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#121 |
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Forumsgast
Beiträge: n/a
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Danke, Gina, für die Komplimente. Ja, ich nehme an, daß ich sensibel bin, viel zu sensibel und empfindlich wohl; ich weiß, sensibel zu sein kann auch heißen einfühlsam, kann etwas positives sein ... nur bin ich leider an meiner Empfindlichkeit kaputtgegangen. Die Medikamente, wie ich geschrieben habe, schlagen ja leider nur mäßig an; aber ich brauche wohl Geduld ... ich habe nur eine Scheißangst, daß ich wieder abrutschen könnte, es wieder schlimmer werde könnte oder ich nicht wieder gesund werde ... andererseits, noch bin ich keiner der schwersten Fälle, es gibt bei ernsthafter Verschlechterung noch die Möglichkeit der Elektrokrampftherapie; das ist so wie ein Warmstart bei einem überlasteten Computer, das Gehirn wird kurzzeitig unter Strom gesetzt ... soll sehr zuverlässig wirken (das war zynisch gemeint); aber soweit bin ich noch nicht. Das schwere an der momentanen Situation ist diese große Sinnleere ... wofür, wozu, für wen soll ich studieren, weiterkämpfen? Aber ich muß versuchen mir immer wieder vorzuhalten: das ist nicht die Wirklichkeit, auch wenn Du so fühlst - nein, Deine Gefühle sind krank, der Sinn wird schon wiederkommen. Ich weiß leider nicht mal mehr, wie sich normales Denken und Fühlen anfühlt, bin schon froh, wenn mein gegenwärtiges Denken und Fühlen, so benebelt ich sein mag, jedenfalls schmerzfrei, nicht folternd ist. Ich soll mehr von mir erzählen ... ich weiß nicht, wo ich anfangen soll ... vielleicht erzähle ich Dir ganz einfach, weshalb ich WIRKLICH depressiv geworden bin. Es gab einen anderen Hauptgrund für den Beginn dieses Schlammassels, der über den Vordiplomsstreß und meine Einsamkeit hinausgeht. Ich hatte während meines Studiums einen Menschen, einen Mitstudenten kennengelernt, der einen tiefen Eindruck bei mir hinterließ. Wir verbrachten - in erster Linie durch ein in Zweiergruppen zu absolvierendes Praktikum - viel Zeit miteinander, werteten Experimente aus, stellten Berechnungen an. Natürlich lernten wir uns auch besser kennen, wurden Freunde. Ich entwickelte eine Zuneigung zu ihm, wie ich sie nur von den beiden einzigen Malen, die ich mich in meinem Leben zuvor (vergeblich) verliebt hatte, in Erinnerung hatte, sie wurde mit der Zeit sogar noch intensiver. Abgesehen davon, daß ich nicht wirklich homosexuell bin, war mir von vorneherein klar, daß diese "Liebe" auch wieder vergeblich war. Dennoch genoß ich seine Gegenwart, seine Nähe, sog das Gefühl der Geborgenheit, des Verstanden-Seins, das er mir vermittelte, in mich auf. Ich bräuchte wohl Seiten, um zu erklären, was er mir bedeutete und wieso er mir das bedeutete, und immer noch würde es nur ein matter, kaum nachvollziehbarer Abglanz dessen sein, was er tatsächlich für mich war - mehr als ein Freund, mehr als ein Bruder, mehr als irgendjemand je für mich gewesen ist. Ich kannte ihn erst wenige Monate (und das war noch über ein Jahr, bevor ich ernsthaft depressiv wurde), da hatte ich bereits unbeschreibliche Furcht, diesen Menschen irgendwann einmal zu verlieren, schien mir damit doch jeder Sinn aus meinem Leben zu verschwinden, so sehr bewunderte ich ihn, so viel wollte ich von ihm, von seiner Art zu leben, lernen. Auch jetzt noch, wo ich mich von ihm gelöst habe, objektiver und nicht mehr in seinem Bann stehe, bleibt er der eindrucksvollste und außergewöhnlichste Mensch, den ich kenne. Ich war mir meiner fatalen Abhängigkeit bewußt, meine einzige Hoffnung bestand darin, mich