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Lunar Eclipse 01.04.2008 10:56

Zitat:

Zitat von morrighan (Beitrag 2278859)
Weil die Beweggründe manchmal total irrational sind.

Schlimm finde ich den Selbstmord ansich jetzt nicht direkt schon ja aber was ich schlimmer finde ist dann wen jemand wirklich alleine ist... Wenn jemand weil er verzweifelt alleine ist und niemanden hat Selbstmord begeht und er mit dieser Feststellung dann noch recht hatte... Wenn sich keiner um ihn gescherrt hat ... Sowas fiinde ich hart...

Ok, sehe ich ja auch so. In den geschilderten Fällen gab es ein, wie ich finde, ausreichendes Bemühen. Ich hatte bei einem Patienten auch die Eltern dazu gebeten und nicht den Eindruck, etwas läge grundsätzlich im Argen (Ich bin kein Psychiater, da gab es einen Notfall, in dem ich das entscheiden musste).

Denkst Du nicht, diese Selbstmorde aus Verzweiflung seien vielleicht Hilferufe, die eher zufällig als beabsichtigt funktioniert haben? Ich würde sowas in eine andere Kathegorie packen wollen.

morrighan 01.04.2008 11:00

Ich kann leider nur von meiner Sicht ausgehen (siehe Text oben) ^^

Sicher es sind eine Art Hilferufe... War es bei mir auch irgendwo. Nur ist das alles so irrational.

Auf der einen Seite willst du Hilfe und du weisst du brauchst Hilfe aber auf der anderne Seite bist du unfähig darum zu bitten.

Ich persönlich habe genau das verlernt.

Wusch 03.04.2008 02:35

Zitat:

Zitat von tommy22527 (Beitrag 2276178)
Ja, mangelde Eigensouveränität! Sich selbst als Indiviuum als so unwichtig wahrzunehmen, und nur den Weg des spektakulären aus dem Lebenscheidens zu haben um wenigstens 1x wichtig zu sein. Narzismus!

tommy, ich dreh das jetzt mal um - und denke, dass es auch das war, was der te bloodline auch schon in seinem jungen alter mitgekriegt hat:
wenn man weiß, dass das leben sowieso mit dem tode endet, warum dann nicht ein bisschen eigensouveränität zeigen und dem tod die stirn trotzen, indem man selber entscheidet, wann man stirbt?

nein, ich bin kein vertreter des selbstmords - ich bin ein vertreter des freitodes (man bemerke den feinen unterschied - siehe dazu den essay: jean amery: hand an sich legen)
d.h.:
ich will mich dem leben nicht durch selbstmord entziehen, sondern habe im rahmen meiner möglichkeiten alles, was das leben bietet, genossen - und will einfach nicht in die lage geraten, ein leidendes und womöglich jammerndes wesen zu sein, was nur auf den tod wartet - da ziehe ich dann doch die freie entscheidung meines lebensende vor :yeah:

nein, ich habe noch nicht alles genossen (dazu gehören übrigens auch (fast) alle möglichen negativen lebensmöglichkeiten - und bloodline sicher auch nicht)

:wink:

Wusch 03.04.2008 02:38

Zitat:

Zitat von guglhupfer (Beitrag 2278843)
Sich umzubringen heist ja nicht unbedingt das man feige ist, sich seinen problemen zu stellen....

Es kann ja auch das gefühl der sinnlosigkeit dahinterstecken. Wer im Leben keinen Sinn findet stirbt

öhm...ich würde eher behaupten, er SUCHT ZU WENIG.

einen sinn findet man immer!

der sinn des lebens ist meiner ansicht nach das leben selbst!

Wusch 03.04.2008 02:42

Zitat:

Zitat von Lunar Eclipse (Beitrag 2278855)
Was, ausser unserem Entsetzen darüber ist eigentlich so schlimm daran, von religiösen Aspekten abgesehen.

na ja, unser entsetzen basiert ja eigentlich auf unserem mit-gefühl....und wenn sich wieder jemand umbringt, bekommen wir das gefühl von "mit-schuld", weil wir womöglich nicht genug getan haben, um jenes leben noch leben zu lassen...

das leben hat uns nämlich schon irgendwie an der gurgel :lachen: :yeah:

Wusch 03.04.2008 02:43

Zitat:

Zitat von morrighan (Beitrag 2278859)
Weil die Beweggründe manchmal total irrational sind.

ja?
was definierst du denn als RATIO?

morrighan 03.04.2008 07:57

@ Wusch

Lese den längeren Beitrag oben drüber von mir dann verstehst du was ich meine.

Man kann das einem Aussenstehenden kaum erklären warum das so ist. Auch ein "normal denkender" Mensch kann das kaum erklären. Die einzigen die das wirklich wissen sind zb Psychologen die tagtäglich damit zu tun haben.

Und die irrationale Beweggründe hatte ich zudem bereits aufgezählt.
Beweggründe für einen Selbstmord sind immer unvernünftig ;) Diese Person kann keinen klaren Gedanken fassen weils ie mittlerweile so in ihre Schmerzen selbst eingelullt ist und benebelt ist - ähnlich wien Junki wenn er ne größere Dosis eingeworfen hat. In diesem Moment kannst du nicht rational nachdenken geschweige denn handeln.

Lunar Eclipse 04.04.2008 11:05

Zu leiden, ohne hoffen zu können ist vielleicht kein rationaler, aber ein valider Beweggrund. Die Feststellung dieses Beweggrundes und die Schlussfolgerung daraus sind dann aber durchaus rational. Glaub' nicht, dass "ernsthafte" Selbstmörder nicht bei Verstand wären.

tommy22527 04.04.2008 11:09

Zitat:

Zitat von Lunar Eclipse (Beitrag 2282254)
Zu leiden, ohne hoffen zu können ist vielleicht kein rationaler, aber ein valider Beweggrund. Die Feststellung dieses Beweggrundes und die Schlussfolgerung daraus sind dann aber durchaus rational. Glaub' nicht, dass "ernsthafte" Selbstmörder nicht bei Verstand wären.

hervorragende Eingrenzung!

Übrigens gibt es in Japan und generell Asien mehr Selbstmorde aus Gründen des Prestigeverlustes nach Problemen im Job o.ä. als aus anderen Gründen!

Die haben echt einen Grund .... lächerlich!

Sailcat 04.04.2008 11:25

woher kommt eigentlich deine wut? bist du in irgendeiner form betroffen?


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