist, wie wird man zu einem freien, selbstbewussten Menschen? Das eine ist, dass man sich seine Offenheit gegenüber anderen Gedanken bewahrt, interessiert bleibt und viele Lebens- und Glaubensstile kennenlernt und respektiert. Dazu darf es einem aber nichts ausmachen, wenn man einmal durch fremde Gedanken verunsichert wird.

Das andere ist, dass man zu einem selbstbewussten Menschen wird, der sich gegen andere abgrenzen kann und seine Standpunkte gegenüber anderen verteidigt. Auch das kann man lernen und üben. Es wäre schön, wenn ihr beide daran arbeiten könntet. Das könnte euch auch in eurem Leben und in euerer Beziehung weiter bringen.

MadHatter

@wusch:
Meine Couch ist immer noch frei für dich. *klopf-klopf*


@Uranos:

AndrewAustralien

Ich meine aber nicht die beiden, die eine Beziehung haben. Ich meine der Pfarrer und andere in der Kirche.

So wie Panther sagte
So ist es, die beiden müssen die Sache selber regeln, was mit der Beziehung zu tun hat und wenn er keine Gespräche mit dem Pfaffen will sollte er und andere aus der Kirche das respektieren.

Uranos

Ja, das ist die Theorie. In der Praxis sieht es aber anderst aus: Seine Freundin legt anscheinend großen Wert auf die Meinung der Menschen in ihrer Glaubensgemeinschaft. Ja, sie macht sich sogar davon abhängig und wie es scheint ist sie nicht in der Lage, sich davon abzugrenzen. In der Praxis machen wir uns oft abhängig von der Meinung anderer Menschen, unserer Eltern, der Freunde, was unsere Partnerschaft betrifft. Es gehört zum Beziehungsalltag, dass da alle möglichen Menschen reinreden wollen.

Auch für Black Panter ist es schwierig, das einfach zu ignorieren oder darüber hinweg zu gehen (auch wenn er selbst dazu in der Lage ist), weil eben für seine Freundin die Meinungen der Menschen in der Gemeinde wichtig sind und sie sich offensichtlich daran orientiert.

Kuhfladen

die frage ist warum die meinung der gemeinde wichtig ist. ist sie ihr so wichtig weil sie mit mit den ansichten der gemeinde absolut übereinstimmt, oder weil möglicherweise auch verlustängste eine rolle spielen?
auf der einen seite verlustängste in richtung des freunds, auf der anderen in richtung der gemeinde.
ich halte diesen umstand für sehr unglücklich weil es sie in einen zwiespältigen zustand versetzt der einer objektiven entscheidung nicht unbedingt zuträglich ist.
und dabei scheint mir der druck der gemeinde einen ungünstigen einfluss auf die beziehung zu haben weil ich den eindruck habe das hier die akzeptanzschwelle deutlich geringer ist als bei ihrem freund.
und das gefühl aus einer gemeinschaft ausgeschlossen werden zu können in der man sich quasi zuhause gefühlt hat ist ein sehr unschönes gefühl welches auch als druckmittel geeignet ist sie in ihrer entscheidung zu beeinflussen.
hier wäre möglicherweise das von madhatter so vielbeschworenene einfühlungsvermögen in anderer richtung mal angebracht. aber es macht den anschein das das gar nicht unbedingt erwünscht ist. hier muss man also einfach mal wie frage in den raum stellen wer hier eigentlich auf wen zugehen sollte?

Uranos

Es gibt noch mehr Möglichkeiten, warum ihr die Meinung der Gemeinde wichtig sein könnte, z.B. weil ihr die Menschen dort wichtig sind, oder weil sie Orientierung dort sucht. Aber dass sie in einem Zwiespalt ist und es für sie schwierig sein kann, stimmt. Von welcher Entscheidung sprichtst du? Habe ich etwas überlesen?

Das ist aus dem Wenigen, was Black Panter dazu schreibt nur sehr schwer zu beurteilen. Eine konkrete Aussage zur Frage, inwieweit er in der Gemeinde akzeptiert wird und was der Pfarrer oder andere zu ihm und zur Beziehung sagen, hat er jedenfalls nicht gemacht.

Ich glaube kaum, dass das als Druckmittel in Frage kommt, denn das würde den Zielen solcher Gemeinden wiedersprechen.

Wie stellst du dir das konkret vor? Vielleicht gehen sie ja auf ihn zu. So lange Black Panter nichts dazu schreibt ist alles Spekulation. In diesem Zusammenhang würde mich einmal interessieren, wie die Gemeinde (also im Wesentlichen der Pfarrer) damit umgeht. Auch würde mich interessieren welche Meinung die Mutter der Freundin vertritt.

Kuhfladen

ich gebe dir im grunde schon recht. ich meine trotzdem in den schilderungen blacks anzeichen erkannt zu haben die auf eine art einflussnahme schließen lassen könnten. allerdings sehe ich das in erster linie bei dem pfarrer, weniger bei den anderen weil sich black dahingehend tatsächlich nicht konkret geäußert hat.
betrachte meine äusserungen dahingehend bitte eher als eine art möglichkeit oder vermutung denn als feststellung. das war vielleicht etwas missverständlich.

The Black Panther

HALT! Moment, ich glaube, ich habe mich in meinem letzten Beitrag etwas unklar ausgedrückt. Meine Freundin lässt sich.....in gewisser Weise beeinflussen. Das ist richtig. Eben weil es von ihr aus heißt "ich bin eben in einer Gemeinde und da ist das so". Aber sie kann sich auch abgrenzen. Umsonst würde sie sonst selbst nicht sagen, dass sie keine Lust auf Gottesdienst oder größere Veranstaltungen hat.
Zu Gemeinde selbst, bin ich dort akzeptiert. Mir ist auch zu Ohren gekommen, dass man mich dort recht gern hat und auch mag. Ich denke aber auch nur als mensch. Was glaube betrifft eher weniger.