vielleicht "rechtzeitig" in ein Mädchen zu verlieben, eine zukunftsfähige Liebe zu entwickeln, um mich von ihm lösen zu können. Es geschah nicht. Wir wurden mit den Monaten engere Freunde, zuletzt war wohl nicht nur er mein, sondern ich auch sein bester Freund, ich war es, mit dem er über die Sorgen in seiner Beziehung sprach, er war es, dem ich das Leid meiner Einsamkeit klagte und er war es, der mich verständnis- und liebevoll in den Arm nahm, mir Kraft gab, wenn ich erschöpft und kraftlos war. Er war der Mensch, der mir am nähesten stand, doch letztlich doch unerreichbar. Es ist schwer zu sagen, ob zuerst die Henne oder das Ei da war. Begann es mit der Depression, die mich immer öfter veranlaßte, bei dieser meiner Kraftquelle Stärkung zu suchen und schließlich Angst davor zu bekommen sie zu verlieren, oder war es die idiotische Eifersucht, die ich immer stärker zu spüren bekam, wenn er ohne mir seinen Spaß hatte, sich anderen Menschen zuwandte oder gar - nachdem seine Beziehung in die Brüche gegangen war - mit Mädchen flirtete (was nicht nur Eifersucht sondern auch blanken Neid bei mir hervorrief), die schließlich die depressive Stimmung in die Wege leitete? Vermutlich beides ein bißchen, es wird sich mit der Zeit gegenseitig hochgeschaukelt haben. Etwa einen halben Monat nach einem heftigen Flirt mit einem Mädchen, der - obgleich ich selbst nicht wirklich verstand weshalb - etwas in meiner Welt zerbrochen hatte, begannen die Panikschübe, die Schluchzanfälle, das Grauen der Depression. Mein Freund hielt zu mir, versicherte mich seiner Unterstützung, redete mir Mut zu, sagte selbst, als ich (was ich vorher vor ihm verborgen hatte) ihm meine Abhängigkeit und heftige Zuneigung zu ihm als Komponente der Depressionsursachen offenbarte, das würde zwischen ihm und mir für ihn nichts ändern. Er war wochenlang für mich da, wir begannen gemeinsam das Auslandsstudium, er war meine einzige Stütze dort, tröstete mich, wenn ich von unsichtbaren Gegnern malträtiert, weinte, widmete mir seine Zeit. Meine Verlustängste wurden nur stärker, die Depression gaukelte mir falsche Emotionen vor, gaukelte mir vor, er ließe mich im Stich, ich haßte ihn sogar. Gleichzeitig liebte ich ihn und kämpfte nur mehr für ihn weiter, als ich mich selbst schon aufgegeben hätte. Auch er geriet schließlich ans Äußerste seiner Kräfte - auch war ich, sein einst fröhlicher, bester Freund, auf einem zu einem ständig traurigen, klammernden, ja sogar vorwurfsvollen Häufchen Elend verwandelt. Dann kam der Zeitpunkt, an dem ich - alleine und auch auf den Tod gefaßt - aus England zurückkehrte. Das Medikament wurde gewechselt, es ging mir bald hervorragend, ich kehrte zurück. Es geschah nicht viel, doch ich erkannte auf einmal, wie stark meine Abhängigkeit gewesen war, innerhalb kürzester Zeit war ich wieder am Weinen, versuchte noch ein, zwei Tage weiterzukämpfen, der Versuchung zu widerstehen, mich an ihn zu klammern, gab schließlich auf, erkennend, daß ich in seiner Nähe nicht gesunden würde. Ich mußte fort, fort aus England, fort von meinem Studienort, fort aus seiner Nähe. Ich weiß nicht, ob es mir leichtgefallen ist. Die Entscheidung war eigentlich schon einfach, denn nach meiner 2. Reise nach England konnte ich mich keinen Illusionen mehr hingeben und die Konsequenz aus meinen Erfahrungen konnte nur diese eine sein. Ich fühlte mich tot zu dieser Zeit, als bestünde ich nur mehr aus einer Hülle, ohne Seele, war paralysiert. Zudem hatte sich unser Verhältnis zueinander durch die schweren Monate geändert - er war immer ferner von mir gerückt, war verschlossener, distanzierter geworden. Als