12.06.2003, 07:45 | #51 | |||
Platin Member
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Zitat:
kein auto will ihn per anhalter mitnehmen. er hasst es benutzt worden zu sein und spuckt in den straßenstaub und schwört sich in zukunft die hände von dem snobistischen pack zu lassen. dann hält ein oldtimer mercedes cabrio neben ihm. innen sitzt die reiche tochter, die nach einem streit mit den eltern auf dem heimweg ist. sie bietet ihm an ihn mitzunehmen. er, entwürdigt bis auf die knochen, lehnt ab. dann aber bricht ein sturm heran und in anbetracht seiner durchgelaufenen paar schuhe, die auch noch seine letzten sind, steigt er widerwillig ein. im auto kommt es, wie es kommen muss. sie halten sich gegenseitig ihr leben vor und schreien sich an. dann wirft der sturm am straßenrand einen baum um, der auf die fahrbahn fällt. sie will dem baum ausweichen und kommt dabei ins schleudern. das auto landet im straßengraben. durch den unfall tritt bei ihr eine amnesie ein. er nimmt sie zu sich in seine studentenbude, macht ihr rastalocken und lässt sie an seinem leben teilhaben. dabei lernt sie, wie schwer es ein kind hat, wenn es von ganz unten kommt. sie lernt die harte arbeit, seine mutter im rollstuhl und ausgelassene saufpartys am baggersee kennen. sie verlieben sich ineinander. sie nimmt eine stelle als verkäuferin in der bäckerei an der ecke an. dort wird sie eines tages von ihrem verlobten entdeckt. die konfrontation mit ihm bringt ihr das gedächnis zurück. ihr verlobter will sie mitnemen aber da kommt ihr neuer freun um die ecke. ihr verlobter weiß nichts von ihrer neuen beziehung und macht eine abfällige bemerkung über ihn und stößt ihn zu seite. da wird ihr klar, dass sie dass gefunden hat, wonach sie sich ihr leben lang gesehnt hat und was man mit geld nicht kaufen kann. wärme und zuneigung und respekt. sie reißt sich von der hand ihres verlobten los und rennt in zeitlupe auf unseren kleinen studenten zu, wobei ein seidenschal zu erde fällt. sie küsst ihn und jeder weiß, sie werden viele kleine kinder auf die welt setzen. d.
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12.06.2003, 09:03 | #52 | |||
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Zitat:
Erfüllendere Momente des Glückes erlebt man zweifelsohne wenn beide sich ihrer Liebe auch hingeben - sie also nicht unglücklich verläuft.
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12.06.2003, 09:20 | #53 | ||
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anfänglich würde ich das noch schön finden diesen herzschmerz, dieses unerfüllbare verlangen.... da ich ein sehr ungeduldiger mensch bin würde es mich auf die dauer wahnsinnig machen.
aber wenn es dir gefällt, genieße diesen zustand doch
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12.06.2003, 17:33 | #54 | ||
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Ach ja ...
... also ich find das ja sehr amüsant mit der Vorstellung, dass man das Liebesleiden liebt - hab mich sowas auch schon gefragt ...
daher nur kurz ein paar Gedanken dazu: - Meist durchschaut man seine Mechanismen der "Partnerwahl" nach einer Weile, weil man immer auf ähnliche Menschen oder ähnliche Situationen trifft. Hier die Situation, dass es irgendetwas gibt, was die Angelegenheit verhindert - entweder das Objekt der Begierde ist gebunden, wohnt weit weg oder oder oder ... erst dann wird es spannend, weil man kämpfen muss und sich vor Sehnsucht verzehren kann. Ich kann das sehr gut verstehen. Man kann das sicherlich sein Leben lang so weitertreiben. Es gibt dann sehr viele sehr intensive Momente mit dem anderen. Nur, ob man damit wirklich glücklich wird, muss man halt entscheiden. - Was manipuliert eigentlich was? Die Gefühle die Gedanken oder umgekehrt? Die Menschen, die dann den Rückzug antreten, wenn die Sache tatsächlich real werden könnte, sind oft gerade die, die Schwierigkeiten haben, in der Beziehung die nötige Distanz zu wahren. Tiefe Sehnsucht nach Nähe und Verschmelzung können solange ausgeträumt werden, wie der andere in irgendeiner Weise unerreichbar ist. Ist er erreichbar, folgt Ernüchterung oder Nähe, die Angst macht. - Liebe ist etwas Absolutes und absolut sind nur Ideen. Man kann die Idee der Liebe lieben. Wie gesagt, man kann - aber die Idee kann nie real werden - zumindest nicht dauerhaft. Liebt man also die Idee der Liebe oder liebt man einen Menschen? Vielleicht war ich jetzt wieder einmal gänzlich unverständlich und vielleicht passt das alles gar nicht zu den Gedanken, die du hattest, ich hab halt mal geschrieben, was mir da so einfiel. Grüße! ffchen
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12.06.2003, 18:10 | #55 | |||
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Zitat:
die Gedanken sind verschieden, die Veranlagungen, die Erfahrungen sind verschieden. Liebe ist der Griff durch die Mauer der Verschiedenheit. Adolf Sommerauer (1910 - 1995), deutscher Theologe
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12.06.2003, 18:46 | #56 | ||
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Dia, das wurde wirklich schon mal verfilmt, mit Goldie Hawn und Kurt Russel.
