Hobbybauer

Hallo,

ich glaube, dass ich es heute Abend engültig geschafft habe, in die Kategorie "merkwürdig" zu rutschen .

Musste nämlich vor dem Pacht-Stall meines Nachbarn, der gegenüber ihrem Elternhof liegt, auf jemanden warten und bin deshalb bei dieser Kälte die Straße auf- und abgegangen. Sie war im Stall, ich hab gegrüßt, von ihr kam Nichts, hat jedesmal, wenn sie raus kam, nur komisch geschaut (mich nicht erkannt?).

Sollten sie und ihre Familienmitglieder mich doch erkannt haben, befürchte ich nun, dass es bald heißen könnte, ich würde sie verfolgen/beobachten/spinnen, da ich vermute, dass sie den, auf den ich gewartet habe, nicht gesehen haben.

Was soll ich jetzt tun?

Danke und Gruß
Hobbybauer

JamesBondy

Mann mann, jetzt habe ich mal diesen ganzen Thread durchgelesen, und glaub mir, solche Späße wie du da veranstaltest habe ich früher auch oft gemacht... leider führt das zu nichts, denn dass bei solchen kurzen Begegnungen jemals etwas Initiative von Ihr kommen wird, tendiert gegen Null!!!
Ich habe in den letzten paar Monaten mir auch einige Körbe eingefangen, glaub mir... aber davon geht die Welt auch nicht unter. Es ist jedenfalls allemal angenehmer zu wissen, dass nix läuft, als monatelang in irgendwelchen Schwebezuständen rumzulungern und nicht zu wissen was Sache ist.
Du musst sie einfach ansprechen, da wird sich bei einem gemeinsamen Dorfleben ja wohl irgendwann mal irgendeine Möglichkeit ergeben. Und von mir wirst du jetzt nicht hören, dass es ganz einfach ist, wie von vielen anderen "coolen" Typen hier. Es ist in dem Moment die Hölle und du würdest am liebsten im Boden versinken oder schreiend weglaufen, aber es sind wirklich nur die ersten Sekunden... wenn man ins Gespräch gekommen ist, dann überwiegen wieder die positiven Gefühle Und es gibt dann echt kein besseres Gefühl, als wenn das ganze dann positiv gelaufen ist. Und wenn sich daraus nix weiter ergibt, dann hast du auch nur Vorteile daraus mitgenommen:
1. Du weißt, woran du bist und brauchst nicht weiter deine Gefühle in diese Sache zu investieren.
2. Du hast geübt, dich zu überwinden, denn irgendwann wirst du wieder vor den gleichen Problemen stehen... und da schadet das nie.

Und sollte es positiv verlaufen, nun, dann liegen die Vorteile auf der Hand Also, was genau hindert dich noch?

Hobbybauer

Hallo JamesBondy,

danke fürs Lesen und deine Antwort !

"denn dass bei solchen kurzen Begegnungen jemals etwas Initiative von Ihr kommen wird, tendiert gegen Null!!!"

Genau das ist es ja, dass 2 mal das Lächeln von Ihr kam (hl. Abend, 2. Weihnachtsfeiertag) und ich das Ganze nicht einordnen kann (=WARUM lächelt sie mich erst an, verhält sich dann so?).


"Also, was genau hindert dich noch?"

Dass ich sie nie treffe, um sie anzusprechen (es ist halt immer etwas "Störendes" (z. B. andere Leute, Verkehr, Handy usw) da, wenn man sich zufällig sieht) und was ich da am besten sagen soll, wenn es nicht gerade ein aktuelles Ereignis gibt. Das mit den "Begegnungen herbeiführen" geht ja auch immer in die Hose.

Gruß
Hobbybauer

JamesBondy

Lächeln heißt doch, dass Du ihr nicht unsympathisch bist... mehr kann man meiner Meinung nach nicht daraus erkennen. Warum sie sich dann anders verhält, kann 1000 Gründe haben, zur Not auch Grippe oder Durchfall. Da kannst Du dich auch totinterpretieren mit....

