septembermorgen

Magst du nicht gedichte, fanta?

also, dann das, woran mich dein Text erinnert hat:

Bedecke deinen Himmel, Zeus,/mit Wolkendunst/Und übe dem Knaben gleich,/Der Disteln köpft,/An Eichen Dich und Bergeshöhen;/Müßt mir meiner Erde doch lassen steh,/und meine Hütte, die du nicht gebaut,/Und meinen Herd, um dessen Glut/Du mich beneidest. //

Ich kenn nichts ärmeres/Unter der Sonn´als euch, Götter!/Ihr nähret kümmerlich/Von Opfersteuern/Und Gebetshauch/Eure Majestät,/Und darbet, wären/Nicht Kinder und Bettler/Hoffnungsvolle Toren./

(...)

Wähntest Du etwa,/ ich sollte das Leben hassen,/In Wüsten fliehen,/Weil nicht alle/Blütenträume reiften?

Hier sitz ich, forme Menschen,/Nach meinem Bilde,/Ein Geschlecht, das mir gleich sei,/Zu leiden, zu weinen,/Zu genießen und zu freuen sich,/Und dein nicht zu achten,/ Wie ich!


-> Goethe, Prometheus


Aber später mal, vom selben Dichter "Grenzen der Menschheit":

(...)Was unterschiedet/ Götter von Menschen?/ Daß viele Wellen

Vor jenen wandeln,/Ein ewiger Strom;/Uns hebt die Welle, / Verschlingt die Welle,/Und wir versinken.

Ein kleiner Ring/Begrenzt unser Leben,/Und viele Geschlechter/Reihen sich dauernd/An ihres Daseins/ Unendliche Kette.


Ergo: Seile gibts bei OBI, Goethe u.a. beim Insel Verlag (Deutsche Gedichte in einem Band aus 12 Jahrhunderten), Gott eventuell, in jedem Fall weil neben Goethe auch Du an ihn schreibst und an ihn denkst.

Verstehen tue ich Dich trotzdem oder bilde es mir ein.

Gruß

s.

TheBruce

"Gott hat sich erschossen, ein Dachgeschoß wird ausgebaut"

Ohne Dich nun unbekannterweise ergründen zu wollen, für Deine hier episch prima geschilderte Sichtweise gibt es ein emotional ehrliches Äquivalent.

Du weißt, wo Du es findest, Du magst es nur noch nicht finden wollen und negierst dessen permanente Anwesenheit.

Ahoi.