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Alt 11.04.2003, 19:58   #1
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Warum seid Ihr nicht stolz auf Deutschland?

*Wieder ein kompliziertes Thema von mir*
(Und wer kein Interesse hat oder mich wegen dieses Thema beleidigen will - bitte dann per PN, danke)

@ Sleepy - ich glaube, Streitgespräche ist die beste Sektion für dieses Thema, wenn nicht, bitte mal verschieben, danke
---------------

Also, ich habe seit Jahren von Deutschen hier in Australien, im Internet, und jetzt im Lovetalk gehört, man ist nicht stolz auf Deutschland.

Deshalb stelle ich die Frage – warum nicht?

Denn,

1. Wer nach dem Jahre 1945 geboren ist, der kann keine Schuld an die Geschichte haben. (Auch nicht wer vor 1945 minderjärig war oder nur wegen Todesbedrohung gehandelt hat)

2. Seit der Gründung der Bundesrepublik 1949 gibt es in Deutschland eine starke Demokratie. Leider wohnt die Mehrheit der Weltbevlkerung immernoch nicht in einem demokratischen Rechtstaat.

3. Deutschland hat sich an die Kosten des Wiederaufbaus in Kriegszonen und Drittweltstaaten mehr als viele andere „reiche“ Nationen beteiligt.

4. 1945 lag Deutschland in Ruinen, wie viele andere Staaten in Europa, und jetzt ist die BRD eine der reichsten Ländern der Welt – und das nicht nur wegen des Marshallplans.

5. Die Völker aller Deutschlands Nachbarstaaten dürfen stolz auf das Land bzw. die Volkszugehörigkeit sein. Die Australier auch.

6. Der Sozialstaat in der BRD ist einer der besten und erfolgreichsten der Welt. (Nach Skandinavien)

7. Jedes Jahr beantragen mehrere tausend Ausländer in Deutschland Asyl. Egal, was man von der ganzen Sache betr. Asylpolitk hält, diese Leute wollen nicht nach Deutschland weil es ein Haufen Scheiße ist, sondern, weil es ein erfolgreiches reiches Land ist.

8. Australien hat sich an dem Vientnamkrieg beteiligt, und zwar mit obligatorischem Militärdienst. Dem Grundgesetz nach genießen alle, die dazu gezwungen sind, Militärdienst außerhalb der eingenen Landesgrenzen zu leisten, Asyl in der BRD. Deshalb gibt es auch etwa 200 Australier, die in Deutschland immernoch (wegen der Strafe fals die zurückkommen) Asyl genießen. **Das** habt ihr nicht gewußt, glaube ich!

9. Deutsche Produkte sind weltweit befragt, wegen der hohen Qualität.

10. Die Deutschen haben, mindestens in Australien, keinen schlechten Ruf mehr wegen der Geschichte. Man hat hier zwar Vorurteile, generell aber nicht gegen Deutsche.

11. Auch die Russen sind, und dürfen, stolz auf Rußland sein. Obwohl Stalin auch KZ Lager hatte und mehrere Millionen getötet hat. (in anderen Staaten wo es wegen des Staates zu Massenmord gekommen ist, ists auch so)

Anscheinend ist es so, daß jemand der in Deutschland sagt „ich bin stolz, Deutscher zu sein“ irgendwie als „rechts“ einzustufen ist.

Das verstehe ich als Nichtdeutscher einfach nicht.

Denn, wie ein Lovetalkchatter mal zu mir am Telefon sagte – wer dann sagt „ich bin stolz, Australier zu sein“, der wird ganz komisch angeguckt aber in Ruhe gelassen.

Nein, ich behaupte hiermit nicht, daß die Geschichte nicht wichtig ist oder daß man sie vergessen soll
Nein ich will hiermit nicht dementieren, daß man die Geschichte immernoch lernen soll
Nein, ich will hiermit nicht behaupten, man soll „so stolz“ sein, daß man dann glaubt, sein eigenes Volk ist irgendwie wichtiger oder besser als andere. (so eine Meinugn ist ja scheiße, wir sind alle Menschen)

Ich als Nichtdeutscher glaube aber, ihr könnt ja stolz auf die Bundesrepublik und die Deutscheigenschaft sein, ohne „rechts“ zu sein. Und ihr sollt das sein.
Ihr habt auch in Australien den Ruf, über Deutschland gleichgültig zu sein – das schadet den Ruf der Deutschen mehr als es Deutschlands Ruf im (nichteuropäischen) Ausland steigt.

