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Alt 20.04.2006, 13:14   #1071
AndrewAustralien
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Toktok
Da bist du aber wirklich auf einem falschen Dampfer. Es ging um die Mission, auf der sich eine kleine Auswahl US-Amerikaner befindet. Das Beunruhigende daran ist, dass solchen Konzepten, wie von Frau Rice vorgeschlagen, nicht nur reale Politik, sondern auch reale Truppen folgen, und dass sie eine Abkehr von bisheriger Diplomatie bedeuten, indem sie Präventivkriege gegen und die damit einhergehende Entsouveränisierung von Staaten einschließen, und weiter: dass solche Konzepte, die letztendlich die ganze UN-Charta und das Völkerrecht über den Haufen werfen, weil am Ende einzig und Allein die Interessen des Stärkeren und Mächtigeren als einziges "Recht" übrig blieben, international teilweise sogar auf Akzeptanz stoßen.
Da sind wir aber wieder bei der Vergangenheit. Du weißt, daß ich gegen diesen Krieg war und kein Freund des Staates USA bin, besonders nicht mit Bush als President. Wir müssen das nicht wieder diskutieren.

Aber das heißt nicht und würde nicht im geringsten heißen, daß Frankreich irgendjemanden mit Nuklearwaffen bedrohen würde, was du irgendwie angedeutet hast in deinem letzten Beitrag gestern.

Auch, der Iran ist nicht besser als die USA.
Heute ist der Iran dabei, Extremisten Waffen zu geben damit sie Krieg betrieben können, genauso wie die USA mal Saddam Waffen gegeben haben.

Ich hörte heute in den Nachrichten einen Bericht über eine Firma, die den Auftrag (mit der amerik. Regierung) hatte, etwa 150 Gesundheitszentren im Irak zu bauen, mit Geld von der Regierung in Washington. Jetzt hat die Firma ziemlich Streß weil weniger als 10 fertig sind und andere nur halb gebaut sind. Die Firma macht den Bürgerkrieg ausschließlich verantwortlich, und im Zusammenhang damit zu wenig Geld. Die Regierung hat den vertrag aufgehoben und macht die Firme (Bestechlichkeit, Verschwendung, Inkompetenz) zumindest zum Teil schuldig. Egal, etwas wurde versucht. Würde man suchen, würde man mehr Beispiele finden.

Du erwähst eben, daß der Iran an einigen kleineren gemeinnützigen Aktivitäten im Irak beteiligt ist. Du erwähnst nicht, daß das auch für die USA der Fall ist. Du erwähst nicht, daß der Iran nebenbei auch den Terroristen finanziert und Waffen gibt.

Das Problem ist nicht daß du Fehler der USA beschreibst, sondern daß der Iran eigentlich nichts besseres ist. Eher, der Iran ist schlimmer. Der Iran ist in der Region und im Irak ein gefährliches Land.
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Alt 20.04.2006, 13:37   #1072
Toktok
night strike specialist
 
Registriert seit: 05/2001
Beiträge: 5.545
Zitat:
Zitat von AndrewAustralien
Da sind wir aber wieder bei der Vergangenheit. Du weißt, daß ich gegen diesen Krieg war und kein Freund des Staates USA bin, besonders nicht mit Bush als President. Wir müssen das nicht wieder diskutieren.
Nein, es ist nicht nur die Vergangenheit. Das ist auch der angekündigte Kurs für die Zukunft.

Zitat:
Zitat von Andrew
Aber das heißt nicht und würde nicht im geringsten heißen, daß Frankreich irgendjemanden mit Nuklearwaffen bedrohen würde, was du irgendwie angedeutet hast in deinem letzten Beitrag gestern.
Wenn jemand seine hegemoniellen Bestrebungen auf Frankreich ausweiten wollen würde, wüsste sich Frankreich mit seinen Atomwaffen zur Abschreckung dagegen zu schützen. Atomwaffen sind nicht die schlechteste Nichtangriffsgarantie.

Zitat:
Zitat von Andrew
Auch, der Iran ist nicht besser als die USA.
Heute ist der Iran dabei, Extremisten Waffen zu geben damit sie Krieg betrieben können, genauso wie die USA mal Saddam Waffen gegeben haben.
Der Iran unterstützt den SCIRI, dem die Badr-Brigaden unterstehen, wie die U.S.A. auch. Wenn sie sich davon einen friedlicheren Irak erhoffen, haben sie sich getäuscht.

