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15.06.2004, 21:01 | #1 |
Gesperrt wegen Mehrfachanmeldung
Registriert seit: 07/2001
Ort: Schloß Lietzenburg
Beiträge: 10.073
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Patchwork-Familie, schöngeredet oder Alternative?
Schau grad mal ne Diskussion auf Arte und immer mal wieder denk ich auch drüber nach. Ne Patchwork-Familie Ist das ne gute Sache? Für mich eher eine schöngeredete Alternative.
Meiner Meinung nach dürfte das Thema nicht so beschönigt werden. Eine Trennung ist schlimm für die Kinder und ich denke, dem Kind dann eine "neue" oder zwei "neue" Familien vorzusetzen, nachdem sich Mama und Papa getrennt haben, ist eine bequeme Alternative der Eltern, ein gutes Gewissen zu haben. Paare werden wohl zu schnell Eltern...warum ging es früher besser? Und kommt jetzt nicht mit "Die Frauen hatten keine Möglichkeit, als bei ihrem Mann zu bleiben..." In manchen Fällen mag das ja richtig sein. Aber das sind die seltesten Fälle. Vielleicht sind sich viele Paare das "Eltern" sein bzw. der Institution "Ehe" nicht bewußt genug?! |
15.06.2004, 21:01 | #00 |
Administrator
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Hallo Anna-Nicole, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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15.06.2004, 23:00 | #2 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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sehe ich auch so!
wenn kinder "ganz" von ihrem leiblichen elternteil getrennt werden! kommen sie dann in eine andere familie, wissen sie ja, dass "das" nicht die richtigen eltern sind!!! und mit der gewissheit das sie ihre wahren eltern ?besuchen? dürfen, wird das nur schwiriger! denn die kleinen würden jalieber eben beim vater oder bei ihrer mutter bleiben!
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15.06.2004, 23:01 | #3 | ||
Senior Member
Registriert seit: 10/2003
Ort: Bad Cannstatt
Beiträge: 639
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du siehst das viel zu einseitig.
ich wäre froh wenn meine eltern sich eher getrennt hätten. dann wär ruhe im karton gewesen und nicht immer nur zoff. früher ging es ganz bestimmt nicht besser. früher ging man dadurch ohne zu bemerken das kinder auch mitbekommen wenn was nicht stimmt.
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16.06.2004, 01:24 | #4 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Frueher gab es weniger Verhuetungsmittel, und Abtreibung war entweder nicht moeglich, oder nur mit Schwierigkeiten moeglich weil illegal und/oder unheimlich teuer. Sicher gab es auch dann Kinder auch wenn die Eltern nicht bereit dafuer waren. Frueher, also vor ein oder zwei Generationen, wurde ueber dieses Thema nicht oder kaum gesprochen, oft nicht mal unter Freunden und Bekannten, und sicher nicht in den Medien. Man hat einfach geschweigt.
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16.06.2004, 08:51 | #5 | |||
Senior Member
Registriert seit: 10/2003
Ort: Bad Cannstatt
Beiträge: 639
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Zitat:
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16.06.2004, 09:21 | #6 | ||
Junior Member
Registriert seit: 02/2004
Beiträge: 37
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Also ich denke schon, dass die Frauen früher wirklich keine grossen
Möglichkeiten ihren Mann zu verlassen. Wo hätten sie bitteschön hingehen sollen? Früher wurde eine Frau die ihren Mann verlassen hat, ohnehin schräg angeschaut und man "hatte" bei dem Mann zu bleiben mit dem man vor Gott geheiratet hat. Und wenn sie einen verlassen hat... wo hätte sie mit ihren Kindern den hin sollen, geschweige denn als "Geschiedene" eine Arbeit finden. Die Frauen waren früher wirklich mehr auf ihre Männer angewiesen, weil die Frau den Haushalt zu erledigen hatte und Arbeitsstellen gab es ohnehin fast keine. Vielleicht als Verkäuferin, Sekretärin oder Bedienung... aber mit 3 Kindern arbeiten gehen??? Die Zeiten haben sich wirklich geändert und ich denke das hat auch mit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg zu tun, als alle Frauen mitanpacken mussten. Schon während dem Krieg, mussten Frauen ihre Familien alleine versorgen, weil ihre Männer im Krieg waren. Frauen haben dortmals zusammengehalten und sich gegenseitig unterstützt. Ich denke, damals hat es angefangen, dass Frauen verstanden haben, dass man sich auch alleine unterhalten kann und so began die Emanzipazion. Ich bin auch ein Scheidungskind. Meine Eltern trennten sich als ich 13 war. Es war für mich wirklich schlimm, aber es gab einfach zuviel Streit. Wenn eine Mutter ein neuen lieben Freund findet, der gut mit den Kindern umgeht... warum nicht? Ich denke nicht, dass das was mit schlechtem Gewissen zu tun hat, wenn eine Mutter ihren Kindern einen neuen Vater bieten möchte. Jede Mutter hat auch das Recht auf ihr eigenes Leben zu schauen und wenn es mit dem Mann nicht mehr klappt, warum bei ihm bleiben? Für mich waren die Streitereien vor der Trennung schlimmer, als Scheidung überhaupt. Klar, man sollte sich schon vor der Heirat ernste Gedanken machen, weil Heiraten und sich dann wieder scheiden lassen einem zu einfach gemacht wird. Aber woher soll man wissen, dass man mit dem Partner in 15 Jahren nicht mehr auskommt? Menschen verändern sich und leben sich auseinander und wenn die Beziehung nicht mehr funktioniert, warum mit Gewalt zusammen bleiben. Das bringt doch nichts. Nichts den Eltern und nichts den Kinder...
