Lichtblick

Andrew ich denke Du hast mich missverstanden, denn ich meinte ja, dass die Eltern gerade deswegen, weil sie keine gemeinsamen echten Erlebnisse mit dem Kind haben, noch ein größeres Bedürfnis haben, es dennoch in ihr Leben zu integrieren, zu zeigen... dazu zu stehen und es sozusagen auch ein wenig aus dem gemeinsamen Erleben in Erinnerung halten zu wollen.

Mit den Großeltern hingegen hat mein sein lebenlang Erinnerungen sammeln dürfen, die man nach deren Tod für sein Leben weiter mitnehmen kann.

VanHelsing

Sehe ich wie zebra. Und für Kinder gibt es doch wesentlich heftigere Seiten im Netz (z.B. hier die Rubrik Aufklärung )

Lichtblick

Typisch Mann, oder was? Erst mal den Kindern das Surfen lernen, bevor Du mit ihnen über das Leben sprichst?

Weißt Du, ich denke Du vergißt dabei, dass deine Kinder schon in den Medien, jeden Tag verhungerte, tote Kinder oder erschlagenen Teletubbies sehen und mit dem Thema konfrontiert werden.
Außerdem solltest Du dann höllisch aufpassen, dass dich nie das Schicksal ergreift, wo Du mit deinen Kindern zufällig in einen Unfall o.ä. gerätst, deine Eltern lange noch am Leben bleiben und das heißgeliebte Meerschweinchen deiner Kinder nie stirbt.

Kinder gehen mit dem Thema Tod viel besser und angstfreier um, als Erwachsene.

AndrewAustralien

Achso, ich verstehe. Ja in eingien Fällen dürfte das wohl sein, sie wollen eben etwas daraus mache, sozusagen. Das dürfte in vielen Fällen ein Grund für das Hochkladen des Bildes sein, in anderen Fällen anderen betroffenen Eltern zu helfen.

blackhoney

ich finde es ziemlich furchtbar, sehe es genau wie some..

huellen

ich bin hier ganz bei VH - mein erster gedanke war auch der, dass die eltern sehr wahrscheinlich auf diese weise das gefühl bekommen, ihr baby sei irgendwie noch da, präsent. als sei es mehr gewesen als nur einer kleiner hauch im weltengefüge.

ich finde die seite an sich auch vollkommen in ordnung, ich konnte an den bildern, die ich angesehen habe, auch weder etwas erschreckendes noch etwas pietätloses sehen. der tod gehört zum leben, und ich fürchte, unsere gesellschaft neigt sehr dazu, diesen umstand zu verdrängen und sogar zu negieren.

es gibt ein buch, das ich in diesem zusammenhang sehr empfehlen kann:
norbert elias, über die einsamkeit der sterbenden.

hachja

also... nee, einige der fotos sind schon ziemlich schlimm... ich verstehe das mit den eltern, aber ich finde es nicht gut, dass man so einfach aus versehen auf die seite kommen kann... wenn ich kinder hätte, würde ich das ihnen nicht zumuten wollen, nur damit sie mitkriegen, dass der tod was normales ist, das kann man ihnen auch anders beibringen..
ich finde die seite an sich für die eltern ok, aber ich würde dafür plädieren, dass man sie wirklich nur finden kann, wenn man sich auskennt, nicht wenn man bei google nen vornamen eingibt. hab aber keine ahnung, ob man das so einrichten könnte.

r.u.m.b.i

Jeden Tag? Welche Medien nutzt du eigentlich? Ich hab schon seit Monaten keine verhungerten, toten (Tautologie?) Kinder mehr gesehen.

Was Unfälle angeht, so würde ich auch nicht mein Kind an die Hand nehmen, zur Unfallstelle gehen und sagen "Sieh mal Norbert, der Mann dort stirbt gerade. Aber so ist das Leben halt." (btw, mein Sohn heißt weder Norbert, noch gibt es ihn).

Deine Argumentation klingt ein wenig überzogen, auch wenn ich dir vom Grundsatz her zustimme.

Ich finde die Seiten in Ordnung, wenn es den Hinterbliebenen hilft die Erinnerung zu bewahren. Hier ist ja sicher nicht der Zweck verfolgt, Kuriositätenshows zu veranstalten.
Die Fotos der toten Babies sind sicher ein wenig "delikat", aber an sich nicht pietätlos (hätten imho auch wesentlich schlimmer aussehen können).

blackhoney

tatsache, wenn man bei Google nach Bildern sucht und Hannah eingibt, kommt man zu der Seite...

Lichtblick

Ach Rumbi, jetzt verdreh mir doch nicht die Worte im Mund.

Du wirst im Leben nie ausschließen können, jederzeit auch mit dem Tod oder dem Sterben konfrontiert zu werden. Dazu mußt Du Norbert nicht erst an die Hand nehmen und an einem hundert Meter entfernten Tatort führen wollen.

In meinem Bekanntenkreis sind selbst einige Betroffene, die ihr eigenes Kind noch in der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz darauf verloren haben, wenn wir jetzt mal nur von den Fällen eines noch ganz jungen Kindes reden wollen. Immerhin dürfen diese Eltern ihr totgeborenes Kind heutzutage schon beerdigen.
Aber weißt Du, wie sich die Betroffenen fühlen, wie wenig sich andere in deren Situation einzufühlen vermögen und aus Angst, dass ihnen so etwas auch widerfahren könnte, schleunigst alles daran zu verdrängen suchen?

Ich finde dieses Thema wird nicht nur tabuisiert, sondern es wird geradezu so getan, als ob es eben eine Schande wäre, für die man sich schämen sollte.
Nur was perfekt ist, darf man zeigen, darüber reden etc., alles andere wird verdrängt, unter dem Tisch gekehrt oder weggesperrt. Den Tod kann man aber nicht wegsperren, weil er zum Leben dazu gehört.