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Alt 19.02.2005, 15:51   #1
Tommy Casagrande
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Der Welt geht es immer besser

Der Welt geht es immer besser
Die Menschen sind gesünder und leben länger - Immer mehr erhalten Zugang zu Bildung - Und auch der Umwelt geht es nicht schlecht
von Samiha Shafy

Gut, danke", antworten wir meist automatisch auf die Frage nach unserem Befinden. Und sagen damit im Grunde nichts als die Wahrheit. Denn global betrachtet geht es uns heute in vielerlei Hinsicht besser als unseren Großeltern. Wir leben im Durchschnitt länger und besser, sind gesünder, mobiler, besser ausgebildet und informierter. Trotzdem neigen Öffentlichkeit und Medien dazu, das Glas eher als halbleer denn als halbvoll zu betrachten. Schreckensnachrichten und Horrorszenarien gehören ganz selbstverständlich zu unserem Alltag.



Lebensqualität steigt weltweit
An dieser Stelle betrachten wir unseren Planeten einmal aus einem anderen, optimistischen Blickwinkel. Dabei soll nichts beschönigt oder unter den Tisch gekehrt werden. Aber wer sich die Mühe macht, die wichtigsten Kennzahlen und Fakten der Weltentwicklung genau anzusehen, stellt fest: Der Trend der letzten Jahrzehnte ist erfreulich. Dank internationaler, politischer Anstrengungen - vor allem aber auch dank gewaltiger Fortschritte von Wissenschaft, Technik und Medizin.


Am deutlichsten zeigt dies der Human Development Index (HDI) - zu deutsch Index der menschlichen Entwicklung -, der alljährlich vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) veröffentlicht wird. Der Index mißt die Lebensqualität in 177 Ländern der Erde anhand von Faktoren wie Lebenserwartung, Schulbildung, Armut und Analphabetismus. Am besten, so kann man im diesjährigen Entwicklungsbericht lesen, lebt es sich in Norwegen, gefolgt von Schweden und Australien. Deutschland liegt vor Spanien und Italien auf Platz 19.


Das Entscheidende aber ist: In den meisten Ländern leben die Menschen heute besser als vor zehn Jahren. Der Anteil der Weltbevölkerung, der in extremer Armut lebt, ist nach Angaben der Weltbank zwischen 1981 und 2001 von 40 auf 21 Prozent gesunken - vor allem dank des rasanten Wirtschaftswachstums in Ost- und Südasien. Auch die landwirtschaftliche Produktivität nimmt weltweit zu: Seit den siebziger Jahren hat sich die Nahrungsmittelproduktion in den Entwicklungsländern gemäß UNDP verdreifacht.



Lebenserwartung immer höher
Die Lebenserwartung ist aufgrund besserer Hygiene und medizinischer Versorgung seit den siebziger Jahren im weltweiten Durchschnitt von 59,8 auf 66,9 Jahre, also um rund sieben Jahre gestiegen. Allerdings klafft hier noch immer eine große Lücke zwischen den Ländern mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen (von 48,7 auf 59,2 Jahre) und den reichsten Ländern (von 71,6 auf 78,4 Jahre). Zudem gibt es eine tragische Ausnahme im positiven globalen Entwicklungstrend: Schwarzafrika. Hier nahmen Armut und Elend in den letzten Jahren zu, und das Aids-Virus wütet dort nach wie vor ungebremst.



Seuchen auf dem Rückzug
Andere Seuchen, die früher Millionen Todesopfer forderten, sind hingegen ganz oder beinahe besiegt. Gegen zahlreiche Virenerkrankungen gibt es heute wirksame Vakzine, die dank weltweiter Impfkampagnen immer mehr Menschen zur Verfügung stehen. So erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Pocken 1980 für ausgerottet. Bis Ende des nächsten Jahres soll auch die Kinderlähmung eliminiert werden, die noch in einigen Ländern Afrikas auftritt. Erst vor einem Monat führte die WHO eine Impfkampagne durch, die 80 Millionen afrikanische Kinder in 23 Ländern erreichte. "Wir stehen vor Herausforderungen, aber es ist möglich, sie zu überwinden", sagt Oliver Rosenbauer von der Polio Eradication Initiative der WHO.