ich ihn - Anfang März - zum letzten Mal traf, konnte ich von der einstigen Nähe und Vertrautheit nicht einmal mehr einen Hauch spüren. Vielleicht macht mir das den nötigen Abschied leichter, aber gleichzeitig ist es ein Verlust, der tiefer geht, als alles, was ich zuvor erlebt habe. Es mag an meiner pathologischen, psychischen Struktur liegen, daß ich in so eine Abhängigkeit geraten konnte, vielleicht lag es auch an diesem Menschen, denn mit jedem passiert mir das keinesfalls. Nun, was gibt es viel mehr zu schreiben ... eigentlich nichts besonderes ... dadurch, daß ich ihn meide, meide ich auch unsere gemeinsamen Freunde. Sicher, in Monaten, Jahren, wenn ich das verarbeitet habe, wenn ich die Konfrontation mit der Vergangenheit wieder ertrage, wenn ich mir eine neue Gegenwart aufgebaut habe, dann kann ich vielleicht wieder Kontakt aufnehmen. Aber es wird anders sein. Der Verlust in mir, ich habe schwer daran zu arbeiten. Ich träume oft von ihm, gefühlsintensive Träume, voll von abgrundtiefem Verlustschmerz und Trauer. So vieles erinnert mich an früher, ruft Tränen bei mir hervor; ich hoff
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#122 |
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Registriert seit: 08/1999
Beiträge: 3.700
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,,, *betroffen ist* ,,,
hallo protac, ich bin einfach nur baff jetzt. mensch, daß ist so rührend. die wärme in deinen worten, in der beschreibung des geschehenen,,, und das geschehene an sich,,, ich wünschte, ich könnte dich einfach nur im arm halten jetzt. ich weiß nicht wieso. weil ich dich für so wertvoll sensibel halte und weil es mir nahe geht, daß du solche eindrücke, solche ängste, solchen schmerz in deinem leben durchleben mußtest. weißt du, es hilft mir jetzt, just in diesem moment, als ich es las und auch jetzt unmittelbar danach, daß ich wirklich das gefühl habe, da ist ein mensch, dem muß es noch dreckiger gehen wie mir. (so dumm sich das jetzt anhört),,, ich glaube deinen worten total, ich nehme dir deinen absoluten schmerz, deine verwirrung und verzweiflung total ab. ich kann es nicht erklären. mich rührt es und ich denke just jetzt, daß ich noch nicht so "weit" bin wie du. auch wenn ich unheimlichen schmerz habe und oft denke, kaum ein anderer kann dies nachempfinden, so fühle ich jetzt bei dir, daß es noch schlimmer sein muß. ich weiß gar nicht was ich jetzt schreiben soll,,, ich kann deinen bezug zu diesem mann, diesem freund sehr gut nachempfinden. weißt du, ich hatte auch in den ersten zweieinhalb monaten nach dem tod (8.9.99) von papa einen freund, den ich im netz kennengelernt habe einige wochen zuvor. und als papa starb und ich durchdrehte, da war er da. er. einfach nur er. keiner war da für mich wie er. ich fing schnell an ihn zu lieben,,, aber als mensch. nicht als mann. letztlich trennten sich unsere wege,,, mehrere gründe,,, ich will nicht darüber reden, denn es tut heute noch weh. ich vermisse ihn sehr. und es tut mir weh, daß er jetzt gar nicht mehr an mich denkt. aber was solls. ich habe in dieser zeit auch unheimlich gemerkt, wie abhängig ich von seiner unterstützung war. er ist ein großartiger mensch. deshalb kann ich es jetzt nicht verstehen, daß er so handelt. aber egal. natürlich ist das nur ein kleiner furz zu dem, was du erlebt und empfunden haben mußt, aber ich wollte nur ausdrücken, das ich dieses gefühl der "liebe", der freundschaft, der zuneigung kenne,,, das man sooooo begeistert ist und die hand ins feuer legen würde für diesen menschen, daß man sein leben geben würde. ich habe ihn noch heute so lieb. aber er hat