05.05.2003, 14:21 | #11 | ||
Special Member
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Beiträge: 5.082
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Vielleicht sollte man nicht von Gleichbehandlung sondern von Gleichstellung sprechen?
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05.05.2003, 14:25 | #12 | ||
Puschelmember
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Auch das geht nicht. Rangordnung und das Bestreben etwas "besseres" zu sein sind tief im Menschen verwurzelt.
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05.05.2003, 14:32 | #13 | |||
Member
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Re: Einige Menschen sind gleicher als andere.
Zitat:
Stichwort soziale Ungleichheit : Es ist auffallend, dass wir in der (demokratischen) Gesellschaft rechtlich immer gleicher werden, ökonomisch aber immer ungleicher. Hochgelobte Gleichheitsideale werden gerade von den unteren Schichten (schrecklicher Begriff) eher als Verhöhnung betrachtet als dass sie positiv aufgenommen werden, da ja eigentlich- durch rechtlich Gleichstellung- der individuelle Verdienst darüber entscheidet wie weit man in der Gesellschaft kommt bzw. anerkannt wird. Dass das aber oft gar nicht möglich ist, wegen eben diesen ökonomischen Vorraussetzungen, wird nicht beachtet. Da muss man sich dann auch nicht wundern, wenn auch "nach unten" noch darum gekämpft wird, Ungleichheit herzustellen, siehe Ausländerfeindlichkeit etc.
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05.05.2003, 20:06 | #14 | ||
Senior Member
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vesteh nicht so genau, wo der streitpunkt sein könnte - trifft das das problem?:
darf ich einen Behindertenplatz in der Ubahn bzw. im Bus beanspruchen, wenn ich unterwegs eine so furchtbare Blase am Fuß bekommen habe, dass ich nicht bzw. nur unter größten Schmerzen stehen kann? darf ich auf den frauenparkplatz, wenn ich einen männlichen begleiter ohne kriminelle absichten dabei habe? oder geht es darum, dass man sich nicht vorrangig an den Schwächsten ausrichten sollte? also z.B. das Leistungsniveau einer Schulklasse nicht so ausrichten, dass auch die schlechteren Schüler noch mitkommen, sondern so, dass die besten gefördert werden?
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05.05.2003, 22:36 | #15 | |||
Member
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Beiträge: 343
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Re: Re: Einige Menschen sind gleicher als andere.
Zitat:
Vielleicht hattest du das Verdienst gemeint...? Spaß beiseite: Was hat denn bitte die "rechtliche Gleichstellung" mit Ökonomie zu tun? Rechtliche Gleichstellung kann wohl niemand ernstlich in Frage stellen und eine ökonomische Gleichstellung würde keiner wollen. (<-- den Feldversuch gab's doch schon mal...)
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06.05.2003, 09:09 | #16 | ||
...
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Beiträge: 11.467
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In gewisser Hinsicht muß ich Rick zustimmen in seiner These. Allerdings mache ich das an einem anderen Punkt fest, wo ich sage: wo ist das Gleichstellung, bzw Gleichberechtigt?
Emanzipation. Im Grunde genommen sind wir alle (vor allem Frauen) froh darum das es sie gab. Aber: wieso bitte wird immer noch gerade von Frauen darauf gepocht, das man bei der Anrede die Frauen zuerst nennt? Wenn es Höflichkeit ist, so müssen Männer zuerst die Frauen und Frauen zuerst die Männer begrüßen! Dann: wieso gibt es Frauenbeauftragte, aber keine Männerbeauftragte? Diesen Punkt könnt ich noch weiter ausdehnen. Was Behindertensitzplätze angeht so haben diese wohl ihren Sinn. Allerdings muß ich auch sagen das zu 90% alte Leute da sitzen. Und wer sagt denen, das mein Rücken vielleicht kaputter ist als ihrer und ich auch nicht mehr stehen kann? Abgesehen davon geht mir die Selbstverständlichkeit auf den Keks, wie rüstige alte Damen diese Sitze für sich beanspruchen. Ansonsten hätte ich auch nichts dagegen, das das Gehalt nach Leistung gezahlt wird. Nur müßte das dann für ALLE gelten, also auch für unsere Politiker
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06.05.2003, 09:32 | #17 | |||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Hier stimme ich Zinra zu:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
"Richtige" Gleichbehandlung und Gleichstellung aller Menschen gabe es nie in der Geschichte der Welt, und wird es auch nie geben, denn, wir sind nicht alle gleich. Deshalb haben individuelle Menschen oder verallgemeint Gruppen von menschen verschiedene Bedürfnisse und Wünsche usw. Man könnte aber streben, allen "möglichst gleich" zu behandeln. Alse bei Differnzierung objektiv sein und Vorurteile ausschließen, was kein Mensch perfekt machen kann, was aber den versuch wert ist.