Zitat:
Zitat von Andrew
Ich hörte heute in den Nachrichten einen Bericht über eine Firma, die den Auftrag (mit der amerik. Regierung) hatte, etwa 150 Gesundheitszentren im Irak zu bauen, mit Geld von der Regierung in Washington. Jetzt hat die Firma ziemlich Streß weil weniger als 10 fertig sind und andere nur halb gebaut sind. Die Firma macht den Bürgerkrieg ausschließlich verantwortlich, und im Zusammenhang damit zu wenig Geld. Die Regierung hat den vertrag aufgehoben und macht die Firme (Bestechlichkeit, Verschwendung, Inkompetenz) zumindest zum Teil schuldig. Egal, etwas wurde versucht. Würde man suchen, würde man mehr Beispiele finden.
Soviel dazu, die U.S.A. würden effiziente Wiederaufbauhilfe leisten. Gerade der Zustand vieler Krankenhäuser ist auch drei Jahre nach der Invasion immer noch völlig chaotisch, im Gegensatz zum Zustand der Ölanlagen. Krieg für Freiheit und Wohlstand der Zivilbevölkerung? Dass ich nicht lache.

Andere Studien besagen übrigens, neben der einen Zeitungsmeldung, die du gerade erwähnt hast, dass es bei über 90% aller Auftragsvergaben und -Durchführungen mehr oder weniger weitreichende Unregelmäßigkeiten gibt.

Auch Falludja, beispielsweise, ist noch immer größtenteils zerstört; nur ein Viertel der Familien, dessen Häuser zerstört wurden, bekommen finanzielle Entschädigungen zur Wiederaufbauhilfe (von der irakischen Regierung, anstatt den Zerstörern), die jedoch nur einen Bruchteil der zur Rekonstruktion benötigten Summe ausmacht.

Zitat:
Zitat von Andrew
Du erwähst eben, daß der Iran an einigen kleineren gemeinnützigen Aktivitäten im Irak beteiligt ist. Du erwähnst nicht, daß das auch für die USA der Fall ist. Du erwähst nicht, daß der Iran nebenbei auch den Terroristen finanziert und Waffen gibt.
Was der Iran auch immer mit dem Irak zu schaffen hat, nichts davon würde einen weiteren Angriffskrieg rechtfertigen.
Außerdem habe ich sehr wohl erwähnt, dass die U.S.A. auch an der Aufbauhilfe beteiligt ist, bzw. hauptsächlich die Organisation USAID (nicht etwa die Truppen; wie soll mit Bomben auch Aufbau erfolgen?). Das ändert leider nichts daran, dass die Bilanz insgesamt absolut verhehrend ist.

Zitat:
Zitat von Andrew
Das Problem ist nicht daß du Fehler der USA beschreibst, sondern daß der Iran eigentlich nichts besseres ist. Eher, der Iran ist schlimmer. Der Iran ist in der Region und im Irak ein gefährliches Land.
Komisch, wie man vom einstigen Kriegsgegner förmlich zu einem Gläubigen plumpester Bush-Propaganda werden kann. Welches andere Land hat der Iran denn in den letzten 20 Jahren ernsthaft bedroht, oder angegriffen? Israel? Dass ich nicht lache. Vielleicht mit dem Maulheldentum des iranischen Präsidenten, aber ernsthaft sicher nicht. Dass angesichts der Bedrohung durch den us-amerikanischen Kriegskurs immer mehr Länder auf dieser Welt den Besitz von Atomwaffen als wirksame Nichtangriffsgarantie anstreben, ist alles andere als verwunderlich.
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Toktok ist offline  
Alt 20.04.2006, 15:41   #1073
AndrewAustralien
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Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Toktok
Wenn jemand seine hegemoniellen Bestrebungen auf Frankreich ausweiten wollen würde, wüsste sich Frankreich mit seinen Atomwaffen zur Abschreckung dagegen zu schützen. Atomwaffen sind nicht die schlechteste Nichtangriffsgarantie.
Das ist ein Grund aber lange nicht der einzige, weshalb Frankreich aber nicht bedroht ist, von keinem. Von den USA kam wegen der Ablehung des Kriegs durch F zwar viel Geheule und den Quatsch wegen "freedom fries" statt "french fries" bei dem die Amerikaner Haß udn fehlende Toleranz wieder zeigten, aber einen Angriff wird es nicht geben.
Ich meine, Frankreich ist da ein komisches Beispiel.
Indien und Pakistan haben Nuklearwaffen wegen einander. Aber u.a. Kashmir ist wieder eine andere, komplizierte Geschichte.


