10.04.2006, 17:06 | #991 | ||
Gralshüterin
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Das ist aber schon alles ziemlich komisch...
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10.04.2006, 17:40 | #992 | ||||||
night strike specialist
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Außerdem haben wir Erfahrungen mit über 70 militärischen Interventionen des us-amerikanischen Imperiums seit dem Zweiten Weltkrieg, wie auch mit zahlreichen Bürgerkriegen seither; immerhin waren rund zwei Drittel aller Kriege Bürgerkriege, in die nicht selten Drittmächte eingriffen. Zitat:
Afghanistan ist ebenfalls ein besetzes Land. Die Situation Afghanistan ist allerdings etwas anders als die des Irak. Dort, in Afghanistan, beherrschen Drogenbarone und Warlords den größten Teil des Landes. Es gibt dort über 1000 verschiedene bewaffnete Gruppierungen, die den Drogenbossen teilweise als Privatarmeen dienen. Die Befürchtung besteht, diese könnten sich mit den Islamisten vom Schlage der Taliban zusammenschließen, welche ebenfalls nach wie vor einen nicht zu unterschätzenden Einfluss in weiten Teilen des Landes haben. Heute hat die Besatzung Afghanistans beispielsweise erreicht, dass das Land wieder der mit Abstand größte Produzent von Rohopium weltweit ist. Und ich kann dir schon jetzt verraten, was passiert, wenn die Verantwortlichen für den Einsatz der Deutschen Bundeswehr auf Forderungen amerikanischer Truppen eingehen, diesen Einsatz auszuweiten und sich auch in Krisenregionen vorzuwagen: Die Bundeswehr wird mehr Leichensäcke bestellen und nach Afghanistan schicken dürfen, sonst nichts. Zitat:
Zitat:
Da du offensichtlich zu faul bist die Links zu lesen, hier die erwähnte Graphik: http://www.embargos.de/irak/occupati...attack_nyt.jpg
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10.04.2006, 17:49 | #993 | ||||
night strike specialist
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Zitat:
Und nicht der Widerstand ist völkerrechtswidrig, sondern die Invasion in den Irak war es, und die anschließende Besatzung ist es noch heute. Es ist völkerrechtlich ausdrücklich zulässig, gegen eine widerrechtliche Besatzung Widerstand zu leisten. Das kann man den Irakern also nicht zum Vorwurf machen.
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10.04.2006, 18:03 | #994 | |||
night strike specialist
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Unterdessen, während des ganzen Trubels, aber fernab von diesem und auch von jeder öffentlichen, parlamentarischen, demokratischen Kontrolle, verhandelt man über die Ausbeutung der wichtigsten Ressource des Irak und plant, diese von der öffentlichen, staatlichen Hand, wie es seit Mitte des 20. Jahrhunderts festgelegt war, für die nächsten 40 Jahre in private Hände zu übergeben: Crude Designs
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10.04.2006, 18:52 | #995 | |||
Gralshüterin
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10.04.2006, 19:00 | #996 | |||
night strike specialist
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10.04.2006, 19:20 | #997 | |||
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ich finde es ja gut wenn presseberichte kritisch begutachtet werden, aber dies klingt mir zu sehr nach vorschneller verschwörungstheorie. und was deine meinung den terror betreffend angeht, so möchte ich dir doch ernsthaft weidersprechen. der hauptterror der richtet sich in erster linie gegen die zivilbevölkerung und diejenigen die bemüht sind die ordnung wiederherzustellen. es wurden unzählige polizeireviere und rekrutierungsbüros angegriffen. es waren iraker die dort umkamen und das ziel ist eindeutig darauf ausgerichtet die iraker daran zu hindern eine eigene