Und glaub mir, es wird nicht immer was störendes dazwischen sein. Irgendwann steht sie alleine vor Dir, und das wird meiner Meinung nach zufällig passieren, weil planbar is das eh nicht. Was Du unbedingt in dem Zusammenhang lassen solltest, ist zukünftig weiter um das Haus zu schleichen oder dort auf und ab zu laufen, denn irgendwann wird das dämlich wirken. Vielleicht wenn dich ein Nachbar sieht, den Eltern dann sagt, da läuft die ganze Zeit jemand vor Eurem Haus hin und her... dann bist du ruckzuck in Erklärungsnot. Und ehrlich gesagt, mehr als dass sie dich grüßt kann bei sowas ja nicht rauskommen.
Geduld ist angesagt: Wenn dann allerdings das zufällige Treffen mal da ist, musst du es auch nutzen und nicht wieder vertreichen lassen mit der Hoffnung aufs nächste Mal.

Und was soll man sagen... im Prinzip, ob sie nicht mal Lust hätte dieses oder jenes (was man bei euch eben so macht...) mit dir zu unternehmen. Alles andere ist ja nur Geplänkel um den heißen Brei. Wenn sie jetzt nein sagen würde, dann würde sie das sicher auch, wenn ihr euch vorher 10 min. übers Wetter unterhalten habt.

Hobbybauer

Hallo JamesBondy,

da hast du sicher recht.

Doch ums Haus schleichen tue ich ja nicht, komme halt auf dem "Rundkurs" dran vorbei.

Das ist ja gerade das Problem, dass jemand ihrer Familie darauf kommen könnte, ich hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank, am Abend, während sie im Stall sind, auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf- und abzugehen. Dass ich dies aber nur gemacht habe, um während des Wartens nicht zu erfrieren, werden die dann sicher nicht unbedingt miteinbeziehen.

Das nächste Problem ist, dass ich nicht großartig weggehe, (andere Interessen z.B. als "Jugendtreff", wo ich nur blöd angemacht werde (Terrornachbarn), freizeitfüllende Hobbys usw.).

Kann sie doch nicht einfach so zu einem Spaziergang einladen.

Weiß ja nichtmal, was sie so für Hobbys hat (außer Gitarre zu spielen) bzw. sonst in der Freizeit macht.

Du meinst also, nicht unbedingt gleich was versuchen, sondern warten, bis man sich zufällig mal ALLEINE trifft?

Gruß
Hobbybauer

JamesBondy

Gehst Du nie ins Kino? Das ist doch immer was nettes, man kann vorher noch was trinken gehen, danach kann man im Kino die Sache erstmal ein wenig sacken lassen und ist nicht die ganze Zeit gezwungen zu reden, und danach kann man ja sehen, ob man evtl. den Abend noch fortsetzt, wann anders wiederholen möchte oder auch keinen Bock mehr hat. Oder geh halt in die Eisdiele... ihr werdet doch nicht irgendwo in der Landschaft wohnen, wo es überhaupt nix gibt

Tja, Dir wird nix anderes übrig bleiben, als auf den Zufall zu warten, da du nicht der aktivste Typ bei sowas bist... und da hat man es schwerer, weil da einfach die Treffpunkte seltener gestreut sind.

