Toktok

Grant mal wieder.

Das ist unsere Kultur, ihr Nasen. Nennt sich Trauerfeier. Da wird aber nicht auf Gräbern getanzt, sondern es geschieht zum Gedenken an die verstorbene Person.

Tante Emma

Ach helsi, jetzt bringst du mich aber echt auf die Palme. Da sind doch keine anderen Gräber drumrum in diesem utopischen Beispiel! Hergottnnochmal.

VanHelsing

ach ja richtig, wir sind ja in der Utopie. Feiert der Tote denn mit in dieser Utopie ?

Tante Emma

Nein. Aber ich hab ein paar Seiten früher schon geschrieben, dass es wenn, dann ja nur auf getrennten Friedhören ginge....

VanHelsing

Auch die eigene menschliche Würde steht nicht grenzenlos zur Disposition des Einzelnen, nicht einmal zur Disposition desjenigen, der seine eigene nicht achtet.

Tante Emma

Sagt wer?

VanHelsing

die Verfassung und die mit ihrer Auslegung befassten höchsten Gerichte, und darüber hinaus der gesunde Menschenverstand

MadHatter

Wie Moral entsteht, ist eine Frage für sich. Wir leben in einer Gemeinschaft mit tradierten Wertvorstellungen. Dadurch, dass wir zusehends multipluraler werden und sich gleichzeitig wenige der Ansässigen unseres Kulturkreises für christliche Werte interessieren, bricht eine moralische Verständigungsbasis weg. Es wird dadurch immer schwieriger sich über Werte auszutauschen. Viele resignieren aufgrund dessen und behaupten, es sei alles relativ. Der einzelne Mensch müsse entscheiden; letztlich ist sein Wille Macht. Damit lässt sich im Endeffekt selbst das Böse legitimieren. Wusch und einige andere vertreten das ja hier im Forum.
Ich glaube das nicht. Wir brauchen einander und müssen einander zuhören. Werte sind mehr als Fantasieprodukte des Einzelnen oder der Konsumindustrie. Wenn man genau hinschaut, findet man in allen Kulturen auch Übereinstimmungen, zum Beispiel das Hilfegebot, wie der Philosoph Ulrich Steinvorth feststellt. Es ist nur schwierig, diese Gemeinsamkeiten zu entdecken, aber absolut notwendig, wenn wir Verständnis füreinander aufbringen wollen. Von daher ist der Wertepluralismus richtig begriffen eine Chance sich selbst weiter zu entwickeln und das uns alle Verbindende zu finden, ähnlich wie beispielsweise Jesus mit den Randgruppen der damaligen moralischen Gesellschaft umgegangen ist. Deshalb rege ich an, ins Gespräch zu kommen und solche Konsense zu finden.

Tante Emma

Hmmm, ja. Da magst du wohl recht haben, MadHatter. Wie gesagt, mir ging es gar nicht darum selbst so eine Party feiern zu wollen oder ähnliches. Sondern einfach nur darum, ob man es nicht gewähren sollte, wenn jemand so etwas möchte. Genauso eben, wie diese Ehe auf Zeit.

GreatBallsofFire

Das Böse muss gehegt und gepflegt werden. Es ist genauso wichtig wie das Gute.
Das Gute setzt sich oft schmerzhaft durch, und wird deshalb als böse empfunden.
Gut und Böse sind wegen ihrer Wichtigkeit Verwaltungsobjekte der Kirche.