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Alt 15.05.2005, 18:06   #151
Zoppo Trump
Senior Member
 
Registriert seit: 04/2003
Ort: Rhein-Main
Beiträge: 717
Zitat:
Zitat von MorningGlory
Zu Zeiten des Goethe war die deutsche Sprache ein chaotisches Sammelsurium an Schreibweisen, Dialekten und Redewendungen. Das erste Deutsche Wörterbuch brachten die Gebrüder Grimm heraus, das war erst 1854, davon konnte der Geheimrat leider noch nicht profitieren.

Wenn man sich Goethes Aufschriebe ansieht, wird man feststellen, daß er oft selbst höchst unterschiedliche Schreibweisen für ein und dasselbe Wort verwendet hat. Desweiteren hat er sich poetischer Kunstgriffe bedient, die schön klingen und sich hübsch in den Kontext einschmiegen, die aber im Grunde ganz verkehrtes Deutsch sind. Man hüte sich also davor, den guten Goethe als Exemplar für korrektes Deutsch zu verwenden...
Die Werke derer, die zu einer Zeit lebten, als es noch kein festes Regelwerk für die deutsche Sprache gab, lesen wir noch Jahrhunderte später. Ob man das über die Meister der heutigen Zeit...also Simmel, Konsalik, Uta Danella und andere.....später auch sagen wird, wage ich zu bezweifeln. Und vielleicht besteht hier auch ein Zusammenhang......vielleicht behindern und verhindern starre Regeln die Kreativität. Und nur nebenbei: Konrad Duden hat sein Sammelwerk nie als starres Regelwerk verstanden.
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Zoppo Trump ist offline  
Alt 15.05.2005, 18:22   #152
MorningGlory
Gralshüterin
 
Registriert seit: 09/2003
Beiträge: 7.466
Zitat:
Zitat von Zoppo Trump
Die Werke derer, die zu einer Zeit lebten, als es noch kein festes Regelwerk für die deutsche Sprache gab, lesen wir noch Jahrhunderte später. Ob man das über die Meister der heutigen Zeit...also Simmel, Konsalik, Uta Danella und andere.....später auch sagen wird, wage ich zu bezweifeln. Und vielleicht besteht hier auch ein Zusammenhang......vielleicht behindern und verhindern starre Regeln die Kreativität. Und nur nebenbei: Konrad Duden hat sein Sammelwerk nie als starres Regelwerk verstanden.
Ich glaube nicht, daß das eine mit dem anderen zusammenhängt. Goethe hatte es dereinst schon kommen sehen: er beklagte eine zunehmende "Verblödung" der künstlerischen Fächer dadurch, daß sie quasi ausgehebelt wurden durch den - so elitär das klingen mag - gemeinen Pöbel, der langsam aber sicher des Lesen und Schreibens mächtig wurde. Dadurch entstand ein ganz anderes Publikum, man fand die leichtere Kost bekömmlicher und konnte den großen Meistern einfach intellektuell nicht folgen. Also begab sich der geneigte Künstler, der damals wie heute wenig Lust am Hungern zeigt, auf die Pfade dessen, was sich schlicht besser verkaufen ließ.
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MorningGlory ist offline  
Alt 15.05.2005, 23:27   #153
mariposa
Senior Member
 
Registriert seit: 12/1998
Beiträge: 781
Zitat:
Zitat von MorningGlory
Was wäre denn ein passender deutscher Name für "Handy"?
"Tragbares schnurloses Telefon"
"mobiles Telefon" (wackelt schon in Richtung Fremdwort...)
.
.
.
oder wie?
Egal, ich erkenne eine deutliche Tendenz dazu, daß man mindestens zwei Wörter brauchen würde, um das Ding zu beschreiben...

Wobei man eigentlich mal nachforschen könnte, wie wir grade ausgerechnet auf "Handy" kamen.
In vielen Ländern, deren Sprache nicht mit Anglizismen verseucht ist, heißt es Mobil oder ähnlich. Warum es nicht so bei uns heißt? Ich denke, dass es leicht zu Handy gekommen ist, weil es sich wegen dem deutschen Wort "Hand" anbietet, vielleicht wurde es am Anfang Handtragetelefon genannt oder so. Und Englisch ausgesprochen hört sich´s hip an, aber es kapiert auch die ältere Generation. Hab auch gelesen, dass man damals von den Autotelefonen differenzieren wollte, weil sie auch als Mobiltelefone bekannt waren.
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mariposa ist offline  
Alt 16.05.2005, 01:59   #154
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von MorningGlory
Na ja, und germanische indoeuropäische Sprachen sind halt indogermanische Sprachen...

