Anjuscha

So, und nun der versprochene zweite Thread.

Im Laufe der Auseinandersetzung mit meiner Beziehung ist mir aufgefallen (d.h., es ist mir eigentlich auch vorher schon aufgefallen, nur jetzt um so deutlicher), dass ich z.Z. keine Freunde habe. Gar keine. Am Anfang der Beziehung hatte ich ein paar gute Freundinnen, wir haben uns dann allerdings auseinandergelebt und so habe ich bewusst den Kontakt nicht weiter aufrecht erhalten (hab' mich vor kurzem mal mit ihnen getroffen - es ist die richtige Entscheidung gewesen!). Und seitdem habe ich keine neuen Freunde gefunden. Vielleicht habe ich auch zu wenig bewusst gesucht. Eine Zeitlang hatte ich das Gefühl, keine zu brauchen. Ich verbringe gern auch mal eine gewisse Zeit alleine und außerdem hatte ich ja meinen Freund... Tja, gestern hätte ich heulen können - ich schau' aus dem Fenster, vor mir liegt ein langes Wochenende mit supertollem Wetter und es gibt niemanden, wirklich niemanden, den ich anrufen könnte, um zusammen etwas zu unternehmen. Ich versauere langsam hier zu Hause. Und wenn ich erst daran denke, was werden soll, sobald ich (falls ich's mache) "offiziell" Schluss gemacht habe mit meinem Freund... So halten wir ja noch täglich per SMS Kontakt und wenn ich wollte, könnte ich auch mal mit ihm 'was unternehmen. Aber ohne ihn habe ich doch niemanden und ich habe solch eine Angst vor dieser totalen Einsamkeit!

Nun gut, genug Selbstmitleid. Meine Frage ist: Wie und wo lerne ich neue Freunde kennen? Das Problem ist, ich bin ja schon soweit, auch mit fremden Leuten etwas Kontakt aufbauen zu können. Z.B. letztens, auf dem Rückweg vom Hochschulinformationstag. Da spreche ich ein Mädel an, hab' sie nach dem Weg gefragt, wir mussten dann erstmal in dieselbe Richtung und haben uns unterhalten, uns auch ganz gut verstanden. Ich habe schon überlegt, wie ich es ansprechen soll, dass wir vielleicht die Telefonnummern austauschen könnten (wenn ich's so direkt frage, kommt's bestimmt falsch rüber...) und wir kommen auf den Bahnsteig, von dem aus wir weiterfahren müssen. Es steht schon eine Bahn da, sie stellt fest, dass es ihre ist, sagt schnell "Tschüß!" und weg ist sie. Dabei hätten wir aber mit der nächsten Bahn beide fahren können. Und na ja, wieder eine Kontaktmöglichkeit verpasst... In solchen Situationen weiß ich einerseits nicht, wie ich den weiteren Kontakt ansprechen soll. Andererseits habe ich den Eindruck, die anderen sind mit ihrem Leben zufrieden und haben auch so schon genug Freunde. Es ist zwar ganz nett, sich mal mit mir zu unterhalten, aber neue Freundschaften brauchen sie nicht. Stimmt es oder kommt's mir nur so vor?

Ein anderes Problem sind die Leute aus der Schule. Dort gibt es eine große Clique, aus der ich bei weitem nicht alle Leute so toll finde. Aber es gibt auch gewisse Personen, zu denen ich gern mehr Kontakt hätte. Nur, wie stelle ich das an? Ich meine, sie kennen mich ja auch schon eine Weile und da kommt es blöd, wenn ich plötzlich vorschlage, irgendwas zusammen zu unternehmen, zumal sie am WE eh meistens mit der ganzen Clique was machen bzw. mit ihren anderen Freunden. Dazu muss ich aber sagen - die Clique an sich reizt mich überhaupt nicht, nur ein paar Einzelpersonen. Wie soll ich mich da verhalten?

hoefti

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Aphrodite

.........ich würde versuchen mich mal mehr mit den Einzelpersonen der Clique zu quasseln, dann ergibt es sich wahrscheinlich von selbst, dass sie vorschlagen, du solltest mal mitkommen.......

also, ich hatte mal ein ähnliches Problem, als ich mit meinen Eltern umgezogen bin, ich kam damals in die 12. Klasse, kannte niemanden und bin zudem noch in den Sommerferien umgezogen--ich kannte also die ersten 6 Wochen niemanden !!!!!!!!!!!!
ich bin dann alleine in die Discotheken gegangen , und habe dort Leute kennengelernt, bzw. Männer, die heute noch meine besten Freunde sind.........
oder mach irgeneinen Sport, oder Nebenjob, da lernt man immer Leute kennen..

Viel Glück

bibipipsbine

Anjuscha... du sprichst mir aus dem Herzen... nur hab ich die Beziehung schon beendet und leb in der absoluten Einsamkeit...

Der Wishmaster

Das ist der erste Schritt zur Soziophobie...

Nee, Quatsch.

Ich kenne das auch. Ich gehe ebenfalls nicht gern auf fremde Leute zu, da ich es albern finde, und mein "erhabenes Wesen" mir gar nicht erlaubt, ein solch offenkundiges Interesse an jemandem zu zeigen, dass ich ihn ansprechen würde.

Ich warte auch immer ab, bis man mich irgendwo einlädt. Dann habe ich keine Probleme damit.
Ansonsten komme ich schnell mit Leuten in's Gespräch, was ich aber oftmals als nervig empfinde.

[Selbstbeweihräucherung on]
Ich scheine eine ziemlich ansprechende Ausstrahlung zu haben, denn ich kann mich vor flüchtigen Bekanntschaften kaum retten. Ich laufe durch meine Straße - jeder Arsch will mich in ein Gespräch verwickeln.
Ich laufe über den Campus - Leute, die ich nie zuvor gesehen habe, grüßen mich mit Namen
Ich sitze mit Kumpelz in der Kneipe - andauernd tatscht mir einer auf die Schulter, und will mir einen erzählen.

Es ist ziemlich scheiße so beliebt zu sein...
[/Selbstbeweihräucherung off]

Es gibt halt die kontaktfreudigeren Menschen, und jene wie uns, die nicht so leicht auf Fremde zugehen können.
Diese beiden Gruppen ergänzen sich jedoch wunderbar, wie ich finde. Ist es denn bei dir nie der Fall, dass dich jemand kennenlernen möchte?
Wenn du nicht gerade 120 Kilo wiegst, oder dein Gesicht ausschließlich aus Warzen besteht, kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen.

Natürlich musst du mit Menschen reden, um Kontakte knüpfen zu können. Das ist schon einmal Grundvorraussetzung.

Und ich weiß, wie ätzend es sein kann, mit Menschen zu reden...