10.05.2006, 17:53 | #1271 | |||||||
night strike specialist
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Krieg gegen Terror ist sinnlos. Lasse dich von einem ehemaligen US-Armeegeneral und Leiter der NSA, William Odom, belehren: "Der Terrorismus ist kein Feind. Er kann nicht besiegt werden. Er ist eine Taktik. Wäre in etwa so sinnvoll zu sagen, wir erklären dem Nachtangriff den Krieg - und dabei zu glauben, wir könnten den Krieg gewinnen. Wir werden den Krieg gegen den Terrorismus nicht gewinnen. Er peitscht die Angst hoch. Terrorakte haben noch nie eine liberale Demokratie zu Fall gebracht, Parlamentsgesetze hingegen schon einige." Dein Krieg gegen den Terror ist also genau so gut und sinnvoll wie ein Krieg gegen den Nachtangriff. Zitat:
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10.05.2006, 18:36 | #1272 | ||||||||
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Begreife die simpelste Logik Toktok, Iraker wollen Frieden und jagen nicht ihre Schulen in die Luft, das zu verstehen sollte dir nun wirklich gelingen, sonst kann ich dir auch eine Zeichnung machen.
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10.05.2006, 19:03 | #1273 | |||||
night strike specialist
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All das trifft die Situation im Irak ziemlich genau, meinst du nicht? Schließlich liegst du falsch damit, dass keine Bürger des Iraks involviert seien. Der Anteil der an den Aufständen beteiligten Ausländer pendelt schätzungsweise irgendwo zwischen zwei und zehn Prozent, und ungewöhnlich ist das keineswegs, im Gegenteil: An allen Bürgerkriegen seit dem Zweiten Weltkrieg kann man Ähnliches feststellen; es ist immer ein gewisse Anzahl an Kräften zumindest aus den unmittelbar angrenzenden Ländern involviert. Die Iraker stellen im irakischen (Bürger-)Krieg also selbstverständlich einen hohen Anteil von 90 bis 98 Prozent der Kämpfenden. Wer außerdem kräftig mitmischt - mit über 130.000 schwer bewaffneten Soldaten - ist die Kriegskoalition. Zitat:
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10.05.2006, 22:55 | #1274 | ||||
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Ein Bürgerkrieg ist was anderes, und wie ich bereits gesagt habe, per Definition ist das nicht klar festzumachen, da zu schwammig, und eigentlich ist es egal, weil es def. kein Krieg der "Bürger" ist. Zitat:
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11.05.2006, 02:31 | #1275 | |||||||||||||
night strike specialist
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Aber ja, jetzt hat man den Salat. Erst baut man eine militärische Drohkulisse rings um den Iran auf, faselt etwas von "Achsen des Bösen", unsinnigen "Kriegen gegen Terror" und tönt jahrelang herum, Iran sei als Nächstes dran -- und dann wundert man sich, wenn sich dort die Stimmung derartig radikalisiert, dass plötzlich ein ultrakonservativer Fundamentalist wie Ahmadinejad zum Staatsoberhaupt werden konnte, während die reformerischen Kräfte das Nachsehen hatten!?! Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es eben auch aus ihm heraus. Vielleicht sollte man zunächst bei sich selbst anfangen, bevor man vermeintlich falsche Richtungen bei irgendeinem anderen beklagt. Zitat:
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Die Geschichte von Verstößen Israels gegen UN-Resolutionen ist lang, die Geschichte der Blockadepolitik der U.S.A. gegen weitere ebensfalls. Schon 1976 befürwortete im Grunde die ganze Welt Resolutionen, die den Abzug Israels aus den besetzten Gebieten im Rahmen eines allgemeinen Friedensabkommens vorsahen, um so jedem Staat der Region, einschließlich Israel und Palästina - das Recht auf Frieden und Sicherheit innerhalb anerkannter Grenzen zusicherte. Die Annahme solcher Friedensvorschläge scheitert regelmäßig aufgrund der ablehnenden Haltung Israels und/oder des Vetos der U.S.A., was die Vereinten Nationen immer wieder mit Bestürzung und unter regelmäßigem Verweis auf die Forderung nach Einhaltung der existenten beobachten. Um es mal in aller Deutlichkeit zu sagen: In den letzten 40 Jahren hat Israel vollkommen ungestraft gegen mehr Resolutionen als jede andere Nation verstoßen. Allein während der al-Aqsa-Intifada vom 29. September 2000 bis zum 18. Dezember 2003 sind 831 Israelis und 2366 PalästinenserInnen (ohne Selbstmordattentäter) ums