Ich meine ja nicht, daß man anfängt, englisch zu sprechen. Um die deutsche Sprache "zeitgeistkompatibel" zu machen, übernimmt man einige Elemente aus dem Englischen, die das Deutsche einfach "abkürzen."
Zum Beispiel: man hört neuerdings sehr oft "In 2001 betrug das Wirtschaftswachstum noch XY Prozent". Das ist falsches Deutsch und kommt aus dem Englischen: "In 2001 Germany won the world cup..." Korrektes Deutsch wäre länger und umständlicher, denn man müßte sagen "Im Jahr 2001 blablabla..." - schon wieder eine Silbe gespart.
"Das macht Sinn" vs. "Das ist sinnvoll" - noch eine Silbe gespart.
Aber....man kann auch "ich bin 1973 geboren", auf Englisch kann das "in" - "I was born in 1973" nicht weggelassen werden.

"ich erinnere das" waere auch kuerzer als "ich erinnere mich daran" aber das sagt man (noch) nicht.

Hat es nicht mehr zu tun mit dem Einfluss der englischen Sprache in der heutigen Welt und der Bereitschaft der Deutschen, ihre eigene Sprache und Kultur nicht zu schaetzen?

Zitat:
Was wäre denn ein passender deutscher Name für "Handy"?
"Tragbares schnurloses Telefon"
"mobiles Telefon" (wackelt schon in Richtung Fremdwort...)
.
.
.
oder wie?
Egal, ich erkenne eine deutliche Tendenz dazu, daß man mindestens zwei Wörter brauchen würde, um das Ding zu beschreiben...

Wobei man eigentlich mal nachforschen könnte, wie wir grade ausgerechnet auf "Handy" kamen.
Die Erklaerung in diesem Thread ist sehr plausibel. Obwohl ich selber nichts weiteres darueber weiss.
Auch auf Englisch braucht man 2 Woerter: entweder mobile (tele)phone oder cell phone.
Aber man sagt einfach 'mobile' und auf Deutsch koennte man einfach 'Mobil' sagen. Denn das Ding hat mitm Mobilitaet zu tun, und das Wort "mobil" ist nicht wie die Endung -y Teil der deutschen Sprache. Aber das Thema hat sich erledigt weil es jetzt einfach Handy heisst und weiterhin so heissen wird. Wichtiger waere ob die Deutschen daraus lernen oder das weiterhin dulden wollen.
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Alt 16.05.2005, 02:03   #155
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Zoppo Trump
Konrad Duden hat sein Sammelwerk nie als starres Regelwerk verstanden.
Gut, denn es gibt keinen Grund, das was im Duden steht einfach als richtig zu akzeptieren, besonders nicht seit dem sie angefangen haben, Quatsch wie "downloaden" zu akzeptieren obwohl jeder wisen sollte, dass es das Wort "herunterladen" gibt.
Und "Kennwort" nicht "Passwort" Das Wort hat naemlich nichts mit dem Reisepass zu tun.

Ausserdem gibt es auch Wahrig, zum Beispiel, und andere Woerterbuecher, der Duden hat keine Autoritaet.
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Alt 17.05.2005, 02:20   #156
Wusch
 
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
handy....(warum hat denn sweet mezzi noch nicht geantwortet...)

kommt vom uralt-würtemmberger-witz:
"hän_die koi schnur?"

jaja....
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Wusch ist offline  
Alt 17.05.2005, 03:01   #157
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Die sind schon Bergvoelker oder?


Ich habe mich uebrigens gestern ueber die "Zentrale Oberstufenpruefung" des Goethe Instituts informiert..... bei den Beispielen muss ich mich manchmal erst am Kopf kratzen um die Fragen richtig zu verstehen. Das ist wirklich kompliziert, wenn man die Sprache so gut lernen will!!
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