mir so weh getan. ich ihm vielleicht auch,,, vielleicht konnte er die sex. distanz nicht mehr ertragen oder ich wurde ihm lästig,,, ich weiß es nicht. ach egal. ich bin gerührt von deiner geschichte. und ich hätte soviele fragen. wieso ist denn bei der therapie, bei dem psychologen nichts "herausgekommen" ? du sagtest ja, du wüßtest nicht ob zuerst "das ei oder die henne" da wäre. kam die depression jetzt wegen der verlustangst oder war sie schon vorher, und daraufhin wurde sie auf die "beziehung" projiziert? und wieso wurde die beziehung zu ihm so intensiv? du hast schon einiges geschrieben,,, er war so ein "toller" mensch, ich weiß schon, wie du es meinst warscheinlich, doch wieso dann diese hohe verlustangst? eifersucht? hat er dich quasi "eingenebelt"? wie steht das stresshormon dann dazu? es ist für mich interessant, weil mich irgenwie alles im "zwischenmenschlichen" bereich interessiert. aber ich will jetzt auch keine dummen fragen stellen,,, ich hoffe, du weißt das. ich würde nur den wirklich ursprünglichen ursprung dieser depression verstehen. du sagtest ja mal, daß es halt menschen gibt, die das produzieren etc. das klang eher "biologisch". jetzt schildertest du es aus zwischenmenschlicher sicht, aus der emotionswelt heraus. wurde das hormon jetzt durch deinen "stress" mit dieser freundschaft heraus akut oder wurde durch das hormon die freundschaft, deine gefühlswelt letztlich so kompliziert?? ,,, das habe ich jetzt nicht verstanden. oh man, ich stelle dir solche fragen,,, ich hoffe, es ist ok!?! es interessiert mich jetzt. ich bin so eingefangen von deinen schilderungen. hast du denn gar niemanden nun, mit dem du reden kannst, zu dem du bezug hast? nein? ,,, da stehst du wohl wie ich da. hier im forum tut es zwar gut,,, wirklich, doch es ist NICHT das reale leben. ich spüre es nicht. ich sehe und höre es nicht. ich kann niemanden umarmen,,, du weißt sicher, wie ich es meine. hach, es tut mir so leid für dich. ich hoffe, du schaffst es bald. wie ist es denn mit den tabletten? helfen sie 100%? wirken sie auf die nerven im körper ein?,,, ich kenne mich da nicht so gut aus. ich hoffe, daß du in baldiger zeit wieder glücklich und "normal" (wie du es sagtest) wirst. ich wünsche es mir auch. obwohl wir ja klar denken,,, nur die emotionen, die gefühlswelt, wie moscerta es auch beschrieb, die benebeln uns zeitweilen, nicht? alles liebe und eine gute nacht!!! auch euch anderen!!! take care, martina |
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#123 |
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Junior Member
Registriert seit: 04/2000
Beiträge: 27
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Hallo Gina,
es tut mir leid, daß ich mich erst heute wieder melde. Es ging mir die letzten beiden Tage nicht so gut und ich mußte mich ein wenig auf mich selbst konzentrieren. Ich werde auch nicht weiter in Dich dringen, was die Therapie betrifft. Ich denke, alles, was dazu sagen ist, ist gesagt worden - und nicht nur von mir. Du weißt jetzt, welche Schritte Du gehen kannst. Ich denke mehr können wir in bezug auf die Therapie nicht für Dich tun. Nach wie vor würde ich mich freuen, wenn Du mich mal anmailen würdest. Warum und weshalb möchte ich hier nicht ausbreiten. Es ist aber auch okay, wenn Du es nicht möchtest. Ich will Dich zu nichts drängen. Zu dem Thema "Biochemie" kann ich auch noch einen Beitrag leisten. Vor einigen Jahren ist mal meine zu diesem Zeitpunkt bereits einmal operierte Schilddrüse außer Kontrolle geraten. Ich kannte über einige Jahre hinweg keine Normalzustände. Mein Leben war himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Die