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Alt 10.11.2004, 00:29   #41
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
wieso ist das schade?
Weil Deutschland und die Deutschen während ihrer ganzen Geschichte viel erreicht haben, und fast keiner sieht einen Grund, stolz oder mindestens froh wegen seiner Zugehörigkeit zu dieser Nation zu sein.

Zitat:
wieso denn immer dieser "stolz?!" auf was ist man denn immer stolz?
Es liegt in der Natur der Menschen, zu etwas zu gehören und darauf stolz zu sein. Das gilt meistens für die eigene Familie bis zur eigenen Nation.

Zitat:
Ich bin was ich bin ... genauso viel oder wenig wie jeder andere Mensch auf dieser Welt. In übersteigerten Nationalismen zu denken schließt Menschen per se gegenüber anderen Menschen ab. Und hieraus - ich spreche nicht nur über die Nazizeit (sie ist nur der krasseste Ausdruck dieses Problems) - erwuchs und erwächst noch so manches Blutvergießen. Das sollten all diejenigen Bedenken, die so gerne in dezidiert "nationalen" Kategorien denken
Die Mehrheit der Einwohner der Mehrheit der Länder sind stolz auf ihre Nation, das ist fast überall etwas völlig normales. Es führt allein überhaupt nicht zur Ausschließung anderer Menschen. Das passiert nur wenn die Sache extrem wird. Alles wird problematisch wenn man extrem wird.

Zitat:
Wie kann denn ein Volk - was ist das überhaupt - in summa "stolz" sein
Ganz einfach, weil das Volk aller Menschen der gleichen Nation mit der gleichen Abstammung und Geschichte ist, und dazu gehört man, und normalerweise ist man froh oder mindestens zufreiden, dazu zu gehören. (Sonst würde das Thema "Integration" gar nicht existieren und sonst wüerde es überhaupt keine nationale Eigenschaften oder unterschiedliche Kulturen geben.) Mit Selbstvertrauen hat das Ganze nichts zu tun.

Zitat:
Wie viele sind in den letzten Jahrhunderten für diesen vermeintlichen Stolz, dieses reale Nichts sinnlos gestorben?
Mehrere Milliarden, wenn man über Jahrhunderten sprechen will. Aber das ist das was passiert, wenn die Sache extrem wird. Mit "extrem" meine ich, der Begriff Nationalstolz ist dann so wichtig, daß man bereit ist, wegen der Nation andere in einem Krieg zu töten. Man kann das mit Tötung wegen Ehebruch im Laufe der Geschichte vergleichen, das ist das was passiert wenn die Sache extrem wird.

Außerdem, wie viele sind in den letzten Jahrhunderten für/wegen Religion (auch ein reales Nicht) gestorben? Das ist ein Grund, warum religiöser Extremismus etwas schlechtes ist und verhindert werden müßte. Aber das ist selbstverständlich und natürlich gar kein Grund, warum ein Mensch keine Religion haben sollte.

Sollte man gar keinen Nationalstolz haben weil Menschen deswegen im Laufe der Geschichte gestorben haben, dann sollte man, um logisch und konsequent zu sein, auch gar keine Religion haben.

Zitat:
Man muss wissen woher man kam und wer man ist. Erst aus dieser Gewissheit heraus kann - das Individuum - stolz entwickeln. Ein "Volk" kann dies hingegen per definitionem niemals.
Worauf sollte dieses Individuum dann soltz entwickeln? Wenn nicht auf sein Volk oder sein Land, dann warum muß er wissen, woher er kam?




Diese Idee "man kann nur stolz auf das sein, was man selber erreicht hat" ist oft von Deutschen zu hören, fast nie von anderen. Natürlich kann man *auch* stolz auf das was man selber erreicht hat sein. Aber das Wort "auch" ist da wichtig. Wegen der Vergangenheit und seitdem wegen linker Propaganda, besonders durch die "68er" und die "Frankfurter Schule der Sozilologie" (Adorno, Horkheimer usw.) gestärkt, sind die Deutschen extrem Anti-Nation geworden, wenn man es so sagen kann. Auch wenn ein Deutscher spezifisch auf die Bundesrepublik ist (mehr als 50 Jahre stabile Demokratie, Menschenrechte, Wirtschaftswunder, Frieden, hoher Lebensstandard) wird er irgendwie als "rechts" oder "nationalkonservativ" abgestempelt.
Keiner macht unlogische, falsche Vergleiche zwischen der SPD/der sozialdemokratischen Politik und marxistischem Kommunismus wie er in der UdSSR existierte. Aber sofern die Wörter "national" und "stolz" in einem Satz aufkommen macht man in Deutschland unlogische, falsche Vergleiche zwischen dieser Eigenschaft und der extremsten Form, Nationalsozialismus.

