AndrewAustralien

The Bruce, kannst Du mir bitte ein Link geben, oder den Namen des Threads sagen (so das ich es aussuchen kann), ich würde den Thread gern lesen.
Danke

Sailcat

versuche es mal. das wird allerdings eine ziemlich herausforderung für dich
wenn ich richtig informiert bin, warst du noch nie in der schweiz. das macht es für mich noch bizarrer, daß du auf diesen paß stolz bist.
sag' doch einfach, du bist froh, daß du ihn hast. das könnte ich noch verstehen. aber stolz? hm ...

TheBruce

Damit Du mich danach sofort wieder auf die "fuck-you"-Liste packst? Böseböse war icxh da wohl.....

Nö, dauert sicher ewig, das rauszusuchen, mach mal lieber selbst...

AndrewAustralien

Also.
Es gibt 2 Staaten auf dieser Erde, in denen man ohne die VOLKSZUGEHÖRIGKEIT sofort (bei Einreise) eine Niederlassungsbewilligung bekommen kann. Die sind Kanada und Australien. (Ok, unter gewissen Umständen gehört auch die USA dazu aber das ist ja nicht einfach!)

Nach nur zwei jährigem Wohnsitz darf man in Australien die Einbürgerung beantragen. Dies wird nur dann verweigert, wenn man seriöse kriminelle Vostrafen hat. (Mord, Vergewaltigung, Menschenschmuggel). Man muß nicht einmal Englischkentnisse haben. (Man muß das Eid auf Englisch sagen können, außerdem nichts).
Das Eid ist an "Queen Elizabeth" in London (nicht an Australien).

Die australische Staatsangehörigkeit ist schon deswegen etwas wertlos.

Außerdem habe ich die nur weil ich hier geboren bin. (Habe die niucht beantragt)

1901 wurde Australien theoretisch von GB unabhängig. Denn, am 1.1.01 tritt die australische Verfassung in kraft.
Die australische Verfassung ist NUR ein Gesetz des britischen Parlamentes (Commonwealth of Australia Constituion Act UK 1900).
Mit dem britischen "Westminster Statute 1936" bekamen Australien, Kanada, Neuseeland die wirkliche Unabhängigkeit.

Erstes Gesetz des australischen Parlamentes 1900 "White Australia Act 1900" (Menschen aus Asien und Schwarzen waren gesperrt).

1948 kam dann das "British Nationality Act 1948" Dem nach waren in Asutralien geborene, in Kanada, Neuseeland und in anderen Kolonien geborene nicht mehr Briten.

Dann kam ja das "Australian Citizenship Act 1949"
Einbürgerungsfristen:
- Untertanen der britischen Monarchie - keine Frist
- Menschen weißer Hautfarbe außer Deutschen - 5 Jahre
- "Neger" und bis 1955 Deutsche - 10 Jahre
- Menschen aus Asien - 20 Jahre

(Erst seit 1975 war dieses Gesetz nicht mehr rassistisch)

Erst seit 1968 haben die Ureinwohner die Staatsbürgerschaft und das Wahlrecht.

Soll ich dann stolz auf dieses Land habe?? (Nicht vergessen, daß auch die bösen Deutschen seit 1945 keine rassistische Gesetze hatten)

Das ist ja ein Grund.
Das ist eigentlich ein wichtiger Grund, warum ich dieses Land etwas beschissen finde. Es gibt ja auch andere Gründe - Vietnam, Irak, Verbot auf die kommunistische Partie (wovon Du sicher nichts wqeit!) usw usw.