Dem britischen Bakteriologen Alexander Fleming (1881-1955) verdankt die Menschheit die Entdeckung des ersten Antibiotikums Penicillin, das seit 1941 gegen verschiedene bakterielle Entzündungen eingesetzt wird. Seither wurden immer besser verträgliche und spezifischer wirkende Antibiotika entwickelt. Bei der Tuberkulose, einer chronisch verlaufenden Bakterieninfektion, die jährlich rund zwei Millionen Menschenleben fordert, gibt es dank Antibiotika neue Hoffnung. Die Medikamente sind heute auch für Infizierte in den Entwicklungsländern nicht mehr unerreichbar. "Es gibt eine Generika-Kombination für zehn Dollar, die für sechs Monate reicht und die Krankheit heilen kann", erläutert Melanie Zipperer, Sprecherin der WHO. Ziel der WHO ist es, daß bis Ende 2005 weltweit 70 Prozent der Infektionen diagnostiziert und 85 Prozent der Erkrankten geheilt werden. Allerdings ist im Umgang mit der medizinischen Wunderwaffe größte Sorgfalt geboten: Weil Antibiotika oft falsch eingesetzt werden, entwickeln die Krankheitserreger zunehmend Resistenzen.



Krankheiten werden besser behandelt
Der Kampf gegen gefährliche Kleinstlebewesen ist eines der wichtigsten Kapitel in der Erfolgsgeschichte der Medizin. Ebenso entscheidend sind die enormen Fortschritte in der Diagnostik, die heute zumindest in den Industrieländern selbstverständlich sind. Mit Computertomogrammen können heute millimeterdünne Querschnittsbilder einzelner Körperteile und Organe erstellt werden. Dadurch können Knochenbrüche und Tumoren, aber auch innere Blutungen und Entzündungen rasch und exakt lokalisiert werden. Noch detailliertere, dreidimensionale Bilder lassen sich mit Kernspintomographen aufnehmen. Die sogenannte Positronen-Emissions-Tomographie (PET) macht Stoffwechselstörungen im Gehirn sichtbar, die etwa bei Depression oder Alzheimer schon in frühen Stadien auftreten können. Durch eine frühzeitige Diagnose können viele Krankheiten heute besser behandelt und geheilt werden.


Auch die Operationstechnik ist sicherer geworden: Moderne Überwachungsgeräte steuern die Dosierung von Narkosemittel und Medikamenten und kontrollieren durchgehend Beatmung und Herz-Kreislauf-Situation. Komplizierte Eingriffe wie etwa Organtransplantationen oder Herzoperationen sind heute schon beinahe Routine. Einer der häufigsten Eingriffe in Deutschland ist der Einsatz künstlicher Gelenke: Rund eine halbe Million Bundesbürger erhalten jedes Jahr neue Hüftgelenke. Vor 50 Jahren wurden die Kunstgelenke aus Elfenbein hergestellt, später aus Plexiglas. Beide Materialien waren schlecht verträglich - im Gegensatz zu den heutigen Prothesen aus speziellem Kunststoff und Metall. Diese haben eine mittlere Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren.



Weniger Kinder sterben
All diese medizinischen Fortschritte nützen nur den Menschen in den reichen Ländern, könnte man an dieser Stelle zu Recht einwenden. Aber auch in den Entwicklungsländern trägt die Verbesserung der medizinischen Versorgung dazu bei, daß die Kindersterblichkeit sinkt und die Lebenserwartung steigt. 1970 starben gemäß UNDP in den Entwicklungsländern 108 von 1000 Kindern unter fünf Jahren, 2002 waren es 61 von 1000. Dieser Rückgang ist nicht nur auf breitangelegte Impfkampagnen, sondern auch auf eine bessere Versorgung mit sauberem Trinkwasser zurückzuführen. Nach dem Weltwasserbericht 2004 von WHO und Unicef hat sich der Anteil der Weltbevölkerung, der Zugang zu sauberem Wasser hat, von 77 Prozent im Jahr 1990 auf 83 Prozent im Jahr 2002 erhöht. Eine Milliarde Menschen trinken aber noch immer aus verschmutzten Quellen. In Schwarzafrika stieg der Anteil derjenigen mit Zugang zu sauberem Wasser nur von 49 auf 58 Prozent. Und noch immer sind Durchfallerkrankungen eine der häufigsten Todesursachen bei Kleinkindern.



