08.05.2006, 08:21 | #1251 | |||
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Geändert von Grant (08.05.2006 um 08:37 Uhr) |
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08.05.2006, 08:57 | #1252 | |||
LT Poser
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Aber dennoch will ich sagen, dass ich das gleiche denke wie besagter General und damit wahrscheinlich auch Toktok. Für die Al-Qaida und auch alle anderen terroristischen Organisationen dieser Art war der Angriff im Irak das beste was passieren konnte. Einen viel besseren Grund konnten die Amerikaner nicht geben, sich noch weiter mit diesen Organisationen zu identifizieren ( nicht ich, sondern die Menschen in den arabischen Ländern ). Man muss schon ordentlich dumm, aber vor allem Arrogant sein um so blind ins Messer laufen zu können.
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08.05.2006, 10:15 | #1253 | ||||
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08.05.2006, 11:41 | #1254 | |||
night strike specialist
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Beim Erreichen von zwei dieser Ziele war die U.S.A. ja auch äußerst erfolgreich; besonders erstes erreichte sie mit Leichtigkeit, schließlich wurden gar keine MVW gefunden, die man hätte zerstören müssen. Der Iran hat sich in jedem Fall darüber gefreut, dass das Regime des Mannes, der in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts für den Tod von ca. einer Million Iranern verantwortlich war, endlich gestürzt wurde, was gleichzeitig den Aufstieg des Irans zu einer der größten und stärksten Mächte im Nahen Osten - wenn nicht der größten - beförderte. Wieso sollte ein Land auch nicht seine Vorteile aus einem Krieg in unmittelbarer Nachbarschaft ziehen? Ob die Invasionsmächte das ausdrücklich wollten, oder nicht - und selbstverständlich wollten sie es nicht - spielt doch überhaupt keine Rolle.
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08.05.2006, 11:44 | #1255 | |||
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Der Rest der Spekulationen sind ja nett und interessant, aber es bleiben Spekulationen.
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08.05.2006, 13:05 | #1256 | |||
night strike specialist
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Zitat:
Rabbia hat vollkommen Recht. Die us-amerikanisch geführte Invasion im Irak hat gleich vier Interessen von Osama Bin Laden erfolgreich bedient:
Folglich hatte die Invasion bisher zwei Gewinner: Osama Bin Laden und sein Al-Qaida-Netzwerk, aufgrund der oben angeführten Gründe, sowie der Iran für die indirekte süße Rache an Hussain für dessen Iran-Invasion der 1980er Jahre. Schon seit Jahren argumentieren die Befürworter des Irak-Kriegs anzunehmenderweise, dass die Verbreitung einer liberalen Demokratie zunächst im Irak und anschließend in der ganzen arabischen Welt oben genannte negative Auswirkungen wieder ausgleichen und irgendwann die Unterstützung für terroristische Gruppen des Nahen und Mittleren Ostens untergraben würde. Das glauben die Kriegsbefürworter jedoch schon lange, aber die Tatsache, dass der Krieg im Irak immer noch andauert, wirft die Frage auf, ob die Errichtung einer freiheitlichen Demokratie im Irak (oder in anderen arabischen Ländern) überhaupt möglich ist. Ich wage es aus verschiedenen Gründen zu bezweifeln. Demokratien, in denen Wahlen stattfinden können, lassen sich leicht kreieren, sogar in der arabischen Welt. Solche Demokratien können sich jedoch dennoch als absolut unfreie Regime entpuppen, wie man z. B. im Falle des Irans sieht. Die wahre Schwierigkeit liegt in der Errichtung von wirklich reifen, freiheitlichen, konstitutionellen Demokratien. Heute gibt es ungefähr zwei Dutzend freiheitliche, ausgereifte Demokratien auf der Welt. Ein weiteres Dutzend tendiert zu konstitutionellen Durchbrüchen, hauptsächlich Länder in Mittel- und Osteuropa, auch wenn sie dieses Ziel höchstwahrscheinlich nicht vollständig innerhalb der nächsten zwei Dekaden erreichen werden. Die Voraussetzungen dieser Länder sind jedoch wesentlich bessere als in der arabischen Welt. Von den fast fünzig neuen Demokratien, die seit dem Zweiten Weltkrieg in der Welt etabliert wurden, sind nur zehn wirklich reife, konstitutionelle Regime. Sie alle hatten hochgradig günstige Voraussetzungen für ihre Etablierung, die in der arabischen Welt einfach komplett fehlen. Die Herausforderung ist also nicht, Demokratien zu errichten, in denen Wahlen stattfinden können. Vielmehr ist die Herausforderung die Errichtung einer verfassungsmäßigen Ordnung. Wenn erstmal eine unfreiheitliche Demokratie installiert wurde, hat sie beinahe ohne jede Ausnahme immer die Entwicklung zu einer freiheitlichen Demokratie ausgeschlossen. Anders ausgedrückt: Die Installation einer reinen Wahl-Demokratie ist ein sicherer Weg die Etablierung zu einer konstitutionellen Demokratie zu verhindern. Während freiheitliche Regime ausnahmslos und unerbittlich demokratischen Vorgehensweisen folgen, werden unfreiheitliche demokratische Regime nie zu Demokratien. Eine unfreiheitliche Demokratie ist jedoch genau das, was im Irak aufgebaut wurde, bedenkt man beispielsweise, dass vorgezogene Wahlen auf großes Drängen der Besatzer durchgeführt wurden, obwohl irakische Politiker um Aufschub baten. Darüber hinaus gibt es noch etliche weitere Argumente dafür, dass der Irak nicht mal innerhalb von Jahrzehnten zu einer freiheitlichen Demokratie werden wird. Diese liegen beispielsweise in Regionen ethnischer und religiöser Minderheiten; in religiösen Traditionen; in kulturellen Prägungen; in der Verteilung des Grundbesitzes; in anti-liberalen, aber legalen Traditionen. Gleichzeitig gibt es keine Gründe dafür, das Gegenteil anzunehmen. Egal, zu was für einem Regime sich der Irak entwickelt - es wird auf jeden Fall anti-amerikanisch und westlichem Konstitutionalismus zutiefst feindlich gesonnen sein. Diese Sicht der Dinge macht mich jedoch keineswegs zu einem Antiamerikaner, bevor Grant und andere abermals derartigen Unsinn behaupten wollen, denn sie basiert u a. auf den Einschätzungen von Ray Takeyh, Professor und Studiendirektor an der National Defense University, Washington, D.C., sowie Nikolas K. Gvosdev, Altassistent in Strategischen Studien am Nixon Center. Nachzulesen hier: Democratic Impulses Versus Imperial Interests: America's New Mid-East Conundrum
Geändert von Toktok (08.05.2006 um 13:09 Uhr) |
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08.05.2006, 14:15 | #1257 | ||
Euer Liebden
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toktok - meinst du nicht, dass du mit deiner Einschätzung von wenigen funktionierenden und stabilen Demokratien ein klein wenig falsch liegst?
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08.05.2006, 14:38 | #1258 | ||||
night strike specialist
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08.05.2006, 14:59 | #1259 | |||
Euer Liebden
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08.05.2006, 15:14 | #1260 | |||
night strike specialist
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Die Befürworter der Irak-Invasion rühmen sich ja gerne und schon lange damit, dass Hussain gestürzt wurde und demokratische Wahlen stattfinden könnten, aber von irgendetwas wie Ordnung ist das irakische Staatswesen offenbar weit entfernt.
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