Aber noch wichtiger - am wichtigsten - ist für mich die Frage der Herkunft.
Die "kultur von Austzralien" ist die Kultur der Aborigines (Ureinwohner). Dies sind ein Volk. Ich bin nicht Mitglied dieses Volkes.
Der Vater meines Großvaters war Grieche und deshalb habe ich einen griechischen Nachnamen.
Die andere Ahnen meines Vaters sind alle Briten.
Die Ahnen meiner Mutter (und meine Mutter selbst) sind alle Schweizer.
Die "schweizerische Eigenschaft" ist deshalb die "stärkste" bei mir.
Auch weil meine Ahnen aus UK im 19 Jahrhundert nach Australien kamen, wogegen selbst meine Mutter bis zu ihrem 29. Lebensjahr in der Schwei wohnte (außer 2 Jahren in UK als Au Pair).
Meine Großeltern, die im Kanton AR (Appenzell Außerrohden) wohnten, waren in meinem Leben 3 mal in Australien.
Die Mutter meines Vaters ist vor meiner Geburt gestorben, der Vater meines Vater ist als ich 17 war gestorben, wurde auch hier geboren, hatte seine Kulute auch von UK abgeleitet.

Also wenn ich dann an die Kulturen meiner Ahnen denke, dann ist die schweizerische ganz klar am nähesten.
Also fühle ich mich irgendwie an die Schweiz "verbunden", obwohl ich nie da wohnte (ich war mal da, aber als Kleinkind).

Dazu soll ich auch sagen, Nationalität ist in Australien immernoch sehr wichtig.
Wer hier geboren mit nur britischer Herkunft ist, der heißt "a skip" (nach dem Kangaroo "Skippy" in einem berühmten TV Programm).
Früher war der Begriff "wog" (Italiener und Griechen) eine Beleidigung, jetzt sind diese aber recht stolz darauf. DIe verschiedene ethnische Gruppen in Austzralien, egal aus welchem Teil der Erde, bleiben zusammen. Freundschaften durch verschiedene Kulturen sind kein Problem, sind häufig, sind normal, aber kommt es zur Frage der individuellen Identität, zur Frage der Wahl des Ehegatten usw, DANN ist die Volksgruppe enorm wichtig.

Diese Nation hat weniger Rechtradikalismus und "ethnische Gewalt" als Deutschland und viele andere Länder. Hier leben (fast) alle friedlich zusammen. -- Weil nur die Aborigines, wovon es etwa 200.000 aus einer Bevölkerung von etwa 19,5 Mio. gibt, hier einheimische sind. Der Rest kann mit allen anderen leben, bleibt aber der Volksgruppe treu.
Und ich gehöre 50% zur schweizerischen Volksgruppe und 50% zu anderen, die kulturell von mir wieter weg sind.

Außerdem existiert die Schweiz kontinuierlich seit 1291 und die Schweiz ist seit 1848 ununterbrochen eine friedvolle Demokratie gewesen. (außer kurz im Jahre 1874, dann gab es den Sonderbundskrieg). Weder Deutschland noch Australien noch vile andere Länder sind seit 1848 ununterbrochen frei und demokratisch (Nur UK fällt mir jetzt ein).

Naja, vielleicht gelte ich bei Dir, Sailcat, oder bei anderen LT User als "rassist" oder "rechts" oder sogar "rechtsradikal" weil ich die Volkszugehörigkeit für wichtig halte.
Ich glaube aber, diese für nicht wichtig zu halten ist eine deutsche Tendenz, und mit deisem Thread wollte ich ja herausfinden, ob das so ist und/oder warum.

Ich glaube es gibt Unterschiede zwischen Menschen, die auf die Volkszugehörigkeit zurückzuführen sind, genau sowie es auch Unterschiede gibt, die andere Gründe haben (Erfahrungen, soziale Klasse, Studium, Arbeit, Wohnort, Beruf usw)

Sailcat, es gibt in Australien eine Organisation namens "Returned Services League" (RSL). Diese besteht aus der Mehrheit der Soldaten und ehemaligen Soldaten Australiens.
Die organisieren auch das "ANZAC Day March" (jedes Jahr zur Erinnerung an die 2 Weltkriege)
ANZAC - Australia and New Zealand Army Corporals.

