04.04.2008, 18:56 | #21 | ||
wie im märchen
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ist bei mir auch schwer zu beschreiben... ich hatte in meiner kindheit so dermaßen oft momente, in denen ich meine eltern für ihre art mir gegenüber und sich selbst gegenüber gehasst habe.
meine mutter ist zwangsneurotisch und hat mich damit selbst in den halben wahnsinn getrieben. sehr oft. sie war immer so paranoid, dass sie mich oft selbst so sehr nervlich fertig gemacht habe, dass ich in manchen situationen heute mit ähnlichen problemem zu kämpfen habe. wenn ich dinge im alltag tue, höre ich im kopf ihre stimme, wie man was richtig machen muss. und so mache ich es meist aus einem reflex auch, nur, damit sie nicht mit mir meckert. dabei ist sie bei den meisten dingen gar nicht mehr dabei. meine mutter hat mir oft das gefühl gegeben, dass sie mich nicht haben wollte, es einmal auch ausgesprochen, weil ich der grund war, warum sie immer noch mit meinem vater zusammengeblieben ist, obwohl deren ehe schlecht lief. ich habe noch einen 14 jahre älteren bruder, den sie über alles liebt und im vergleich habe ich mich oftmals heruntergestuft gefühlt und war auch oftmals sehr eifersüchtig. und traurig. mein verhältnis zu meinem vater war immer besser als das zu meiner mutter, weil mir mein vater so oft das gefühl gab, dass er mich gerne hat. er war nie böse zu mir, hat mir immer alles an wünschen erfüllt, die ich hatte und hat mit mir immer viel geredet. andererseits gibt es auch eine kehrseite davon, mein vater ist jemand, den man nicht berechnen kann, jemand, der seine meinung ständig wechselt, der ideale hat, an die niemand heranreicht. er weiß alles besser, ob nun vorher oder nachher. und meine eltern sind beide alkoholabhängig. zwar nicht so, dass sie morgens schon anfangen, aber so, dass sie jeden abend betrunken sind. und im zuge dessen haben sie sich oft gestritten, sehr, sehr oft. und dabei blieb es oft nicht nur bei wortgefechten. meine mutter ist immer zu mir gekommen und hat geheult und mir immer gesagt, was für ein a.rsch mein vater ist. sie hat immer versucht, mir einzureden, dass ich nie heiraten sollte, weil sie es auch nie wieder tun würde, weil sie ja so leidet. sowas ist mies. wenn die mutter versucht, das gemeinsame kind gegen den vater auszuspielen, denn ich wusste nicht, zu wem ich halten sollte. sie hat immer rumgejammert, ist ausgetickt, hatte depressionen, hatte anfälle, in denen sie dinge kaputt gemacht hat und wie eine hysterische furie herumgeschrien hat (auf die schweren erlebnisse will ich gar nicht eingehen...). ich habe meine mutter oft für eine komplett verrückte frau gehalten, kam mir oft vor, wie in der irrenanstalt selbst. und sie hat es nicht gern gesehen, wenn ich auf ihr dummes gequatsche über meinen vater nicht eingegangen bin, dann war ich auch die schuldige, zusammen mit meinem vater, dann hat sie immer in der "ihr"-form geredet. habe mir oft gewünscht, sie hätten sich lieber scheiden lassen sollen, dann wäre vieles einfacher für mich gewesen. ich habe oft in meinem zimmer gesessen und geweint, selbst, wenn gerade kein streit war. trotzdem ist blut dicker als wasser. sie sind mir nicht egal, aber ich kann schwer zuordnen, was ich für sie fühle. aber meinen vater habe ich immer mehr gemocht, auch wenn er auch sehr oft sehr viel scheisse in bezug auf meine mutter gebaut hat. mein vater hat fortgeschrittene altersdiabetes (meine eltern sind auch immer noch verheiratet). ich denke oft darüber nach, wie es sein würde, wenn er irgendwann stirbt, was bei der krankheit in diesem stadium von heute auf morgen passieren kann. und immer wenn ich darüber nachdenke, tut das weh und treibt mir die tränen in die augen, so wie jetzt grad auch. daran merke ich, dass mir vor allem mein vater nicht egal ist. achso, ich rede mit meinen eltern nicht mehr über meine probleme, egal ob beruflicher natur oder gar beziehungsgtechnisch. ich kann mit niemandem reden, der mir dauernd sagt, dass er das vorher gewusst hätte und warum ich denn es habe dazu kommen lassen usw usw usw. es gibt kein "ich war auch mal in der situation und kann dich verstehen".