Leben gekommen, darunter 544 Kinder. Im selben Zeitraum wurden über 2000 palästinensische Häuser zerstört, darunter 479 im Sinne reiner Strafmaßnahmen israelischer Sicherheitskräfte, also außerhalb jeglicher Kampfhandlungen. Während die Palästinenser Selbstmordanschläge begehen, zeichnet sich die israelische Seite durch außergerichtliche Hinrichtungen und unterschiedslose Gewaltanwendung gegen Militante und Nichtmilitante aus. Letzteres würdest du als nichts anderes als Terrorismus bezeichnen, ginge es von anderen, nicht Israel, aus. Aber sei dir gewiss: Wenn du es nicht machst, machen es andere, hauptsächlich in der arabischen/islamischen Welt, aber im Grunde wird dieses Verhalten Israels ebenso von der Weltgemeinschaft verurteilt, wie die Selbstmordanschläge der Palästinenser. Zitat:
Selbstverständlich siehst du Israel nicht als Bedrohung für andere, ebensowenig wie die U.S.A., aber andere Länder, vor allem aus der Region, sehen Israel sehr wohl als Bedrohung, und das ist der Kern des Problems. Was wir beide meinen, welches Land gefährlicher, oder weniger gefährlich als irgendein anderes ist, spielt überhaupt keine Rolle. Indem man Israels hochentwickelte Waffenprogramme ignoriert, um das israelische Volk zu schützen, dürfte man dessen Gefahr tatsächlich eher noch vergrößern, weil es auch die treibende Kraft für Proliferation erhöht. Zitat:
Und dass du die Realität siehst, kannst du ohnehin nicht behaupten, schließlich gehe ich davon aus, dass du selbst noch nicht im Irak gewesen bist und stelle zudem mit mäßiger Verwunderung fest, dass deine "Realität" all jenen zu widersprechen scheint, die die Lage im Irak aus erster Hand beschreiben und fundiert analysieren. Zitat:
Auch Bürgerkriege haben mit Terrorismus nichts gemeinsam, schließlich stehen sich befeindete Gruppen im Irak auch gegenseitig gegenüber und richten sich nicht nur gegen den Staat (der ohnehin keine ausreichende Legitimität besitzt, solange er ein provisorischer ist und nicht für Ordnung sorgen kann), oder gegen die Besatzung (die absolut keine Legitimation besitzt, die mit dem Völkerrecht im Einklang stünde). Doch selbst angenommen, es gäbe Frieden ohne deine berühmt-berüchtigten, friedensverhindernden Terroristen, was ohnehin nicht zutreffend ist, bleibt diese Äußerung im Bereich der Träume und Phantasien angesiedelt. Denn es gibt diese Terroristen im Irak nur deswegen, weil der Krieg ein ideales, sicheres Umfeld für sie geschaffen hat, und seit über dreijähriger Besatzung sehen wir, dass sich daran nichts geändert hat, im Gegenteil. Terroristen vom Schlage der Al-Qaida blühen regelrecht auf, bedient die fortgesetzte Besatzung doch gleich mehrere ihrer wesentlichen Interessen. Wo sonst ist das Töten us-amerikanischer Soldaten so einfach wie im Irak? Nur ein Rückzug könnte das ändern. Zitat:
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Wer da noch meint, man müsse den bisherigen Kurs unbedingt beibehalten, erinnert mich an einen Menschen, der sich auf halber Strecke eines Sprunges aus der obersten Etage eines Hochhauses befindet - ohne Fallschirm, Seil, oder doppelten Boden - und hinaus posaunt, man müsse den Kurs unbedingt halten, bevor er auf der Straße zerschellt.
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11.05.2006, 06:55 | #1276 | |||
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11.05.2006, 06:57 | #1277 | |||
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Deshalb habe ich das oben gerade geschrieben. Hoffentlich werden alle von sowas eher absehen.
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11.05.2006, 11:45 | #1278 | |||
Euer Liebden
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Ein paar Worte möchte ich gerne anmerken zu deiner These vom Bürgerkrieg im Irak. Ein Markenzeichen des islamistischen Terrorismus ist seine Inernationalität – man betrachte nur die Vielvölkerschaft unter den Attentätern des 11. September. Auch waren die Taliban Chefchargen in den seltensten Fällen Afghanen. Und die besten Beispiele sind Herr bin Laden und sein Knecht Al-Zarquawi. Es ist frappant zu sehen, wie Saudis, Jordanier oder Ägypter ihre "Ideale" in andere Länder exportieren, um sie der arabischen Bevölkerung mit Gewalt aufzuzwingen. Ohne Frage haben sich auch Iraker den Islamisten angeschlossen, aber deswegen herrscht kein Bürgerkrieg im Irak.