Leiter dieser Organistion ist ehemaliger Soldat Bruce Ruxton.
Vor 2 Jahren wurde mal vorgeschlagen, auch die deutsche und japanische Soldaten und deren NAchwuchs sollen teilnehmen dürfen. Darauf aber Bruce Ruxton "Nein, die Deutschen kennen immernoch nur Haß, wir haben nicht gegen diese Schweine gekämpft um die jetzt beim ANZAC March einzuladen, die sind unsere Feinde". Und das im Jahr 2001! Der Briuce Ruxton ist *keineswegs* typische Australier. Aber wenn man dementieren will, daß Volkszugehörigkeit/Nationalität wichtig ist, erstens ist das m.E eine typische deutsche Antowrt, zweitens ist das einfach nicht die Wahrheit.

Die Schweiz ist die mir am nahesten liegenden Quelle meiner Volkszugehörigkeit, und wenn ich dann bei Dir Sailcat oder bei anderen "rechts" oder "radikal" oder "rassistisch" oder sogar "krank" bin weil ich das für wichtig halte, dann egal.

Ich bekomme per Post Stimmzettel für alle Abstimmungen und Wahlen auf Bundesebene in der Schweiz, und ich informiere mich recht gut, schicke die Stimmzettel dann zurück und nehme deshalb Teil am politischen Leben in meinem Land

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Wer in Australien geboren ist und hier aufwächst als Kind eines deutschen Elternteils, der ist auch deutscher Bürger.
Soll man ihn diesen Staus entziehen?!

AndrewAustralien

1. Es heißt nicht "fuck you Liste" sondern "Ignore liste".
Aber das ist ja Dein kleiner Versuch schlau zu sein, ja?
Wenn Du nur mit Leuten Deiner Meinung intelligent reden kannst, dann liegen die Vorurteile bei Dir

2. Nein, das dauert zu lang. Ich suche es nicht raus.

TheBruce

Och Andrew, nicht immer gleich sauer sein.
To be fucked or to be ignored, what's the difference?

Aber es würde tatsächlich viel zu lange dauern, das herauszusuchen. Danach würdest Du denken, "this guy had been so fucked up years ago" und auch "he hasn't changed a single bit in being fucked up" bis heute, aber Du hättest Dir die Mühe gemacht, das herauszusuchen. Daher ist es besser früher Scheiße gewesen zu sein, als zu wissen, daß ich schon immer Scheiße war!?

Let's live a pleasant fiction, shouldn't we?

AndrewAustralien

Ok fair enough, no hard feelings.
Ich hoffe du verstehst "no hard feelings" denn diesen Spruch kenne ich auf D nicht

Let's live a pleasant fiction "shall" we, heißt es - ja, das machen wir!

Nein, ich bin nicht sauer auf dich.
Wie ich schon im anderen Thread (Name davon habe ich vergesen) sagte, sind deine Beiträge meistens zu intelligent, um ignoriert zu werden.

Morgen versuche ich den Thread zu finden.

TheBruce

Dabei wollte ich nur ein blödes fucking Gladiator-Zitat abwandeln....... ahrgh.....

mariposa

Ich bin auch nicht auf Dinge stolz, fuer die ich nix kann, deswegen bin ich auch nicht stolz Deutsche zu sein.

Ich habe aber Deutschland nicht den Ruecken zugekehrt, weil ich das Land scheisse finde, sondern weil ich gerne andere Laender und Kulturen kennen lerne.

Was ich richtig scheisse in D. finde, ist das Wetter... das Sozialsystem ist allerdings tatsaechlich das Beste, was ich bisher erlebt habe...

So richtig erlebt habe ich das Gesundheitssystem nur in Spanien.
Von meinen Verwandten in Frankfreich weiss ich, dass sie immer etwas Geld fuer Arztbesuche besonders fuer Zahnarztbesuche zuruecklegen. Von einem dt. Arzt, der jetzt in Australien arbeitet und vorher in Norwegen gearbeitet hat, weiss ich, dass beide Systeme schlechter sind als das Deutsche, sagt er jedenfalls.