Geändert von foreverYours (04.04.2008 um 19:09 Uhr) |
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04.04.2008, 20:37 | #22 | ||
Forumsgast
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Beiträge: 1.487
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also meine beziehung zu meinen eltern ist super. war nicht immer so, aber sie haben sich geändert und sind mittlerweile wirklich liebevolle und unterstützende eltern. sie helfen mir, wo es geht, und auch wenn sie es nicht direkt sagen, weiß ich, dass ihnen viel an mir liegt. wenn sie mich vermissen, laden sie mich zum beispiel zum essen ein, statt zu sagen "hey, wir haben dich lang nicht mehr gesehen und vermissen dich", aber das ist schon okay. ich weiß ja, wie sie's meinen... und auch wenn sie es mit der kommunikation nicht so haben, bin ich auch mit dem alter entspannter geworden und verstehe sie besser, weiß also, wie sie dinge meinen. dinge, die ich früher vielleicht in den falschen hals gekriegt und wütend geworden wäre, wo ich heute aber weiß, dass sie sich nur sorgen um mich machen und es gut meinen. auch wenn sie es also nicht direkt sagen, weiß/ fühle ich, dass meine eltern mich lieben, und das ist ein schönes gefühl
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05.04.2008, 16:50 | #23 | ||
Retterin
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Beiträge: 5.286
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Ich habe mir nie so viele Gedanken über das Verhältnis zu meinen Eltern gemacht.
Es war immer klar, dass einer für den anderen einstehen muss, wenn es hart auf hart kommt. Niemand hat den anderen absichtlich verletzt. Es war eigentlich klar, was wir füreinander empfinden. Besonders hervorgehoben oder ausgesprochen wurde das nie. Ich wuchs in einer ganz normalen Familie auf. Streit, Spaß, Strenge, liebevolle Behandlung, Sicherheit. Bei Problemen gab es nie ein Zögern oder Zurückhaltung. Ich wohne seit 2002 ca. 200 km von meinen Eltern entfernt. Seitdem sehen wir uns ca. 1x im Monat, zumindest alle 2 Monate. Heute frage ich mich, ob das ausreichte. Ob das vielleicht zu wenig war. Vielleicht sollte man sich bewusster machen, dass man irgendwann nicht mehr die Chance hat, in dieser Konstellation zusammen zu sein. Man sollte bedenken, dass Eltern nicht nur Eltern sind. Dass es sich hier um erwachsene Menschen mit einem eigenen Leben und manchmal mit fehlerhaften Handlungen handelt. Nicht jedes Elternteil handelt so, wie man selbst handeln würde. Montag ist die Beerdigung meines Vaters. Völlig unerwartet und plötzlich ist er nicht mehr da. Ohne Vorbereitungszeit und ohne die Möglichkeit, sich gegenseitig zu versichern, dass man alles richtig gemacht hat. Ich war nie besonders gläubig und stand einem Dasein nach dem Tod auch immer skeptisch gegenüber. Jetzt ist es meine Hoffnung, dass er sieht, wie sehr er uns fehlt, und wie sehr wir unter seinem Fortgehen leiden.
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06.04.2008, 01:47 | #24 | ||||
Registriert seit: 08/2004
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06.04.2008, 01:59 | #25 | |||||
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dennoch bin ich davon überzeugt, dass dein dad wusste, was in dir vorgeht. es geht nicht um RICHTIG oder FALSCH... auch nicht darum, ob jemand was falsch gemacht hat... (meine eltern haben meiner ansicht nach viel falsch gemacht, aber dennoch sind sie meine ELTERN...) es geht darum, sich gegenseitig zu akzeptieren - und ich vermute, dein dad hat dich akzeptiert, auch, wenn er es nicht unbedingt zugeben konnte... "der tod ist ein anderer zugang zum leben"
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06.04.2008, 02:44 | #26 | ||
Genießt das Leben :-)
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Beiträge: 3.478
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Meien Eltern?