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16.06.2004, 10:04 | #7 | ||
Member
Registriert seit: 05/2004
Ort: 66
Beiträge: 368
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patchwork familien finde ich ok. ich habe selber eine. nach der Scheidung meiner Eltern habe ich nun neben meinen leiblichen Eltern und meinem Bruder jeweils noch eine Stiefmama (aber ne liebe), einen Stiefpapa (der ist auch lieb), 3 Brüder und noch 3 Schwestern, die jeweils auch schon wieder Kinder haben. wir kommen alle sehr gut miteinander aus. selbst meine eltern verstehen sich heute besser denn je. die Scheidung hat das Leben von uns allen geändert. klar, damals war das superscheisse aber heute, wenn wir Bilanz ziehen, konnte jeder von sich sagen, dass sich sein Leben dadurch positiv entwickelt hat.
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17.06.2004, 02:20 | #8 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Danke
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17.06.2004, 09:35 | #9 | ||
Golden Member
Registriert seit: 03/2000
Beiträge: 1.046
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ich fürchte beide Familienformen habe ihre vor und nachteile, oder?
nur weil man in einer "klassischen" Familie lebt heißt das nicht harmonie, und ich denke "zusammen bleiben um der kinder willen" ist auch nicht gerade gut für alle beteiligen. Natürlich sind Trennungen hart für alle und hinterlassen Narben, aber die alternativen hinterlassen auch Narben. Nach einer Trennung auf ewig allein zubleiben wäre aber doch wohl auch etwas viel verlangt, oder? Daher sind Patchworkfamilen, denke ich, kaum zu vermeiden. Wie gut eine Famile ( egal welche art) funktioniert hängt doch wohl immer von den beteiligten Personen (und den Umständen) ab, oder nicht?
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17.06.2004, 11:32 | #10 | ||
Gralshüterin
Registriert seit: 09/2003
Beiträge: 7.466
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Ich glaube überhaupt nicht, dass es früher besser ging. Man hat nur früher eher vieles totgeschwiegen und hat sich nicht scheiden lassen, weil "man das nicht macht".
Wenn ich für meinen eigenen Fall sprechen darf - ich hab damals geheiratet, weil ich schwanger war. Ich würde nicht sagen, dass es ein Fehler war, weil ich genau weiß, wie ich mich damals gefühlt hatte, mir war das eben damals wichtig. Auch wenn mein Mann und ich jetzt getrennt leben, wir sind immernoch eine Familie, wir unternehmen viel zusammen, verstehen uns wesentlich besser als vorher. Mein Freund ist kein Ersatzvater für meine Tochter, er will das nicht sein, soll es auch nicht sein, denn sie hat schon einen Vater. Meine Tochter akzeptiert diesen "Fremden" als Freund, wie einen lieben Onkel oder einen anderen engen Verwandten. Sie käme nie auf die Idee, zu sagen, sie hätte zwei Väter. Ich denke, wenn sich alle Beteiligten im Klaren darüber sind, welche Rolle sie einnehmen, und wenn sie die Rolle der anderen akzeptieren, dann kann das funktionieren. Aber das ist von Fall zu Fall verschieden, ich würde das nicht "gut oder schlecht"-mäßig pauschalisieren wollen.
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