Zitat:
Der Iran unterstützt den SCIRI, dem die Badr-Brigaden unterstehen, wie die U.S.A. auch. Wenn sie sich davon einen friedlicheren Irak erhoffen, haben sie sich getäuscht.
Eben, der Iran tut dem Irak auch keine großen Gefallen.

Zitat:
Soviel dazu, die U.S.A. würden effiziente Wiederaufbauhilfe leisten. Gerade der Zustand vieler Krankenhäuser ist auch drei Jahre nach der Invasion immer noch völlig chaotisch, im Gegensatz zum Zustand der Ölanlagen. Krieg für Freiheit und Wohlstand der Zivilbevölkerung? Dass ich nicht lache.
Der Krieg ging um Öl und andere strategischen Interessen, das ist völlig klar.
Aber der Bericht zeigt nicht nur fehlende Kompetenz, sondern auch, daß der Iran nicht mehr für das Land tut als die USA. Das ist was ich sagen wollte, nicht die USA verteidigen, sie haben 3 Jahre lang vieles falsch gemacht, was sogar Rice zugegeben hat. Aber der Iran ist kein Freund des Iraks.

Zitat:
Auch Falludja, beispielsweise, ist noch immer größtenteils zerstört; nur ein Viertel der Familien, dessen Häuser zerstört wurden, bekommen finanzielle Entschädigungen zur Wiederaufbauhilfe (von der irakischen Regierung, anstatt den Zerstörern)
Aber als Häuser im Iran-Irak Krieg in den 80er Jahren zerstört wurden bekamen die Einwohner auch keine Entschädigung vom Iran wenn dieser der Zerstörer war, jetzt auch nicht wenn Häsuer mal mit vom Iran geliferten Waffen zerstört werden. Beide Ländern handeln da auf inakzeptabler Weise.

Zitat:
Komisch, wie man vom einstigen Kriegsgegner förmlich zu einem Gläubigen plumpester Bush-Propaganda werden kann.
Ich habe meine allgemeine Meinung zu Bush, seiner Partei und der amerik. Außernpolitik nicht geändert.
Ich bin nur der Meinung, gerade jetzt müßten die Truppen noch länger bleiben. (Je schneller die etwas erreichen, desto schneller können sie abhauen.)

Das Thema ist nicht der Iran und der Streit mit den USA und Freunden wegen des Themas Nuklearwaffen. Ich finde aber Eingriffe der USA und anderer im Iran auch nicht im geringsten akzeptabel.
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Alt 20.04.2006, 16:14   #1074
Grant
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Registriert seit: 04/2005
Beiträge: 7.178
Zitat:
Zitat von Toktok
Hast du schon mal gesagt, Grant, ist aber immer noch Unsinn.

Nö, der Fall Iran hat es bewiesen; war alles nur Palavern um Zeit zu gewinnen, von friedlicher Nutzung ist längst nicht mehr die Rede, das haben nun auch die Russen begriffen und ebenfalls interveniert. Es gibt zudem etliche andere Beispiele wo die Diplomatie kläglich versagt hat und viele Menschenleben gekostet hat.
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Grant ist offline  
Alt 20.04.2006, 20:19   #1075
Toktok
night strike specialist
 
Registriert seit: 05/2001
Beiträge: 5.545
Zitat:
Zitat von Grant
Nö, der Fall Iran hat es bewiesen; war alles nur Palavern um Zeit zu gewinnen, von friedlicher Nutzung ist längst nicht mehr die Rede,
Am 28.4. wird die IAEA ihren nächsten Bericht über den Zustand des iranischen Atomprogramms abliefern. Bisher haben die Berichte stets ergeben, dass es keine Hinweise auf ein Atomwaffenprogramm gibt.
Also Füße still halten, Grant.