Ärzte erkannten das Problem nicht und ich hatte Riesenprobleme speziell im Job, da mir meine Stimmungsschwankungen als Charakterschwäche ausgelegt wurden. Inzwischen ist meine Schilddrüse bis auf einen kleinen Rest entfernt und ich nehme täglich Schilddrüsenhormone ein. Seither leide ich nicht mehr unter diesen massiven Stimmungsschwankungen. Ich denke, Hormonerkrankungen sind sehr hinterhältige Erkrankungen, da man nichts sieht, aber ungeheuer viel fühlt. Und diese Gefühle kann man meist absolut nicht einordnen. Es ist, als würde einem der Charakter entgleiten, als stünde man neben sich und kenne sich selbst nicht mehr. Ich habe einen langen Tag hinter mir. Hatte heute abend Besuch zum Abendessen, u.a. einen Franzosen, der Vegetarier und Jude ist. War eine ganz schöne Herausforderung an meine Kochkünste. Jetzt bin ich erschöpft und gehe schlafen. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen einen schönen Sonntag. Laß Dich nicht unterkriegen. Du schaffst es. Buona notte e sogni d'oro! Ti abbraccio affetuosamente Martina (Maus) |
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#124 |
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Platin Member
Registriert seit: 08/1999
Beiträge: 1.558
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Liebes Ginchen,
ich wollte Dir nur kurz einen guten Morgen wünschen. Ich hoffe, Ihr habt auch so superschönes Wetter wie wir und Du kannst es trotz allem ein wenig genießen. Bis später, ich sms-e Dir mal http://xlovetalk.futurequest.net/ubb/wink.gif, Bussi, Deine Vic! |
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#125 |
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Registriert seit: 08/1999
Beiträge: 3.700
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hallo ihr!!
hi maus, ich hoffe, du hast gut geschlafen und bist einigermaßen gut aufgewacht. ich kenne dieses scheiß-gefühl, wenn man am abend schon so fertig war, dann morgens noch gerädeter aufwacht,,, da will man gar nicht aufstehen, einfach nur weiterschlafen und dem tag entgleiten. aber vielleicht ist es ja nicht so schlimm bei dir gewesen,,, tut mir leid, daß die letzten tage wieder schlechter liefen! aber ich weiß doch, daß du (man) nicht immer hier im lovetalk rumschwirren können! ich freue mich aber immer, dich dennoch zu lesen! ein jüdischer bekannte? ist interessant,,, ich habe mich eine zeitlang, als ich einen moslem als freund hatte, sehr mit den verschiedenen glaubensrichtungen auseinandergesetzt und es interessiert mich immer noch sehr. aber über das judentum habe ich nicht so viel erfahren. spricht ihr auch über den "glauben" oder ist das kein thema bei euch beiden? ich habe auch gerade in deinem posting geantwortet, wenn auch nicht hilfreich *g* klar können wir uns mal mailen! ich gebe mal meine addy,,, martina-s@talknet.de oder du mußt mir deine mal verraten. was die theraphie betrifft,,, das ist ein ganz sensibles thema für mich. ich will es nicht. aber ich kann ruhig darüber schreiben oder etwas lesen,,, es bedrängt mich schon nicht. außer wenn man mir das gefühl gibt, es hat hier alles keinen zweck und ich solle den anderen nicht mehr auf den "geist gehen" und endlich zum onkel doktor,,, dann fühle ich mich schon etwas angegriffen, so "abgeschoben",,, aber so ist es ja (noch) nicht gemeint,,, *g* na, ja, ich will es nicht. ich habe mehrere gründe und kann es nicht. noch nicht vielleicht,,, ok, maus, ich hoffe, es geht dir heute einigermaßen und wünsche dir auch, daß du das wetter genießen kannst! bis bald,,, vic *ggggg*, wir haben bestimmt schon hunderte von sms ausgetauscht, nicht? naja, das