ordnungsmacht herzustellen. bomben auf marktplätzen treffen in erster linie iraker. zielscheibe ist genau genommen alles was nicht der eigenen linie entspricht. wie kannst du also behaupten es wäre vordergründig ein wiederstand gegen die besatzer? woher hast du deine zahlen das die überwiegende mehrheit die besatzer weg haben will? ist es wirklich so oder wird nur lauter darüber nachgedacht weil der wiederstand ebenfalls laut ist? niemand hier, nicht mal grant, behauptet das keine fehler seitens der alliierten gemacht wurden oder gemacht werden. aber tatsache ist, das der terror gegen die zivilbevölkerung nicht von den alliierten ausgeht sondern von gruppen die eigene machtinteressen verfolgen. du hast dich über meinen satz "wo gehobelt wird fallen späne" aufgeregt. du hast leider das was ich damit sagen will überhaupt nicht verstanden. es ist krieg und kriege haben die leidige angewohnheit das zivile opfer zu beklagen sind. dieser krieg, den du übrigends selbst als bürgerkrieg titulierst, tobt nicht WEIL die amerikaner vor ort sind, sondern weil sie durch den sturz saddams das machtgefüge verändert haben. einerseits heißt es "schön das er weg ist", andererseits wird nun beklagt das die beseitigung chaos angerichtet hätte. ja hat sie, aber egal wie es zustande gekommen wäre, die machtinteressen der verschiedenen gruppen bleiben doch dadurch gleich und die alliierten stellen eine art gegengewicht dar das zumindest "bemüht" ist für sicherheit und ordnung zu sorgen. auch wenn es ein kampf auf verlorenem posten zu sein scheint, so sollte man auch bedenken das die soldaten die vor ort sind ihr leben riskieren. und ich unterstelle der mehrheit dies nicht aus reiner machtgeilheit zu tun. im gegenteil, die meisten wären sicher gern zu hause. das die truppen im irak sind ist sicherlich nicht unkritisch, aber richtig kritisch wird es erst durch diejenigen die terror verbreiten und menschen rücksichtslos in die luft sprengen. ich glaube kaum das die zahl der toten sehr hoch wäre wenn es den terror seitens islamischer und ehemaliger saddamanhänger nicht geben würde. wiederstand gegen die besatzer als legitim zu betrachten halte ich für heuchlerisch und provokativ. da könnte man genauso sagen das die nazis damals das recht hatten die amerikanischen truppen abzumurksen nachdem sie in deutschland "eingefallen" sind. irgendwo muss man auch mal realistisch bleiben und nicht nur aufgrund seiner antipathien gegen nationen oder systeme freien lauf lassen.
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10.04.2006, 21:27 | #998 | ||||||||||||||||
night strike specialist
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Beweise könnten nur ans Tageslicht gefördert werden, wenn es eine unabhängige Untersuchung dieses Vorfalls gäbe. Diese steht im Fall der Goldenen Moschee von Samarra ebenso wenig an, wie bei den meisten anderen Anschlägen. Zitat:
Und sagt dir die "Salvador Option" etwas? Zitat:
Aus diesem Bericht , den ich bereits oben verlinkt habe und der von einer angesehenen Einrichtung stammt, dem Center For Strategic and International Studies, geht Folgendes hervor: http://www.lefthook.org/Charts/CSIS.jpg Wo bleiben deine Informationen, die das Gegenteil - also das, was du behauptest - belegen, nämlich, dass sich der Widerstand nicht hauptsächlich gegen die Besatzung richtete? Zitat:
Zwischen September 2003 und Oktober 2004 wurden 209 Angriffe von Rebellen auf die Polizei verübt. Im Gegensatz zu den 3227 Angriffen auf die Kräfte der Koalitionstruppen im selben Zeitraum ist diese Zahl verhältnismäßig niedrig, meinst du nicht? Du solltest auch berücksichtigen, dass die Besatzer alle 76.000 Polizisten, die vor der Invasion im Dienste Hussains standen, von den Besatzern entlassen und gegen jene 82.000 ersetzt wurden, die heute im Irak Dienst leisten (oder aus Angst von selbigem fernbleiben). Anriffe gegen die Polizei werden häufig deshalb verübt, weil die Polizei gegen den Widerstand vorgeht, der sich eindeutig vornehmlich gegen die Besatzung richtet. Widerstandsgruppen haben dazu aufgerufen, keine irakischen Polizisten oder Soldaten anzugreifen, die nicht gegen den Widerstand gegen die Besatzung vorgehen, und dieser Aufruf wird auch weitgehend respektiert. Aber du nennst mir sicherlich gleich deine Quelle, aus der hervorgeht, dass wesentlich mehr Angriffe gegen die Polizei stattfinden, als gegen die Besatzer direkt, oder? Zitat:
Zitat:
Zitat:
Eigentlich sagt es jeder unabhängige Experte, der nicht gerade in "besonderer Verbindung" mit Besatzungsbefürwortern und -Verantwortlichen steht. Wenn die Iraker gefragt werden, und manche Journalisten fragen sie, stößt die Besatzung immer auf Ablehnung. Aber woher nimmst du die "Einsicht", dass das Gegenteil der Fall wäre? Füttere mich mit Informationen; ich bin brennend interessiert. Zitat:
Selbst Donald Rumsfeld gibt zu, dass Milizen ausgebildet, bewaffnet, finanziert und mit dem Auftrag eingesetzt werden, Aufstände einzudämmen. Dabei sterben immer auch Zivilisten. Die Besatzungskoalition hat dann direkt oder indirekt mit dem Leid der Zivilbevölkerung zu tun. Zitat:
Es ist ein Unterschied, ob verschiedene Gruppierungen nur existieren, oder ob man sie gegeneinander ausspielt, sie bewaffnet und damit die Spannungen nur vergrößert, und das ist im Irak feststellbar, und dafür zeichnen die Besatzer verantwortlich. Zitat:
Zitat:
"Jawad al Khalisi, der Generalsekretär der INFC, veranschlagt den Anteil von «Saddam-Anhängern» und «islamistischen Hardlinern» im Widerstand zusammen auf höchstens 5 bis 10%." Lies dieses Interview. INFC steht für Iraqi National Foundation Congress, er ist ein breites Bündnis verschiedener politischer Gruppierungen und Persönlichkeiten. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Aber vielleicht lieferst du mir noch die realistischen Daten, Zahlen, Fakten, die ich oben bereits erbeten habe.
Geändert von Toktok (10.04.2006 um 21:31 Uhr) |
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11.04.2006, 11:03 | #999 | ||
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@toktok
The Spirit of Resistance Lives: sagt das nicht schon einiges über die website und ihre intention aus? überzeugt mich mich leider nicht. aus vermehrt auftretendem zeitmangel kann ich derzeit leider nicht mehr dazu beitragen. ich kann jetzt nur kurz soviel schreiben: ich habe durchaus meine gründe nach wie vor dazu zu stehen das ich weder den alliierten unterstelle schuld am terror zu sein, noch das ich die invasion ohne un-mandat begrüße. mittelfristig ist es wünschens- und begrüßenswert wenn die iraker ihr land wieder selbst verwalten und kontrollieren, nur kurzfristig wird es ohne die präsenz und hilfe von außen nicht realisierbar sein. das es nicht jedem gefällt verwundert kaum, aber hier geht es um mehr als einfach nur die gefühle einiger die sich bevormundet fühlen zu berücksichtigen.
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11.04.2006, 11:14 | #1000 | ||
Gralshüterin
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Geht es dabei aber nicht auch darum, dass alliierte Verwaltung und Kontrolle zu einer Neverending Story werden kann, wenn die Alliierten es nicht hinkriegen, das Ganze soweit zu befrieden, dass überhaupt irgendwann mal eine Selbstverwaltung im Irak möglich sein kann?
Sprich: ist es überhaupt möglich, von außen Frieden und Ruhe ins Land zu bringen?
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