Sätze wie "ich bin stolz, Franzose zu sein" (Beispiel) sind in fast allen Ländern außer Deutschland und manchmal Österreich völlig normal, nicht "rechts", und gehören eher zum normalen Denken der Menschen. Und das ist in der ganzen Welt so, das ist nicht mal etwas, was auf Europa beschränkt ist. Erstens ist das deshalb etwas völlig normales, da sind die Deutschen die Ausnahme, zwietens ist das nichts schlechtes.
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Alt 10.11.2004, 00:46   #42
setzie
Senior Member
 
Registriert seit: 06/2004
Beiträge: 994
mit "woher man kam und wer man ist" ist die persönliche Entwicklung gemeint, so habe ich es verstanden. Also als was habe ich angefangen und wo stehe ich jetzt?

Und Sätze wie "ich bin stolz ein Franzose zu sein" sind trotzdem hohl. Nicht weil man das Wort stolz verwendet, sondern weil derjenige in meinen Augen auf sonst nichts stolz sein kann. Ich kann es verstehen, wenn es jemand angesichts eines besonderen Ereignisses sagt. Beispiel "Frankreich wird Weltmeister" oder so. Dann ist es aber eine emotionale Äusserung und keine sachliche. Weil sachlich ist der Satz immer falsch.

Ich denke nicht, dass es normal ist es auf der ganzen Welt zu sagen. Dafür ticken die Menschen weltweit doch zu unterschiedlich und verhalten sich zu unterschiedlich.
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setzie ist offline  
Alt 10.11.2004, 06:50   #43
schökümarshmallöw
Gesperrt wegen Mehrfachanmeldung
 
Registriert seit: 05/2004
Beiträge: 19.481
Zitat:
Zitat von setzie
mit "woher man kam und wer man ist" ist die persönliche Entwicklung gemeint, so habe ich es verstanden. Also als was habe ich angefangen und wo stehe ich jetzt?

Und Sätze wie "ich bin stolz ein Franzose zu sein" sind trotzdem hohl. Nicht weil man das Wort stolz verwendet, sondern weil derjenige in meinen Augen auf sonst nichts stolz sein kann. Ich kann es verstehen, wenn es jemand angesichts eines besonderen Ereignisses sagt. Beispiel "Frankreich wird Weltmeister" oder so. Dann ist es aber eine emotionale Äusserung und keine sachliche. Weil sachlich ist der Satz immer falsch.

Ich denke nicht, dass es normal ist es auf der ganzen Welt zu sagen. Dafür ticken die Menschen weltweit doch zu unterschiedlich und verhalten sich zu unterschiedlich.
und genau so ist es. vielen dank. mit "woher man kam und wer man ist" meinte ich tatsächlich die persönliche entwicklung. eben was ein mensch alleine für sich erreicht hat.

ich weiß nicht, es ist für mich einfach merkwürdig wenn jemand mit nationalstolz daherkommt.
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schökümarshmallöw ist offline  
Alt 10.11.2004, 07:33   #44
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Und Sätze wie "ich bin stolz ein Franzose zu sein" sind trotzdem hohl. Nicht weil man das Wort stolz verwendet, sondern weil derjenige in meinen Augen auf sonst nichts stolz sein kann
Also wenn du dann das Beispielsland Frankreich besuchen würdest und ein Franzose dir sagen würde, daß er stolz ist, Franzose zu sein, würdest du dann meinen, er hat nichts erreicht, ist evtl ein Assi oder sonst irgendwie blöd oder sowas?

Zitat:
Ich kann es verstehen, wenn es jemand angesichts eines besonderen Ereignisses sagt. Beispiel "Frankreich wird Weltmeister" oder so. Dann ist es aber eine emotionale Äusserung und keine sachliche. Weil sachlich ist der Satz immer falsch.
Nein. Wenn einer sagt, er sei auf sein Land stolz, dann ist das sachlich in dem er wirklich stolz auf das Land ist. Ist auch subjektiv, weil es wie du sagst eine emotionale Äusserung ist, dafür aber *auch* sachlich, weil es die Tatsache, daß der Sprecher stolz ist beschreibt.
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Alt 10.11.2004, 07:37   #45
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von schokomarshmallow
und genau so ist es. vielen dank. mit "woher man kam und wer man ist" meinte ich tatsächlich die persönliche entwicklung. eben was ein mensch alleine für sich erreicht hat.
Achso, ich kapiere.