Meinungen bzw. Antoworten bitte!!!....................................
 
Alt 11.04.2003, 19:58 #00
Administrator
Hallo AndrewAustralien, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 11.04.2003, 19:59   #2
Goatrance
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Sind wir das nicht....?
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Alt 11.04.2003, 20:51   #3
Sailcat
lass das!
 
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
man ist nicht stolz auf deutschland, weil man grundsätzlich nicht stolz auf ein land ist. ich zumindest nicht. was kann ich dafür, daß ich hier geboren wurde?
wäre es nach meinem vater gegangen, wäre ich in kanada zur welt gekommen.
das soll nicht heißen, daß ich ein problem damit habe, deutsche zu sein. ist schon okay, es lebt sich hier schließlich ganz gut (auch wenn es tausend millionen sachen gibt, die mich stören).
stolz ist ein abstrakter begriff. stolz bin ich nur auf meine eigenen leistungen. nationalität ist keine leistung.
ich kann mich mit einer kultur identifizieren. aber kann ich auch stolz auf sie sein, wenn ich nichts bahnbrechendes dazu beigetragen habe? und selbst wenn ich sowas wie goethe wäre - wäre es dann gerechtfertigt stolz auf das land zu sein? oder nicht doch lieber auf den menschen, der wunderbares vollbracht hat?

ich finde "stolz" ist ein blöder begriff in dem zusammenhang. man kann sagen, die mentalität, die kultur, die gesellschaft sagt mir zu. aber stolz?
ich fühle mich in anderen ländern mind. genauso wohl wie hier. beispielsweise liebe ich england sehr. und jetzt? ...
warten wir mal, bis luthor kommt. der kann dazu was interessantes erzählen (aus aktuellem anlass)!
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Sailcat ist offline  
Alt 11.04.2003, 20:59   #4
Zinra
Puschelmember
 
Registriert seit: 08/2000
Ort: Nähe Hanau
Beiträge: 3.199
ja... das was Sailcat sagt, gleicht in etwa meiner Meinung.
Jedes Volk hat irgendwas tolles für sich oder andere getan.
Ich bin nicht stolz deutsch zu sein, ich bin einfach nur ein Mensch, so sehe ich auch andere, egal woher sie sind, welche Abstammung sie haben, usw.
Ich kann nicht darauf "stolz"sein, dass deutsche Produkte hochwertig und dadurch beliebt sind, ich kann ebenso nichts dafür, dass Deutschland ein erfolgreiches Land mit einer starken Demokratie ist, denn ich habe mit alledem nichts zu tun.
Was habe ich für Deutschland getan, dass es so toll sein soll?
Ich bin froh, meinen Weg zu gehen, wenn dabei was Gutes heraus kommt.
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Zinra ist offline  
Alt 11.04.2003, 21:24   #5
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
man ist nicht stolz auf deutschland, weil man grundsätzlich nicht stolz auf ein land ist.
Das kann ich verstehen, aber in den meisten Ländern der Welt ist man stolz auf das Land, auch wenn das Land zur 3. Welt gehört und die Lage total beschissen ist.

Zitat:
nationalität ist keine leistung.
Ja stimmt, man wo man geboren ist, welchen Paß man hat und wo man aufwächst kann man nicht wählen.
Aber wie gesagt, viele Menschen sind stolz auf das Land in dem sie geboren sind (egal ob das gut ist oder nicht) und bei den Deutschen ists meistens etwas anders.

Zitat:
aber kann ich auch stolz auf sie sein, wenn ich nichts bahnbrechendes dazu beigetragen habe?
Ich persönlich glaube ja, wie man auch stolz auf viele andere Dinge sein kann, wozu man selber nichts beigetragen hat (Schule, Eltern, Firma, Stadt, Gemeinde, Freundin/Freund, Kinder, Fußballmannschaft usw) - einfach wegenn der Zugehörigkeit zur Gruppe, wegen des Gefühls.