Bessere Bildung
Neben der Gesundheit ist der Zugang zu Bildung eine entscheidende Voraussetzung für ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben. Auch hier klafft noch immer ein riesiger Graben zwischen armen und reichen Ländern. Doch die Zahl der eingeschulten Kinder nimmt weltweit zu. Gemäß UNDP werden heute in Ostasien, Zentral- und Osteuropa, den Commonwealth-Staaten, Lateinamerika und der Karibik über 90 Prozent der Kinder eingeschult. In Südasien sind es 79 Prozent, in den arabischen Staaten 77 Prozent. In Schwarzafrika nahm der Anteil in den neunziger Jahren zwar um drei Prozent zu, liegt aber immer noch unter 60 Prozent. Doch selbst in den ärmsten Ländern gibt es ermutigende Beispiele: So verdoppelte Botsuana seine Einschulungsrate innerhalb von 15 Jahren.


Parallel zu den steigenden Einschulungsraten erhöht sich auch die Anzahl derjenigen, die lesen können. In den Entwicklungsländern stieg die Rate bei den 15- bis 24jährigen nach UNDP-Zahlen von 85,5 Prozent im Jahr 1990 auf 88,1 Prozent im Jahr 2002. Betrachtet man alle Altersklassen, sank der Anteil der Analphabeten in den neunziger Jahren von 25 auf 21 Prozent. Zwei von drei Analphabeten sind Frauen.


Zugleich erhalten immer mehr Menschen Zugang zu modernen Kommunikations- und Informationstechnologien. Von 1990 bis 2002 stieg der Anteil der Internet-Nutzer nach UNDP-Daten weltweit von 0,5 auf knapp 100 pro 1000 Personen.
 
Alt 19.02.2005, 15:51 #00
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Hallo Tommy Casagrande, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 19.02.2005, 15:52   #2
Tommy Casagrande
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Luft und Gewässer sind sauberer geworden
Der Menschheit mag es besser gehen, aber was ist mit der Umwelt? Angesichts des Klimawandels und der rücksichtslosen Ausbeutung natürlicher Ressourcen eine berechtigte Frage. Dennoch lassen sich auch im Umweltschutz einige positive Entwicklungen beobachten: Seit dem weltweiten FCKW-Verbot Mitte der neunziger Jahre nimmt die Konzentration der Spraydosengase in der Atmosphäre ab. Verschiedene Modelle sagen voraus, daß sich das Ozonloch bis 2050 schließen wird. "Das FCKW-Verbot ist ein Musterbeispiel für erfolgreiche, internationale Umweltpolitik", sagt Frank Hönerbach, Sprecher des Umweltbundesamts in Berlin. Ein weiterer Erfolg sei das UN/ECE-Übereinkommen über "weiträumige, grenzüberschreitende Luftverunreini- gung", das bereits vor 25 Jahren von den damaligen 34 Mitgliedsstaaten der UN-Wirtschaftskommission für Europa und von der Europäischen Gemeinschaft unterzeichnet wurde. Aus dem Übereinkommen gingen mehrere Protokolle hervor, welche die beteiligten Staaten dazu verpflichten, ihre Luftschadstoffemissionen zu reduzieren.


Auch die deutsche Umweltpolitik kann Erfolge vorweisen. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes wurden die Treibhausgasemissionen zwischen 1991 und 2001 um 14,2 Prozent reduziert. Gleichzeitig investiert Deutschland in erneuerbare Energien, produziert weniger Luftschadstoffe und verbraucht weniger Wasser als 1991. Gewässer wie der Rhein, die Elbe und die Oder sind meßbar sauberer geworden.


