Toff

4711:
so richtig auf den Standunkt der Bayern stürmst du ja auch nicht zu...

chimbo

ab und zu schaue ich noch in diesem forum vorbei.

Also, es freut freut mich, dass meine diskussion, die ich schon vor so langer zeit angezettelt habe, noch im gang ist!

ich habe den beitrag damals so provokant geschrieben, weil ich mich als bayer anlässlich des "anton aus tirol"- diskussionsbeitrags ein wenig ans bein gepinkelt gefühlt habe.

die ersten zeilen stammen vom söllner hansi, einem bayrischen liedermacher, der als praktizierender rasta viele (politische) umstände anprangert, der aber seine bayrische heimat liebt und niergendwoanders, ausser in jamaica vielleicht, leben möchte. soviel dazu.

zweitens ist es mir scheissegal, ob einer bayer ist oder nicht. fakt ist jedenfalls, dass zumindest die richtigen bayern, nicht die müchner "schickaria-bayern", eine völlig andere mentalität haben als die restlichen deutschen. diese mag zugegebenermaßen für nicht-bayern schwierig zu verstehen sein, aber übt auch auf die preissn einer gewisse faszination aus. so habe ich meinen preissischen studienkollegen unser bayrisches kulturgut nähergebracht. bayrische redensarten, weisswurstfrühstück, biergarten, lederhosen und schafkopfen statt skat sind jetzt in.
ein feindbild, das jeder bayer mit der muttermilch aufsaugt, sind halt "preissn". dies ist aber zumindest von mir aus eher scherzhaft zu verstehen. das "preissntum" ist aus unserer sicht untrennbar mit dem "hochdeutschen dialekt" verschmolzen, welcher in unseren ohren von haus aus arrogant und überheblich, ja sogar belustigend klingt. so stellen sich jedem echten bayern die haare auf, wenn jemand mit hochdeutsch daherkommt.
wir fühlen uns halt zuerst als bayern und dann erst als deutsche.

dass wir altmodische, streng katholisch erzogene, weltfremde almbauern sind mag sicher auf einige zutreffen. dazu ist zu sagen, dass es nicht nur mir auf der alm super-gut gefällt. ausserdem finde ich, ist uns bayern die kombination zwischen althergebrachten und modernen ganz gut gelungen. so renne ich jetzt zur wiesn-zeit jeden tag mit laptop und lederhosen in die arbeit (auch deshalb um für meine preissischen kollegen das image zu pflegen).
dass wir weltfremd sind trifft auch nur auf wenige zu. ich kann zumindest sagen, dass ich auf meinen ausgedehnten reisen freunde von australien bis finnland gewonnen habe. und von der nobeldisco in st.tropez bis hin zum hinterletzten dorf in den anden habe ich alles gesehen. und nicht selten habe ich mich im ausland für meine preissischen landsleute schämen müssen. übrigens wird im ausland sehrwohl ein unterschied gemacht zwischen deutschen und bayern.

zum schluß möchte ich noch sagen dass ich froh bin, dass ich dort leben darf, wo eure eltern urlaub machen. bei uns ist es wirklich wunderschön und die meisten preissischen freunde, die mich besucht haben beneiden mich.

dass wir vielleicht ein zu gesundes selbstbewusstsein haben mag zutreffen. dass wir uns das oft genug raushängen lassen mag vielleicht verkehrt sein, aba so samma hoid! unser selbsbewusst sein wird auf alle fälle auch davon getragen, dass wir lederhosentragenden, masskrug stemmenden, schuhplattelnden, jodelnden deppen aufgrund der wirtschaftlichen und politischen lage vom rest deutschlands (und europas! *grins*) gebraucht werden, wir aber euch nicht brauchen. so is hoid und so samma hoid!


wie gesagt mia san mia!!


sollte jemand anderer meinung sein, respektiere ich das natürlich. aber jeder preiss der jetzt zu uns aufs oktoberfest kommt, besoffen auf der bierbank steht und den anton aus tirol gröhlt, sollte dann doch bitte so ehrlich sein und sich eingestehen, dass bayern irgendwie geil ist!
wie gesagt, im tiefsten grunde unseres herzens samma doch alle bayern!

liebe und frieden wünscht euch euer

chimbo!