Manua

Eben, das stört ja viele, der Niedriglohnverdiener ... und dann sind sie eben der Meinung, dass dann ein wenig Druck ausgeübt werden muss, welcher in Form von diesen 1 Eurojobs ja dann da ist. Praktisch gesehen, kann man diese Jobs als Strafarbeit sehen, für die, die sich auf Kosten der Anderen ausruhen wollen.

Wie ich schon sagte, ich habe noch niemanden getroffen, der so nen Job bekommen hätte, wenn er sich bemüht hat selber wieder in ein normales Leben rein zu kommen. Und eine Bewerbung pro Woche kann so schwer nicht sein. Auch wer keinen PC hat, kann z.B. beim Arbeitsamt die Bewerbung schreiben. Dann abschicken, und die Kopie der Bewerbung beim Amt vorlegen ... das reicht schon. Wer dann nichts bekommt, der wird auch nicht bestraft. Unmenschlich sind die Mitarbeiter vom Amt ja nun auch nicht in der Regel.

Und wer krank ist, brauchts auch nicht machen.

AndrewAustralien

Gerechter wäre eine Lohnerhöhung für die Niedriglohnverdiener.

Und ja das ist völlig finanzierbar.
Ich habe gerade ein Buch über dieses und ähnliche Themen in London gelesen, und da gibt es eine Analyse darüber, ob, wann und zu wie viel Arbeitslosigkeit es kommen würde wenn Löhne erhöht werden. Eine gewisse Erhöhung ist tragbar, und weil Deutschland reicher als GB ist, könnte es in Deutschland sogar mehr sein.

Aber Löhne und Bestrafungen für freiwillig Arbeitslosen sind zwei verschiedene Themen.

Aber wäre das Leben als Soziempfänger finanziell wirklich genausowie bei einem Vollzeitjob, dann würde keiner für diesen niedrigen Lohn arbeiten.

Manua

Das stimmt eben nicht ganz. Es gibt mehrere Gründe selbst für diesen Lohn zu arbeiten, die auch garnicht so unerheblich sind:


*sozialer Status: man ist zwar nicht reich, aber man kann wenigstens von sich sagen, dass man Arbeit hat ... das spielt eine grosse Rolle, Sozialhilfeempfänger stehen nicht gut da in der Gesellschaft.

*ist zwar vllt nicht die Beste Arbeit, aber es ist eine, und man hockt nicht zuhause rum und langweilt sich zu tode

*nach einem Jahr arbeiten, hat man wieder Anspruch auf die Fortbildungsmassnahmen des Arbeitsamtes ... ob man sie bekommt ist eine andere Frage, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt

*man kann sich freier z.b. eine Wohnung suchen... mit Sozialhilfe ist man an die vorgegebenen m2 und den m2-Kaltmiete gebunden.

*man muss eben nicht sein ganzes Vermögen offenbaren, Sozialhilfeempfänger müssen alles offenbaren ... das das im Endeffekt nicht wirklich konsequent gemacht wurde, ist meiner Meinung nach einer der Gründe warum Hartz IV entwickelt wurde ... nur ändert es an dieser Tatsache nichts

