19.04.2006, 19:25 | #1061 | ||||||||
night strike specialist
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Siehe z. B. die mehrfach erwähnte, nach bester wissenschaftlicher Methodik durchgeführte Lancet-Studie. Zitat:
Ich finde es sicherlich nicht schön, wenn ohne einen einzigen Grund, der es wirklich aufwiegen würde, immer wieder auch amerikanische und britische Soldaten sterben, ebensowenig wie deren hinterbliebenen Familien und mittlerweile eine deutliche Mehrheit der Amerikaner, die alle längst ebenfalls einen Rückzug der Truppen fordern. Das nur, um das noch einmal zu verdeutlichen, bevor mir wieder jemand irrsinnigerweise Sympathisierung mit Terroristen unterstellt. Zitat:
Hieß es nicht von den Besatzungsverantwortlichen: "We don't do body counts"? Nun, andere zählen die toten Zivilisten: Laut iraqbodycount.net sind mittlerweile zwischen 34511 und 38660 Nonkombattanten durch direkte militärische Aktionen der Besatzungstruppen gestorben. Das sind jedoch nur Zahlen, die von verschiedenen Medien minimal und maximal gemeldet wurden, ohne das Gemetzel von Falludja. Realistischerweise sind sie viel zu niedrig, weil nicht jeder tote Zivilist auch den Medien gemeldet wird und es eigentlich keinen Grund gibt militärische Großoffensiven wie jene in Falludja nicht mit einzubeziehen. Deshalb geht man bei der Lancet-Studie nach Auswertung verschiedenster Daten auch eher von mindestens 100.000 Toten Zivilisten in den ersten 18 Monaten der Besatzung aus. Heute spricht man eher von 200.000 bis 300.000 toten Zivilisten. Zitat:
Zitat:
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19.04.2006, 19:27 | #1062 | |||||||||
night strike specialist
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Zitat:
Und ich nehme doch an, dass ihr mitbekommen habt, dass unlängst sogar sechs pensionierte Generäle den Rücktritt Donald Rumsfelds gefordert haben, wegen des Chaos, welches die von ihm verantwortete Strategie der Besatzung im Irak angerichtet hat und weiterhin anrichtet. Wenn selbst aus ranghöchsten Kreisen des amerikanischen Militärs Kritik an der Irakstrategie laut wird, hat das nichts mit Zynismus zu tun. Vielmehr sollte das auch dem letzten Gutgläubigen (und Bushgläubigen ) klarmachen, dass irgendetwas dran ist an all dieser Kritik. Zitat:
Also: Was sind diese Gründe? Zitat:
Zitat:
Auf deine "objektive Betrachtung der Dinge" warte ich noch immer. Zitat:
Sieh dir die Geschichte amerikanischer Außenpolitik doch an, Kuhfladen. Schon immer spielten ökonomische und damit verbundene geostrategisch-militärische Interessen die Hauptrolle, und auch der relativ neu ausgerufene "Krieg gegen den Terrorismus" hat daran nicht im Geringsten etwas geändert, denn eine entsprechende Bedrohung war der Irak definitiv nicht. Zitat:
Zitat:
MfG
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19.04.2006, 19:59 | #1063 | |||
night strike specialist
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19.04.2006, 23:01 | #1064 | |||
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20.04.2006, 02:01 | #1065 | |||
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Zitat:
Dann hieß es, der Iran hätte die Zusammenarbeit mit der Atomenergiebehörde beendet. Tatsächlich war IAEA-Chef Baradei mit einer Delegation erst vor kurzer Zeit wieder zu Besuch in den iranischen Atomanlagen. Zuvor hatte man Erfolge bei der Urananreicherung (auf 3%!) vermeldet. Auch das war im Hinblick auf die Fähigkeit Atomwaffen herzustellen in Wirklichkeit ein absolutes Nullereignis. Die Medien nehmen jede Kleinigkeit bereitwillig auf, bauschen die Ereignisse noch zusätzlich auf, und die Politiker auf allen Seiten wissen und nutzen das selbstverständlich aus. Hinter diesen Kulissen werden die Mittel der