wetter ist schön, aber ich kann heute sicherlich nichtso frühlich sein. ich fahre gleich zu oma (von papa) und muß mich wieder von opa ausschimpfen lassen, welch dreckstück ich ja sei etc. er haßt mich,,, ich weiß nicht wieso. weil meine mama aus polen stammt vielleicht,,, und er immer denkt, sie wollte nur geld von papa und ich bin halt die tochter ,,, ach, ich weiß auch nicht. eigentlich darf ich oma nicht besuchen, da die beiden dann immer so nen theater haben danach, doch gestern hatte sie geburtstag und ich will sie heute zum friedhof fahren. sie tut mir so leid und sie ist doch meine oma. doch manchmal ist sie auch unmöglich,,, wegen mama. sie checkt wohl nciht, daß mama´s zusatnd immer schlimmer wird und deshalb schimpft sie auf sie, da sie ja nicht soviel für papa getan hat, als er im heim, im krankenhaus war etc. ach da sist zum verrücktwerden,,, alle müssen sich streiten und ich sitze immer dazwischen. ich will oma nicht verlieren, schon wegen papa, und mama darf nichts wissen, daß ich noch kontakt mit ihr habe. ich fühle mich immer so schlecht, wenn ich das verheimlichen muß. ich bin immer der liberale teil und versuche jedem ein bißchen zu geben. ich bin nicht streitsüchtig. diese "familien-fehden", die gehen mir auf den senkel. aber naja, ich will, daß oma ihre letzten jahre noch was von ihrer enkelin hat, da sie ja schon ihren sohn verloren hat. ich darf mich jetzt nicht hängen lassen,,, muß "fassung" bewahren *lach* ok, viccy, dann wünsch ich dir auch noch einen schönen sonntag (*graus*) und bis bald! auch euch allen (v.a. moscerta, protactinium, salome, mischka,...)noch alles liebe!!! take care, martina vic, maus, mi piace tanto di parlare in italiano,,, sono felice che voi due parlate anche questa bella lingua! *g* |
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#126 |
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Platin Member
Registriert seit: 08/1999
Beiträge: 1.558
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...und schon ist das Posting am abrutschen... sehr schade eigentlich... wenn ich wenigstens wüßte, daß es Dir, lieber Gina deshalb besser geht... Aber ich weiß ja, daß es nicht so ist.
Ich hoffe, Du hast die neue Woche einigermaßen gut angefangen und Dir graust nicht vor jedem neuen Tag. Leider ist ja das Wetter auch nicht gerade erhebend, was Dich vielleicht noch ein Stück aufgebaut hätte. Aber ich weiß doch, daß es wieder besser wird, das Wetter, die Stimmung, das Leben, die Zukunft, ach, wie optimistisch ich nur manchmal sein kann http://xlovetalk.futurequest.net/ubb/wink.gif. SMS-t Du mir mal? Ich würde Dir gerne mal wieder ne Mail schreiben, aber manchmal weiß ich nicht, ob es Dich wirklich ablenken würde, oder ob Du dann nur denkst, Du müßtest Dich auch noch um mich kümmern... Das heißt, mir geht es ja eigentlich supergut, wenn ich so überlege *g*. Ich werde es wohl doch tun http://xlovetalk.futurequest.net/ubb/wink.gif Mach's gut, liebes Ginchen, bis später mal... Bussi und drück, Deine Vic! |
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#127 |
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The Legend
Registriert seit: 07/1999
Beiträge: 17.556
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Hi Martina!
Nur mal kurz zur Kenntnisnahme, Gina: Es liegt wieder ein (umfangreiches) Mail von mir in deinem Mailbox. Grüßle und *Bussi*, Mischka |
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#128 |
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Senior Member
Registriert seit: 04/2000
Beiträge: 634
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Hi Gina ...
