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tommy22527 28.03.2008 13:05

Zitat:

Zitat von Sailcat (Beitrag 2276151)
viele planen ihren selbstmord sehr lange im voraus. nicht jeder springt aus einer laune heraus von der brücke.

Es planen ist die eine Sache (ich kann auch planen meinen PC aus dem Fenster zu werfen), es durchzuziehen eine ganz andere! Das kann nur sein, wenn im Kopf eine Sicherung durchbrennt. Unser gesamtes Wesen ist von den urwüchsigsten Reflexen bis hin zum bewußten Denken auf die Erhaltung des eigenen Lebens angelegt

Sailcat 28.03.2008 13:07

das sehe ich anders.

Topfpflanze 28.03.2008 13:08

Zitat:

Zitat von tommy22527 (Beitrag 2276133)
Selbstmord gibt es leider schon in meinem Universum ... nur keine Gründe dafür! Der Tod ist nun mal das Ende von Allem. Leider konnte noch nie ein erfolgreicher Selbstmörder hinterher befragt werden ob er es sich nicht nocheinmal überlegen möchte. Das sind nichts als GRUNDLOSE KURZSCHLUßHANDLUNGEN! verstehst Du vorauf ich hinaus will?

Und wenn deine Tante sich abkapselt ... redet ihr dann nicht naoch mehr über sie, sorgt euch usw.?? Will sie manchmal genau das? :urgs:


Naja tommy, "GRUNDLOSE KURZSCHLUSSHANDLUNGEN" sind es wohl kaum. Vielleicht schaust du zu viel fern. ; )
Fast jeder, der sich selbst umbringen will und dies nicht nur ankündigt, um Aufmerksamkeit zu erlangen, hat sehr lange darüber nachgedacht. Ich habe einen Freund, der sich selbst umbringen wollte, weil er von seinen Eltern nicht als Sohn akzeptiert wurde. Er wurde zum Glück gefunden, mit aufgeschnittenen Pulsadern und konnte gerettet werden. Mein bester Freund hat vor einigen Wochen erst einen guten Freund verloren, weil er mehrere Monate von seinen Eltern nicht mehr angesehen wurde. Eine gute Freundin von mir hat ihren Vater verloren, der sich eine Tüte über den Kopf gezogen hat. Normalerweise reißen sich leute, die das machen, die Tüte selbst von Kopf, sobald der Atemreflex zu stark wird. Er muss es also auch ernst gemeint haben.

Als Kurzschluss sehe ich das nicht an, sondern wissen die meisten Selbstmörder, dass dannach wirklich Ende ist.

Das mit den Depressionen ist etwas anderes. Ich habe auch eine Tante, die depressiv ist. Wenn sie eine ihrer auf den Depressionen bedingten Attacken bekommt, ist sie so unzurechnungsfähig wie ein kleines Baby und verletzt sich durch ihr Ungeschick selbst. Vor einiger Zeit wäre sie beinahe im Winter erfrohren, weil sie nachts in ihren Schlafsachen aus der Wohnung in den Park gelaufen ist.

Liebe Grüße,

Topfi

tommy22527 28.03.2008 13:09

Fluchtreflex, Angst, Todesangst, Schmerzen (zur Vermeidung weiterer Verletzungen) ... alles Schutzmechanismen der Natur

Sailcat 28.03.2008 13:10

Zitat:

Zitat von tommy22527 (Beitrag 2276153)
das mit den Totkranken hatten wir schon ... die sind (zumindest bei mir) in der Disskussion außen vor

man kann auch unerträgliche seelenschmerzen haben. das ist nicht auf den körper beschränkt.

bitte nicht falsch verstehen, das ist kein plädoyer für selbstmord, ich möchte nur darauf hinweisen, daß es eben nicht für jeden so leicht ist sich "mal eben zusammenzureißen". das thema ist komplex und sehr sensibel. die wenigstens können die schmerzen und die pein von anderen erahnen und schon gar nicht pauschal beurteilen.
es gibt viele, die übertreiben, aber es gibt eben auch jene, die wirklich leiden.

tommy22527 28.03.2008 13:11

Zitat:

Zitat von Sailcat (Beitrag 2276160)
es gibt viele, die übertreiben, aber es gibt eben auch jene, die wirklich leiden.

Und ich vermute: 98% der Selbstmörder übertreiben!

Das sind die "Gestörten", denen man danach einfach nicht mehr helfen kann ... ja, massenhaftes AUftreten von Selbstmorden ist eine kollektive psychische Störung

Sailcat 28.03.2008 13:13

warum vermutest du das? kennst du denn die motive?

tommy22527 28.03.2008 13:18

Zitat:

Zitat von Sailcat (Beitrag 2276166)
warum vermutest du das? kennst du denn die motive?

ich vermute das, weil ich manchmal den Eindruck habe in einer Gesellschaft zu leben, sich sich von ihren eigenen Grundsätzen immer weiter entfernt und viele damit nich mehr klar kommen! Hinzu kommen unzählige Kommunikationswege, in denen sich jeder aus seinen ganz eigenen Motiven heraus (manchmal nur um andere zu verarschen) herumdrückt ... das Resultat sind Selbstmordverabredungen von Kiddys und im Extremfall auch Selbstmorde. Könnte man die, die es durchgezogen haben hinterher fragen, würden sich garantiert 100% anders entscheiden. Sie taten es nur, weil sich vorher gegenseitig ihre Probleme groß geredet hatten und sich für die "ärmsten Wesen dieser Welt" hielten.

Sailcat 28.03.2008 13:20

das ist eine tragische angelegenheit und zeigt doch wieder das auf, was ich am anfang gesagt habe: mangelne eigensouveränität.
das betrifft aber wahrscheinlich nur eine bestimmte altersgruppe, der man irgendwann auch entwächst.

tommy22527 28.03.2008 13:26

Zitat:

Zitat von Sailcat (Beitrag 2276174)
das ist eine tragische angelegenheit und zeigt doch wieder das auf, was ich am anfang gesagt habe: mangelne eigensouveränität.
das betrifft aber wahrscheinlich nur eine bestimmte altersgruppe, der man irgendwann auch entwächst.

mit kollektiver psychischer Störung meinte ich nicht das Individuum. Obwohl ich auch hier "Fehlfunktionen" nicht ausschließen würde. Kollektiv ist diese "Störung" weil sich dieses wirre Gedankengut "im Kollektiv" entwickelt.

Ja, mangelde Eigensouveränität! Sich selbst als Indiviuum als so unwichtig wahrzunehmen, und nur den Weg des spektakulären aus dem Lebenscheidens zu haben um wenigstens 1x wichtig zu sein. Narzismus!


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