Zitat:
ich fühle mich in anderen ländern mind. genauso wohl wie hier. beispielsweise liebe ich england sehr. und jetzt? ...
Aber du hast (mindestens meines Wissens) keinen britischen Paß, darfst nur als EU Bürger da wohnen, hast da nichts zu sagen. Wogegen du in Deutschland Bürger bist. Wenn Du in Not bist bekommst Du in der BRD Sozialgeld, in England aber nichts, Du müsstest das Land verlassen. Sagt das Dir nichts?! (nicht böse gemeint, Sailcat!) Ob man den Begiff "Nationalität" gern hat oder nicht, es existiert!


Zitat:
, ich bin einfach nur ein Mensch, so sehe ich auch andere, egal woher sie sind, welche Abstammung sie haben, usw.
Ja stimmt! Ich will nicht behaupten, irgendjemand ist besser als andere, weil sein Land einen höheren Wohnstandard hat oder bessere Produkte herstellen kann, keineswegs, wir sind alle Menschen.

Ich meine aber, es ist für Menschen weltweit normal, sich mit dem Eigenen zu identifizieren, ob das die Nation oder was anderes ist. Und ich glaube, man kann stolz auf einem Land oder eine Kultur sein, ohne Vorurteile oder Abneigungen gegen andere zu haben.


Würde ich England besuchen, würde ich nur ein, maximum zwei Wörter sagen müssen, bis man meinen australischen Akzent merkt (in den USA auch). Sofort werde ich dann als "Australier" eingestuft, auch wenn ich mit meinem Schweizerpaß durch den "EU Zoll" einreise (sonst habe ich da kein Bleiberecht!) Ob ich das gern habe oder nicht ist nicht maßgebend. Ob man in England Australier im allgemeinen gern hat oder nicht ist auch nicht maßgebend.
Auch wenn ein Deutscher Ausltralien besucht merkt man schnell, daß er aus Deutschland ist, auch ob man das gern hat oder nicht.

Also, der Begriff Nationalität ist noch wichtig!!

Aber Zinra, ich verstehe, was Du meinst. Ich bin selber eine "Mischung" und betrachte mich erstens als "Mensch"
Andernseits weiß ich ganz genau, wenn ich zu Euch nach Deutschland komme, werde ich wegen meines Akzentes und wegen meiner grammatikalischen Fehler als Ausländer eingestuft, ob das mich helft oder hindert, ob ich das gern habe oder nicht, so ist es, und so wird es bleiben.
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Alt 11.04.2003, 21:32   #6
Sailcat
lass das!
 
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
Zitat:
Original geschrieben von AndrewAustralien
Ich persönlich glaube ja, wie man auch stolz auf viele andere Dinge sein kann, wozu man selber nichts beigetragen hat (Schule, Eltern, Firma, Stadt, Gemeinde, Freundin/Freund, Kinder, Fußballmannschaft usw) - einfach wegenn der Zugehörigkeit zur Gruppe, wegen des Gefühls.


wäre ich böse, würde ich das als gruppenzwang bezeichnen



Zitat:
Aber du hast (mindestens meines Wissens) keinen britischen Paß, darfst nur als EU Bürger da wohnen, hast da nichts zu sagen. Wogegen du in Deutschland Bürger bist. Wenn Du in Not bist bekommst Du in der BRD Sozialgeld, in England aber nichts, Du müsstest das Land verlassen. Sagt das Dir nichts?! (nicht böse gemeint, Sailcat!) Ob man den Begiff "Nationalität" gern hat oder nicht, es existiert!
nein, ich habe einen deutschen paß. das, was du zu den sozialleistungen sagst - ich muß jetzt mal echt laut lachen. klar, woanders ist es schlimmer, aber sooo toll ist es in deutschland auch nicht. und in hundert jahren nicht so toll, daß ich auch noch stolz darauf wäre. ganz im gegenteil!
ich habe den begriff "nationalität" gar nicht geleugnet bzw. nicht gesagt, daß er nicht existiert. natürlich gibt es sowas wie nationalität. und auch eine gewisse identifikation mit der eigenen nationalität.
aber das ist doch etwas anderes als stolz.
ein zugehörigkeitsgefühl hat nach meinem empfinden nichts mit stolz zu tun. muß noch nicht mal zwingend mit der nationalität zu tun haben.