Zitat:
Zitat von Grant
das haben nun auch die Russen begriffen und ebenfalls interveniert.
Interveniert? Was haben die Russen denn gemacht?
Russland und China lehnen Sanktionen des Sicherheitsrates gegen den Iran wegen dessen Urananreicherungsplänen nach wie vor ab. Russland hat weiterhin angeboten, die Urananreicherung zu übernehmen, oder den Iran beim Bau eines Atomkraftwerks zu unterstützen. Auch besteht das Angebot, dass der Iran die Urananreicherung auf russischem Territorium durchführen dürfte.
Welche Intervention meinst du?

Zitat:
Zitat von Grant
Es gibt zudem etliche andere Beispiele wo die Diplomatie kläglich versagt hat und viele Menschenleben gekostet hat.
Oh ja, beispielsweise im Fall des Iraks, der Bereitschaft zur Diplomatie zeigte und auch bestens mit UN-Organisationen kooperierte; für die U.S.A. war der Krieg jedoch längst beschlossene Sache, weshalb sie der Diplomatie eine Absage erteilte.
Im Iran ist es ähnlich: Auch dort könnte die Diplomatie versagen, weil die U.S.A. nicht annähernd dazu bereit sind, Gespräche mit dem Iran aufzunehmen. Von vielen Experten wird die Aufnahme solcher Gespräche allerdings als einziger Ausweg aus diesem Konflikt angesehen, und solange die U.S.A. dazu nicht bereit ist, muss man leider feststellen, dass die einzige verbliebene Weltmacht dem Weltfrieden mit diesem Verhalten eine klare Absage erteilt.
So ist es doch kein Wunder, dass der Iran sich bedroht fühlt, angesichts seiner Umzingelung von US-Militärbasen. Deshalb engagiert er sich völlig verständlicherweise auch gegen die fortgeführte Besatzung des Iraks, mit dem er eine lange Grenze teilt. Und angesichts dieser Drohkulisse wäre der Wunsch nach atomarer Bewaffnung als Nichtangriffsgarantie nur allzu verständlich.
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Toktok ist offline  
Alt 20.04.2006, 20:52   #1076
Toktok
night strike specialist
 
Registriert seit: 05/2001
Beiträge: 5.545
Zitat:
Zitat von AndrewAustralien
Aber der Iran ist kein Freund des Iraks.
Noch nicht so richtig, das stimmt. Nicht, nachdem über eine Millionen Iraner im ersten Golfkrieg ihr Leben lassen mussten.
Dennoch wird der Iran und der Irak alles daran setzen, freundschaftliche, friedliche Beziehungen zueinander aufzubauen, gerade weil man kein zweites Mal gegeneinander in den Krieg ziehen möchte. Hinzu kommen die religiösen Gemeinsamkeiten zwischen den irakischen und den iranischen Schiiten.

Der Iran ist sicher kein Freund der us-amerikanisch-britischen Besatzung des Irak, und das ist nur allzu verständlich, wie im vorigen Beitrag bereits erwähnt.

Zitat:
Zitat von Andrew
Aber als Häuser im Iran-Irak Krieg in den 80er Jahren zerstört wurden bekamen die Einwohner auch keine Entschädigung vom Iran wenn dieser der Zerstörer war, jetzt auch nicht wenn Häsuer mal mit vom Iran geliferten Waffen zerstört werden. Beide Ländern handeln da auf inakzeptabler Weise.
Ball Flach halten, Andrew. Niemand hat im Irak soviel Zerstörung angerichtet, wie die us-amerikanisch-britische Kriegskoalition. Schon bis zur Bekanntgabe des Sturzes Saddam Hussains trafen den Irak unter anderen mindestens rund 15.000 Präzisionbombem, 8000 ungesteuerte Sprengkörper und 800 Marschflugkörper bei 30.000 Einsätzen. Auch später erfolgten Großoffensiven, wie beispielsweise in Falludja.
Dagegen mutet die Zerstörung, welche vom Iran im Irak angerichtet wurde, geradezu niedlich an, meinst du nicht?