Wusch

es gibt x möglichkeiten arbeitsplätze zu schaffen und kein sozialhilfeempfänger lebt besser als einer mit nem vollzeitjob..außer er trickst...
außerdem ist arbeit nicht der sinn des lebens...ich langweile mich auch nicht, wenn ich mal nen tag alleine daheim bin...im gegenteil...
wer sein selbstwertgefühl aus der arbeit zieht, ist meiner ansicht nach arm dran, weil er der ideologie und den werten des neoliberalismus auf den leim gegangen ist...
wer von den jungen leuten, die keine lerstelle kriegen oder nicht die, dessen beruf ihnen spaß macht, soll denn bitte aus seinem job selbstwertgefühle ziehen...wenn er..oder besser gesagt eijne 16jährige sie...wie ich gelesen hab...ihre heimat verlassen soll um in einer stadt wie münchen die ihr nicht zusagt zu leben NUR damit sie einen job hat....herr forster könnte sie locker noch mit finanzieren zusätzlich zu seinen 3 kindern...und dann hätte sie ne ordentliche bildung und ausbildung wegen seiner connections...
mich macht dieses indirekt-neolioberale entschudligungs-gelaber wütend...bin der meinung, zB opel würde es viel besser gehen und man würde bessere lösungen finden, wenn man die gesamte obere mangment-ebene rauswerfen würde und es den arbeitern überlassen würde, den laden zu schmeißen...die haben ja schon seit jahren die managment-fehler gesehen und kritisiert...hatten bloß keine lobby...weil es leuten wie herrn forster letztendlich wurscht war, wie es ihnen geht...und das geld, das seine ganzseitige anzeige in der bams gekostet hat, hätte er lieber spenden sollen für die bochumer arbeiter...glauben tut ihm das eh keiner, was er da geschrieben hat...ist nur, um sein gewissen zu beruhigen...
ER könnte ja locker für den rest seines lebens von 345€ im monat leben...auch ohne die...das wäre solidarität!, wenn er sagen würde, ich häng mich rein und such lösungsmöglichkeiten, aber ich nehm keinen cent mehr, weil ich und meine familie sowieso bis an ihr lebensende ausgesorgt haben...und was meint ihr, wie er dann an ansehen gewinnen würde....das wäre ein beispiel...und wenn dem dann auch andere die in der gleichen finanziellen situation sind, folgen würden....
aber das tut keiner!

AndrewAustralien

Das wäre sicher für manche ein Grund. Aber das ist nur wegen blöder Vorurteilen in der Gesellschaft. Wer kein Sozialgeld bekommen muß macht es sich einfach und meint, die seien alle faule Säcke oder sowas. Mir wäre es egal, was andere von mir halten würden.

Wie auch Wusch würde ich mich nicht langweilen. Ich arbeite momentan nur teilzeitig weil ich keine Vollzeitstelle finde. Ich bin ganz arm, langweile mich aber nicht. Außerdem gibt es eine Menge Jobs (besonders mit niedrigeren Löhnen) die selber total langweilig sind!
Es würde darauf ankommen, was für Arbeit man macht. Ob man diese Art Arbeit gern hat.

Ok, das wäre ein guter Grund!
Das ist aber komisch, wer schon 1 Jahr arbeitet könnte Hilfe bekommen, wer nicht arbeitet und Hilfe gut brauchen könnte bekommt keine!

Da kann ich nichts sagen, ich weiß nämlich nicht wie einfach oder schwierig es wäre, eine passende Wohnung zu finden. Das variiert sicher auch zwischen verschiedenen Landesteilen?

Das wäre sicher nicht Spaß, wenn ein Beamte alles durchsuchen und prüfen kann. Aber muß man nicht jedes Jahr auf der Steuererklärung auch alles offenbaren?




Wusch da hast du Recht!

Wenn man keine gewollte Ausbildung machen kann, ja.
Wenn man Arbeit machen muß, welche man nicht gern hat weil man das Geld braucht, ja.
Es gibt aber einige Ausnahmen, nämlich die wenigen Leute die das große Glück haben, ihr Hobby zum Beruf zu machen, die ihre Arbeit wirklich gern haben und wirklich etwas erreichen können.
In meinem Fall und in der Mehrheit der Fälle würdest du aber Recht haben.

Wusch

verweise auf den artikel von arno luik "der putsch von oben" im neuen stern nr. 44 vom 21.10.04

Wusch

was is jetzt mit euch?...gebt ihr euch geschlagen?...*lach*

AndrewAustralien

Nein du hast mir mitgeteilt, daß es keine Montagsdemos mehr gibt udn daß es Hartz 4 einfach geben wird.

Wusch

ach so...stimmt...so heißt der thread ja...hatte ich vergessen...