Diplomatie weiterhin genutzt, und sie sind mit ihren Möglichkeiten auch noch lange nicht am Ende. Wer wirklich nicht an Diplomatie interessiert war (/ist), hat sich vor der Irakinvasion 2003 gezeigt. Die Zusammenarbeit des Irak mit den UN- und IAEA-Waffeninspektoren lief mehrere Wochen bis unmittelbar vor Kriegsbeginn blendend; alles sprach bereits dafür, was sich auch nach der Invasion sehr bald erwiesen hat, nämlich, dass der Irak weder ein Atomwaffenprogramm betrieben, noch sonstige Massenvernichtungswaffen besessen hat, welche nicht bis zum Jahr 1998 von den Rüstungskontrolleuren gefunden und unschädlich gemacht wurden. Dennoch hielt die Riege um Bush, Rumsfeld, Cheney und Co., es für unbedingt notwendig, auf Diplomatie zu verzichten und den Irak mit einem grausamen Krieg ins Unheil zu stürzen. Dafür, wegen dieses Verzichts auf Diplomatie, deren Mittel auch damals alles andere als an ihr Ende gekommen waren, wurden Rumsfeld und Cheney (und mit ihnen indirekt selbstverständlich auch Bush und der Rest der US-Administration) von ehemaligen Generälen der US-Armee unlängst - völlig zurecht, wie ich finde - kritisiert und zum Rücktritt aufgefordert. Würde die US-Administration die Genfer Konventionen anerkennen, könnte man einzelne Verantwortungsträger in Kriminalverfahren im Rahmen des Kriegsverbrechergesetztes vor nationalen Gerichten wegen gravierender Verstöße gegen die Konventionen zum Tode verurteilen. Schlauerweise folgte Bush dem Ratschlag des Beraters des Weißen Hauses, Alberto Gonzales, die Genfer Konventionen de facto außer Kraft zu setzen, um sich so der Gefahr von nationalen Gerichtsverfahren zu entziehen.
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20.04.2006, 08:16 | #1066 | ||
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Dein Fazit ist immer das gleiche, die USA die USA...
Fakten bleiben aber, dass man damals auch Milosevic über JAHRE hinweg nicht mit Diplomatie zum Ende der Schlachtereien bewegen konnte.
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20.04.2006, 09:34 | #1067 | ||||
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Die Invasion und die Besatzung waren und sind völkerrechtswidrig. Man kann nun nicht ankommen und behaupten, all das sei zu recht geschehen, denn das wäre eine grobe Verfälschung der Tatsachen. Zitat:
Vielleicht, dass der Besitz von Atomwaffen für Serbien eine Nichtangriffsgarantie dargestellt hätte?
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20.04.2006, 11:31 | #1068 | |||
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20.04.2006, 12:04 | #1069 | ||
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Hast du schon mal gesagt, Grant, ist aber immer noch Unsinn.
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20.04.2006, 12:05 | #1070 | ||||||
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Erst kurz zu deiner Antwort auf Toktok:
Zitat:
Man weiß sowieso nicht, was die Mehrheit der Iraker wollen. Manche wollen die Truppen, manche nicht, das ist klar, und wie viele welche Option am liebstane hätten dürfte nach Sympathie und Gebiet variieren. Genaueres ist nicht bekannt. Zitat:
Nicht, daß ich diese Sendungen oft gucke/höre, bin auch nicht oft zu der Zeit zu Hause und habe nicht so oft Interesse, aber es wird schon darüber berichtet, auch in den USA, das weiß ich. Zitat:
Die Frage "könnten die Truppen für Ordnung sorgen" ist eine andere als die Tatsache, die eben jedem klar ist, daß das bis anhin nicht passiert ist. Es bleibt auch die Tatsache, daß es ohne die Truppen keine Regierung geben würde, die für Ordnung sorgen könnte und daß der Iran weiterhin Geld und Waffen ihm sympathischen Extremisten geben würde. Zitat:
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