Eines sollte man aber angesichts der frohen Botschaften nicht vergessen: All diese Fortschritte waren nur möglich, weil Umwelt- und Entwicklungsorganisationen unermüdlich auf die ungelösten Probleme dieser Welt hinweisen. So gesehen sind auch Schreckensmeldungen durchaus berechtigt.


Artikel erschienen am Sa, 13. November 2004

Quelle:

http://www.welt.de/data/2004/11/13/359490.html?s=1
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Alt 19.02.2005, 15:56   #3
Tommy Casagrande
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Grüne Hexenjagden

Grüne Hexenjagden

Der Kommentar

Die Kampagnen gegen die Gentechnologie nehmen in Europa, nehmen vor allem in Deutschland besorgniserregende Ausmaße an. Hochdekorierte Forscher wandern ab oder müssen sich aus Selbstschutz in handgranatensichere Gewächshäuser zurückziehen. Unbotmäßigen Bauern, die transgene Keime anpflanzen, droht die Verwüstung ihrer Felder durch nachtaktive Greenpeace-Einheiten. Hinter den Attacken steht die Vision des globalen Bio-Bauernhofs, den eine Glaubensgemeinschaft von Ökologen, Bio-Lobbyisten und anthroposophisch veranlagten Politikern gegen die Zumutungen der Technik verteidigt.


Halten wir ganz nüchtern fest: Bis heute ist kein Mensch durch gentechnisch veränderte Nahrungsmittel zu Schaden gekommen. Kein Feldhamster hat sein Leben ausgehaucht, weil er auf freier Wildbahn mit genmanipulierten Gräsern in Berührung kam. In den Vereinigten Staaten wurden Millionen investiert zur Ermittlung von Restrisiken, aber es wurden keine Restrisiken gefunden. Vermutlich ist Zähneputzen gefährlicher als der Verzehr einer genetisch umgestalteten Tomate. Die europäische Anti-Gentech-Lobby ignoriert diese Erkenntnisse nach Kräften und erhält dafür Unterstützung im politischen Betrieb. Das im Bundestag verabschiedete neue Gentechnik-Gesetz verfestigt am klassischen Innovationsstandort Deutschland eine Art Taliban-Obskurantismus in zentralen Fragen der Wissenschaftsfähigkeit.


Man muß sich die Frage stellen, weshalb faktisch unbelegte Schreckensszenarien in Deutschland auf derart fruchtbaren Boden fallen. Man muß sich ernsthaft fragen, woher die enorme Faszinationskraft und Beliebtheit der Grünen stammt, die sich bei allen realpolitischen Schüben im Kern noch immer um ein paar aufklärungsresistente Glaubenssätze gruppieren. Und natürlich darf man sich die Frage stellen, wie ein auf ungezählten Kanälen lächelnder Kanzler die Sorglosigkeit aufbringt, mit der er seine Koalitionspartner walten läßt.


Auf den grünen Kreuzzug trifft zu, was ein deutscher Schriftsteller vor bald 100 Jahren formulierte: "Aus Lügen werden durch längeren Gebrauch - nicht Wahrheiten, aber Tatsachen."


Artikel erschienen am Sam, 27. November 2004

Quelle:

http://www.welt.de/data/2004/11/27/3...n&searchHILI=1
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Alt 20.02.2005, 09:54   #4
Dr_Eisenhans
Dauerhaft Gesperrt
 
