Ach Aurélie

Ich glaube nicht mal, dass es bei manchen darum geht, dass sie Angst vor dem haben was sie sehen. Bei besagter Kollegin glaube ich vielmehr, dass sie sich gar nicht als Person, ihr Auftreten, usw. erfassen kann. Sie sieht nicht das Gesamtbild, die Zusammenhänge, warum sie wie wann reagiert. Mein Herr Chef - anerkannter Hobbypsychologe - meinte auch, hier würde es gar keinen Sinn machen bis ganz nach unten vorzudringen. Mit dem was sie dabei entdecken würde, könnte sie gar nicht umgehen.

Von daher bin ich einfach nur froh, dass ich zumindest halbwegs in der Lage bin, mein Tun und Handeln zu durchschauen. Auch wenn ich manchmal selbst überrascht werde von Zusammenhängen die mir so noch gar nicht bewusst waren. Aber genau das ist ja auch das Spannende daran. Man entdeckt durch das Reflektieren immer wieder Neues an sich. Außerdem hab ich so immer das Gefühl, Dinge und Umstände bewegen zu können. Denn ändere ich mich, ändern sich eben auch manche Gegebenheiten.

Luthor

Es macht vieles einfacher, besonders, wenn es sich um Eigenschaften eines Selbst handelt, die nicht so positiv sind und man vielleicht auch darunter leidet. Man kann nichts aendern, wenn man nicht nachdenkt. Aber man kann auch nichts aendern ohne die Erkenntnis, dass etwas geaendert werden *muss*, weil sonst alles bleibt wie zuvor.
Aber das muss jeder fuer sich selbst entscheiden.

Holde_Fee

Ja. ich denke, dass man seinen Charakter ändern kann. Es braucht Zeit und man selbst wird diese Veränderungen zwar einerseits spüren (schmerzhafte Erlebnisse) aber kaum bemerken, wie man sich verändert. Erst im Rückblick wird es einem auffallen.
Hierzu muß aber auch gesagt werden, dass der Mensch sich im Laufe seines Lebens ständig verändert. Nichts scheint bei einem Charakter oder einer Meinung so beständig zu sein, wie der Wandel.

Viel interessanter ist die Frage, ob du dich verändern willst. Denn so einfach ist das nicht.
Die Veränderung ist unweigerlich. Sich selbst in einen gewünschten Charakter zu verwandeln halte ich nicht für unmöglich, jedoch ist es höchst bedenklich sich selbst auf diese Weise zu verleugnen.
Es gibt genug Menschen, die (un)bewust dies machen um anderen Menschen zu gefallen.

Bluesharp

wenn man sich mit Gewalt verändern will, wirkt es auf andere sicherlich gestellt. Darum schließe ich mich der holden Fee an und sage: langsam Stück für Stück ist es sicherlich möglich.

samtpfote

Ach Fee, Du bist ein Schatz - das ist eine schöne Vorlage für meine gern bemühte Leidensdruckthorie, die ja sinngemäß schon von anderen hier angedeutet wurde

Mir fällt (nicht nur bei mir) einfach immer wieder auf, dass es weniger der Wunsch, denn vielmehr eine scheinbare(?) Notwendigkeit ist, die Veränderungen einleitet.
Es braucht schon einen Handlungsbedarf, um in Bewegung zu geraten. Leider basiert der meist auf unschönen Erlebnissen und/oder Erkenntnissen, die mit einer persönlichen Leidenserfahrung einhergehen.

Wer mit sich und der Welt im Reinen ist, kann diesen Bedarf unmöglich erkennen - auch, wenn Andere noch so engagiert der Meinung sind, da sei etwas Nachbesserung erforderlich

~affectionate~

Ja ich will mich ändern. Denn erstens zu ich damit meiner jezigen Beziehung nicht gut und ich tu auch den anderen Menschen in meinem Umfeld nicht gut.

Eliyah

Sowas geschieht nicht auf Knopfdruck.

~affectionate~

Nein, es geschieht schon alles seit knapp einem Jahr, sehr langsam.

foreverYours

du redest ja nun speziell von veränderungen charakterlicher schwächen, die dir im grunde erst aufgefallen sind, nachdem dich dein partner darauf hingewiesen hat. das hat eine beziehung ja so an sich, dass man miteinander auskommen sollte. ich will jetzt auch gar nicht von dem "eine beziehung verlangt keine veränderungen"-bla bla anfangen, da ich denke, dass das sowieso nie so zutrifft.

ich denke aber auch, dass das verändern eine frage des eigenen erfahrungsstandes ist und dessen, was man bereits durchgemacht hat. je "kaputter" man selbst ist, bzw. in einem stadium angelangt ist, in welchem man selbst keine kontrolle mehr über manche reaktionen hat, da wird auch nicht die liebe allein es schaffen, dass man sich ändert. da müsste es dann schon professionelle hilfe sein, die eine wirklich längerfristige veränderung bewirken könnte.

ich weiß beispielsweise, dass meine schlechteste eigenschaft das ungeduldigsein ist. ich habe wenig geduld und das in fast allen facetten, die so eine beziehung mit sich bringt.
als ich das erste mal verliebt war, da habe ich versucht, das zu ändern, weil mir mein damaliger freund oft genug zu verstehen gab, dass ihn das nervt.
geschafft habe ich es nicht, obwohl meine oberste priorität war, dass er glücklich sein sollte. bis heute hat sich daran nicht viel geändert und das sind jetzt einige jahre. bis mir irgendwann mal auffiel, dass meine ungeduld nur ein symptom dessen ist, was insgesamt bei mir falsch läuft. es ist nicht nur meine ungeduld, es durchzieht meine komplette psyche und ich kenne mittlerweile auch die ursachen dafür. und die liegen wirklich sehr fest verwurzelt sehr weit in der kindheit. ich bezweifle, dass ich das jemals alleine richtig ablegen kann. da könnte nur ein therapeut helfen.

wollte damit sagen, dass "veränderungen" sicherlich vorkommen, dem partner zuliebe. es ist jedoch in meinen augen eine frage dessen, was man von sich selbst kennt.

Wusch

ich bin sicher, dass man seinen charakter "per knopfdruck" jederzeit ändern kann!

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