Zitat:
Zitat von Andrew
Ich habe meine allgemeine Meinung zu Bush, seiner Partei und der amerik. Außernpolitik nicht geändert.
Manchmal bekommt man glatt den Eindruck, auch bei Kuhfladen, aber nun gut.
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Toktok ist offline  
Alt 21.04.2006, 12:17   #1077
AndrewAustralien
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Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Toktok
Noch nicht so richtig, das stimmt. Nicht, nachdem über eine Millionen Iraner im ersten Golfkrieg ihr Leben lassen mussten.
Dennoch wird der Iran und der Irak alles daran setzen, freundschaftliche, friedliche Beziehungen zueinander aufzubauen, gerade weil man kein zweites Mal gegeneinander in den Krieg ziehen möchte. Hinzu kommen die religiösen Gemeinsamkeiten zwischen den irakischen und den iranischen Schiiten.

Der Iran ist sicher kein Freund der us-amerikanisch-britischen Besatzung des Irak, und das ist nur allzu verständlich, wie im vorigen Beitrag bereits erwähnt.
Heute eher kurz, habe nicht so viel Zeit.
Der Iran hat überhaupt kein Interesse an die "normalen" Iraker und ob es denen gut geht. Der Iran hätte am liebsten im Irak einen Staat, der seinem ähnlich wäre. Das wird, zumindest größtenteils wegen der Anwesenheit der Truppen, nicht möglich sein. Aber trotzdem versucht der, seinen Einfluß dort zu maximisieren, und daß er hilft, das Land instabil zu halten und gegen die Truppen zu kämpfen zeigt, daß er kein Interesse an Iraker hat.

Zitat:
Ball Flach halten, Andrew. Niemand hat im Irak soviel Zerstörung angerichtet, wie die us-amerikanisch-britische Kriegskoalition. Schon bis zur Bekanntgabe des Sturzes Saddam Hussains trafen den Irak unter anderen mindestens rund 15.000 Präzisionbombem, 8000 ungesteuerte Sprengkörper und 800 Marschflugkörper bei 30.000 Einsätzen. Auch später erfolgten Großoffensiven, wie beispielsweise in Falludja.
Dagegen mutet die Zerstörung, welche vom Iran im Irak angerichtet wurde, geradezu niedlich an, meinst du nicht?
Wenn du über den Schaden des Iran-Irak-Krieges sprechen willst mußt du Saddam und sein Regime erwähnen. Ja, die USA haben Saddam als Alliierter viel geholfen, der Krieg startete aber nicht wegen einer Entscheidung in Washington. Außerdem, wie gesagt, heute sterben viele Opfer im Irak aufgrund der Intervention des Iraks, sei es weil der Iran den Terror organisierrt oder einfach die Waffen liefert.

Zitat:
Manchmal bekommt man glatt den Eindruck, auch bei Kuhfladen, aber nun gut.
Warte mal, es wird sicher wieder vorkommen, daß ich die USA heftig kritisieree. Vor allem weil Bush noch 2 Jahre an der Macht hat.

Aber der Iran ist nicht im geringsten besser, der Iran meint es nicht gut mit den Irakern.
Der Iran ist eine fundamentalistische Diktatur und ein Verbreiter des Terrorismus. Den Iran kann man nicht verteidigen. Das heißt nicht, daß ich Freund der USA bin oder amerik. Politik verteidige, es heißt eben das: den Iran kann man nicht verteidigen, das Land macht im Irak nämlich nichts im Interesse der Iraker, sondern im eigenen Interesse, welches diktatorisch ist.
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Alt 21.04.2006, 17:06   #1078
Grant
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Beiträge: 7.178
Zitat:
Zitat von Toktok
Am 28.4. wird die IAEA ihren nächsten Bericht über den Zustand des iranischen Atomprogramms abliefern. Bisher haben die Berichte stets ergeben, dass es keine Hinweise auf ein Atomwaffenprogramm gibt.
Was gar nichts aussagt, schliesslich waren es jene Leute die behaupteten, Tschernobyl wäre gar nicht so eine grosse Katastrophe gewesen, so viel zur Glaubwürdigkeit der Atomlobby.

Zitat:
Also Füße still halten, Grant.
Du solltest dich künftig zurückhalten mit solchen Bemerkungen.


