Wusch

letzte und smith
ihr redet am thema vorbei.

B.Smith

Ich halte meine Flirt Chats gerne im Café ab. Da ist die ganze Physis Physik greifbar

dieLetzte

Sehr richtig, konstruiert. Aber nicht gesehen.
Es sei denn, das wäre dasselbe. Aber dann ist schon gar nicht mehr einzusehen, worin der große Unterschied zwischen einem Film/Foto und einer Live-Ansicht bestehen soll.

B.Smith

Das Sehen besteht aus der Optik und der Verarbeitung der Bilder.

Der Unterschied (zum x-ten Mal) liegt darin, zwei Bilder gleichzeitig auszuwerten. Glaub' mir einfach, es hat schon seinen Sinn, üblicherweise zwei Augen zu besitzen. Ein Foto bietet beiden Augen das selbe Bild an. Es erscheint daher flächig.

Gute Nacht.

dieLetzte

"Sehen besteht aus der Optik" ist ja Quatsch.

Davon rede ich doch die ganze Zeit.
Wenn du sagst, "Sehen ist Konstruieren", dann musst du auch sagen,
dass Sehen sowieso sehr viel mit "Hinzudichten" zu tun hat.

Das ist völliger Blödsinn. Entweder du siehst mit beiden Augen dasselbe oder nicht dasselbe. Das kann nicht vom Gegenstand abhängen.
Vom Gegenstand abhängen kann höchstens, wieviel du dir dazudichten musst.

Kalle_Blomquist

BSmith hat vollkommen recht. In meinem Stammforum hätte ich jetzt geschrieben: Nixblicker.

Das Sehen besteht aus der Optik und der Verarbeitung im Gehirn. Deswegen kann man besipielsweise endlos über Farben streiten.
Deswegen sehen Menschen was sie sehen wollen. Deswegen sieht ein Blinder mit dem Herzen oft besser als ein Normalsichtiger. So ist zum Beispiel auch die Wunderheilung eines Blinden von Jesus leicht zu erklären. als Methapher.

GreenGoblin

@dieLetzte & B.Smith

"Recht haben" wird überschätzt.


Aber um eurem Leiden mal ein Ende zu setzen:

Ihr habt beide Recht: B.Smith hat erklärt, wie "sehen" nunmal funktioniert. IST SO.
DieLetzte hat darauf gepocht, dass unser AUGEN das zusammensetzen zweier Bilder, die "Projektion" des Raums nicht "vornehmen", sondern unser Gehirn.

Großartiges Beispiel für die Nutzlosigkeit von Goldwaagen und "Recht-Haben-wollen". Danke dafür.

Zeitbombe

von fotos halte ich nicht viel, denn ich hatte schon den fall dass ich eine nicht erkannt hab und das war kein bearbeitets bild ganz normale aufnahme von vorne wie ein passbild absolut aktuell

traurig112

Was unser Gehirn "sehen" will bzw. kann? Nehmt Euch mal selbst auf Video auf und schaut Euch dass dann an. Was fühlt, denkt Ihr dann über Euch? In der Regel etwas völlig anderes als im Alltag oder vor dem Spiegel. Man nennt das Selbstwahrnehmung. Da haben die eigenen Augen wenig mit zu tun, sondern vor allem die der Mitmenschen. Diese geben einem ein Leben lang Rückmeldungen über die unser Gehirn nach und nach ein Selbstbild definiert. Natürlich macht man sich auch seine eigenen Gedanken, die das mitformen, aber alles basiert und erwächst letztlich aus dem Input von außen. Entscheidend ist, was das eigene Gehirn daraus macht.

Vor Liebe blind zu sein ist ebenfalls ein schönes Beispiel. Das kann man wörtlich nehmen. Man sieht einfach das Negative nicht mehr, selbst wenn andere es einem zeigen wollen. Unsere Wahrnehmung ist mehr Schein als Sein. Seid Euch darüber im Klaren, dass niemand die Welt genauso sieht wie ihr, egal wie sehr er sich anstrengt. Im Prinzip kann sich ein Mensch alles "einreden" oder alles "sehen" was er sehen will, hängt nur vom Grad der Verzweiflung (oder des Willens) ab. Wir wollen objektiv sein und lassen nur das letzte Trugbild los um ein neues anzunehmen. Niemand kann die Welt sehen wie sie "ist", denn eigentlich "ist" sie erst in jedem von uns und nicht unabhängig von uns - zumindest können wir keine unabhängige Welt erfahren. Jeder hat seine eigene Welt und es gibt eine kleine Schnittmenge über die man sich mit anderen Menschen austauschen kann, die man mit ganz besonderen Menschen auch mal teilen kann. Diese Erfahrung ist so intim und so besonders, wie nichts anderes auf dieser Welt. Vielleicht würde Empathie (bitte keine Telepathie) uns allen weiter helfen

So, und nun wieder zum Thema: JA, es ist durchaus möglich und auch nicht ganz unwahrscheinlich, dass man sich Menschen im Internet schön redet. Das hängt aber von einigen Faktoren ab. Ein unscharfes Bild oder eines von jemandem, der mir nicht rein äußerlich gefällt kann ich mir nur schöner reden/denken, wenn ich dazu einen starken Antrieb habe, z.B. das übermächtige Verlangen "jemanden" zu finden/zu bekommen, nicht genau die Person auf dem Bild, sondern die Person, die ich mir wünsche. Die ich vielleicht vermisse (also schon mal kannte).

Das ist brandgefährlich, weil es funktioniert! Ich habe das Mädel im Frühjahr auf dem Bild gesehen, und dachte/spürte - ist ne Hübsche, Süße, aber im Sinne von - findet jeder so, Stereotyp, nichts hat geklingelt oder gekickt. Zusätzlich dachte ich gleich, "ist nicht mein Typ", "würde ich nie ansprechen, solche Frauen stehen eh nicht auf Dich", usw. Da kommt viel zusammen. Hab sie dann kennengelernt und mich in sie verknallt, kann man nicht anders behaupten. Sie halt nicht. Heute weiß ich dass es aus purer Verzweiflung passiert ist, denn sie ist nicht der Typ Frau, mit dem ich klar komme, den ich lieben könnte. Sie ist viel zu hart, viel zu kalt, viel zu einfach für mich. Und ich bin ihr zu weich, zu empfindsam, zu tiefgründig. Kann man nichts machen. Weh tut's trotzdem. Vor allem dass man sich selbst so täuschen konnte und soviel Zeit, Gefühle und Aktivität "vergeudet" hat - und am Ende lediglich die Erkenntnis übrig bleibt - aber die ist ja auch was wert.

Monita

Schöner Beitrag,Traurig.
....und dieser Satz könnte von mir stammen:
Zum Thema:
Ich weiß nicht,ob man sich im Internet die Menschen schönredet...da ich bisher keinen aus dem Internet getroffen habe.
Zumindest weiß ich,das die ganze Lebendigkeit nicht sichtbar ist.
Die Lebendigkeit durch Mimik/Gestik/Stimme und vorallem der Augen.
Auch das Reagieren und Agieren in Alltagssituationen bleibt doch weitestgehend verborgen.
Also alles Dinge,die die Gesamtheit der Persönlichkeit erst ausmachen.