Wieder einen Tag durchgestanden ... vielleicht ein weiterer Tag näher am endgültigen Ende der Depression ... vielleicht auch einen Tag näher am sich anbahnenden Rückfall ... wer kann das sagen? Ich bin froh genug, heute mich nicht zu schlimm gefühlt zu haben. Auch noch nicht geweint heute ... aber ich spüre den Druck in mir, so stark, ... wenn ich es der verdrängten Erinnerung, den verdrängten Bildern und Gefühlen gestatte, sich in mein Denken zu schleichen, dann kann die Tränen jedenfalls nicht mehr zurückhalten. Vielleicht ist das garnicht so verkehrt? Immer so ein bißchen dran denken, etwas weinen ... vielleicht gehört das zum Verarbeiten? Aber ich fühle mich so alleine ... jetzt in der "geliehenen" Studentenbude. Höre gerade Beethovens Fünfte. Auf mich gestellt die nächsten Tage im großen, fremden München. Alleine. Beängstigend. Eigentlich fühle ich mich noch nicht ausreichend stabil dazu. Morgen muß ich früh raus ... in einem Genlabor werde ich für eine Art Ferienjob angelernt - bißchen Taschengeld verdienen. Ganz alleine bin ich nicht, gottseidank, aber viel ist mir nicht geblieben. Ich meine damit, von Regensburg, wo ich studiert habe, wo ich meine Chemikerclique verloren habe, meine Freunde. Eine einzige ist mir verblieben, eine Schauspielerin des Studententheaters, in dem ich noch vor Jahresfrist den Macbeth spielte, vor mehr als tausend Zuschauern ... eigentlich habe ich sie erst während der Depression näher kennengelernt ... sie ist die einzige, bei der ich mich jetzt noch gelegentlich (und dennoch viel zu selten) anlehnen, ausheulen kann. Sie ist auch kein einfacher Mensch, hat auch ihre Sorgen, ist emotional sehr instabil, damit fällt es mir schwer, umzugehen ... ich versuche daher auch, so sehr es geht auf eigenen Beinen zu stehen, sie nicht zu sehr zu belasten. Ich ... ach, ich weiß nicht, was ich noch schreiben wollte ... jetzt bin's irgendwie auf einmal ich geworden, der hier erzählt was er so jeden Tag treibt ... ich könnte ja mal nen eigenen Beitrag aufmachen ... aber ich käm mir doof dabei vor. Ich habe keine Fragen, suche keinen Rat, wie die anderen, die hier ihre Beiträge eröffnen, suche nur ... vielleicht Anteilnahme und Mitgefühl, ich weiß es nicht. Jemand Liebes, der mich in den Arm nimmt, nicht nur virtuell, wie Du, Gina (was aber immerhin auch schon etwas ist *g*), aber Du kennst das selbst ja sehr gut, weißt, was ich meine. Ich bringe jetzt glaube ich nix Vernünftiges mehr zusammen, ist eh alles schon so wirr geworden. Ich wünsche Dir jedenfalls noch einen schönen Abend und eine gute Nacht. ------------------ Protactinium |
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#129 |
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Registriert seit: 08/1999
Beiträge: 3.700
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hallo ihr!
liebe vic, es tut mir leid. ich war heute so daneben. ich wußte nicht, was ich schreiben sollte. ich werde eh´ nur jammern. ich will dich, gerade dich, weil ich bei dir noch die illusion habe, du WÄRST ein lieber mensch und freund, nicht so sehr belasten. und das tue ich vic. ich weiß, das ich es täte, wenn ich tagtäglich immerzu trauriges schreiben würde. alle sind gegenagen. weißt du? alle. sie sind einfach zu schwach. sie sind zu fröhlich, oder zu traurig, als daß sie noch mehr trauer durch mich ertragen könnten. ich habe am 7.3. abgetrieben. und seitdem war keiner mehr hier. nein. ich rief ein paar mal an, doch es kam nichts. sie haben keine lust, keine kraft oder was auch immer, mich auf die sonnenstrahlen hinzuweisen oder mich im arm zu nehmen und mich weinen lassen. ja, ich weiß, es ist schwer für einen betroffenen, einen menschen leiden zu sehen. sicher ist es nicht einfach. doch was bedeutet freundschaft dann? ich verstehe es nicht. ich wurde weggeworfen wie ein stück lamm. auch von dem vater. er