Enrique

Hallo Hobbybauer,
kann mich eigentlich James nur anschließen mit dem was er schreibt.
Vielleicht noch "kurz", um die Geschichte zu Ende zu erzähen, zu meinen damaligen Erfahrungen.
Ich war damals zwischen 16 und 17 und habe irgendwann fast jeden freien Nachmittag genutzt, um mit dem Fahrrad in dem Park unterwegs zu sein, in dem sie ihren Hund ausführte. Das war damals als Schüler und drei Jobs nebenbei gleichzeitig ein erhebliches logistisches Problem . Ich hab sie dann auch gesehen, aber dann wurde mir klar, dass das mit dem Fahrrad keine wirklich gute Idee war, denn ich wollte sie ja nicht nur sehen, sondern auch sprechen. Also war ich dann mal (und ich glaube nicht nur einmal) mehrere Stunden dort unterwegs. Immer zähneklappernd -entweder vor Kälte oder vor Aufregung - meistens wegen beidem. Aber damals im Oktober oder November kam sie nicht. Aber was mir glaube ich nie ganz klar war: ich hatte keine Ahnung, was ich dann mit ihr anstellen wollte. Ich hatte zwar ein Cafe in der Nähe ausgespäht, hatte auch immer genügend Geld dabei (einen großen Schein - ich wollte ja Eindruck machen), aber was ich dann mit ihr sprechen wollte, glaube ich heute, wusste ich eigentlich nie so recht. Irgendwann später, einige Wochen, wenige Monate vielleicht, hatte ich dann doch Glück. Die Bilder vom "club der toten Dichter" vor Augen und "Carpe diem" im Kopf bin ich dann auf sie zugegangen. Ich war total aufgeregt. Ich weiß nicht mehr, was ich gesagt habe, aber ich habe sie jedenfalls auf einen Kaffee eingeladen. Sie konnte aber - komischerweise - nicht stande pede, aber ich oder vielleicht sogar sie selbst meinte, das könnte man ja in den nächsten Tagen mal tun. So weit - so gut.
Aber was dann folgte, kann ich Dir heute nicht mehr erklären. Obwohl ich sie weiterhin jeden Tag gesehen habe, war ich nicht mehr in der Lage oder besser: wollte ich sie nicht noch einmal ansprechen. Ich glaube, ich habe einfach gemerkt, dass uns letztendlich nichts verbunden hatte -und ich glaube, ich empfand alles ein wenig "zwanghaft": das kennenlernen, das ansprechen, usw. usf. Ich bin - auch wenn mir das wohl im RL keiner so recht glauben mag, eher schüchtern und brauch - um mich wirklich wohl zu fühlen, ein vertrautes oder zumindest angenehmes Umfeld. Das fehlte mir wohl.
Ein paar Monate später dann lernte ich dann in unserer Gemeinde ein Mädchen besser kennen, die wie ich ministriert hat. (deshalb bin ich glaube ich auch über deinen thread gestolpert). Da war es ganz klar, dass wir uns öfter sahen und wir konnten uns dann auch auf einer "natürlichen" Basis kennen lernen, bevor wir zusammen kamen.
... *schwelg*
Was ich Dir sagen will ist, mach Dir vorher ein wenig Gedanken, wie Du sie noch kennen lernen kannst. Irgendwie lockerer, so, dass Du nicht den Eindruck hast, du musst jetzt aus vollen Rohren schießen. (ich glaube, das war damals mein Gefühl, obwohl das objektiv gar nicht so gewesen sein muss). So, dass ihr euch kennen lernen könnt. Wäre ich damals ein wenig schlauer gewesen, hätte ich den Kontakt mit einer ehemaligen Klassenkameradin eines Freundes nutzen können, um sie kennen zu lernen. Das wäre für mich damals besser gewesen. Aber ich hab ja keine Ahnung, ob dieses "ran die Buletten" nicht doch eher deinem Temperament entspricht.

Übrigens: ich hab besagte Frau einige Jahre später zufällig in einem Flieger wieder getroffen. Wir haben uns dann kurz angelächelt und "Hallo" gesagt - ich glaube, ich bin damals noch ziemlich rot geworden.

