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tommy22527 28.03.2008 12:02

Zitat:

Zitat von Sailcat (Beitrag 2276052)
etwas kurz gedacht. es soll auch menschen geben, die einfach nicht mehr leben wollen. nicht jeder, der sich umbringt, möchte ins rampenlicht.

richtig ... tot kranke Menschen zum Beispiel, darum ging es in dem Bericht nicht.

Es ging mehr um die Opfer der Springerbrüccke aus Sachsen, die in einer psychisch labilen Phase (Pubertät) sich übers Internet gegenseitig volldüsen mit Problemen, welche nur in ihren Köpfen sind und der Meinung sind es der Welt mit ihrem Selbstmord einfach mal richtig zeigen zu können. Außer diesem Weg haben sie keinen anderen. Auf der Suche nach Anerkennung etc. Selbstmord ... wenn das kein Narzismus ist ...

Hex 28.03.2008 12:03

Ne, du hast mich falsch verstanden. Ich meinte damit nicht "werd erst mal erwachsen".
Nur ist es eben auch so, dass die Probleme, die einem in einem bestimmten Lebensabschnitt zu schaffen machen, oft in späterer Zeit anders gesehen werden. Schwer zu erklären.
Für mich war es als Teenager oft genug die Hölle. Ich stand auch schon mit den Füßen im Wasser. Aber ich habe mich weiter durchgebissen, indem ich mir sagte "Irgendwann wird es besser" und das war dann auch so.
Natürlich nicht am nächsten Tag.

Nur einem Mädel zu schreiben: bring dich lieber um als als Oma zu sterben find ich schon heftig.

Und ich weiß auch, dass nicht jeder sich durchbeißen kann.

Hex 28.03.2008 12:05

Zitat:

Zitat von tommy22527 (Beitrag 2276066)
richtig ... tot kranke Menschen zum Beispiel, darum ging es in dem Bericht nicht.

Es ging mehr um die Opfer der Springerbrüccke aus Sachsen, die in einer psychisch labilen Phase (Pubertät) sich übers Internet gegenseitig volldüsen mit Problemen, welche nur in ihren Köpfen sind und der Meinung sind es der Welt mit ihrem Selbstmord einfach mal richtig zeigen zu können. Außer diesem Weg haben sie keinen anderen. Auf der Suche nach Anerkennung etc. Selbstmord ... wenn das kein Narzismus ist ...

Und was ist mit Denjenigen, die wirklich nicht mehr anders können? Ich sag mal das Schlagwort "Depression". Da geht es irgendwann nicht mehr weiter...

Wenn die Psyche so vollgeladen ist, dass man vollkommen blockiert ist... dann geht es manchmal nicht anders. Und das hat absolut nichts mit Narzißmus zu tun.

Allerdings glaube ich, dass heute häufiger darüber gesprochen wird, dass man "nicht mehr leben will", und es gar nicht sooo ernst meint. Ich weiß ja nicht, wie es bei euch war, aber ich glaube, sehr Viele hatten schon mal den Gedanken, auch wenn keine Taten gefolgt sind.
Wenn die Probleme überhand nehmen, dass man denkt "dann lieber ganz weg". Und da sage ich immer noch: lieber durchbeißen, es kann ja nur besser werden...

Sailcat 28.03.2008 12:10

Zitat:

Zitat von Hex (Beitrag 2276068)
Ne, du hast mich falsch verstanden. Ich meinte damit nicht "werd erst mal erwachsen".
Nur ist es eben auch so, dass die Probleme, die einem in einem bestimmten Lebensabschnitt zu schaffen machen, oft in späterer Zeit anders gesehen werden. Schwer zu erklären.

das ist ganz einfach zu erklären. jede lebensphase hat ihre eigenen probleme. natürlich sind die probleme eines kindes ganz andere, als die eines teenagers, und diese wiederum andere als die eines erwachsenen.
man hat zu jeder lebensphase andere prioritäten. ein kind hat beispielsweise keine finanziellen ängste, usw.

die einzige möglichkeit ist doch, das jeweilige problem angemessen zu beleuchten und nach einer lösung zu suchen. das alter ist dabei sekundär, weil man das problem anhand der umstände bewertet.