Zitat:
Interveniert? Was haben die Russen denn gemacht?
Zitat:
Die iranischen Erfolgsmeldungen über Fortschritte bei der Atomtechnik sind international auf scharfe Kritik gestoßen. Nach den USA und den europäischen Staaten kritisierte auch Russland die Haltung des islamischen Staates.
quelle



Zitat:
Oh ja, beispielsweise im Fall des Iraks, der Bereitschaft zur Diplomatie zeigte und auch bestens mit UN-Organisationen kooperierte; für die U.S.A. war der Krieg jedoch längst beschlossene Sache, weshalb sie der Diplomatie eine Absage erteilte.
Im Iran ist es ähnlich: Auch dort könnte die Diplomatie versagen, weil die U.S.A. nicht annähernd dazu bereit sind, Gespräche mit dem Iran aufzunehmen. Von vielen Experten wird die Aufnahme solcher Gespräche allerdings als einziger Ausweg aus diesem Konflikt angesehen, und solange die U.S.A. dazu nicht bereit ist, muss man leider feststellen, dass die einzige verbliebene Weltmacht dem Weltfrieden mit diesem Verhalten eine klare Absage erteilt.
So ist es doch kein Wunder, dass der Iran sich bedroht fühlt, angesichts seiner Umzingelung von US-Militärbasen. Deshalb engagiert er sich völlig verständlicherweise auch gegen die fortgeführte Besatzung des Iraks, mit dem er eine lange Grenze teilt. Und angesichts dieser Drohkulisse wäre der Wunsch nach atomarer Bewaffnung als Nichtangriffsgarantie nur allzu verständlich.
Nö, der Iran hat bewusst gelogen, was ihnen Weltweit Kritik einbrachte, die Tage der Diplomatie sind gezählt, aber ich denke sie werden vorher in die Hose machen, wenn sie sehen, dass man mit leeren Diplamtie Phrasen nicht mehr Zeit schinden kann. Die Ziele des Iran sind mehrfach von Exil Iranern bestätigt worden und warnen vor den Lügen des fundamentalistischen Staates.
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Grant ist offline  
Alt 21.04.2006, 17:07   #1079
Grant
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Registriert seit: 04/2005
Beiträge: 7.178
Zitat:
Zitat von AndrewAustralien
Heute eher kurz, habe nicht so viel Zeit.
Der Iran hat überhaupt kein Interesse an die "normalen" Iraker und ob es denen gut geht. Der Iran hätte am liebsten im Irak einen Staat, der seinem ähnlich wäre. Das wird, zumindest größtenteils wegen der Anwesenheit der Truppen, nicht möglich sein. Aber trotzdem versucht der, seinen Einfluß dort zu maximisieren, und daß er hilft, das Land instabil zu halten und gegen die Truppen zu kämpfen zeigt, daß er kein Interesse an Iraker hat.
Absolut richtig, alles andere ist Augenwischerei.
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Grant ist offline  
Alt 21.04.2006, 18:49   #1080
Toktok
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Beiträge: 5.545
Zitat:
Zitat von AndrewAustralien
Der Iran hat überhaupt kein Interesse an die "normalen" Iraker und ob es denen gut geht.
Haltlose Unterstellung.

Zitat:
Zitat von Andrew
Der Iran hätte am liebsten im Irak einen Staat, der seinem ähnlich wäre.
Richtig. Der SCIRI (Supreme Council for Islamic Revolution in Iraq) ist eine starke Partei und wird vom Iran unterstützt. Dem SCIRI unterstehen auch die Badr-Brigaden.
Allerdings ist der SCIRI auch eine pro-amerikanische Organisation, und die Badr-Brigaden sind pro-amerikanische Truppen und erhalten auch vom Pentagon Geld und Waffen.
Der derzeitige Favourit des US-Botschafters Khalilzad (und somit selbstverständlich auch der der US-Administration insgesamt) für den Posten des Innenministers gehört dem SCIRI an.

Zitat:
Zitat von Andrew
Das wird, zumindest größtenteils wegen der Anwesenheit der Truppen, nicht möglich sein.
Genau, deswegen favourisiert die US-Administration nunmehr nach Dschafari auch einen Politiker, Abdulmehdi, des SCIRI, der sich für eine islamische Revolution im Irak nach iranischem Vorbild einsetzt.
Wie passt das zusammen, Andrew? Ich kann es dir verraten: Die U.S.A. erhoffen sich davon eine erfolgreichere Eindämmung der massiv aktiven Aufständischen aus sunnitischen Kreisen.
So vollzieht sich die Spaltung entlang ethnischer und religiöser Linien, und von demokratischer Einigung entfernt sich der Irak zusehends. Außerdem scheint die Gewalt so immer mehr zu eskalieren, dabei ist erscheint es schon seit längerem kaum noch steigerungsfähig.
Das ist den Besatzern geschuldet, Andrew, das ist der Punkt. De facto ist der Irak schon jetzt wesentlich mehr eine islamische Priesterverwaltung nach iranischem Vorbild, als eine Demokratie. Dank der us-amerikanisch-britisch geführten Invasion und anschließender Besatzung. Dass du das nicht erkennst verwundert mich; wahrscheinlich liegt es daran, dass du die tatsächlichen Entwicklungen und Konstellationen im Irak nicht genau verfolgst.