Wenn man in Spanien nur staatlich versichert ist, dann bekommt man einen Arzt in seinem Bezirk zugewiesen. Will man z. B. zum Augenarzt, muss man erst zu seinem Bezirksarzt, der natuerlich hoffnungslos ueberfuellt ist. Ich war zu geizig fuer eine private Krankenversicherung, bei der man sich auch nicht die Aerzte aussuchen kann, aber man kann zumindest aus einer Aerzteliste aussuchen, und man freie Krankenhauswahl, und man hat Recht auf sofortige Operationen, wow. Zahnarztkosten sind auch da nicht dabei. Als ich mal 40 Grad Fieber hatte, war mir alles egal, und ich nahm mir einen deutschen Arzt, der um die Ecke war. Der war total nett und hat mir nur 30 Euro abgenommen, das zweite Mal war mir auf der Arbeit schlecht, und ich ging zu einem anderen Arzt, der hat mir fuer eine Untersuchung 300 Euro abgenommen, der A...., Zuschlag fuer meine Nationalitaet uebrigens. Habe mir das Geld von meiner Urlaubskrankenversicherung unerlaubterweise ersetzen lassen, aber trotzdem.

Es werden tatsaechlich innerhalb der EU noch Unterschiede gemacht. Wenn man in Spanien z. B. vor ner Disco sagt, dass man Resident ist, wird's uebrigens oft billiger. *hehe* Generell bekommt man mit der Residencia 20 % Verguenstungen, z. B. bei oeffentlichen Verkehrsmitteln, Fluegen, das weiss kaum ein Tourist...allerdings ueberprueft kaum noch ein Mensch, ob man die Aufenthaltsgenehmigung hat, obwohl sie eigentlich noch obligatorisch ist. Ich habe mich mit all den illegalen Suederamerikanern und Marrokanern im Amt anstellen muessen. Etwas uebertrieben finde ich.

War jetzt etwas off-topic, ist mir aber gerade so eingefallen....

Hm, Andrew, wenn du fragen wuerdest, warum man froh ist, in Deutschland zu wohnen, dann bekaemst du sicher viele positve Antworten. Ich habe viele Bekannte, die Deutschland sehr schaetzen und FROH sind, Deutsche zu sein...

Das gute deutsche System haelt mich aber nicht davon ab, in schlechter organisierte Laender zu reisen, zumindest solange ich zwei gesunde Haende habe...vielleicht aendert sich das auch, wenn ich Kinder habe, keine Ahnung....

Luthor

Stolz auf ein Land - sein Land sein, was bedeutet das? Man ist unumwunden stolz, ohne wenn und aber. Oder man ist stolz nur auf die guten Dinge und Errungenschaften!
Ich identifiziere mich stark mit meiner Kultur und Geschichte. Das prägte mein Selbst, es gehört zu meiner Identität.
Was macht man mit den schlechten Dingen - ignorieren, nicht erwähnen, verschweigen?
Wie geht man damit um, wenn man plötzlich gar keinen Grund zum Stolzsein hat? Verliert man seine Nationale Identität?

Positiv:
Ich finde es gut aus einem Land zu stammen, das es nicht nötig hatte, eine Verfassung in Schriftform zu fixieren.
Ich finde es gut, aus einem Land zu stammen, das sich trotz vieler Einflüsse Eigenständigkeit bewahrt hat.
Ich finde es gut, aus einem Land zu stammen, das sehr, sehr früh die "Demokratie" für sich entdeckt hat.

Negativ:
Ich finde es nicht gut, in einem Land zu leben, das sich gegen den Willen der Bevölkerung wendet.
Ich finde es nicht gut, in einem Land zu leben, das Preventivkriege befürwortet.
Ich finde es gut, in ein Land gehen zu können, das ich mir aussuchen kann. Ich kann leben, wo ich will. (= positiv)

Meine (nationale) Identität habe ich nicht verloren. Auch nicht mein Selbst. Was mich einmal geprägt hat, geht nicht so schnell verloren. Stolz aber ist vergänglich. Es hat keine Substanz.
Kultur schon.