JamesBondy

Enrique, da muss ich auch immer an meine früheren Aktionen denken Als ich noch Zivi im Behindertenfahrdienst war, war ich öfters mal in einer Arztpraxis, wo ich eine nette Sprechstundenhilfe kennengelernt habe. Wir hatten uns immer wenn ich da war zwar ganz nett unterhalten, aber feige wie man als Mann nun einmal ist, habe ich mich nie getraut, sie mal zu fragen, ob wir nicht mal usw.
Nun gut, ich wusste, dass sie kein Auto hat, und nach Feierabend immer einen recht weiten Weg zum Bus laufen musste... da habe ich es dann auch mal mit der "Nachhelfmethode" probiert *gg*, und bin fast jeden Tag nach Feierabend immer mal dort in der Ecke vorbeigefahren. Und nach ein paar Wochen habe ich sie dann endlich mal gesehen auf dem Weg zum Bus. Vorher hatte ich mir aber auch nie wirklich die Frage gestellt, was mach ich wenn ich sie sehe!?! Bringt mir im Endeffekt auch nicht so viel, wenn ich dann im Auto an ihr vorbeifahre und mal doof winke Ich habe mich dann (wirklich spontan) entschlossen anzuhalten, ohne großen Plan, was ich jetzt erzählen solle. Sie ist tatsächlich eingestiegen, und ich hab ihr angeboten, sie zum Bus zu bringen. Unterwegs hab ich dann endlich mal die Chance ergriffen, sie zu fragen, und die Antwort war (für mich damals völlig überraschend), "ok warum machen wir das nicht sofort?" *lol* Sind wir also nicht zum Bus sondern in die nächste Eisdiele gefahren. Insgesamt haben wir dann an dem Tag noch einen netten 5-stündigen Abend verbracht, ich hab sie dann auch nach hause gefahren.
Wir waren dann noch ein paarmal zusammen weg, was trinken, Kino usw. aber letztendlich ist da nichts draus geworden außer einer Freundschaft, weil dieser berühmte Funke letztlich nicht übergesprungen ist. Aber egal, der erste Schritt war jedenfalls gemacht, und obwohl es Unmengen an Überwindung gekostet hat, war es am Ende so, dass es sich doch irgendwie gelohnt hat, und gestorben bin ich weiß Gott nicht dabei.
Was wollte ich jetzt damit sagen? *lol* Man kann durchaus mal versuchen, dem Glück etwas auf die Sprünge zu helfen, nur sollte man es nicht übertreiben, und wenn die "künstlich" herbeigeführte Situation dann endlich eintritt, muss man auch versuchen, sie möglichst sinnvoll zu nutzen. Und vor allem muss man sich klar machen, dass die ganze Sache mit dem Ansprechen oder Fragen gar nicht so schlimm ist, wie man sie sich vorher vorstellt oder ausmalt, und dass in den meisten Fällen diese Angst sogar unbegründet ist.

Hobbybauer

Hallo ihr zwei,

@JamesBondy:
Nein, war noch nie so im Kino , das nächste ist mind. 10 km weg.

Das Einzige hier im Dorf ist ein Jugendtreff (s. o.), mal irgendeine Info-Veranstaltung, Feste, eine Weinstube (40 +) oder eben die Kirche.

Es ist mir schon öfter passiert, dass ich durch übereilte Entscheidungen/Aktionen "auf den hinteren Wagen gekommen bin", allerdings weiß ich auch aus Erfahrung, dass manche Chancen im Leben nur einmal kommen, wenn man dann zu lange wartet, guckt man auch in die Röhre.


Wenn das Wetter mitspielt und ich noch genügend Helfer bekomme, würde ich am Wochenende eine Art mobile Arbeitsbühne brauchen.

Soll ich nun zu ihrem Vater gehen und fragen (evtl. über sie?), ob er seine Kombination noch vermietet (Preise sollen ziemlich hoch sein, es ist allerdings auch bekannt, dass ich versuche, Preise runterzuhandeln) oder würde mir das eher vollends "das Genick brechen"?

Was meint ihr dazu?

Danke und Gruß
Hobbybauer

"Ein Lächeln ist die kürzeste Entfernung zwischen Menschen." #gruebel#

JamesBondy

Nun ja, prinzipiell ist das ja nicht schlecht, weil du dann ein Thema hast, um Dich mit Ihr zu unterhalten, und erstmal einfach diese Hemmung des ins Gespräch kommen überwinden zu können.... allerdings setzt das ja immer noch voraus, dass Du sie irgendwo mal triffst oder siehst, um Dich mit Ihr unterhalten zu können. Und das war ja bis jetzt eigentlich das Hauptproblem, oder? Aber wenn sich diese Möglichkeit ergibt, dann mach es eben so... aber dann nimm diese Arbeitsbühne nur als Gesprächsansatz und nicht als ausschließliches Gesprächsthema...