Zitat:
Zitat von Andrew
Aber trotzdem versucht der, seinen Einfluß dort zu maximisieren, und daß er hilft, das Land instabil zu halten und gegen die Truppen zu kämpfen zeigt, daß er kein Interesse an Iraker hat.
Selbstverständlich hat der Iran ein Interesse an freundschaftlichen, friedlichen Beziehungen mit dem Irak.
Widerstand gegen die Besatzungsmächte ist etwas völlig anderes als Angriffe gegen die Bevölkerung. Und wie vor etlichen Beiträgen erwähnt, verdeutlichen hochoffizielle Datenbestände, dass sich die meisten Angriffe gegen die Besatzer richten.
Der Iran muss verständlicherweise Angst vor der militärischen Drohkulisse haben, die die us-amerikanische Besatzungsmacht im Irak aufbaut und auch immer wieder zusätzlich mit Kriegsdrohungen in aller Öffentlichkeit bekräftigt -- mit dem Vorwurf ein Atomwaffenprogramm zu betreiben (was ich gut nachvollziehen könnte, wäre es der Fall, deshalb aber sicher nicht befürworte), welches im Fall des Iran ebenso unbewiesen ist, wie der selbe Vorwurf anno 2002/03 gegenüber dem Irak.

Zitat:
Zitat von Andrew
Wenn du über den Schaden des Iran-Irak-Krieges sprechen willst mußt du Saddam und sein Regime erwähnen. Ja, die USA haben Saddam als Alliierter viel geholfen, der Krieg startete aber nicht wegen einer Entscheidung in Washington.
Wie kommst du auf den Ersten Golfkrieg, den Irak-Iran-Krieg? Ich schrieb von der Operation Iraqi Freedom, März 2003. Die angerichtete Zerstörung ist gewaltig, wie auch die Zahl der Toten, die die Kriegsmächte auf dem Gewissen haben (sollten).

Zitat:
Zitat von Andrew
Außerdem, wie gesagt, heute sterben viele Opfer im Irak aufgrund der Intervention des Iraks, sei es weil der Iran den Terror organisierrt oder einfach die Waffen liefert.
Grobe Tatsachenverdrehung.
The Lancet spricht mittlerweile von möglicherweise weit über 600.000 Nonkombattanten, die durch direkte Aktionen der Besatzungsmächte bisher ihr Leben lassen mussten.
Heute sterben Iraker wegen iranischer Interventionen? Das grenzt an Zynismus, Andrew. Die mit Abstand allermeisten Todesopfer haben einzig und allein die us-amerikanisch-britischen Besatzer zu Verantworten.

Zitat:
Zitat von Andrew
Warte mal, es wird sicher wieder vorkommen, daß ich die USA heftig kritisieree. Vor allem weil Bush noch 2 Jahre an der Macht hat.
Im Fall des Irak hältst du dich damit aber mehr zurück als so mancher konservative, us-amerikanische Bush-Wähler.

Zitat:
Zitat von Andrew
Der Iran ist eine fundamentalistische Diktatur und ein Verbreiter des Terrorismus. Den Iran kann man nicht verteidigen. Das heißt nicht, daß ich Freund der USA bin oder amerik. Politik verteidige, es heißt eben das: den Iran kann man nicht verteidigen, das Land macht im Irak nämlich nichts im Interesse der Iraker, sondern im eigenen Interesse, welches diktatorisch ist.
Die Besatzungsmächte haben im Gegensatz zu dir (und mir) absolut kein Problem mit Organisationen zu paktieren, die vom Iran im Sinne einer islamischen Revolution unterstützt werden, wie oben beschrieben. Menschenrechte, Freiheit, Demokratie? Who cares? Die Besatzer offensichtlich nicht, nicht im Geringsten.
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