Aber die persönliche Entwicklung und die Entfaltung der Persönlichkeit finden nicht alleine statt. Es gibt viele maßgebende Faktoren, die Eltern, die Umgebung und die anderen Schüler in der Schule sind die wichtigsten die Einfluß auf einen haben, die Nation (durch die Kultur, Tradition, Sprache, Politik usw.) spielt aber auch eine Rolle.
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Alt 10.11.2004, 08:07   #46
MorningGlory
Gralshüterin
 
Registriert seit: 09/2003
Beiträge: 7.466
Zitat:
Zitat von AndrewAustralien
Also wenn du dann das Beispielsland Frankreich besuchen würdest und ein Franzose dir sagen würde, daß er stolz ist, Franzose zu sein, würdest du dann meinen, er hat nichts erreicht, ist evtl ein Assi oder sonst irgendwie blöd oder sowas?



Nein. Wenn einer sagt, er sei auf sein Land stolz, dann ist das sachlich in dem er wirklich stolz auf das Land ist. Ist auch subjektiv, weil es wie du sagst eine emotionale Äusserung ist, dafür aber *auch* sachlich, weil es die Tatsache, daß der Sprecher stolz ist beschreibt.
Andrew, ich bin auch der Auffassung, daß man nur stolz auf etwas sein kann, das man selbst erreicht/geschafft hat. Wie kann ich stolz darauf sein, einer bestimmten Nation anzugehören? Wo steckt darin die eigene Leistung? Es ist schierer Zufall, in welches Land man hineingeboren wird.

Ich liebe die deutsche Kultur und teilweise haben wir eine wunderbare und abwechslungsreiche Landschaft, aber kann ich darauf STOLZ sein?

Ich finde: Nein.

Wenn jemand behauptet, er sei stolz, ein Franzose/Engländer/sonstwer zu sein, dann empfinde ich nichts als Schulterzucken. Wenn man sonst nichts geschafft hat, auf das man stolz sein kann, dann ist das schon irgendwie armselig.
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MorningGlory ist offline  
Alt 10.11.2004, 09:05   #47
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Wenn man sonst nichts geschafft hat, auf das man stolz sein kann, dann ist das schon irgendwie armselig
Also ich finde nicht, daß man nur auf etwas stolz sein kann, wenn man es selber gemacht/geschafft hat. Man kann auch stolz auf Dinge sein, die "zu einem passen" oder die einem gehören.
Dazu gehört nicht nur die Nation, sondern auch das Bundesland, die Gemeinde, der Dialekt, die Firma, die Familie, die Wohnung, die Freunde, eine Sportmannschaft, ein Verein usw. usw.

Aufgrund dieser Meinung sehe ich überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Stolz auf eine Nation und der Frage, ob man sonst was geschafft hat oder nicht.
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Alt 10.11.2004, 11:57   #48
MorningGlory
Gralshüterin
 
Registriert seit: 09/2003
Beiträge: 7.466
Zitat:
Zitat von AndrewAustralien
Also ich finde nicht, daß man nur auf etwas stolz sein kann, wenn man es selber gemacht/geschafft hat. Man kann auch stolz auf Dinge sein, die "zu einem passen" oder die einem gehören.
Dazu gehört nicht nur die Nation, sondern auch das Bundesland, die Gemeinde, der Dialekt, die Firma, die Familie, die Wohnung, die Freunde, eine Sportmannschaft, ein Verein usw. usw.

Aufgrund dieser Meinung sehe ich überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Stolz auf eine Nation und der Frage, ob man sonst was geschafft hat oder nicht.
Sehe ich komplett anders.
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MorningGlory ist offline  
Alt 12.11.2004, 01:09   #49
Wusch
 
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
hab dieletzte seite nicht mehr lesen können...wein...hihi...
aber:

ich bin stolz auf mich, weil ich so bin wie ich bin (auch wenn mich deswegen jemand als eingebildet bezeichnen sollte...mir egal...)
ich bin stolz, mich als weltbürger zu fühlen...
dass ich deutscher bin, dafür kann ich nix...wär mir aber auch wurscht, wenn ich engländer, franzose, anustralier oder sonstwas wäre...

ICH BIN STOLZ "ICH" ZU SEIN

dummheit und stolz sind aus demselben holz...*lach*
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Wusch ist offline  
Alt 17.11.2004, 20:05   #50
lachendes Klo
Junior Member
 
Registriert seit: 03/2002
Beiträge: 33
Ich verstehe nicht, wie man nicht stolz auf Deutschland sein kann. Es gibt hier keine Hungersnöte, Krankheitsepidemien etc. Ich weiß, dass es auch anderen Ländern gut geht, aber ich bin nun mal Deutscher.

Aber bei vielen gilt hier wohl: Wenn ich schon nichts erreicht habe, dann will ich wenigstens durch nichtstolz so tun, als wenn ich intelligent wäre und plapper alles nach, was die Alt-68er hören wollen.
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lachendes Klo ist offline  
 

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