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12.06.2003, 18:57 | #57 | ||
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Diabolus,
Es ging weniger um soziale Differenzen, sondern eher um den "state of mind". Obwohl man das Konstrukt dadurch natürlich noch wunderbar erweitern könnte. Da dies aber tatsächlich überhaupt nicht der Fall ist, gibt es dafür leider nicht einmal einen Ansatzpunkt. FFchen, Ein interessanter Ansatz wäre ja auch, dass der, der sich nach unerfüllter Liebe verzehrt, diese ja geradezu stilisiert, und zur einzigen für ihn möglichen Form zu lieben erklärt, nur darauf aus ist zu lieben, ohne jedoch Nähe zu wünschen, da er sie nicht benötigt, oder sie ihm sogar auf den Keks geht. Lieben will er aber dennoch, also verarscht er sich selbst, und tut als ob er eh keine Chance hätte, das jeweilige Objekt seiner Begierde zu erreichen. Angst vor Nähe muss dabei nicht zwingend eine Rolle spielen. Zu sehr möchte ich mir darüber aber keine Gedanken machen. Das Schöne ist ja gerade, dass man zwar weiß, dass man sich selbst verarscht, aber sich nicht darüber bewusst ist, auf welche Weise man dies nun genau macht. Vinty, Das ist doch "Ringelpietz mit anpacken". Das Leben, und erst recht die Liebe, kann (darf) nicht so einfach sein. Wenn sie es wäre, was würde den Reiz ausmachen? Dann könnte man sich doch direkt erschießen, wenn man nach nichts mehr streben müsste, und wir uns alle lieb die Hand geben, und "die Mauern der Verschiedenheit" wie Salzgebäck wegbröseln würden. Selbst wenn es so einfach wäre, möchte ich nicht wissen, dass es so einfach ist.
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12.06.2003, 19:41 | #58 | ||
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Hi, wish!
Angst vor Nähe muss keine Ursache sein - hab ich nicht behaupten wollen - war nur eine Möglichkeit. Und selbst wenn - man kann seine Liebe ja so leben, wenn man das will. (Ich glaub, ich wiederhole mich, oder?) Ich kenne durchaus Menschen, die das tun, habe nur für mich beschlossen, dass die leidende Liebe sehr viel Kraft zehrt und wenig Kraft gibt. Lustig finde ich aber, dass du schreibst, du willst dir darüber auch lieber keine Gedanken machen .... hihihi!!! Ich dachte, deine Frage war, ob du nur leidende Liebe als erfüllend erleben kannst. Und meine Antwort war, dass das vielleicht so ist, dass es aber auch andere Gründe haben kann... Aber so doll gucken, dann doch lieber nicht? (Ich bin einfach garstig, oder?) Trotzdem: Lieber gruß! ffchen
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12.06.2003, 19:58 | #59 | |||
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12.06.2003, 21:23 | #60 | ||
Platin Member
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FFchen,
Ich wollte nichts rigoros von mir weisen, sondern ebenfalls nur mögliche Gründe nennen. Dass ich mir darüber lieber keine Gedanken machen sollte, liegt schlichtweg daran, dass ich es im Grunde nicht wissen möchte (darf), um den Reiz zu erhalten, und nicht zu erkennen, auf welche Weise ich mich nun genau verarsche. Vinty, Ich erkenne da keine Kausalität, die hier zum Tragen kommen könnte.
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