Ja sie sind die besten die es gibt! Sie waren und sind immer für mich da, wüßte nicht was ich ohne sie tun würde. Sicher ist es nicht immer einfach mit ihnen doch ohne sie wäre es unmöglich! Sie sind meine besten Freudne die immer ehrlich sind, denen ich immer vertrauen kann egal was passiert! Wenn ich es mal schaffe meine Kinder mit so viel Liebe und ein so unbeschwerte Kindheit bescheren kann dann bin ich zufrieden. Das beste an ihnen ist das ich sie wirklich immer mitnehmen kann und sie sich mit allen meinen Freunden super verstehen!
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06.04.2008, 14:49 | #27 | ||
Platin Member
Themenstarter
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Beiträge: 1.740
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Ich weiß Lieb den Film total Ich hatte lange Zeit wirklich Schwierigkeiten mit meiner Mutter. Wir stritten eigentlich fast jeden Tag, es kam auch mehrmals zu handgreiflichkeiten. WIll ihr jetzt nicht die ganze Schuld zuschieben, ich weiß, dass ich damals schwierig war und sie mit der Situation einfach überfordert, so dass ich eines Tages meinen Koffer packte und ohne ein Wort verschwand (während sie in der Arbeit war) .. Ich war dann ein halbes Jahr mal da mal da, un wir telefonierten vllt 2wöchtentlich mal. Meine Mutter war total am Ende, weinte fast jedes Mal beim Telefonieren und erzählte mir auch, dass sie mich im Traum hätte sterben sehen. Nach diesem halben Jahr dann, ich war 15 bekam ich meine eigene Wohnung. Es war schwierig, die Beziehung mit meiner Mam wieder zu verbessern, aber durch die DIstanz (und das Jugendamt) haben wir es schließlich wieder gut hinbekommen. Wohne jetzt immer noch alleine, besuche sie aber regelmäßig (mehrmals die Woche) und ich verstehe mich super toll mit ihr, worüber ich wirklich froh bin. Meine Mutter ist immer für mich da, ich weiß es sehr zu schätzen, was sie für mich tut und ich lieb sie über Alles. Es tut mir so Leid und ich könnte jedesmal anfangen zu weinen, wenn ich daran denke, wie es früher zwischen uns war. Bin in der Sache echt sentimental und verletzlich. Lass nichts über meine Mutter kommen. ♥♥
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08.04.2008, 23:23 | #28 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Ich streite mich zur Zeit öfters mit meinen Eltern. Sie sagen das auch schon. Na ja, ist aber kein Wunder. Pubertät ist, wenn die Eltern schwierig werden.
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09.04.2008, 18:00 | #29 | ||
Platin Member
Themenstarter
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Beiträge: 1.740
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So kann mans natürlich auch sehen
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09.04.2008, 18:26 | #30 | ||
Special Member
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Beiträge: 2.035
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Hm meine Eltern.
Also mein Vater hat sich eigentlich nie in die Erziehung eingemischt. Er war halt da, hat aber alles meiner Mutter überlassen. Und mit der hatte ich dann schon sehr oft Probleme. z.B hat sie mich früher gezwungen das ich Sport machen muss im Verein, und da kamen dann schon so Sprüche wie "wenn du in die Pubertät kommst wirst du fett" sehr nett und aufbauend Außerdem war sie immer sehr sehr streng mit mir, wenn ich mal keine guten Noten hatte dann gabs schimpfe. Sie saß jeden Tag neben mir wenn ich meine Hausaufgaben gemacht habe, im Grunde ja eigentlich gut, und hat dann wieder mit mir geschumpfen wenn was falsch war. Ich bekam im Alter von 6 bis 10 so ungefähr alle 2 Wochen, 2 Wochen lang Hausarrest und Fernsehverbot. Meistens wegen Kleinigkeiten wo andere nur den Kopfschütteln, die sie aber unglaublich aufregten. Mal was falsches zu ihr sagen gehörte da auch dazu. Ich war ein wirklich liebes Kind, sofern man das selbst beurteilen kann, und sie hat dafür gesorgt das ich wirklich absolut kein Vertrauen mehr in sie habe, und auch sonst kein wirklich selbstbewusster Mensch geworden bin. Inzwischen gehts wieder, ich denk mir halt auch sie hat das wahrscheinlich alles einfach nicht besser gewusst, aber naja ... weh tuts trotzdem.
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