Zitat:
Andernseits weiß ich ganz genau, wenn ich zu Euch nach Deutschland komme, werde ich wegen meines Akzentes und wegen meiner grammatikalischen Fehler als Ausländer eingestuft, ob das mich helft oder hindert, ob ich das gern habe oder nicht, so ist es, und so wird es bleiben.
das ist einfach so, weil man es merkt. heißt nicht, daß es schlecht sein muß. wenn alles gleich wäre - oh gott, wie langweilig.
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Sailcat ist offline  
Alt 11.04.2003, 21:44   #7
TheBruce
Special Member
 
Registriert seit: 02/2001
Beiträge: 6.189
Zitat:
Original geschrieben von Sailcat
was du zu den sozialleistungen sagst - ich muß jetzt mal echt laut lachen.
Ich nicht, was ich an Pillen (für den Sohn) bekomme, kann sich kein Normalverdiener leisten.

Zitat:

klar, woanders ist es schlimmer, aber sooo toll ist es in deutschland auch nicht.
Doch, woanders müßte ein Penner wie ich 6 Jobs haben, damit das Kind derart medizinisch versorgt wäre.



Aber stolz bin ich auch nicht, ich bin froh... wie gesagt.
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TheBruce ist offline  
Alt 11.04.2003, 21:50   #8
Sailcat
lass das!
 
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
bruce, ich denke, man muß bei den sozialleistungen durchaus differenzieren.

was du da erzählst (mir fehlen da die erfahrungen um das zu beurteilen) klingt natürlich sehr positiv. vielleicht kann jemand anders das aus dem gesundheitswesen ja bestätigen (ich bin trotz allem skeptisch).

meine negativen erfahrungen konnte ich auf dem "bildungssektor" sammeln.
um es kurz zu machen: hätte ich damals einen auf faule socke gemacht und arbeitslosengeld kassiert, mir nebenbei einen schönen lenz gemacht - ich wäre unterstützt worden.
wollte ich aber nicht, ich wollte weiterkommen - dafür gab's dann aber kein geld. und das, obwohl ich nachweislich schön die steuersäckel mit meinem durch eben jene weiterbildung erworbenen kenntnisse auffülle!!

noch nicht mal bafög, das ich zurückgezahlt hätte gab es! und das ist wirklich bitter. nicht jeder hat soviel glück wie ich und findet einen "sponsor".
und dann wundert man sich, daß der motivationspegel im allgemeinen und speziellen eher gegen null tendiert?!
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Sailcat ist offline  
Alt 11.04.2003, 21:57   #9
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
nein, ich habe einen deutschen paß. das, was du zu den sozialleistungen sagst - ich muß jetzt mal echt laut lachen. klar, woanders ist es schlimmer, aber sooo toll ist es in deutschland auch nicht.
Die deutsche Staatsangehörigkeit bekommt man kraft Geburt gemäß dem "Staatsangehörigkeitsgesetz" (StaG) 1999 (oder bei Menschen die vor dem 1.1.2000 geboren sind gemäß dem "Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz (RuStaG) 1917) wenn ein Elternteil DEUTSCH ist.

Die britische Staatsangehörigkeit bekommt man kraft Geburt gemäß dem "British Nationality Act 1981 wer in GB geboren ist oder einen britischen Elterteil hat.

Wer mit dem deutschen Paß in UK wohnt, der muß das Land verlassen, wenn er keine Arbeit hat. Der darf nur dann bleiben, solange er eine Stelle hat.

Wer mit dem britischen Paß in Deutschland wohnt, der muß das Land verlassen, wenn er keine Arbeit hat. Der darf nur dann bleiben, solange er eine Stelle hat.

Du kannst ja sehen, daß auch sogar innerhalb der EU die Nationalität von Bedeutung ist, oder?

Und wer in Osteuropa wohnt und gemäß dem Bundesbvertriebenengesetz (BvG) 1953 nachweisen kann, daß er "deutsche Ahnen" hat, der bekommt den deutschen Paß, darf zu Euch. ((Und hier reicht der "Ahnenpaß" des NSDAP Regimes aus!!) (Lies mal das Gesetz!)

Nicht lachen Sailcat, ob die Lage in Deutschland toll oder beschissen ist - Nationalität ist wichtig.