Registriert seit: 06/2004
Beiträge: 3.711
Geht es der Welt wirklich immer besser? Ich glaube es ist uns am besten gegangen als wir noch primaten waren und nur faul im gras gelegen sind, früchte gegessen haben, und wie wild mit allem und jeden kopuliert haben! Oder nicht?
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Dr_Eisenhans ist offline  
Alt 20.02.2005, 10:28   #5
Jaws
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Zitat:
Zitat von Dr_Eisenhans
Geht es der Welt wirklich immer besser? Ich glaube es ist uns am besten gegangen als wir noch primaten waren und nur faul im gras gelegen sind, früchte gegessen haben, und wie wild mit allem und jeden kopuliert haben! Oder nicht?
ich weiß nicht, ob das ein homo erectus früher wusste bzw. so gut beurteilen konnte..... aber irgendwie scheinst du recht zu haben *raf*
wobei die Primaten aber auch so ihre Probleme hatten...
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Alt 20.02.2005, 12:05   #6
AndrewAustralien
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Beiträge: n/a
Ich glaube es ging (West)Deutschland am Höhepunkt des Wirtschaftswunders besser als jetzt. Gilt für viele andere Länder.

Und die absolute Zahl der Menschen die in Notsituationen leben, zu wenig Essen zum Biesipiel, wird höher sein als früher weil es immer mehr Menschen gibt.

Ich glaube an Fortschritt wie von den Philosophen der franz. Aufklärung erklärt, Condorcet, Voltaire usw. aber es ist auch bekannt, daß nicht alles immer vorwärts geht und besser wird - leider.
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Alt 20.02.2005, 20:42   #7
Kotori
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Registriert seit: 05/2002
Beiträge: 1.352
Zitat:
Zitat von Dr_Eisenhans
Geht es der Welt wirklich immer besser? Ich glaube es ist uns am besten gegangen als wir noch primaten waren und nur faul im gras gelegen sind, früchte gegessen haben, und wie wild mit allem und jeden kopuliert haben! Oder nicht?
Du kannst dich auch immer nur auf solch primitive Art und Weise äußern, wie?
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Kotori ist offline  
Alt 20.02.2005, 20:51   #8
Kotori
Golden Member
 
Registriert seit: 05/2002
Beiträge: 1.352
Ich glaube nicht, dass es uns bildungsmäßig heutzutage besser geht. Man gucke sich doch nur mal die Ergebnisse der Pisa-Studie an.

Mein Ausbildungsbetrieb hatte vor kurzem zwei Einstellungstest. Er ist bekannt dafür, dass er schwerer ist als in manch anderen Betrieben, unser Geographie-Teil fällt grundsätzlich besonders schlecht aus. Da ich die Ehre hatte, diesen Test zu beaufsichtigen, nahm ich mir einfach mal die Frechheit heraus, mir einige Geographie-Teile der Teilnehmer anzugucken. Da gab es also durchaus Leute, die meinten, dass der Rote Platz in Deutschland läge und unsere Hauptstadt Frankfurt wäre. Okay, der Typ war nicht von hier, aber er lebt sicher schon 'ne Weile in Deutschland. Demzufolge sollte man das vielleicht trotzdem wissen. Andere meinten, Mainz läge in Österreich und New York wäre die Hauptstadt von London.

Ich glaube, in führeren Zeiten wäre das nicht vorgekommen. Auch habe ich die Vorstellung, dass die Lehrpläne damals weitaus organisierter waren als sie es heute sind. Warum nimmt man z. B. mindestens dreimal die Griechen, die Römer und die NS-Zeit durch, steckt aber kein bisschen Aufmerksamkeit in den Golfkrieg? Auch den Vietnam-Krieg habe ich wohl nur meinem Englisch-Leistungskurs zu verdanken. In Geschichte wurde das nicht durchgenommen. Von meiner Mutter weiß ich aber z. B., dass sie damals mehrere Seite mit Jahreszahlen auswendig lernen musste. Natürlich ist das nicht gerade die lebhafteste Art, einem Schüler Geschichte näher zu bringen, aber wenigstens wurde da mal was gemacht. Die meisten Lehrer sind doch heutzutage selbst froh, wenn sie im Unterricht nur gammeln können. Es gibt sogar welche, die die allgemeine Meinung vertreten, die Schüler müssten sich zuhause alles alleine beibringen und sie als Lehrer wären lediglich dazu da, aufgetretene Fragen zu beantworten.
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Kotori ist offline  
Alt 20.02.2005, 21:54   #9
schork
Senior Member
 
