28.03.2006, 13:46 | #861 | |||
Gralshüterin
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28.03.2006, 13:51 | #862 | ||
Forumsgast
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Der Bürgerkrieg besteht nicht nur aus Krieg zwischen den Truppen/dem Westen/der neuen Regierung/den Befürfwörter und Unterstützer dieser auf der einen Seite und dem Rest der Bevölkerung auf der anderen Seite. Das wäre der Fall wenn das ganze Land sich vereinigt gegen den Einmarsch und die neue Regierung kämpfen würde. Eher, es gibt viele verschiedene Sekten, Gruppen, Ethinizitäten und Strömen im Land, und weil es jetzt möglich ist, kämpfen viele für das, was sie wollen, also u.a. auch gegen einander. Deshalb bin ich der Meinung, daß der Westen dort bleiben muß. Es war falsch, den Krieg anzufangen, jetzt muß es aber zu Ende gebracht werden. Vielleicht müßte es eher mehr Truppen geben.
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28.03.2006, 14:15 | #863 | ||||
night strike specialist
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Zitat:
Wahrscheinliche Bilanz mit Besatzung: zehn Jahre Dauer, (mindestens) 100.000 Tote. Wenn dir Letzteres lieber ist, bitte. Die Vermutung, stärkere Truppen könnten schneller Frieden bringen, ist ein paradoxer Trugschluss. Das einzige, was stärkere Truppen bewirken, sind mehr Tote. Das wird schon seit drei Jahren überall dort eindrucksvoll deutlich, wo die Besatzungstruppen eingreifen. Es handelt sich bei ihnen schließlich nicht um die Heilsarmee , oder irgendeine andere friedliche Gruppierung.
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28.03.2006, 14:24 | #864 | |||
Forumsgast
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Zitat:
Nun sind wir also bei Begründungen unserer Meinungen. Unter Saddam kam es nicht zu einem Bürgerkrieg. Es ist nicht wünschenswert, auf seiner Weise für Ordnung zu sorgen, natürlich nicht. Aber es muß nun eine neue Ordnung (demokratische, rechtsstaatliche) geben, die dafür sorgt und die gibt es momentan nicht. Würden die Truppen gehen, dann gäbe es wenig Ordnung, es gebe ein Vakuum weil der Staat eben nicht ausreichend dafür sorgen kann. Bürgerkriege verschiedener Arten können Jahre, Jahrzehnte lang weitgehen wenn es keinen Gewinner gibt. Außerdem soltle dafür gesorgt werden, daß die "falschen", also Fundamentalisten, nicht gewinnen können.
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28.03.2006, 14:26 | #865 | ||||
night strike specialist
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Zitat:
Man muss bloß auch den Eindruck erwecken, dass man die bessere Alternative liefert. Angesichts der sich rasch verschärfenden Probleme in islamischen Ländern ist das jedoch nicht der Fall, und dann rate mal, wer umjubelt wird und Zuspruch erhält, wenn er der Bevölkerung beispielsweise die Teilhabe an den Erlösen der Ölindustrie verspricht. Genau: ein Maulheld wie Ahmadinedjad, der versucht sogar Osama Bin Laden in seinem Fundamentalismus zu übertrumpfen. Zitat:
Deswegen schrieb ich ja, dass es abzuwarten bleibt, welche der konkurrierenden Religions- und Staatsauffassungen (auch innerhalb des Islams!) sich längerfristig besser bewährt. Das entscheidet darüber, wer weiteren Zuspruch erhält, bzw. von wem man sich abwenden wird.
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28.03.2006, 15:38 | #866 | ||||
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Zitat:
Ach ja hausgemacht: Zitat:
http://www.europolitan.de/cms/?s=ep_...ngen&mtid=1320
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28.03.2006, 15:41 | #867 | |||
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28.03.2006, 15:46 | #868 | |||
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28.03.2006, 15:49 | #869 | |||
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es wird meiner meinung nach noch sehr lange zeit brauchen, wenn überhaupt, bis es zu ähnlichen verhältnissen kommen wird wie bei uns. das beispiel afghanistan zeigt doch sehr gut das die demokratie nur mithilfe westlicher schutzmächte aufrecht erhalten werden kann. wo ich toktok unter anderem recht gebe ist die tatsache das sich dieser schutz aber nur auf bestimmte gebiete bezieht. dort wo keine westmächte präsent sind dürften sich die umstände nicht groß verändert haben. ausserdem hat man es nicht geschafft die taliban zu zerschlagen. ob nun irak oder afghanistan, mehr sicherheit hat die welt nicht gewonnen und die menschen vor ort haben heute viele neue probleme hinzubekommen. ist zwar gut das saddam weg ist, aber man hat es nicht geschafft die lage zu stabilisieren. wenn aber jetzt alle truppen abgezögen würden, kann ich mir gut vorstellen das die lage explodiert da der puffer der derzeit noch durch die westlichen truppen existiert ganz wegfallen würde. ich bin sicher das es in kürze zu noch mehr mord und totschlag kommen würde. dieses problem haben wir entweder noch sehr lange an der backe, oder wir müssen es hinnehmen das wir tatenlos zusehen müssen wie sich die unterschiedlichen gruppen umbringen. am ende hat man möglicherweise etwas das saddams schreckensherrschaft noch um ein vielfaches übertrifft. was hat man dann erreicht? nein, wir sollten uns darauf einstellen das die lage nicht einfacher wird und das wir im moment nur die spitze des eisberges gesehen haben. ich bin absolut sicher das es noch fürchterlich krachen wird. in diesem punkt bin ich pessimistisch.
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28.03.2006, 15:52 | #870 | ||||
night strike specialist
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Truppen bauen keine Deiche in der Nähe von Flüssen, um Hochwasser zu bekämpfen, Andrew. Das machen sie vielleicht in Deutschland mal. Im Irak besteht das Schaffen von Ordnung durch Truppen darin, dass Menschen erschossen werden. In der Zeit nach der Invasion sind im monatlichen Schnitt ca. 1000 Zivilisten (!) durch direkte militärische Schläge der Besatzungstruppen umgekommen, und dabei handelt es sich nur um den ungefähren Mittelwert der tatsächlich und offiziell gemeldeten Toten. Andere Studien gehen berechtigterweise von weitaus größeren Zahlen, nämlich von deutlich über hunderttausend Toten aus. Zitat:
Mit der Anwesenheit alliierter Truppen sieht es also - auch noch nach drei Jahren! - nach einem Schrecken ohne Ende aus. Ohne die Truppen würde der Bürgerkrieg sicherlich schneller zu einem Ende mit Schrecken finden. Man könnte weitere 500.000 Soldaten in den Irak schicken, meinetwegen bis es jegliche finanziellen, logistischen und personellen Kapazitäten sprengen würde, aber verhindern würde das den Bürgerkrieg nicht. Es würde vermutlich nur die Zahl der monatlich von diesen Truppen getöteten Zivilisten erhöhen.
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