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23.04.2003, 00:15 | #1 |
Forumsgast
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Untergang der zukünftigen Hochkultur
Untergang der gegenwärtigen oder zukünftigen Hochkultur
Ich möchte dieses These anhand dieser zwei folgendenden Beispielen so gut wie möglich darstellen. 1.Bsp.: Römisches Reich 2.Bsp:: Osmanisches Reich 1. Entstehung der Großmacht Als es den Griechen, mit Hilfe des trojanischen Pferdes endlich gelang, Troja einzunehmen floh der Held Äneas, Sohn der Göttin Venus, mit einigen seiner Landsleute durch zahllose Irrfahrten im Mittelmeer nach Italien. Als Äneas nach zahlreichen bzw. verlustreichen Kämpfen, sich ein bestimmtes Territorium erobert hat, heiratete Äneas die Tochter des Königs von Latium. Der Sohn dieser Ehe, gründete die Stadt Alba Longa. Seine Nachkommen herrschten viele Generationen lang über diese besagte Stadt, bis es zu einem Streit kam, der um die Herrschaft unter den Königssöhnen Numitor und Amulius ausgetragen wurde. Numitor, der rechtsmäßige Herrscher wurde von Amulius vertrieben. Heimlich heiratete Numitors Tochter den Kriegsgott Mars. Der Kriegsgott Mars wurde stolzer Vater von zwei Zwillingen namens Romulus und Remus. Amulius, dem Angst und Bange um seinen Thron wurde, verschleppte die Zwillinge und ließ sie am Tiber aussetzen. Die Zwillingen jedoch wurden am Fuß des Palatin, von einer Wölfin gefunden und ernährt, bis sie später ein Hirt fand und aufzog. Als Romulus und Remus erwachsen waren, töteten sie Amulius und setzten ihren Großvater wieder als König ein. Und am dem Ort, an dem sie gefunden worden waren, beschlossen sie sich eine neue Stadt zu gründen. Da es um den Namen der Stadt einen Streit der Brüder gab, sollte die Entscheidung vom Flug der Vögel abhängen. Letztendlich flogen doppelt so viele Vögel bei Romulus über den Kopf, als im Vergleich zu Remus. Darum wurde die Stadt Rom getauft. Am Ende erschlug Romulus seinen Bruder, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Der Fall Roms Das Heer der Grenzsoldaten war seit den Severern (Herrscher Syriens) die erste Macht in Rom geworden. Seitdem riefen sie die Kaiser aus und beseitigten sie wieder, wenn sie ihren Erwartungen nicht entsprachen. Die neuen Kaiser waren meist thrakischer oder illiryscher Abstammung. Im ganzen war ihnen das wohl Roms und der Senat egal . Sie kämpften meist nur um ihre Existenz und konnten sich oft kaum Wochen an der Macht halten. Nur ein einziger von den drei Dutzend Kaisern, die zwischen 235 und 284 herrschten, starb eines natürlichen Todes. Alle andern gingen in Wirren und Kämpfen der damaligen Zeit unter. Dabei stieg für das Reich die Bedrohung von Außen: nach 200 schlossen sich die germanischen Völkerschaften zu Stämmen zusammen, und im Osten belebte das Neupersische Reich der Sasaniden seit etwa 226 die alten nationalen Kräfte der Perser wieder von neuem und schufen ein östlich orientalisches Gleichgewicht zu Rom. Als 260 der Kaiser Valerian in neupersische Gefangenschaft fiel, brach das Reich auseinander. Im Westen vereinigten sich Gallien, Britannien und Spanien zu einem eigenen 10 Jahre später gelang es dem Illyer Aurelian, einem tüchtigen Feldherrn, noch einmal die Kräfte des Reiches zu sammeln und die Donaugrenze wiederherzustellen, die schon von den Alemannen überrannt worden war. Sieben Kaiser kämpften in den neun Jahren nach Aurelian um ihre Anerkennung und um den Bestand des Reiches, und alle gingen zugrunde. Die Germanen waren im Osten des Reiches eingefallen. Sie durchzogen plündernd das Land und töteten Menschen und Vieh. Die Städte schlossen voll Angst ihre Tore. Die Germanen eroberten sogar Oberitalien auf ihren blutigen Feldzug. Da das Volk Roms ein sehr bequemes Volk war, verweigerte es den Kriegsdienst, um sich den schönen Sachen des Lebens zuzuwenden. So zwangen sie Germanen, für sich zu kämpfen. Das heißt Germanen gegen Germanen. Im Endeffekt brach das Reich in sich zusammen. Legionen und Zöllner etc. wurden zurückgerufen und wenigstens den Kern Roms zu festigen bzw. zu etablieren gegenüber den vielen andersstämmigen Angreifer. So weit ich weiß, gelang es den Legionären dann auch noch die Festung Roms zu halten. 