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06.05.2003, 17:20 | #18 | ||||
Member
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Re: Re: Re: Einige Menschen sind gleicher als andere.
Zitat:
Zweitens, habe ich die rechtliche Gleichstellung nicht in Frage gestellt. Drittens, auch habe ich keine ökonomische Gleichstellung gefordert bzw. als richtig erachtet. Was ich ledeglich getan habe, ist zur Diskussion gestellt, ob einige Teile der Gesellschaft vielleicht gar nicht in der Lage sind ihre PartizipationsRECHTE auszuführen, da eben ökonomische ( und natürlich auch soziale) Vorraussetzungen dies nicht zulassen. Soll heißen, ein Kind, dessen Vater Alkoholiker und Sozialhilfeempfänger ist, wird es schwer haben, erstens überhaupt weiterkommen zu wollen, aufgrund von Werten, die ihm vermittelt wurden, zweitens weiterkommen zu können, aufgrund der finanziellen Lage der Eltern. Was ist daran jetzt so vollkommen falsch? Ich habe nicht behauptet, ich hätte ein bessere Lösung.
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06.05.2003, 22:19 | #19 | ||
Junior Member
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Beiträge: 17
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Ich glaub man hat sich einfach entschieden und akzeptiert, dass Gleichheit nicht möglich ist.
Ich für meinen Teil habe sogar inzwischen große Schwieirgkeiten, mir vorzustellen, dass jeder Mensch absolut gleichbehandelt ist. Ab dem Moment wo diese Gleichbehandlung organisiert sein würde, wäre es dann auch schon wieder keine Gleichbehandlung mehr. Ich fand daher den Ansatz sehr gut, dass es eine Frage der Definition von Gleichberechtigung oder Gleichheit bleibt. Schon rein logisch muss in einer freihen Marktwirtschaft z.B. bei dem Gewinn des einen ein Verlust beim anderen auftreten. Bevor also kritisiert wird und eine absolute Gleichheit gefordert wäre, müsste man nicht abwägen, auf was man auch verzichten müsste? Ich bin auch nicht sicher, ob man sich über Klassen oder Ungleichheit in Deutschland beschweren sollte, wenn ein Kind an Hungertod stirbt, während im gleichen Moment der Milliardär sich füttern lässt (abstrakt ). Ich neige dazu zu behaupten, dass die Natur des Menschen keine Gleichheit zulässt.
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06.05.2003, 23:47 | #20 | ||||||||
Platin Member
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Beiträge: 1.527
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gleichbehandlung bedeutet doch nicht, dass alle menschen das gleiche anziehen, die selbe arbeit machen und das gleiche verdienen.
gleichbehandlung bedeutet, dass man menschen in vergleichbaren situationen vergleichbar behandelt und als kehrseite, dass menschen in unterschiedlichen situationen unterschiedlich behandelt werden müssen. eine gleichbehandlung trotz vorliegen oder eine ungleichbehandlung ohne rechtfertigenden differenzierenden grund wäre willkürlich. eigentliches problem ist, ob man den grund anerkennen will oder nicht, das ist letztlich ansichtssache. auch wichtig ist, ob unterschiedliche personengruppen vom selben zurechenbaren system willkürlich behandelt werden. insoweit sind der milliardär hier und das hungernde kind in afrika kein taugliches vergleichspaar, da sie nicht von ein und dem selben system ungleich behandelt werden. noch einmal beispiele zu den gründen, da abstraktes denken hier nicht sehr ausgeprägt ist. Zitat:
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es ist also viel interessanter über die gründe für oder gegen ungleichbehandlung zu streiten. ein negieren aller unterschiede mithin ein nivellieren aller lebensumstände kann ich allerdings nirgends erkennen - das wäre auch eine schreckliche vorstellung. d.
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