02.12.2007, 10:33 | #1 |
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Beiträge: 14.496
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Vergewaltigung
angeregt durch ein gespräch mit einem arbeitskollegen wollte ich eure meinung hören. mir geht es nicht um das thema allgemein, sondern um zwei begriffe, die damit verbunden sind: "teilschuld der frau" und "opferverhalten".
mein kollege ist nämlich der meinung, dass man der frau in gewissen fällen die teilschuld geben kann. beispiel 1: frau macht mann über einen längeren zeitraum "heiss", ohne ihn jedoch ranzulassen (=kein gv), aus welchen gründen auch immer. irgendwann nimmt sich der mann das, was ihm seiner meinung nach zusteht, mit gewalt. kommentar meines kollegen:"frau soll keine schlafenden hunde wecken". beispiel 2: frau+freundin setzen sich nach einem discobesuch zu mehreren männern ins auto, die die beiden angeblich nach hause fahren wollen. freundin kennt einige der männer flüchtig. beide werden von den männern an einen unbekannten ort gefahren und vergewaltigt. herr kollege hatte auch dazu einen passenden kommentar: "hätten sich beide vorsichtiger verhalten und wären mit dem taxi heimgefahren oder mit leuten, die sie wirklich kennen, dann wäre sowas nicht passiert". ergo - teilschuld der beiden. und zum thema "opferverhalten" meinte er folgendes: eine frau, die sich in einer solchen situation befindet, hat immer eine wahl. sie kann sich ergeben und alles über sich ergehen lassen oder sie kämpft mit allen ihr zu verfügung stehenden mitteln. die zweite option hält er dabei für die einzig denkbare, wenn frau ihre würde behalten möchte. auf meine frage hin, ob frau auch dann kämpfen sollte, wenn ihr nicht ein mann, sondern fünf gegenüberstehen oder körperlicher schaden bis hin zum tod angedroht wird sagte er nur, dass das jeder für sich entscheiden muss. er jedenfalls würde lieber sterben, als vergewaltigt zu werden. mein kollege als person soll bitte nicht das thema der diskussion werden, mir geht es eher um seine aussagen und wie ihr diese seht. für mich ist ganz klar, dass der vergewaltiger immer die ganze schuld trägt, denn nur er alleine entscheidet sich dafür, einem anderen menschen leid anzutun. und eine frau, die in einer vergewaltigungssituation nicht kämpft und sich dafür entscheidet (wenn auch unbewusst) diesen schmerz evtl. ihr ganzes leben lang in sich zu tragen, aber eben nicht stattdessen zu sterben oder grün und blau geschlagen zu werden, hat auf jeden fall meinen respekt und mein mitgefühl. |
02.12.2007, 10:33 | #00 |
Administrator
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Hallo Someguy, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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02.12.2007, 10:40 | #2 | ||
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Beiträge: 7.178
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Diese Teilschuld ist für mich eine Ausrede. Mich hat auch schon eine Frau so heiss gemacht mit Fummeln und Blasen usw. und dann hiess es plötzlich Stopp! Ärgerlich, aber ich bin kein Vergewaltiger. Wer Sex mit einer Frau haben kann die eindeutig nicht will, ist krank.
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02.12.2007, 10:41 | #3 | ||
Retterin
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Beiträge: 5.286
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Da bin ich der gleichen Meinung, wie du.
In dem "Marco W." Thread ging es eine Weile auch darum, wo sexuelle Belästigung anfängt. Bei mir ganz klar da, wo eine/r nicht will, und das Gegenüber dieses nicht akzeptiert. Der Mann hat die Wahl, sich die Sache kurz vorher anders zu überlegen, sich die Hose zuzuknöpfen und wegzusehen. Ebenso hat die Frau die Wahl, kurz bevor er sie penetriert, sich zu besinnen oder es sich anders zu überlegen. Das Argument, dass sie den Mann soweit gereizt hätte, dass er nicht mehr zurück könne, ist dämlich. In dem Moment würde ich den Mann mit einem triebgesteuerten Tier gleichsetzen, was keinen eigenen Willen hat.
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02.12.2007, 10:44 | #4 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Ich denke nicht, dass die Frau eine Teilschuld hat. Egal welches Verhalten sie an den Tag legt, sie ist dem Mann zu nichts verpflichtet.
Zitat:
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02.12.2007, 10:46 | #5 | ||||||
...
Registriert seit: 12/1999
Ort: Paderborn
Beiträge: 11.467
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Zitat:
Zitat:
Zitat:
Klar wird jede Frau erst mal kämpfen. Mal ehrlich: keine Frau legt sich freiwillig hin, wenn ein Kerl sie vergewaltigen will. Erst wird gewehrt. Aber wie schon gesagt: irgendwann kommt die Resignation und stillhalten tut weniger weh. Wobei ja auch noch die Todesangst dazu kommt. "Wenn ich nicht jetzt aufhöre mich zu wehren, schlägt er mich noch tot". Und gegen den Überlebensinstinkt kann man nicht mit Rationalität angehen. Zitat:
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02.12.2007, 10:50 | #6 | ||
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Beiträge: 7.178
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Da aber einige gefährliche Männer rumlaufen, sollte Frau schon vorsichtig sein. Das hat auch mit Schuldfrage nichts zu tun.
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02.12.2007, 10:53 | #7 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Das stimmt schon. Zu jemand Fremden nach der Disko ins Auto zu steigen, halte ich schon für reichlich bescheuert, trotzdem ist dieses Verhalten kein Freifahrschein...
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02.12.2007, 10:57 | #8 | |||
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Beiträge: 7.178
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02.12.2007, 10:58 | #9 | |||||
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Themenstarter
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02.12.2007, 16:54 | #10 | ||
Golden Member
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Beiträge: 1.246
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Ich finde nicht, dass der Mann in irgendeiner Weise weniger Schuld an seiner Tat hat, weil die Frau es ihm leicht gemacht oder ihn gar provoziert hat.
Soviel Beherrschung hat Mann noch. Und wenn er sie nicht hat, dann hat er ein gewaltiges Problem. Denn ich glaube nicht, dass Hauptriebfeder bei einer Vergewaltigung der Trieb selbt ist - auch und grade in den Fällen nicht, in denen der Mann von der Frau heiß gemacht und dann abserviert wurde. Ich glaube eher, dass so mancher Mann in dieser Situation wütend über die Abfuhr ist, sich verarscht und herabgesetzt fühlt -und wenn das in Kombination mit anderen Faktoren auftritt (Komplexen, Agressionen gegenüber Frauen), das dann in eine Vergewaltigung umschlagen kann. Und solche Komplexe und Agressionen gegenüber Frauen gibt es ja schon (bekanntlich) im viel kleineren Format. Dann wird Unverständnis demonstriert, Geringschätzung und "dass lass ich mir nicht gefallen"-Attitüden. Männer sollen A.schöcher werden, und sich nicht unterkriegen lassen, am Besten gleich die Frauenparkplätze abschaffen. Dann ist es irgendwann auch nicht mehr weit zu solchen Behauptungen, wie dass Frauen unter gegebenen Umständen selbst schuld sind, wenn sie vergewaltigt werden. Jeder vernünftig denkende Mensch,würde zwar über so manche Naivität und Leichtsinnigkeit den Kopf schütteln - aber deshalb nicht eine Vergewaltigung als weniger verwerflich empfinden oder weniger Mitgefühl für das Leid der Frau aufbringenen. Oder was sonst soll "Teilschuld" ausdrücken?
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