2. Osmanisches Reich – die Entstehung Die Osmanen stammen von den Ogusen ab. Einer Sage zufolge reicht der osmanische Stammbaum bis auf den Propheten Noah zurück. Ertugrul Gazi (Gazi ist die Bezeichnung für Tapferkeit) stammte von dem türkischen Stamm der ogusischen Kayi ab. Sultan Aladdin brauchte die türkischen Kämpfer gegen den Ansturm der Mongolen. Für seine treuen Dienste ernannte er Ertugrul zum Kommandanten der Grenzgebiete zum byzantinischen Reich. Als Hauptsitz wählte Ertugrul Gazi die Stadt Sögud aus. Die Hauptaufgabe eines Kommandanten bestand in der Absicherung der Grenzen zum byzantinischen Königreich. Durch die Reibereien mit den byzantinischen Soldaten weiteten sich die Kämpfe immer mehr nach Europa aus. Als Ertugrul Gazi starb hinterlies er seinem Nachfolger knapp 5.000 Quadratkilometer gewonnenes Land. Die Nachfolge trat Osman Gazi, als einer seiner drei Söhne, an. Der eigentliche Gründer des Osmanischen Reiches ist Osman Gazi, dessen Namen die Dynastie auch trug. Er war sehr religiös und gehörte dem Orden der Nakschibendi an. Ständig fragte er bei seinem Scheich (Lehrer) nach, ob sein Handeln auch mit dem Islam vereinbar sei. Einst besuchte er seinen Scheich Edebal und blieb über Nacht in seinem Haus. Als er in sein Schlafgemach geführt wurde, befand sich über seinem Bett ein Qur’an. Aus Respekt vor dem Qur’an wagte Osman Gazi es nicht, sich schlafen zu legen. So nahm er den Qur’an zur Hand und las solange darin, bis schließlich seine Augen vor Müdigkeit zufielen. In dieser Nacht hatte er einen besonderen Traum. Er träumte von einem Baum, der aus der Erde wuchs, und herrliche Zweige bekam. Sein Scheich deutete den Traum am nächsten Morgen mit dem Aufblühen seiner Herrschaft. Die Äste, so sagte der Scheich, stellen die vielen Länder dar, die einst in die Hoheit des Islams fallen werden. Osman Gazi galt auch bei seinen Feinden als milder und gerechter Herrscher. Vor den eigenen Glaubensbrüdern nahm er Christen in Schutz. In seinem Herrschaftsgebiet duldete er alle Religionen. Nie waren die Steuern so günstig, wie zur Zeit von Osman Gazi. Mit dem Tod Aladdins gab es keine Autorität mehr, der sich Osman verpflichtet gesehen hätte. So wurden die eroberten Gebiete in seinem Namen regiert. Die Welt um Osman herum nahm noch keine Notiz von ihm. Erst als Osman Gazi 1301 vor der Kujun-Hissar-Burg steht, und sie einnimmt, erkennen die anderen Mächte, dass eine neue Kraft auf dem Kriegsschauplatz in Erscheinung getreten ist. Ab diesem Zeitpunkt wurden seine Kämpfer als die „Leute Osmans“ bezeichnet. Als Osman Gazi nach 27 Jahren Regierungszeit starb, hatte er sein Hoheitsgebiet um 16.000 Quadratkilometer ausweiten können. Zur Blütezeit hatte das Osmanische Reich unter seinen vorigen vielen Regenten eine Fläche von 19.910.000 km². Untergang des Osmanischen Reiches Soweit ich weiß, lösten die reformwilligen Jungtürken 1908 Abd ül-Hamid als Sultan durch eine politische Revolution ab und führten so was wie eine Demokratie ein. Am 22.September 1914 trat das Osmanische Reich an der Seite der Mittelmächte in den 1. Weltkrieg ein. Die osmanischen Truppen kämpften unter anderen an den Dardanellen. Auf jeden fall ist sicher, dass im osmanischen Reich viele ethnische Minderheitsgruppen lebten wie die Armenier und Kurden, die auch gegebenenfalls mit Gewalt unterdrückt wurden. Als die kriegsmüden Mittelmächte im laufe der Zeit nacheinander den Waffenstillstand erklärten und die Alliierten und die „neutrale“ Regierung in Griechenland natürlich hegemoniale Gebietsansprüche an das osmanische Reich stellte, die sie auch durchsetzten...aber mit den Griechen ist ja wieder eine andere Geschichte... bla und so zerfiel auch das einst so große osmanische Reich. Natürlich wirkten auch noch andere Faktoren zum Zerfall des osmanischen Reiches mit, aber wiegt dieser Faktor für mich persönlich am größten. Natürlich gibt es noch unzählige andere Beispiele, z.B. der Zerfall der Kultur der Antike, die Epoche der Dynastie der Griechen, und Gegenüber das feudalistische und geistliche Mittelalter. Wenn ihr chronologische oder sonstige Fehler in der Darstellung finden, bitte erwähnen. Im Endeffekt will ich anhand dieser Beispielen sagen, das ein Untergang einer Hochkultur klimatische, ökologische, religiöse, politische und ökonomische Ursachen haben kann. Es gibt natürlich neben dem römischen Reich und dem osmanischen Reich, zahllose relevante Beispiele... Teil 2 folgt zugleich... |