schrieb nur zwei oder drei mails und redete mit mir, als sei ich ein kind. er hatte keine lust mehr auf mich. obwohl ich ihm doch soviel gab,,, ich habe sogar seinen sohn so gerne gehabt. ich wurde einfach weggeschmissen. weil ich trauere. um meinen vater. oh gott, wie sehr ich weine um ihn. versteht das denn keiner?????????????? ich sehe ihn immerzu vor mir. ich sehe einen mann auf der straße, im auto, überall,,, und ich werde ganz aufgeregt,,, ich denke, es ist papa. ich weiß nicht,,, manchmal verblöde ich wohl und denke, er müßte ja vielleicht nicht tot sein. vielleicht haben die mich im krankenhaus ja nur angelogen? ach quatsch,,, ich war ja dabei. ich saß doch noch zweieinhalb stunden bei ihm, als er schon blau und kalt war,,, tschuldigung, daß war jetzt dumm von mir. ich fantasiere wohl. ach nein, ich übertreibe. ich habe halt nur ein wunschdenken, daß mich so sehr schmerzt. ich weiß nur, daß tod etwas grausames ist und ich es bis heute nicht begreife und ihn vermisse und mich schuldig fühle und das kann mir gottverdammt keiner ausreden!!!!!!!!!!!!!!!!!!! aber es ist ja eh keiner mehr da. *lach* *lach* *lach* aber wißt ihr, ich schaffe das schon. ja. und ich werde auch versuchen nicht immer in jeden kinderwagen zu starren, weil ich denke, es könnte in ca. 5 monaten mein kind sein. *lach* nein, und ich werde auch um mama keine angst mehr haben. nein. *lach* sie hat halt nur MS und was ist das schon??? nichts. bald kann sie halt nicht mehr laufen und ich werde kaputt gehen, sie so zu sehen. nein. es wird schon alles. in der schule entwickle ich mich mittlerweile schon zu einer geborenen schauspielerin. die denken immer, ich habe am vorabend zu viel gefeiert, weil ich mit so dicken augen in die schule komme. und immer zu spät, weil ich mich so quäle mit dem aufstehen,,, *lach* aber ich gehe schon hin. ich will wenigstens etwas in meinem gottverfuckten leben schaffen. auch wenn mich keiner mehr will, ich will kein loser sein. nein. ich will nicht, daß alle mich nur für ein sensibelchen halten. tja, was gäbe es da noch? papa. einfach nur papa. und mama. und meine kleine ratte, die immer so hüpft, wenn ich sie rufe. die meine hand leckt und sich in meinen schoß schmiegt. ach scheiße, ich höre mich an wie ein stück scheiße. ich habe auch keinen bock jetzt zu hören, ich bemitleide mich selbst!!!!!!!!!!!!!!! ich bin es so leid!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ich hasse das alles. ich will einfach nur wieder menschlichkeit und wärme und sonne in meinem herzen. verdammte hacke. das tut einfach immer nur so weh. vic, willst du das jeden tag hören???? nein!!!!! und ich weiß es doch. mir ist nicht zu helfen. ich muß es wohl alleine schaffen. nur was wird dann aus mir werden? davor habe ich angst. ein gefühlskalter, verbitterter, cooler mensch, der sich keinem öffnet und andere werte wie geld, macht und spaß an der freud als den wahren gott sieht? es tut mir so leid. ich gehe jetzt lieber mal ein bierchen aufmachen. *lach* aber nein, keine sorge. nur ein bierchen. ich muß ja gleich noch meine wäsche aufhängen. gute nacht ich bin durcheinander. martina |
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#130 |
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Registriert seit: 08/1999
Beiträge: 3.700
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hallo protact,
habe deine zeilen erst jetzt gelesen. bin wirre und verschmerzt. kann nichts mehr schreiben. will einfach nur abdrehen. aber ich verstehe dich schon. wenigstens eine freundin hast du noch, auch wenn sie selber etwas labil ist. du brauchst dich NICHT rechtfertigen, daß du über dich, deinen ablauf schreibst!!!!!!!!!!!!!! tu es,,, ich lese dir gerne zu. auch dir eine gute nacht! auch dir mischka, danke, ich werde gleich im outlook schauen! ![]() |
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