Zitat:

[...] indem ich mir sagte "Irgendwann wird es besser" und das war dann auch so.
Natürlich nicht am nächsten Tag.
eben. deshalb glaube ich auch nicht, daß die nettgemeinten trostworte "wird schon wieder" besonders viel bringen. ich finde das eher oberflächlich, wenn nicht zusätzlich noch eine auseinandersetzung mit dem problem folgt oder erfolgt ist. sprich: aussprache und zuhören. daraus ergibt sich dann auch die nötige unterstützung.

Zitat:

Nur einem Mädel zu schreiben: bring dich lieber um als als Oma zu sterben find ich schon heftig.
sicher. das ist unter aller sau und blödes gewäsch.

Sailcat 28.03.2008 12:11

Zitat:

Zitat von Hex (Beitrag 2276072)

Allerdings glaube ich, dass heute häufiger darüber gesprochen wird, dass man "nicht mehr leben will", und es gar nicht sooo ernst meint. Ich weiß ja nicht, wie es bei euch war, aber ich glaube, sehr Viele hatten schon mal den Gedanken, auch wenn keine Taten gefolgt sind.
Wenn die Probleme überhand nehmen, dass man denkt "dann lieber ganz weg". Und da sage ich immer noch: lieber durchbeißen, es kann ja nur besser werden...

dann will man ja nicht sterben, sondern "nur" ein anderes, besseres leben haben. das ist ein unterschied zu den wahrhaft lebensmüden und das sollte man differenzieren.

tommy22527 28.03.2008 12:11

Gegen depressionen kann man sich behandeln lassen. Lithium --- lieber Tabletten schlucken als tot sein!

Eine Freundin von mir:

5 Jahre lang in der Beziehung von ihrem Arsch von Kerl verdroschen & vergewaltigt worden (hab sie oft genug gesehen)

2 Schwangerschaften --> Kinder totgeburten nach Prügelattacken von ihrem EX-Kerl

1 Kind zur Welt gebracht ---> lebt beim Vater (ihr Ex-Kerl) ---> er hat Beziehungen zum Jugendamt und hat aus ihr eine Abtretungserklärung des Sorge-/Aufenthaltsbestimmungsrechtes rausgeprügelt. Sie sieht das Kind nie (ist inzwischen 7 J alt)

keine Berufsausbildung, dauerarbeitslos aber hochintelligent! Nur ohne jede Willensstärke.

Die hat einen Grund für Depressionen --> aber 16-jährige Depressive begehen Selbstmord ... naja ... die werden ihre Gründe haben

Sailcat 28.03.2008 12:15

Zitat:

Zitat von tommy22527 (Beitrag 2276077)
Die hat einen Grund für Depressionen --> aber 16-jährige Depressive begehen Selbstmord ... naja ... die werden ihre Gründe haben

wer kann denn das beurteilen?
ich maße mir das nicht an.

klar, man kann wegen depressionen zum arzt gehen. aber es ist nicht so, daß dann auch sofort abhilfe geschaffen werden kann. das ist ein langer, schwieriger weg. und wie viele wenden sich währenddessen ab?

"depression" wird leider inflationär gebraucht. viele benutzen den ausdruck, wenn sie mal 'ne schlechte phase haben oder traurig sind. das sind aber ganz normale zustände, während eine depression eine krankheit ist.
aber in der gleichen welt wird auch "liebe" inflationär benutzt ...

tommy22527 28.03.2008 12:20

Der Wunsch nach dem Tod wegen der eigenen schlimmen Situation, der depressiven Phase, oder eben der SCHLECHTEN ZEIT ... resultiert aus auserem gesellschaftlichen Bewußtsein. Das bietet keinen Raum für "auch mal mies drauf sein". Wir müßen alle Party machen, Spaß haben, immer gut drauf sein, konsumieren, bla bla bla! Und wenn einem mal nicht danach ist wird das wirklich nur all zu oft mit einer Depression verwechselt. Und das als Grund für Selbstmord ... lächerlich!

Sailcat 28.03.2008 12:23

Zitat:

Zitat von tommy22527 (Beitrag 2276086)
Wir müßen alle Party machen, Spaß haben, immer gut drauf sein, konsumieren, bla bla bla!

eine frage der eigenen souveränität, bzw. der ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
wenn man dann noch fähig ist, sich selbst kritisch zu betrachten und in relation zu setzen, erkennt man ob es ein echtes problem, eine verstimmung, eine phase oder nur miese laune ist.
das kann und sollte man lernen.

Hex 28.03.2008 12:27

Ich meinte "echte" Depressionen.
Nicht depressive Phasen.


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