23.04.2003, 00:15 | #00 |
Administrator
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Hallo Marco, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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23.04.2003, 00:18 | #2 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Jetzt zum eigentlich Thema:
Ich will ja keine hochstilirisierte Panik bei Kids verursachen, und auch keine apokalyptischen Untergangstheorien preisen, aber halte ich es für möglich, dass unsere Kultur in naher Zukunft in sich zusammenfällt. Die Geschichte hat uns schon oft genug gezeigt, wie eine Hochkultur in sich Unterging. Ich will mich bei diesem Thema jetzt auf kein territorialisches Gebiet beschränken, alles ist meiner Auffassung nach möglich. Obwohl ich denke, dass eine soziale, politische oder proletarische Revolution zu diesem Zeitpunkt nicht schlecht wäre. Eine willkürliche Anarchieherrschaft des Regenten X Aber, aber wir wollen ja faktisch bleiben. Die durchschnittliche menschliche Natur ist so geschaffen, dass sie gegenwärtige Gefahren, nur oberflächlich erkennt bzw. verkennt und nicht näher auf sie eingeht. Unser nationales Gesundheitssystem keucht vor sich hin. Reformen gehen in polemischen Wirrwarr der Politiker im Bundestag und Bundesrat unter. Nur zaghaft tut sich in Deutschland etwas. Aber ich will mich jetzt nicht auf menschlichen Faktor spezialisieren. Die Natur kann uns auch einfach einen Streich spielen (siehe Treibhauseffekt – auch vom Menschen verursacht). Wie wäre es mit einem Erdbeben? Der alle bis jetzt da gewesene übertrifft. Das Währungssystem bricht zusammen, oder ein atomarer Krieg oder Meteoritenschlag kostet der gesamten Menschheit das Leben. Ihr seht schon, bei diesem Thema werden keine Grenzen gesetzt. Wie steht ihr zu diesem Thema? Aus meiner objektiven Erfahrung kann ich euch berichten, dass in meinem Bekanntenkreis, keiner sich mit diesem Thema näher beschäftigt. Wie sieht es bei euch aus? Oder haltet ihr diese These für völligen Schwachsinn? Ich meine der Mensch wenn er unter Druck steht, kann wahre Wunder bewirken. So stark ist der Drang nach Leben.
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23.04.2003, 00:21 | #3 | ||
lass das!
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
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was sind denn für dich die gegenwärtigen gefahren, die die durchschnittliche menschliche natur nicht erkennt. ein beispiel wäre nett
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23.04.2003, 00:36 | #4 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zum Beispiel, den SARS-Virus.
Diese, im Vergleich kleinere Epidemie, wurde von der chinesischen Regierunggeheim gehalten , und sogar noch Informationen unter Verschluß gehalten, bis der Virus endgültig identifiziert wurde, verging wertvolle Zeit, die vielen Menschen das Leben gekostet hat. Aber stell dir vor, diese Epidemie wäre weit größer als die Gegenwertige. Was meinst du wie schnell sich ein tötlicher Virus durch die Globalisierung verbreiteten würde, auf der Grundlage das die Volksrepublik China zum Beispiel, wiederholt wichtige Daten geheim hält. Aber die Schäden weit aus größer werden, als die derzeitigen Schäden des SARS-Virus. Du weißt Viren werden immer mehr resistenter gegen Medikamenten , sie modifizieren sich progressiv weiter und werden bei einer Verkennung (die möglich ist) eine weltweite Epidemie auslösen. Ich weiß das klingt zur späten Stunde etwas strange, aber es wäre doch möglich.