Registriert seit: 10/2004
Beiträge: 734
Wenn wir uns die Frage stellen: Was macht für jeden individuell die Qualität unseres Lebens aus?
Ich bin mir sicher: die Antworten wären so vielfältig wie die Zahl der hier Anwesenden. Lebensqualität ist etwas sehr Persönliches, etwas sehr Subjektives. Sie ist nicht zuletzt abhängig von den eigenen Erwartungen und den Lebensbedingungen um uns herum.
So wird z. B. der Wert eines freien Tages von einer Managerin gänzlich anders eingeschätzt als von einem Rentner.
Während wir hier in Deutschland zwei Schalen Reis als Nahrung für einen Tag wohl kaum als Ausdruck großer Lebensqualität werten würden, mögen sie 800 Millionen Menschen weltweit, die an chronischer Unterernährung leiden, geradezu luxuriös erscheinen.
Für diese chronisch Unterernährten ist der Hunger lebensbedrohlich. In unseren Breitengraden treffen wir teilweise auf ein ganz anderes Phänomen: freiwilliges „Heilfasten" zur Erhöhung des eigenen Wohlbefindens.
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schork ist offline  
Alt 20.02.2005, 22:27   #10
Christkind73
Golden Member
 
Registriert seit: 09/2000
Ort: Oldenburg (Oldb)
Beiträge: 1.350
Für Mutter Erde sind ca. 500 - 750 Millionen Menschen mit einem Lebensstandard wie in der Bundesrepublik Deutschland auf Dauer verkraftbar. Wenn mich nicht alles täuscht, konnte man entsprechende Berichte und wissenschaftliche Untersuchungen vor ungefähr 10 Jahren in der p.m. dementsprechend nachlesen.
Anders ausgedrückt: Es ist gegen die Natur, daß sich ein Säugetier (Mensch) in Milliarden über den Erdball verbreitet.

Wenn man sich nur ein ganz klein wenig mit diesem Planeten, seiner Entstehung und seiner Art "zu funktionieren" beschäftigt, dann wird man unweigerlich zu dem Schluß kommen, daß es der Welt zuletzt an den Tagen gut ging, bevor die ersten Menschen beschlossen, von den Bäumen zu steigen...

Der Welt ging es Milliarden von Jahren vor dem ersten Menschen gut. Und nach dem vorraussichtlich recht kurzen Intermezzo des Menschen (ein paar hunderttausend Jahre alles in allem) wird es ihr noch ein paar Milliarden Jahre weiterhin recht gut gehen, bevor die Sonne verglüht.

"Der Welt geht es immer besser"

Diese anmaßende Überschrift prangt über einem Thread, der sich mit den für die Welt völlig uninterressanten Themen menschlicher Entwicklung beschäftigt.

Es ist für diese Welt völlig gleichgültig, ob diejeniegen, die jedes Jahr Quadratkilometer fruchtbaren Landes abroden, verseuchen, zur Wüste machen oder mit Radioaktivität würzen lesen können oder nicht - Undere Mutter Erde hat ihre ganz eigene Definition von Fortschritt. Und wir sollten unsere begrenzte Zeit als Zaungäste einfach genießen. Vor allem aber sollten wir begreifen, daß unsere Zeit auf diesem Planeten endlich ist. Wie die Zeit all derer, die vor uns diesen Planeten bevölkern durften.

Wobei wir wohl einen ewigen Rekord aufgestellt haben: Wir sind und wir werden wohl die einzige Art auf diesem Planeten sein die in der Lage ist, sich selbst komplett binnen weniger Tage selbst auszulöschen! *g*

Wenn eine Art ihre Zeit damit verbringt, wie sich selbst am effektiefsten auslöschen kann, dann MUSS sie wohl alle anderen Probleme so gut gelöst haben, daß sie sich selbst für überflüssig hält.

Ach egal. In einer Milliarde Jahre quakt kein Einzeller mehr über unsere Spezies.
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Christkind73 ist offline  
 

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