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Du befindest dich im Forum: Archiv: Streitgespräche. Was regt Euch auf ... ? |
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11.10.2006, 17:38 | #1 |
Senior Member
Registriert seit: 02/1999
Beiträge: 576
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Signale, die wir aussenden und deren Mißverständnisse
Hallo zusammen,
Also ich hätte da ein eher abstraktes Thema zum Diskutieren, aber dazu lassen sich bestimmt konkrete Beispiele finden. Es geht darum, welche Signale wir an unsere Mitmenschen aussenden und ob sie gewollt oder ungewollt waren. Das was wir glauben an Signalen und Botschaften nach aussen zu geben, ist nicht immer das, was andere dann tatsächlich empfangen. In einem Buch über Kommunikation las ich mal, dass selbst wenn wir einen Satz völlig neutral meinen und aussprechen wollen, bei dem Gegenüber eine gefärbte Metabotschaft ankommt. Der Zuhörer geht mit einer gewissen Erwartungshaltung an ein Gespräch heran und zieht die meisten Informationen nicht aus den Wörtern sondern aus dem Drumherum heraus (Stimme, Mimik, Gestik usw.). Das ist auch ein Grund dafür, weshalb über das Kommunikationsmedium Internet so viele Streitereien zwischen zwei Menschen ausbrechen. Jeder meint aus den geschriebenen Wörtern etwas anderes herauslesen zu müssen. Ich frage mich, ob im Alltag nicht weniger Streit entstehen würde, wenn wir einfach akzeptieren würden, dass Signale immer subjektiv gedeutet werden können. Für denjenigen, der das Signal aussendet, sieht immer alles ganz logisch aus und denkt, dass es nur eine richtige Möglichkeit gibt, ihn zu verstehen. Aber der andere kann ja nicht in dessen Kopf reinschauen und bewertet das was bei ihm ankommt und setzt es mit der Wirklichkeit gleich. Ich habe es leider schon erleben müssen, wie jemand unterschiedlichste Signale aussendete (freundlich-einladende und genervt-abweissende). Die Kommunikation ist dann völlig zusammengebrochen und ich verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte es sein, dass ein ausgesprochen intelligenter vernunftbegabter Mensch selbst nicht merkte, welches Signalchaos er da von sich gab. Mir ist erst langsam aufgefallen, dass das Verhalten dieser Person aus seiner Sicht gesehen durchaus nachvollziehbar war. Es gab bestimmte Situationen, die die Person veranlassten so zu reagieren, nur wurde ausgeblendet, welche Reaktionen das bei mir wiederum auslösen könnte. Obwohl wir uns von Angesicht zu Angesicht wirklich gut verstehen können, ist unsere Kommunikation gescheitert , auch weil wir wohl glaubten, dass Brief, eMail und SMS geeignete Medien seien, die eigene Meinung mitzuteilen. Gibt es hier Menschen, die auch vor so einem Kommunikationschaos standen? Gibt es auch Erfolgsgeschichten, wo man sich wieder verstand, weil man feststellte, dass Signale doch anders ankommen können als gedacht? Gruss BartS |
11.10.2006, 17:38 | #00 |
Administrator
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Hallo BartS, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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11.10.2006, 21:44 | #2 | ||
Member
Registriert seit: 10/2004
Ort: klingel mal beim Nachbar
Beiträge: 454
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Kenn ich kenn ich.
Wir hatten auch mal im Schulfach Komunitaktion etwas über die Körpersprache... das diese viel mehr sagt als 1000 Worte! Und das es unmöglich ist als Mensch - vor einem anderen Menschen - einen Satz nur wie Wörter zu sagen. Denn entweder es sit eine Frage ein Behauptung eine Aussage etc. es ist aber kaum möglich nciht mehr un dnicht weniger zu sagen als z.B. die Perlen sind schön. Dieses "Ausdruckslose" kommt dann vom PC - wenn man z.B. ne SMS an ne Festnetzleitung sendet - dann kommt genau nur das an was gesagt wurde. Aber sonst ist das , schier unmöglich. Und ich denke Komunikationsprobleme hatte jeder mal, ob sie bei allen dazu führen das man nicht fähig ist ein GEspräch zu führen is was anderes....
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11.10.2006, 21:53 | #3 | ||
Platin Member
Registriert seit: 11/1999
Ort: Mainz
Beiträge: 1.527
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hallo barts,
ich denke, man sollte auf die kommunikationdeutung nicht zu viel energie verwenden. kommunikation ist vermutlich nie 100%ig scharf. wenn man dann zuviel über die möglichen interpretationen nachdenkt betont man die unschärfen über. in jeder kommunikation sind gewollte oder ungewollte mißtöne. manchmal ist es vielleicht förderlicher einzelne töne zu überhören und mehr die richtung im ganzen zu beachten. perfekt wäre es wenn man immer autentisch ist. dann kann man gut eingeschätzt werden. aber wer ist schon perfekt? d.
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11.10.2006, 22:16 | #4 | ||
Platin Member
Registriert seit: 04/2002
Beiträge: 1.653
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was ist denn kommunikation?
immer doch ich vs. jemand anderem. was ich kommuniziere (gewollt oder ungewollt), hat der andere so hinzunehmen. er/sie reagiert auf das, was ich kommuniziere. sind es die worte oder die körpersprache, es ist doch egal. das gegenüber hat doch immer die möglichkeit, abzubrechen. niemals aber würde ich meine art der kommunikation dem gegenüber anpassen wollen.