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23.04.2003, 00:40 | #5 | ||
lass das!
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
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ich glaube kaum, daß diese gefahr nicht erkannt wurde. im gegentum. warum sonst sollte man da einen deckel draufmachen?
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23.04.2003, 00:51 | #6 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Also ich sehe den Verlauf der Epedemie folgerndermaßen.
Die Chinesen haben zwar den Virus erkannt. Aber die Gefahr der Ausbreitung verkannt. Und wollte den Virus still und leise intern bekämpfen und vernichten. Aber die Chinesen waren nicht auf die rapide Ausbreitung vorbereitet d.h. weil, die Chinesen die Situation zwar erkannt, aber die gefährliche Lage verkannt haben, und dazu noch Informationen unter Verschluß hielt, haben wir Europäer und der Rest der Welt erst ziemlich spät über die Existenz des SARS-Virus erfahren. So seh ich das...
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23.04.2003, 14:19 | #7 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Meinst du, um Beispile aus der heutigen Welt zu nennen, die (Hoch)kultur von Deutschland, von Australien oder von irgendeinem anderen bestimmten Land könnte in vorsehbarer Zukunft, also während wir alle noch leben, untergehen? Also total, Ende eines Volks bzw Zivilisation? (Obwohl Kultur nur ein teil einer Zivilisation ist).
Was kommt dann als Kultur/Zvilisation zu satnde auf dem Gebiet der untergegangenen Kultur, und warum würde eine heute lebende Kultur untergehen? Bin etwas konfus, aber zugegeben, dieses Thema ist für meine deutsch Kentnissen echt kompliziert
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23.04.2003, 14:27 | #8 | ||
Projekt Hedonismus
Registriert seit: 05/2000
Ort: Mönchengladbach
Beiträge: 13.330
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Ich glaube kaum, daß die Menschheit durch eine Krankheit oder Katastrophe ausgerottet werden kann. Die Natur findet eigentlich immer einen Weg.
Was ich allerdings für recht realistisch halte, ist die Vermutung, daß auch unsere jetztige Zivilisation irgendwann ein mal ein Ende haben wird. Das liegt doch auch beinahe auf der Hand. Der Mensch, als streitbares Wesen, strebt doch immer mehr und bessere Dinge an und geht dabei teilweise auch den falschen Weg. Beispiel: Atomkraft. Die wohl sicherlich die stärkste, aber somit auch gefährlichste Energiequelle, die wir Menschen uns nutzbar gemacht haben. Was dabei aber alles schiefgehen kann, darauf brauch ich garantiert nicht einzugehen. Die Konflikte die in der heutigen Zeit wieder schwelen haben eigentlich nie aufgehört. Mann muss sich doch nur mal das Beispiel mit dem derzeitigen Irak-Konflikt vor Augen führen. Was haben wir da?? Die uralte Leier Christen vs. Moslems. Zieht sich ja auch wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte. Und mit Sicherheit wird es auch noch einen erneuten Weltkrieg geben. Für dauerhaften Frieden ist die Menschheit wohl einfach nicht gemacht. Der technische Stand der Menschheit ermöglicht eine Vernichtung ganzer Völker, ganzer Kontinente. Erschreckend. Erschreckender ist es aber, daß eventuell irgendwann ein einzelner Mensch eine Fehlentscheidung treffen könnte, die z.B. zum Einsatz der Atombome führt. Der nachfolgende Krieg würde keine millionen, sondern milliarden fordern. Dessen bin ich sicher. Aber dennoch. Sollten auch nur zehn Menschen überleben, so bin ich davon überzeugt, daß dies eine neue Zivilisation bedeuten wird.
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23.04.2003, 23:11 | #9 | ||
abgemeldet
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Interessant Marco. Was willst du damit ausdrücken?
Ich werde den Sozialismus genausowenig anerkennen wie die Anarchie...
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23.04.2003, 23:12 | #10 | ||
abgemeldet
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Und wenn wir uns mal ausrotten, dann soll es so sein...
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