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12.05.2006, 00:37 | #1279 | |||||||||
night strike specialist
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Angenommen, ich hatte Berge von Waffen, einschließlich atomaren, hinter mir, die alle auf dir niederprasselten, würdest du mich tatsächlich angreifen. Wie ernst sind reine Drohungen zu nehmen? Was sich derzeitig auf der internationalen Bühne zwischen der U.S.A. und Iran und Israel abspielt, ist bisher nichts weiter als Säbelrasseln mit Drohungen und Gegendrohungen. Alle Beteiligten verhalten sich damit genau so, wie man es von ihnen erwartet. Handfestere Aggressionen hat es bisher nicht gegeben. Weder hat Iran Raketen auf Israel abgefeuert, noch Truppen in diese Richtung geschickt. Auch die U.S.A. und Israel verhalten sich abgesehen von Drohungen, u. a. mit atomaren Schlägen, oder der vollständigen Auslöschung Teherans, noch ruhig. Zitat:
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Den Schiiten waren die Taliban schon immer feindlich gesinnt, und deswegen hasst der Iran sie ebenso wie wir, oder die schiitischen Iraker. Zitat:
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Bis zum März/April 2003 hatte der Irak jedenfalls noch keine Probleme mit islamistischem Terrorismus, und davor, dass er sie durch diesen Krieg bekommen könnte, wurde im Vorfeld laut, deutlich, ausdrücklich und oft genug von sehr vielen Experten aus der ganzen Welt gewarnt. Dass du nun frappiert bist, weil das, was zu erwarten war, eingetreten ist, finde ich frappant. Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Vielleicht funktioniert mein (Kurzzeit-)Gedächtnis einfach etwas besser. Aber es kam ja noch viel schlimmer: Der Irak wurde durch die Invasion nicht nur sperrangelweit für die Al-Qaida und andere islamistische Terroristen geöffnet, nein, er ist sogar von einer säkularen/laizistischen Republik zu einer islamischen geworden, in der die Scharia die hauptsächliche Rechtsnorm darstellt, folgt man (u. a.) den Aussagen eines ehemaligen Ministers der Übergangsregierung, die wir hier auf Grants Drängen lesen durften. Zitat:
Mir liegen Zahlen und Trends von der Defence Intelligence Agency für den Zeitraum von Juni 2003 bis Februar 2006 vor. Seit August 2005 gibt es mehr Angriffe im Irak als zuvor, nämlich durchschnittlich 75 pro Tag, also 2250 pro Monat. Im Dezember 2005 wies ein Trend kurzzeitig mit "nur" 1800 Angriffen nach unten; im Januar '06 wurden 2700 Angriffe gezählt, im Februar 1700. Das sind die neuesten Zahlen, die ich derzeitig habe. Nach dem Einsturz der Goldenen Moschee von Samarra und der darauf folgenden Eskalationen der Gewalt dürfte die Zahl der Angriffe abermals gestiegen sein. Der kurze Trend des Rückgangs der Angriffe vom Dezember '05 und Februar '06 dürfte also wieder verschwunden sein, womit wir eine ziemlich kontinuierliche Steigerung der Angriffe seit Juni 2003 feststellen können. Gezählt wurden in diesem Fall annähernd alle Angriffe auf Koalitionstruppen, irakische Sicherheitskräfte, Regierungsbeamte, Zivilisten und Infrastruktur. 80% aller Angriffe richteten sich gegen Koalitionstruppen. Der einzige "Lichtblick": Zwischen dem 17. September 2005 und dem 20. Januar 2006 wurden 23% aller Autobomben abgefangen und entschärft, was ein Anstieg von ganzen 6% gegenüber den drei vorangegangenen Monaten war. Die tatsächlichen Zahlen dürften aufgrund eines sich erst langsam verbessernden Informationsflusses, vor allem auf Drängen des US-Kongresses, sogar noch größer sein. Wenn das kein Bürgerkrieg, oder irgendein anderer Kriegszustand sein soll - was dann?
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12.05.2006, 15:00 | #1280 | ||||
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