Zitat:
das ist einfach so, weil man es merkt. heißt nicht, daß es schlecht sein muß. wenn alles gleich wäre - oh gott, wie langweilig.
Also wer in UK einen australischen Akzent hat leidet nicht darunter.
Was für einen Akzent ich auf Deutsch habe fragst Du lieber die Chatter mit denen ich am Telefon gesprochen habe, das kann ich nicht selber beurteilen.
Nein, es heißt nicht, daß es schlecht sein muß.
Aber warum merkt man das? Weil es natürlich ist!!!!!!!!

Zitat:
wäre ich böse, würde ich das als gruppenzwang bezeichnen
Gruppenzwang ist vielleicht sogar der wichtigste Grund! Der Mensch ist sozial, er liebt es, von der Gruppe akzeptiert zu sein!


Aber deine ganze Antwort ist irgendwie typisch Deutsch!!!!!!!!!
(nicht böse gegen dich gemeint)
Ich hatte mal einen Kumpel hier, der in Polen geboren ist, der aber seit seinem vierten Geburtstag in Australien wohnt.
Er war immer stolz auf Polen, auf das polnische Volk usw.
Ich habe einen Freund, der in Schottland geboren ist. Er hat den britischen und den australischen Paß. Aber nur Großbritanien ist für ihn wichtig im "patriotischen" Sinne.

Es gibt in Australien mehrere Millionen Menschen britischer, greichischer und italienischer Abstammung. Deswegen gibt es hier mindestens 3.000.000 EU Bürger. (So der austr. Bundesregierung)

Als ich an der Uni in der Deutschklasse war, habe ich bemerkt, die Hälfte hatten deutsche Ahnen.
Ich kann dir sagen, die wußten alle *ganz genau* was man machten mußte um den deutschen Paß zu behalten/bekommen.

Um einfach zu sage, wir sind halt alle Menschen - ok das stimmt, das sind wir - aber genau das zu sagen, statt stolz auf das eigene Land zu sein, ist ja etwas "Deutsch"
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Alt 11.04.2003, 22:05   #10
AndrewAustralien
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Zitat:
Original geschrieben von Sailcat
bruce, ich denke, man muß bei den sozialleistungen durchaus differenzieren.

was du da erzählst (mir fehlen da die erfahrungen um das zu beurteilen) klingt natürlich sehr positiv. vielleicht kann jemand anders das aus dem gesundheitswesen ja bestätigen (ich bin trotz allem skeptisch).

meine negativen erfahrungen konnte ich auf dem "bildungssektor" sammeln.
um es kurz zu machen: hätte ich damals einen auf faule socke gemacht und arbeitslosengeld kassiert, mir nebenbei einen schönen lenz gemacht - ich wäre unterstützt worden.
wollte ich aber nicht, ich wollte weiterkommen - dafür gab's dann aber kein geld. und das, obwohl ich nachweislich schön die steuersäckel mit meinem durch eben jene weiterbildung erworbenen kenntnisse auffülle!!

noch nicht mal bafög, das ich zurückgezahlt hätte gab es! und das ist wirklich bitter. nicht jeder hat soviel glück wie ich und findet einen "sponsor".
und dann wundert man sich, daß der motivationspegel im allgemeinen und speziellen eher gegen null tendiert?!
Der Sozialstaat in Deutschland ist einer der besten der Welt, und das ist international anerkannt, auch wenn Du Sailcat mir jetzt sagst, das ich Australien hasse und die BRD liebe. In Dänemark, Schweden, Finnalnd, Norwegen ist es besser, in UK, Frankreich, Holland ganau so gut.

In Australien dennoch aber viel, viel, viel besser als im "Weltweitem Durchschnitt".

Trotzdem würden die meisten Leute stolz darauf sein, in so einem Sozialstaat zu wohnen, auch wenn die nichts persönlich dazu beigetragen haben.

Sailcat, willst du wissen, was ich für sehr gut in Australien halte? (Bevor du wieder mal sagst, daß ich nur vom "Paradies BRD" träume? )
Im Bereich Demokratie, Meinungsäußerungsfreiheit, Toleranz hat die BRD noch viel zu lernen von der angelsächsischen (britischen) Tradition.
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