06.05.2003, 09:04 | #11 | |||
Platin Member
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Beiträge: 1.527
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Re: pds/sed und die akzeptanz (?) im osten
Zitat:
aus diesem gefühl heraus und mit dem wissen selbst als volk das ruder herumgerissen zu haben ist es verständlich, wenn man damit zufrieden ist, einige exponenten des systems hinter sich zu lassen, ansonsten aber den neuen weg gemeinsam geht. das glaubt man nur nicht, wenn man denkt die ddr-bürger wollten nichts anderes, als möglichst schnell vom westen inkorporiert zu werden. eine im westen gleichermaßen verbreitete wie falsche vorstellung. tatsächlich wollten viele das alte system nicht mehr, aber gleichzeitig waren ihnen viele errungenschaften auch was wert und raum für eigene gesellschaftsexperimente hätten viele gern gesehen. die pds bündelt diese empfindungen und ist gleichzeitig ein sprachrohr gegen die empfundene schmach. diese schmach besteht darin, dass der westen den osten nie als gleichberechtigte menschen akzeptiert hat, sondern eher als die armen verwandten. das politische und das wirtschaftliche leben wurde plötzlich vom westen her bestimmt. das alte wertesystem stürzte ein und in dem neuen waren die menschen nichts mehr wert. die pds nimmt am deutlichsten diese gefühle auf und ist daher bei den menschen beliebt. d.
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06.05.2003, 10:02 | #12 | |||
Forumsgast
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Zitat:
Könnte es sein (ist als Frage gemeint, nicht unbedingt ein Grund!), daß es mit dem Lernen über Demokratie zu tun hat? Nicht wie das Atmen oder Essen muß man Demokratie bzw. das Leben in einem demokratischen Rechtstaat lernen, was meistens während der Kindheit durch die Schule und durch teilnehmen am gesellschaftlichen Leben passiert. Aber 1945 war in Deutschland Demokratie nichts "normales" und im Westen hat man es den Deutschen mit dem Entnazifizierungsprozess (wieder) beigebracht. Im Osten ist das erst 1989/1990 passiert. Also, damals konnte es vielleicht sein, daß das Übergehen zur Demokratie zu schnell war und nicht alle es so schnell begriffen haben, wenn ich es so formulieren darf? Zwar ists jetzt 2003, aber obwohl die PDS von der ehemaligen SED stammt, sind die Politik der PDS nicht mehr gerade die der SED. Betr das Argument, manche würden die DDR oder mindestens Aspekte davon, zurückhaben, könnte das daran liegen, daß manche Leute mit Demokratie und Rechtstaat einfach nicht zufrieden sind? Es gibt in Australien und auch in allen anderen westlichen Demokratien so eine kleine Minderheit. Und manchen ging es in der DDR nicht so schlecht, und es gab das heutige Arbeitslosigkeitsproblem da nicht, oder nicht so viel wie es das heute weltweit gibt.
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06.05.2003, 13:48 | #13 | |||
Platin Member
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Zitat:
Du entlarvst Dich doch nur selbst der Unwissenheit, wenn Du mir wieder solche Dinge entgegenschmeisst. Hast Du eigentlich das Buch von Gregor Gysi gelesen? Wenn nein, solltest Du das nachholen, ist sehr interessant. Und Toktok, die PDS ist nun mal die SED mit anderem Namen. Also kann man wohl davon sprechen, dass die Partei 40 Jahre lang ein Volk unterdrückt hat, egal unter welchem Namen. Naja, und ob der Politiker mit Charisma und brillanter Rhetorik besser ist als ein mit diesen Dingen weniger gesegneter, das wage ich zu bezweifeln. Gysi ist meiner Ansicht nach ein Ossifänger in Anlehnung an den Begriff mit dem Landwirt.
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06.05.2003, 14:29 | #14 | |||
night strike specialist
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Zitat:
Sailcat, das meinte ich auch mit dem amüsanten Titel. Es ging mir da nicht um höhere Akzeptanz im Osten, die zweifelsohne unbestreitbar ist, sondern einfach darum, die SED und die PDS rechts und links neben einem "/" zu nennen, als machte es - ähnlich wie auch Lily fälschlicherweise annimmt - kaum einen Unterschied, ob wir nun von der SED oder der PDS sprechen.
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06.05.2003, 14:33 | #15 | ||
lass das!
Themenstarter
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das muß an meiner subjektiven wahrnehmung liegen
da war doch mal was mit dem parteivermögen der pds/sed ... ob die pds nun eine zugelassene partei ist oder nicht, steht hier nicht zur debatte. die npd ist auch nicht verboten.
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06.05.2003, 14:58 | #16 | ||
Special Member
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Im anderen Thread stand glaub ich sowas wie "ich hoffe das mit der PDS wird sich im laufe der Zeit von allein erledigen"
Ich denke nicht das es so sein wird. Auf Bundespolitischer Ebene hat die PDS nicht viel zu sagen, stimmt schon. Aber schaut man sich die Zahlen der Landtagswahlen in den vergangenen Jahren in den östlichen Bundesländer an, so kann man sehen das sie seit 1990 von Wahl zu Wahl ihren Stimmenanteil vergrößern konnten (bis auf ein oder 2 Ausnahmen).
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06.05.2003, 15:00 | #17 | |||
night strike specialist
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Zitat:
Einige Zeit erfuhr auch die DVU in einigen Regionen (Länder und besonders Kommunen) wohl unerwartet großen Zuspruch durch die Wähler. Glücklicherweise waren die Mitglieder der Fraktionen so unfähig, dass letztere oft noch während der Legislaturperioden auseinander brachen.
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06.05.2003, 15:35 | #18 | ||
lass das!
Themenstarter
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es steht nur dann zur debatte, wenn es sich auf die im eingangsposting gestellten fragen bezieht. vielleicht kriegst du ja den bogen dort hin, toktok
bisher hat sich leider nur einer darauf bezogen ...
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06.05.2003, 15:45 | #19 | ||
Special Member
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Die Akzeptanz steigt, hab ich doch geschrieben
Warum es so ist, das müssen dir die Wähler aus dem Osten schon selbst sagen
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06.05.2003, 16:15 | #20 | ||
Forumsgast
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Bundestagswahl 2002 Berlin
http://wahl.tagesschau.de/ergebnisse.../karten/be.jpg
Die Mauer ist eindeutig nicht nur in Köpfen vieler Menschen, sie wird nun auch hier an dieser Statistik verdeutlicht. Der Osten gehört zwar immer noch der PDS, aber nicht mehr so stark, wie noch bei den letzten Bundestgaswahlen 1998. Primär will ich mich zu der Identifizierung mit der PDS äußern. Die letzten Wahlen haben gezeigt, dass die PDS einen starken Einbruch im Osten erlitt. So bekam letztes Jahr die PDS nur zwei Direktmandate. Ihre Verluste an Prozentpunkten betrug im Osten Berlins 5% aufwärts. Und somit ist dies das schlechteste Resultat bei Bundestagswahlen in Berlin. Vor ein paar Jahren wurde den Menschen im Osten die Emanzipation des Gesellschafts- und Wirtschaftwesen versprochen. Sie bekamen eine hohe Arbeitslosigkeit und nebenbei das Gefühl im Stich gelassen worden zu sein. Wobei es ja durch den Treuhand damals Sanierungsversuche seitens der Bundesregierung gab. Aber diese verfehlte Politik/Korruption ist wieder ein anderes Thema.
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