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12.10.2006, 08:02 | #5 | ||
Senior Member
Themenstarter
Registriert seit: 02/1999
Beiträge: 576
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Hallo,
tja, im Grunde dürften wir unsere Diskussion gar nicht übers Internet führen, sondern müssten uns real treffen, um auch die körpersprachlichen Signale aufnehmen zu können. Aber das geht nun mal nicht (oder nur mit viel Aufwand), trotzdem bietet so ein Forum auch Vorteile. Der Gegenüber hat immer die Möglichkeit die Kommunikation abzubrechen, wenn es ihm zu bunt wird. Aber wenn man sagt, ich passe meine Kommunikation nicht an, schafft man es überhaupt Dialoge zu führen? Genauso könnte ich in ein fremdes Land gehen und sagen, wenn sie meine Sprache nicht verstehen, müssen sie ja nicht mit mir reden. Ich glaube Anpassung ist schon nötig, oder ich darf nur in dem sozialen Umkreis agieren, die meine Kommunikation verstehen. @Dia, *augen reib*, Du bist es ja wirklich . Ich muss Dir da zustimmen, Überinterpretationen führt zum Verstärken des Unscharfen. Als technisch-naturwissenschaftlich geprägter Mensch kenn ich das auch, drehe ich die Lautstärke auf, wird das Rauschen stärker. Es gibt da ein interessantes Buch "Das hab' ich nicht gesagt!" von Deborah Tannen, die zeigt wie beispielsweise Männer und Frauen durch ihre unterschiedlichen Kommunikationsstile sich nicht verstehen. Die einen benutzen mehr die direkte Sprache, die anderen eher die indirekte. Mein Bruder ist z.B. so ein Experte, der nahm jeden Satz von mir auseinander, Wort für Wort, sobald da eine kleine Unlogik vorhanden war. Es ist ja auch ein Zeichen von Intelligenz, wenn man solche Kleinigkeiten findet, die andere überhören würden. Es hat mir sogar geholfen, ich achte mehr auf meinen genauen Wortlaut. Nur war die Kommunikation zwischen meinem Bruder und mir immer anstrengend, weil ich so auf die Einzeltöne konzentriert war und gar nicht mehr das große Ganze ausdrücken konnte. Es nervte dann auch, weil mein Bruder alles immer so genau nahm, da fehlte dann die Herzlichkeit. Genau die Signale aussenden, die man auch mit Worten ausdrückt, das wäre perfekt. Aber da wären wir wieder beim alten Problem. Wir können es nicht (immer) und wundern uns dann, wenn unser Verhalten von anderen als "unecht" bezeichnet wird. Gruss BartS
Geändert von BartS (12.10.2006 um 08:06 Uhr) |
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12.10.2006, 12:11 | #6 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
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12.10.2006, 14:38 | #7 | ||
Platin Member
Registriert seit: 04/2002
Beiträge: 1.653
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nein, denn wenn ich das möchte, starte ich die kommunikation gleich so, daß auch jeder hirni wissen wird, was ich meine.
es gibt ja für alle verschiedenen lebenslagen verschiedene arten der kommunikation. mit kunden rede ich natürlich ganz anders als hier, wo ich recht gern auch mal rumnöle, das rumnölen im stadion ist davon wieder zu unterscheiden. ganz unterschiedlich dazu ist wiederum das rumgenöle im bett, im laden um die ecke, im gespräch mit meinem sohn. die kunden bezahlen mich, daher ist das eine ganz andere ebene als zb. hier, wo es mir in den meisten fällen wurscht ist, ob ich verstanden werde oder nicht. im laden will ich ja, daß ich auch das bekomme, was ich möchte, außerdem mag ich es, höflich im laden zu sein. bei meinem sohn kommt dann etwas dazu, was man ir irgend einer form erziehung nennen kann. was ich im bett nöle, geht euch nix an nur: während einer bestimmten kommunikationssituation ändere ich definitiv gar nichts. das ist auch gar nicht nötig, denn ich weiß mich durchaus so auszudrücken, daß da gar keine mißverständnisse aufkommen werden. es kann nicht nur eine art der kommunikation für alle lebenslagen geben geben, wäre dem so, wäre mein o.g. genanntes statement recht unsinnig, da habt ihr recht.
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12.10.2006, 14:43 | #8 | |||
never doubting
Registriert seit: 08/2004
Ort: Daheim
Beiträge: 32.123
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Zitat:
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12.10.2006, 14:48 | #9 | ||
Platin Member
Registriert seit: 04/2002
Beiträge: 1.653
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ist bislang noch nicht vorgekommen.
aber wenn ich BartS richtig verstanden habe, geht es doch nicht unbedingt darum, dinge zu erklären, sondern um die art und weise wie man sie erklärt. weder kann ich dem kunden sagen "dann sieh doch im quelltext nach" oder meinem sohn empfehlen in internetforen die beantwortung seiner fragen nachzusehen. die art, wie ich rede oder erkläre, ändert sich jedoch bei beiden fällen nicht.
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12.10.2006, 14:56 | #10 | |||
never doubting
Registriert seit: 08/2004
Ort: Daheim
Beiträge: 32.123
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Zitat:
Wenn ich mal von meinen Schulungsaktivitäten ausgehe, dann kommt es doch darauf an, wie ich etwas erkläre. Wenn ich während meiner Erklärung feststelle, dass mein Gegenüber nicht mitkommt, dann muss ich eventuell anders erklären. Wenn ich also etwas vorgetragen habe und es wurde offensichtlich zu schwer, dann habe ich angefangen Zeichnungen an die Tafel zu malen und hab mich rückversichert, ob es verstanden wurde. D.h. die Art der Kommunikation wurde im Laufe der Schulung den Bedürfnissen angepasst. Prinzipiell gehe ich immer davon aus, dass ich schlecht erklärt habe, wenn es nicht so angekommen ist, wie ich wollte.
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